Beschlussvorschlag:
„Der Rat der Stadt
Hilden beschließt nach Vorberatung in den genannten Fachausschüssen für den
Geltungsbereich des Städtebaulichen Rahmenplanes Nördliche Unterstadt folgendes
Handlungsprogramm mit den jeweiligen Prioritäten:
Priorität
1:
Denkmalgerechter
Umbau und Umnutzung des ehemaligen Empfangsgebäudes des Bahnhofs
Aufwertung
des Zugangs zu den Bahngleisen
Umbau des
Bahnhofsvorplatzes mit Durchführung eines entsprechenden Workshops
Priorität
2:
Umbau des
Kreuzungsbereichs Feldstraße / Poststraße / Körnerstraße (Rückbau der Verkehrsflächen, Umbau zum
Quartiersplatz)
Verdeutlichung
der Tempo-30-Zone durch Fahrbahnpiktogramme (Schriftzug „30“) an 5
Standorten
Neugestaltung
/ übersichtliche Erschließung des Spielplatzes Körnerstraße
Priorität
3:
Verengung
des Einmündungsbereichs der Benrather Straße in die Poststraße
Erneuerung
der Beleuchtung auf der Poststraße
Verkehrssicherung
auf den Gehwegen, an der Bahnhofsallee, Fabriciusstraße West, Körnerstraße
Priorität
4:
Aufwertung
des Museumshofs des Wilhelm-Fabry-Museums durch eine andere Erschließung des nördlich angrenzenden Garagenhofs (unter
Berücksichtigung einer eventuell später durchzuführenden Erweiterung des
Museums)
Nutzbarmachung
der Grünfläche Terrania als Erholungsfläche für Anwohner.
Die einzelnen Maßnahmen sollen seitens der Verwaltung in dem Haushaltsplan 2007 und in den folgenden Jahren berücksichtigt werden, damit der Rat im Rahmen der jeweiligen Haushaltsplanberatungen über die konkrete Umsetzung der Maßnahmen entscheiden kann.“
(G. Scheib)
Erläuterungen und Begründungen:
Der
Rat der Stadt Hilden hat in seiner Sitzung am 26.01.2005 die Erstellung eines
Städtebaulichen Rahmenplans für die Nördliche Unterstadt beschlossen[1].
Das
Plangebiet liegt im Westen der Stadt Hilden zwischen der Innenstadt und den
Gewerbegebieten West und Nord-West. Eingegrenzt wird es im Norden durch die
Ellerstraße, im Süden durch die Benrather Straße und im Westen durch die
Bahnanlagen, den Schrottplatz und dem Gewerbepark der Firma Terrania.
Im
Rahmen der Anwohnerbeteiligung sind gemeinsam mit den Bürgern Stärken und Schwächen
des Stadtteils erarbeitet worden. So war u. a. im Zeitraum vom 02.11.05 bis zum
22.1.05 ein Fragebogen an alle Haushalte im Plangebiet versendet und
anschließend ausgewertet worden.[2]
Während der Bürgerinformationsveranstaltung am 03.05.2006 waren zudem nach
einer Vorberatung im Stadtentwicklungsausschuss Handlungsschwerpunkte
festgelegt worden.[3]
Auf
dieser Grundlage wurde der Beteiligungsprozess im Rahmen von drei Workshops zu
den Themen Verkehrsberuhigung, Grün- und Freiflächengestaltung und Erhöhung der
Sicherheit fortgesetzt. Die Veranstaltungen fanden am 03.07.2006, 11.07.2006
und 19.07.2006 im Bürgerhaus statt.
Die von den Anwohnern
erarbeiteten Ergebnisse wurden in einem fachämterübergreifenden
verwaltungsinternen Arbeitskreis vorgestellt und auf ihre Umsetzungsmöglichkeit
geprüft. Sie wurden auch auf weitere Kriterien hin, wie die zu erwarteten
Effekte, Kosten sowie die erforderliche Zeit bis einer Realisierung,
untersucht.
Der „Städtebauliche
Rahmenplan Nördliche Unterstadt“, der nun präsentiert wird, dokumentiert die
verschiedenen Verfahrensschritte.
Er enthält die Inhalte der
verschiedenen Workshops und deren Vorschläge (Kapitel 6, S.36 bis 52), die Ergebnisse
der verwaltungsinternen Prüfung zu den einzelnen Vorschlägen (Kapitel 6, S. 53
bis 69) und die Bewertungsmatrix (Kapitel 6, S. 70 bis 72).
Aus diesem komplexen
Arbeitsprozess hat sich dann die Prioritätenliste ergeben, die im Beschlussvorschlag
wiedergegeben ist.
Hierbei ist anzumerken, dass
sich die Prioritäten durch die neue Situation im Zusammenhang mit dem
Empfangsgebäude des Hildener Bahnhofes verschoben haben. Die denkmalgerechte
Sanierung und Neunutzung dieses Gebäudes sowie damit verbunden die Umgestaltung
des Bahnhofsvorplatzes stehen nun an erster Stelle der Priorität. Näheres
hierzu wird in Kapitel 7 „Exkurs: Bahnhofsempfangsgebäude“ ausgeführt.
Die Bahnhofsthematik hat auch
Auswirkungen auf das Handlungsprogramm, welches sich aus dem Städtebaulichen
Rahmenplan ergeben hat.
Das
vorliegende Handlungsprogramm ist die „Essenz“ aller im Verfahrensablauf erarbeiteten
Ziele und Maßnahmen zur Aufwertung der Nördlichen Unterstadt.
Es
wurde bewusst eng gefasst. Die Möglichkeiten zur Aufwertung der Nördlichen Unterstadt,
die in der Städtebaulichen Voruntersuchung[4]
erarbeitet und hierin nicht aufgenommen wurden, sind als Ideenpool aus dem
Beginn des Verfahrens der Rahmenplanung anzusehen. Für die Zeit nach der Umsetzung
der prioritären Maßnahmen, können je nach Bedarf diese weiteren Vorschläge
weiter untersucht, konkretisiert und umgesetzt werden.
In
2007 könnten auf dieser Grundlage fachplanerische Detailplanungen zu den Maßnahmen
der Prioritätsstufe 1 erstellt werden, die ab 2007/ 2008 auch umgesetzt werden
könnten.
Im
Vordergrund steht dabei die schon erwähnte Bahnhofssanierung, die zusammen mit
der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in den Jahren 2007/ 2008 umgesetzt
werden soll.
Daran
schließen sich dann die Maßnahmen ab der Priorität 2 an für die folgenden
Jahre. Der Aufwertungsprozess für das betroffene Stadtquartier, mit der
Revitalisierung des Bahnhofes begonnen, kann damit weitergeführt werden. Die
Effekte der Bahnhofsaufwertung werden zudem dadurch langfristig gestützt und
abgesichert.
Natürlich
stehen alle Maßnahmenvorschläge unter dem Vorbehalt der finanziellen Machbarkeit
sowie der Einzelberatung durch Fachausschuss und Rat in den folgenden Jahren.
Aufgrund
der Vielfältigkeit der planerischen Ansätze und der Chancen für das Stadtquartier
Nördliche Unterstadt wird der Abschlussbericht zum Rahmenplan neben dem Stadtentwicklungsausschuss
und dem Rat der Stadt auch noch dem Kulturausschuss, dem Wirtschafts- und
Wohnungsförderungsausschuss sowie dem Haupt- und Finanzausschuss zur Beratung
vorgelegt.
(G.
Scheib)
[1] Sitzungsvorlage Nr. 61/006 für den Stadtentwicklungsausschuss am 08.12.2004 und den Rat am 26.01.2005
[2] Sitzungsvorlage Nr. 61/093 für den Stadtentwicklungsausschuss am 15.02.2006
[3] Sitzungsvorlage Nr. 61/111 für den Stadtentwicklungsausschuss am 07.06.2006
[4] Sitzungsvorlage Nr. 61/006 für den Stadtentwicklungsausschuss am 08.12.2004 und den Rat am 26.01.2005
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
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Haushaltstelle: |
Bezeichnung: Umsetzung
Rahmenplan Nördliche Unterstadt |
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Kosten Folgekosten |
vorgesehen im |
Haushaltsjahr |
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Mittel stehen
nicht zur Verfügung |
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Finanzierung: Je nach Beschlusslage ist die Umsetzung der Rahmenplaninhalte im
Laufe der nächsten Jahre mit z.T. erheblichen Kosten verbunden. Für alle
Maßnahmen sind separate Planungen und Kostenermittlungen erforderlich, ebenso
entsprechende Einzelberatungen und Beschlussfassungen. |
Sichtvermerk
Kämmerer |
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