Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss nimmt die Dokumentation  „Weiterentwicklung der Seniorenarbeit“ in Hilden
und Ergebnisse der Wirksamkeitsstudie der CEFAS zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales hat in
seiner Sitzung vom 12.12.2001 mit dem Beschluss zur SV 50/28 die Verwaltung beauftragt,
mit Unterstützung der Fachberatung ZWAR e.V. Zentralstelle NRW Dortmund ein
Zukunftsprojekt für die Altentagesstätten in Hilden zu entwickeln.
Der nunmehr seit 12 Jahren andauernde
Entwicklungsprozess  vollzog sich in zwei
Phasen.
In der ersten Phase von 2000 bis 2010 wurden folgende
Ergebnisse erzielt:
- Umwandlung der
Altentagesstätten in Nachbarschaftszentren
- Neukonzeptionierung
des Arbeitskreises Seniorenbegegnung
- Einrichtung des städt.
Seniorenbüros mit einer Wohn- und Pflegeberatung
- Einrichtung  der Anlaufstelle „Mittendrin“ als
Vermittlungsstelle für ehrenamtliches Engagement
- Einbindung des
Integrationsrates
- Aufbau von ZWAR
Gruppen in allen Stadtteilen
- Beteiligung am
Landesprojekt „Erfahrungswissen für Initiativen (EFI)“
Die Phase zwei umfasste den Zeitraum von 2010 bis
2012; es wurden u.a. folgende Ergebnisse erziel:
· Koordination, wirkungsorientierte Steuerung und
Vernetzung der Akteure der sozialen Arbeit mit Älteren durch die Stadt im
ergebnisorientierten Arbeitskreis Seniorenbegegnung.
· Dezentralisierung der Pflegeberatung
· Die Arbeitsgruppe Demenz als Unterarbeitsgruppe des
Arbeitskreises Seniorenbegegnung entwickelt mit weiteren Anbietern Angebote zu
Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen.
· Generationsübergreifende, bürgerbeteiligende
Stadtteilforen als strategische Orte des Austausches, der Vernetzung und
Kooperation finden bis zu viermal jährlich in allen Stadtteilen statt.
· Hilden50plusaktiv wird in der 2. Gründungswelle
erweitert.
· Ausweitung des lokalen Bezugsrahmes der
Nachbarschaftszentren im Hinblick auf die steigende Anzahl von hochaltrigen
Bürgerinnen und Bürgern.
· Eigenständige Weiterführung von EFI
· In allen Stadtteilen werden durch SeniorTrainer Sonntagscafes
angeboten.
Mit SV 50/015 – Sozialausschuss 22.2.2010- und SV
50/036 – Sozialausschuss 10.3.2011 sind  die Ausschussmitglieder über den Sachstand hinsichtlich
der Weiterentwicklung der Hildener Seniorenarbeit ausführlich  informiert worden.
Die Stadt Hilden nahm das europäische Jahr für aktives
Altern und Solidarität zwischen den Generationen zum Anlass, eine Fachveranstaltung
auszurichten, die den Weiterentwicklungsprozess der Seniorenarbeit in Hilden
beleuchten und zur Diskussion stellen sollte.
Die Stadt Hilden beauftragte im Vorfeld  einer solchen Fachveranstaltung das Zentrum für
Alternsstudien der Universität zu Köln (CEfAS) mit einer Studie zu den
Wirkungen von Maßnahmen, Angeboten, Leistungen und strukturellen Änderungen in
der kommunalen Altenarbeit in Hilden.
Diese Ergebnisse wurden auf der Fachtagung am
29.11.2012 von Prof. Dr. Meyer-Wolters und Astrid Costard, CEFAS,  präsentiert und im Anschluss von den Gästen im
Podium und in Workshops diskutiert.
Die Dokumentation  der Fachtagung incl. der Ergebnisse des
Entwicklungsprozesses der Seniorenarbeit in Hilden ist als Anlage beigefügt.
Zusammenfassend sind folgende Wirkungen erzielt
worden:
„Drei Merkmale können herangezogen werden, um die
Wirkung durch die Einrichtung von ZWAR-Gruppen zu skizzieren:
- das persönliche
Unterstützungsnetzwerk in der Gegenwart, aber auch in die Zukunft gedacht
- die Aktivitäten
für andere in Form von ehrenamtlichen Engagement und Unterstützung von
Nachbarn
- die Kenntnis zu
Beratungs-, Hilfs- und Freizeitangeboten für Seniorinnen und Senioren
Deutlich ist festzustellen, dass die Aktivitäten im
ZWAR-Netzwerk auch eine Auswirkung zeigen. Menschen aus dem Netzwerk
„Hilden50plusaktiv“ bilden somit Kristallisationspunkte für aktive Nachbarschaft
und Netzwerke, weil sie
- überdurchschnittlich
häufig ehrenamtlich aktiv werden und andere dazu motivieren ebenfalls
aktiv zu werden
- ein größeres
Unterstützungsnetzwerk haben und auch andere zu Nutznießern der
vielfältigen Unterstützungsleistungen durch das Netzwerk werden lassen
- gut über die
Angebote für  Senioren in Hilden
informiert sind und als Multiplikatoren dienen können.
Diese Merkmale finden sich bei anderen ehrenamtlich
engagierten Menschen in abgeschwächter Form.
Insgesamt zeigte sich Prof. Dr. Meyer – Wolters
hinsichtlich der positiven Ergebnisse überrascht und sprach, man könne Hilden
für eine „Stadt der Seligen“ halten.
 Die detaillierten
Ergebnisse sind in der beiliegenden  Wirksamkeitsstudie (Anlage) der
 CEFAS zu entnehmen.
Die Empfehlungen weitere Gruppen zu gründen und eine
Vernetzung der Organisationen untereinander in Stadtteilforen zu fördern,  wurden zwischenzeitlich umgesetzt.
„Hilden50plusaktiv“ wird seit 2012 in der 2. Gründungswelle
erweitert. Gründungstermine sind bzw. waren:
21.11.2012Â Â Â Nachbarschaftszentrum
St. Jacobus
14.03.2013Â Â Â Nachbarschaftszentrum
Josef-Kremer-Haus
20.06.2013Â Â Â Nachbarschaftszentrum
Robert-Gies-Haus
26.09.2013Â Â Â Nachbarschaftszentrum
St. Marien
2014Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Nachbarschaftszentrum
Jungbrunnen
Stadtteilforen haben zwischenzeitlich in allen
Stadtteilen stattgefunden; die dort erarbeiteten folgenden Themen waren zum
Teil stadtteilübergreifend und wurden in einem gemeinsamen Stadtforum am
30.1.2013 behandelt:
- Nachbarschaftsstifter
nach dem Vorbild der Stadt Gelsenkirchen
- barrierefreies und
sicheres Leben in der Stadt Hilden
- generationsübergreifende
Projekte
- Interkulturelle
Aspekte
 Alle Themen
werden in den bereits terminierten Stadtteilforen weiterbearbeitet und werden
in den jährlich stattfindendenÂ
Stadtforen evaluiert.
Die Mitglieder des Sozialausschusses werden  zukünftig über den jeweiligen Sachstand in der
Weiterentwicklung der Hildener
Seniorenarbeit informiert.
   Gez. Horst Thiele