Betreff
Weiterentwicklung der Seniorenarbeit in Hilden - Dokumentation -
Vorlage
WP 09-14 SV 50/088
Aktenzeichen
III/50 Kl.
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Sozialausschuss nimmt die Dokumentation  „Weiterentwicklung der Seniorenarbeit“ in Hilden

und Ergebnisse der Wirksamkeitsstudie der CEFAS zur Kenntnis.


Erläuterungen und Begründungen:

 

 

Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales hat in seiner Sitzung vom 12.12.2001 mit dem Beschluss zur SV 50/28 die Verwaltung beauftragt, mit Unterstützung der Fachberatung ZWAR e.V. Zentralstelle NRW Dortmund ein Zukunftsprojekt für die Altentagesstätten in Hilden zu entwickeln.

 

Der nunmehr seit 12 Jahren andauernde Entwicklungsprozess  vollzog sich in zwei Phasen.

In der ersten Phase von 2000 bis 2010 wurden folgende Ergebnisse erzielt:

  • Umwandlung der Altentagesstätten in Nachbarschaftszentren
  • Neukonzeptionierung des Arbeitskreises Seniorenbegegnung
  • Einrichtung des städt. Seniorenbüros mit einer Wohn- und Pflegeberatung
  • Einrichtung  der Anlaufstelle „Mittendrin“ als Vermittlungsstelle für ehrenamtliches Engagement
  • Einbindung des Integrationsrates
  • Aufbau von ZWAR Gruppen in allen Stadtteilen
  • Beteiligung am Landesprojekt „Erfahrungswissen für Initiativen (EFI)“

 

Die Phase zwei umfasste den Zeitraum von 2010 bis 2012; es wurden u.a. folgende Ergebnisse erziel:

·      Koordination, wirkungsorientierte Steuerung und Vernetzung der Akteure der sozialen Arbeit mit Älteren durch die Stadt im ergebnisorientierten Arbeitskreis Seniorenbegegnung.

·      Dezentralisierung der Pflegeberatung

·      Die Arbeitsgruppe Demenz als Unterarbeitsgruppe des Arbeitskreises Seniorenbegegnung entwickelt mit weiteren Anbietern Angebote zu Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen.

·      Generationsübergreifende, bürgerbeteiligende Stadtteilforen als strategische Orte des Austausches, der Vernetzung und Kooperation finden bis zu viermal jährlich in allen Stadtteilen statt.

·      Hilden50plusaktiv wird in der 2. Gründungswelle erweitert.

·      Ausweitung des lokalen Bezugsrahmes der Nachbarschaftszentren im Hinblick auf die steigende Anzahl von hochaltrigen Bürgerinnen und Bürgern.

·      Eigenständige Weiterführung von EFI

·      In allen Stadtteilen werden durch SeniorTrainer Sonntagscafes angeboten.

 

Mit SV 50/015 – Sozialausschuss 22.2.2010- und SV 50/036 – Sozialausschuss 10.3.2011 sind  die Ausschussmitglieder über den Sachstand hinsichtlich der Weiterentwicklung der Hildener Seniorenarbeit ausführlich  informiert worden.

 

Die Stadt Hilden nahm das europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen zum Anlass, eine Fachveranstaltung auszurichten, die den Weiterentwicklungsprozess der Seniorenarbeit in Hilden beleuchten und zur Diskussion stellen sollte.

Die Stadt Hilden beauftragte im Vorfeld  einer solchen Fachveranstaltung das Zentrum für Alternsstudien der Universität zu Köln (CEfAS) mit einer Studie zu den Wirkungen von Maßnahmen, Angeboten, Leistungen und strukturellen Änderungen in der kommunalen Altenarbeit in Hilden.

Diese Ergebnisse wurden auf der Fachtagung am 29.11.2012 von Prof. Dr. Meyer-Wolters und Astrid Costard, CEFAS,  präsentiert und im Anschluss von den Gästen im Podium und in Workshops diskutiert.

 

Die Dokumentation  der Fachtagung incl. der Ergebnisse des Entwicklungsprozesses der Seniorenarbeit in Hilden ist als Anlage beigefügt.

 

 

 

Zusammenfassend sind folgende Wirkungen erzielt worden:

 

„Drei Merkmale können herangezogen werden, um die Wirkung durch die Einrichtung von ZWAR-Gruppen zu skizzieren:

 

  • das persönliche Unterstützungsnetzwerk in der Gegenwart, aber auch in die Zukunft gedacht
  • die Aktivitäten für andere in Form von ehrenamtlichen Engagement und Unterstützung von Nachbarn
  • die Kenntnis zu Beratungs-, Hilfs- und Freizeitangeboten für Seniorinnen und Senioren

 

Deutlich ist festzustellen, dass die Aktivitäten im ZWAR-Netzwerk auch eine Auswirkung zeigen. Menschen aus dem Netzwerk „Hilden50plusaktiv“ bilden somit Kristallisationspunkte für aktive Nachbarschaft und Netzwerke, weil sie

 

  • überdurchschnittlich häufig ehrenamtlich aktiv werden und andere dazu motivieren ebenfalls aktiv zu werden
  • ein größeres Unterstützungsnetzwerk haben und auch andere zu Nutznießern der vielfältigen Unterstützungsleistungen durch das Netzwerk werden lassen
  • gut über die Angebote für  Senioren in Hilden informiert sind und als Multiplikatoren dienen können.

 

Diese Merkmale finden sich bei anderen ehrenamtlich engagierten Menschen in abgeschwächter Form.

 

Insgesamt zeigte sich Prof. Dr. Meyer – Wolters hinsichtlich der positiven Ergebnisse überrascht und sprach, man könne Hilden für eine „Stadt der Seligen“ halten.

 

 Die detaillierten Ergebnisse sind in der beiliegenden  Wirksamkeitsstudie (Anlage) der

 CEFAS zu entnehmen.

 

 

 

Die Empfehlungen weitere Gruppen zu gründen und eine Vernetzung der Organisationen untereinander in Stadtteilforen zu fördern,  wurden zwischenzeitlich umgesetzt.

„Hilden50plusaktiv“ wird seit 2012 in der 2. Gründungswelle erweitert. Gründungstermine sind bzw. waren:

 

21.11.2012    Nachbarschaftszentrum St. Jacobus

14.03.2013    Nachbarschaftszentrum Josef-Kremer-Haus

20.06.2013    Nachbarschaftszentrum Robert-Gies-Haus

26.09.2013    Nachbarschaftszentrum St. Marien

2014               Nachbarschaftszentrum Jungbrunnen

 

Stadtteilforen haben zwischenzeitlich in allen Stadtteilen stattgefunden; die dort erarbeiteten folgenden Themen waren zum Teil stadtteilübergreifend und wurden in einem gemeinsamen Stadtforum am 30.1.2013 behandelt:

 

  • Nachbarschaftsstifter nach dem Vorbild der Stadt Gelsenkirchen
  • barrierefreies und sicheres Leben in der Stadt Hilden
  • generationsübergreifende Projekte
  • Interkulturelle Aspekte

 

 Alle Themen werden in den bereits terminierten Stadtteilforen weiterbearbeitet und werden in den jährlich stattfindenden  Stadtforen evaluiert.

 

Die Mitglieder des Sozialausschusses werden  zukünftig über den jeweiligen Sachstand in der Weiterentwicklung der  Hildener Seniorenarbeit informiert.

 

 

 

    Gez. Horst Thiele