Betreff
Antrag der SPD-Fraktion zur Stärkung der Hildener Wochenmärkte
Vorlage
WP 09-14 SV 32/001
Aktenzeichen
32/016
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Hilden beschließt nach Vorberatung im Ausschuss für Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung die Öffnungszeiten des Hildener Nordmarktes von (bisher) 11.00 Uhr – 18.30 Uhr auf (neu) 09.00 Uhr – 16.30 Uhr festzusetzen.   


Zusätzliche Erläuterungen und Begründungen:

 

Die vorliegende Sitzungsvorlage war erstmalig Gegenstand der Beratungen in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 02.12.2009. In dieser Sitzung beantragte die FDP-Fraktion zusätzlich zur Empfehlung der Verwaltung (Änderung der Öffnungszeiten des Hildener Nordmarktes) die Öffnungszeiten des samstäglichen Hauptmarktes auf dem Nove-Mesto-Platz von 07.00 Uhr bis 13.30 Uhr auf 07.30 Uhr bis 14.00 Uhr zu ändern.

Der Haupt- und Finanzausschuss verwies darauf hin die Sitzungsvorlage sowie den Änderungsantrag der FDP-Fraktion zur Vorberatung an den Ausschuss für Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung. Es wurde auch empfohlen, Marktbeschicker zu dieser Sitzung einzuladen.

 

Zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung am 08.02.2010 waren dann auch mit den Herren Möller und Hosten zwei Marktbeschicker, die zugleich Marktsprecher sind, eingeladen. Die Verwaltung hat den Zeitraum zwischen den beiden Ausschusssitzungen genutzt, um eine weitere Kundenbefragung für die beiden Märkte auf dem Nove-Mesto-Platz durchzuführen. Diese Befragung fand, anders als die vorangegangenen Befragungen, nicht an den Markttagen, sondern außerhalb der Markttage in der Mittelstraße statt. Im Ergebnis (siehe Anlage „Ergänzende Kundenbefragung“) votierten die Befragten wiederum deutlich dafür, die Öffnungszeiten der Märkte am Mittwoch und am Samstag nicht zu ändern. Die FDP-Fraktion zog darauf hin ihren Änderungsantrag zurück.

 

Der Ausschuss schloss sich im Anschluss einstimmig der Empfehlung der Verwaltung an, die Öffnungszeiten der Hauptmärkte am Mittwoch und am Samstag, sowie des Südmarktes am Donnerstag, beizubehalten. Im Hinblick auf die Öffnungszeiten des Nordmarktes am Freitag, beschloss der Ausschuss nach eingehender Diskussion einstimmig, diese von aktuell 11.00 Uhr – 18.30 Uhr auf 09.00 Uhr – 16.30 Uhr festzusetzen. Dies fand auch die Zustimmung der beiden anwesenden Marktbeschicker.

 

Der Vorschlag der beiden Marktbeschicker, für die Hildener Märkte auf den Homepages der Stadt Hilden und/oder der Stadtmarketing Hilden GmbH zu werben, fand die Zustimmung des Ausschusses. Die Verwaltung wird dies entsprechend umsetzen.

 

 

Erläuterungen und Begründungen:

 

Die SPD-Ratsfraktion hat in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung am 13. Mai 2009 den in der Anlage beigefügten Antrag zur „Stärkung der Hildener Wochenmärkte“ gestellt. Die Verwaltung ist hierbei beauftragt worden, unter Einbeziehung der Marktsprecher und der Stadtmarketing Hilden GmbH Vorschläge zur Stärkung und Steigerung der Attraktivität der Hildener Wochenmärkte zu erarbeiten.

 

Insbesondere soll und sollen dabei

 

-          die Marktordnung so angepasst werden, dass sie sowohl den heutigen Interessen der Kunden als auch denen der Marktbeschicker entspricht,

-          die Marktzeiten dem Käuferverhalten angepasst werden,

-          zusätzliche Angebote – auch gastronomischer Art, Direktverzehr – auf dem Nove-Mesto-Platz ermöglicht werden,

-          die Märkte in das Stadtmarketing einbezogen werden.

 

Die Verwaltung hat diesen Antrag zum Anlass einer Befragung derer genommen, die für das Marktgeschehen an den vier Wochenmarkttagen von maßgeblicher Bedeutung sind: Die Kundinnen und Kunden sowie die Marktbeschicker.

 

Dies und weitere Betrachtungen fließen in die nachfolgende Bestandsaufnahme zu den Hildener Wochenmärkten ein:

 

1. Das aktuelle Marktgeschehen

 

Die Stadt Hilden führt an vier Wochentagen Märkte im Stadtgebiet durch:

 

-          Hauptmarkt am Mittwoch auf dem Nove-Mesto-Platz in der Zeit, von 07.00 Uhr bis 13.00 Uhr;

-          Südmarkt am Donnerstag auf der St. Konrad-Alllee in der Zeit von 07.00 Uhr bis 13.30 Uhr;

-          Nordmarkt am Freitag zwischen Beethovenstraße und Lortzingstraße (Parkplatz) in der Zeit von 11.00 Uhr bis 18.30 Uhr;

-          Hauptmarkt am Samstag auf dem Nove-Mesto-Platz in der Zeit von 07.00 Uhr bis 13.30 Uhr.

 

Insgesamt haben aktuell 43 Marktbeschicker feste Standplätze, die sich wie folgt auf die einzelnen Märkte verteilen:

 

-          37 Beschicker auf dem Hauptmarkt, mittwochs;

-            6 Beschicker auf dem Südmarkt, donnerstags;

-          12 Beschicker auf dem Nordmarkt, freitags;

-          36 Beschicker auf dem Hauptmarkt, samstags.

 

Darüber hinaus können je nach Platzangebot und Interesse sog. „Fliegende Händler“ tageweise hinzukommen.

 

Das Warenangebot verteilt sich insgesamt auf die vier Markttage in einem Verhältnis von

 

-          26 Verkaufsständen mit Lebensmitteln und Frischwaren

-          17 Verkaufsständen sonstiges

 

Die aktuelle Marktstandsgebühr je laufenden Meter Frontfläche beträgt 1,67 € und wird jedes Jahr im Wege einer Gebührenbedarfsberechnung kostendeckend neu ermittelt.

 

2. Standort –und die Wirtschaftlichkeitserwägungen

 

Es ist durchaus bemerkenswert, dass es im Stadtgebiet Hilden vier Wochenmarkttage gibt. Die Größe des Stadtgebietes selbst rechtfertigt dies nicht zwingend. Es handelt sich hier aber um gewachsene Strukturen vor dem Hintergrund der Nahversorgung der Hildener Bürgerinnen und Bürger. Für die Bevölkerung des Hildener Südens ist der vergleichsweise sehr kleine Markt auf der St. Konrad-Allee genau so von Bedeutung wie der Markt im Hildener Norden für die dortige Bevölkerung.

 

Aus streng betriebswirtschaftlicher Sicht stellt sich dies zunächst anders dar. Die seit einigen Jahren unter Kostengesichtpunkten durchgeführten Betriebsabschlüsse machen deutlich, dass der Hauptmarkt den Nordmarkt und erst recht den Südmarkt in erheblichem Maße durch seine Gebühreneinnahmen subventioniert:

 

Gebühr des Jahres 2008:                                         1,61 € je Meter

 

Kostendeckende Gebühr Hauptmarkt:                     1,44 € je Meter

 

                                               Subventionsbeitrag:   0,17 € je Meter

 

Kostendeckende Gebühr Nordmarkt:                       2,66 € je Meter

 

                                               Subventionsempfang: 1,05 € je Meter         

 

Kostendeckende Gebühr Südmarkt:                        2,80 € je Meter

                                              

                                               Subventionsempfang: 1,19 € je Meter                     

 

Hieraus ließen sich grundsätzlich zwei Handlungsalternativen ableiten:

 

Der Verzicht auf die Durchführung des Süd- und des Nordmarktes – oder – eine separate Berechnung und somit deutliche Erhöhung der Marktstandsgelder für diese Märkte.

 

Beide Optionen sind aus Sicht der Verwaltung weder zu empfehlen noch entsprechen sie den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden beider Märkte und sind über bloße Kostengesichtspunkte hinaus auch rein ökonomisch betrachtet wenig sinnvoll.

 

Eine Schließung führte zu einem Nahversorgungsausfall in beiden Stadtteilen und sollte allein deshalb nicht in Erwägung gezogen werden. Eine deutliche Anhebung der Gebühren würde dazu führen, dass die Marktbeschicker diese Mehrausgaben auf die Kundinnen und Kunden umlegen. In letzter Konsequenz würde dies bedeuten, dass beispielsweise der Preis für 10 Eier beim Händler A auf dem Hauptmarkt deutlicher günstiger ausfällt, als wenn ein anderer oder der gleiche Händler 10 Eier auf dem Süd- oder Nordmarkt feilbietet.

Die wäre ökonomischer „Nonsens“ und ist deshalb nicht empfehlenswert. Zu erwarten wäre ansonsten, dass demzufolge unzufriedene Kunden aber auch Händler dem Markt dauerhaft fernbleiben, was in der Folge zum Wegfall der beiden Stadtteilmärkte führen würde.

 

Deshalb schlägt die Verwaltung vor, dass diese vier Märkte auch weiterhin als Teile des Ganzen, nämlich der ausreichenden Nahversorgung aller Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt betrachtet werden.

 

3. Kundenbefragung durch die Stadtmarketing Hilden GmbH im Jahr 2007

 

Die Stadtmarketing Hilden GmbH hat bereits im Jahr 2007 eine Kundenbefragung auf dem Hauptmarkt durchgeführt, dies allerdings ausschließlich auf den Samstag als Markttag beschränkt. Die Befragung wurde dabei an zwei Samstagen durchgeführt. Hintergrund der Befragung waren im Wesentlichen die Aspekte der Kundenzufriedenheit, der Öffnungszeiten, der Änderungswünsche. Zugleich wurde festgehalten, wie sie sich der Passantenverkehr zu unterschiedlichen Zeiten darstellt.

 

Die Auswertung dieser Befragung wird, da sie für den vorliegenden Antrag inhaltlich von Relevanz ist, auszugsweise dargestellt:

 

a)   Würden Sie eine Verschiebung um eine Stunde, also von 08.00 Uhr bis 14.30 Uhr befürworten?

 

      Ergebnis:  Anzahl der befragten Personen = 299                                                                                

      Ja = 16,72 %                    Egal = 15,38%            Nein = 67,9%

 

b)   Bewertung des Marktes nach Schulnoten

 

      Ergebnis:  Anzahl der befragten Personen = 233

 

      Notendurchschnitt 1,99

 

c)   Was finden die Kunden gut, was finden die Kunden schlecht?

 

      Ergebnis:  Anzahl der befragten Personen = 349

 

      Gut = 75,36% =           Fleisch, Gemüse/Obst, Höflichkeit/Atmosphäre, Angebot/Vielfalt, Blumen, Frische/Qualität, Alles

 

      Schlecht = 24,64% =  Textil/Ramsch, Fahrräder auf dem Markt, wenig Auswahl, zu klein, Preise

 

d)   Passantenverkehr

     

      Gezählt wurden u.a. der Passantenverkehr Richtung Nove-Mesto-Platz zu verschiedenen Zeiten. Die passantenintensivsten Zeiträume an beiden Samstagen stellen sich wie folgt dar:

 

      Zeitraum in Uhr                            1. Samstag                 2. Samstag 

 

      10.00 – 10.10                                     129                              113

      11.00 – 11.10                                     195                              142

      12.00 – 12.10                                     138                              112

      13.00 – 13.10                                     113                              102

 

      Zum Vergleich:

 

      14.00 – 14.10                                       13                                16

 

Zusammengefasst spiegelt dieses Ergebnis eine hohe Kundenzufriedenheit im Hinblick auf die Öffnungszeiten und das Warenangebot zum Zeitpunkt der Befragung im Jahr 2007 wider.

 

4. Die aktuell Kundenbefragung durch das Ordnungsamt im Juni 2009

 

Den vorliegenden Antrag hat die Verwaltung zum Anlass einer neuerlichen Erhebung genommen – mit dem Unterschied, dass die Kundenbefragung auf allen Märkten stattfand und zusätzlich auch die Beschicker befragt wurden.

 

Die Befragung fand im Monat Juni 2009 an vier Markttagen statt und wurde durch die Marktmeister und weitere Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes durchgeführt. Im Vorfeld wurde auf diese Befragung mittels Pressemitteilung hingewiesen.

 

Die Ergebnisse der Befragungen sind im Einzelnen als Anlage beigefügt und sind im Hinblick auf die Anzahl der befragten Kundinnen und Kunden (408 Personen) als repräsentativ anzusehen.

 

4.1 Das Ergebnis der Kundenbefragung im Überblick

 

  88% - 90% der Befragten wollen die Öffnungszeiten der Märkte auf dem Nove-Mesto-Platz (mittwochs und samstags) und auf der St.-Konrad-Allee (donnerstags) beibehalten.

 

        Ca. 5% der Befragten wünschen sich verlängerte Öffnungszeiten am Samstag bis 14.00 Uhr.  

 

  Fast 71% der Befragten wünschen sich geänderte und dabei vor allem frühere Öffnungszeiten für den Nordmarkt.

 

        Die Hälfte hiervon wünscht sich einen früheren Beginn des Marktes ab 09.00 Uhr.

 

  Zwischen 80% und 88% aller Befragten bewerten das Warenangebot auf den Märkten als bedarfsgerecht.

 

        Ca. 6% der Befragten wünschen sich auf dem Hauptmarkt mehr Bioprodukte.

        Ca. 8% der Befragten wünschen sich für den Südmarkt Käseprodukte und Blumenangebote.

        Ca. 12% wünschen sich für den Nordmarkt zusätzliche Käseangebote.

 

4.2 Das Ergebnis der Befragung der Marktbeschicker im Überblick

 

  Zwischen 67% und 73% der Beschicker wollen die Öffnungszeiten der Märkte auf dem Nove-Mesto-Platz (mittwochs und samstags) und auf der St.-Konrad-Allee (donnerstags) beibehalten.

 

        Zwischen 8% und 11% der Beschicker wünschen sich mittwochs und samstags das Marktende um 14.00 Uhr.

 

  Von den sechs Beschickern des Südmarktes wünscht sich ein Beschicker verkürzte Öffnungszeiten von 08.00 Uhr bis 13.00 Uhr. 

 

  Vier Beschicker (= 33%) wünschen sich die Beibehaltung und fünf Beschicker (= 42%) veränderte Öffnungszeiten des Nordmarktes. Drei Beschicker machten keine Angaben.

 

        Mehrheitlich (drei Beschicker) benennen eine geänderte Öffnungszeit von 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

 

  67% bis 70% der Beschicker bewerten das Warenangebot auf den Märkten als kundengerecht.

 

        Die geäußerten Änderungswünsche umfassten Warenangebote im Bereich von Kurzwaren, Kaffee, Wein oder allgemein nach „mehr Auswahl“

 

  Auf die Frage, ob auf den Hauptmärkten zusätzlich gastronomische Angebote/ Direktverzehr angeboten werden sollen, ergab sich kein wirklich einheitliches Meinungsbild.

 

  19% der Beschicker haben sich zur Frage, ob sie Anregungen und Verbesserungsvorschläge haben, geäußert. Dabei hat sich eine Meinungshäufung ergeben:

 

      Es wird angeregt, die Werbung für die Wochenmärkte zu intensivieren. Vorgeschlagen werden Hinweisschilder mit den Öffnungszeiten der Märkte an den Ortseingangsstraßen und im Innenstadtbereich.

 

  Die letzte Frage behandelte das Thema „Durchführung der Märkte durch die Stadt oder durch Dritte“. Das Votum war hier erwartungsgemäß eindeutig:

 

        70% für die Durchführung durch die Stadt

          5% für die Durchführung durch die Stadtmarketing Hilden GmbH

          0% für die Durchführung durch sonstige Dritte (gewerbliche Anbieter)

 

 

 

 

4.3 Schnittmengensuche

 

Die vorgenommene Befragung der Kundinnen und Kunden sowie der Beschicker hat erfreulicherweise ein hohes Maß an Übereinstimmungen ergeben:

 

  Die Marktbeschicker und noch deutlicher die Kundinnen und Kunden sprechen sich für eine Beibehaltung der Öffnungszeiten auf den Hauptmärkten und auf dem Südmarkt aus.

 

      Anmerkung:

 

      Dies mag insbesondere im Hinblick auf den samstäglichen Wochenmarkt überraschen, haben sich doch Käuferverhalten und Einkaufszeiten in den letzten Jahren gewandelt.

      Die Altersstruktur der Kundinnen und Kunden der Märkte könnte dabei einen Erklärungsansatz darstellen. Die im Jahr 2007 durch die Stadtmarketing Hilden GmbH durchgeführte Befragung hat ergaben, dass überwiegend Menschen im Lebensalter von 40 bis 60 Jahren die Märkte besuchen. Das im Einzelhandel im Allgemeinen feststellbar veränderte Einkaufsverhalten betrifft zumeist jüngere Einkaufsschichten und die Gruppe der Berufstätigen.

 

  Eine deutliche Mehrheit der Kundinnen und Kunden des Nordmarktes spricht sich für einen früheren Marktbeginn aus. Das Meinungsbild der Marktbeschicker fällt nicht so deutlich aus, dennoch spricht sich auch hier eine knappe Mehrheit für eine Veränderung der Öffnungszeiten aus. 

 

      Anmerkung:

 

      Der Beginn des Nordmarktes um 11.00 Uhr ist zum einen auch der Tatsache geschuldet, dass der Markt erst um 18.30 Uhr endet. Dieser lange Zeitraum wird dabei auch unterschiedlich gewertet. Zum einen gibt es Beschicker, die ihr Hauptgeschäft bis in die frühen Nachmittagsstunden erledigt haben und dennoch bis zum Ende des Marktes bleiben müssen, da ein partieller Abbau während des Marktverkehrs allein aus Sicherheitsgründen nicht durchführbar ist. Andere Beschicker hingegen profitieren auch von dem Spätgeschäft ab ca. 16.00 Uhr.

 

      Im Hinblick auf die Marktkunden sind die Interessenlagen ähnlich different. Die Kunden des angrenzenden EDEKA-Marktes, die ihre Einkäufe am frühen Morgen tätigen, reagieren mit Unverständnis darauf, dass der Markt erst um 11.00 Uhr beginnt. Auch aus diesem Grund wird es den Beschickern heute schon nach Beendigung des Aufbaus regelmäßig erlaubt, eine halbe Stunde früher mit dem Verkauf zu beginnen.

      Andere Kunden hingegen schätzen die Möglichkeit, ihre Einkäufe auch noch bis 18.30 Uhr auf dem Markt tätigen zu können.

 

      Ein auf dem Nordmarkt tätiger Beschicker hat freundlicherweise seine aus dem Kassensystem ablesbaren Daten zum Kundenverkehr an seinem Stand exemplarisch zur Verfügung gestellt. Diese Zahlen verdeutlichen die eigentlichen „Hauptgeschäftszeiten“:

 

                        Uhrzeit von – bis                                Kundennanzahl

 

                               11 - 12                                                    91

                               12 - 13                                                    72

                               13 - 14                                                    67

                               14 - 15                                                    49

                               15 - 16                                                    49

                               16 - 17                                                    47

                               17 - 18                                                    45

                              nach 18                                                      2

 

      Das Hauptgeschäft findet somit in der Zeit von 11.00 Uhr 14.00 Uhr statt. Danach reduziert sich der Kundenverkehr spürbar, hält sich dann aber bis 18.00 Uhr auf konstantem Niveau.

      Dies spricht durchaus für die aktuellen Öffnungszeiten des Marktes und dennoch besteht sowohl bei den Marktkunden als auch bei den Marktbeschickern mehrheitlich der Wunsch nach Veränderung der Zeiten.

 

  Das aktuelle Warenangebot auf den Märkten wird sowohl von den Marktbeschickern und den Marktkunden als bedarfs- und kundengerecht bewertet.

 

      Anmerkung 

 

      Die immer wieder geäußerten Wünsche der Marktkunden nach zusätzlichen Angeboten, z.B. nach Bioprodukten und Käse, werden, wenn möglich, bei der Vergabe neuer Standplätze berücksichtigt. Dies setzt aber voraus, dass a) entsprechende Standfläche und b) entsprechende Bewerber vorhanden sind. Die Anzahl sich bewerbender Marktanbieter ist in den letzten zwei Jahren deutlich spürbar zurückgegangen. Wenn überhaupt, besteht Interesse an Standplätzen auf dem Hauptmarkt; dort sind die Flächen jedoch weitestgehend vergeben. Für den Südmarkt, auf dem durchaus zwei weitere Standflächen zur Verfügung stehen, liegen keine Bewerbungen vor. Dies ist offenbar auf die geringe Größe und somit auf die mangelnde Attraktivität dieses Marktes zurückzuführen.

 

      Die im Antrag formulierte Anregung nach gastronomischen Angeboten auf dem Hauptmarkt, hat sich im Rahmen der Befragung nicht wider gespiegelt. Auch hier gilt grundsätzlich, dass diese Option denkbar ist, wenn auch entsprechender Platz und Bewerberinteresse vorhanden ist. Entsprechende Interessenten haben sich bisher nicht beworben, was vermutlich auch an der Innenstadtlage mit ihren zahlreichen gastronomischen Angeboten liegen könnte.

 

  Von einigen Marktbeschickern wird angeregt, die Werbung für die Wochenmärkte durch Hinweisschilder mit den Öffnungszeiten der Märkte an den Ortseingangsstraßen und im Innenstadtbereich zu intensivieren.

 

      Anmerkung

 

      Die Frage einer verbesserten Werbung hat auch bei den Bemühungen der Stadtmarketing GmbH bereits eine Rolle gespielt, aber nicht zu einer Einigung geführt. So sind die Wochenmärkte Bestandteil der örtlichen Nahversorgung und damit den Bürgerinnen und Bürgern in Hilden bekannt. Hinweisschilder an den Ortseingängen werden deshalb – abgesehen von der Lesbarkeit für den Autofahrer – als nicht wirklich hilfreich angesehen. Auch die Aufstellung von „Kundenstoppern“ zum Beispiel auf dem Alten Markt mit Hinweis auf den Markttag wäre zwar möglich, ist aber in der Wirkung für das Nahversorgungsangebot „Markt“ umstritten. Spätestens wenn es um die Finanzierung von Werbemaßnahmen geht, ist eine Einigung mit den Marktbeschickern nicht zu erzielen.

 

5.   Abschließende Handlungsempfehlungen

 

Im Hinblick auf die Öffnungszeiten der Märkte hat die Befragung wichtige Hinweise und Erkenntnisse geliefert, die dazu beitragen helfen, die Hildener Märkte dem mehrheitlichen Wunsch der Kundinnen und Kunden entsprechend auszurichten:

 

Empfehlung 1:

 

Die Öffnungszeiten des Hauptmarktes am Mittwoch und Samstag sowie des Südmarktes am Donnerstag werden beibehalten.

 

Begründung:

 

Das Ergebnis der Befragung hat keinen Anpassungsbedarf ergeben.

 

Empfehlung 2:

 

Die Öffnungszeiten des Nordmarktes am Freitag werden geändert.

Es wird allerdings auch empfohlen, durch die Veränderung der Öffnungszeiten keine Ausweitung, sondern lediglich eine zeitliche Verschiebung, vorzunehmen.

 

Zum einen umfassen die Wochenmärkte aktuell 28,5 Stunden an Öffnungszeiten je Woche. Dies ist ein durchaus großzügig bemessener Rahmen für eine Stadt der Größenordnung Hildens. Zum anderen wäre dies auch für die Marktbeschicker nicht unbedingt vorteilhaft. Eine noch weitere Ausdehnung der Zeiten erhöht in erster Linie die Standzeit, ohne dass sich dies umsatzrelevant auswirkt.

 

Zu guter Letzt würde sich eine Ausweitung der Öffnungszeiten auch auf die Tätigkeiten des Kommunalen Ordnungsdienstes auswirken. Die eingesetzten Marktmeister sind Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes. Auf die Marktmeistertätigkeiten entfällt heute schon ein Anteil von insgesamt 0,6 Stellen. Eine Erhöhung des Marktmeisteranteils führt zu Auswirkungen im Kerngeschäft – dem Ordnungsdienst. So würde die Ausweitung der Öffnungszeiten bei einem Markt um nur eine Stunde je Woche zu einem ordnungsdienstrelevanten Ausfall eines Mitarbeiters von sechs Tagen im Jahr führen.

 

Die Verwaltung empfiehlt daher nachfolgende Öffnungszeiten:

 

Nordmarkt am Freitag:       09.00 Uhr bis 17.00 Uhr (alt 11.00 Uhr bis 18.30 Uhr)

 

Begründung:

 

Die Befragung der Marktkunden und Marktbeschicker hat eindeutig einen Anpassungsbedarf ergeben. Durch einen früheren Beginn ab 09.00 Uhr wird dem mehrheitlich geäußerten Kundenwunsch entsprochen. Ein noch früherer Beginn ist aufgrund des Ladeverkehrs des angrenzenden EDEKA-Marktes allerdings nicht möglich. Gleichzeitig besteht durch die Endzeit 17.00 Uhr auch für die „Spätkunden“ immer noch die Möglichkeit des Einkaufes auf dem Markt. Über diese Zeit hinaus wird die Nahversorgung durch den EDEKA-Markt bis 20.00 Uhr gewährleistet.

 

 

gez. Horst Thiele