hier: Antrag der Allianz für Hilden vom 09.10.2013
Beschlussvorschlag:
Beschlussfassung wird anheim gestellt.
Antrag
(ALLIANZ für Hilden)
Ausschuss
für Umwelt- und Klimaschutz am 09.10.2013
Der Bürgermeister wird beauftragt zu prüfen,
ob das am 01.10.2013 in Oberhausen eingeführte neue Modell für das
Einsammeln/Entsorgung von Elektrogeräten (Elektroschrott) auch in Hilden
übernommen werden kann.
Die Prüfung, deren Ergebnis soll in einer
Sitzungsvorlage dargestellt werden, ist zeitnah vorzunehmen, so dass die
Ergebnisse daraus (Kosten/Erträge) bereits in die Haushaltsberatungen 2014
aufgenommen werden können.
Begründung:
Nach Presseberichten müssen in Oberhausen Geräte, beispielsweise
Waschmaschinen, Trockner, aber auch Fernseher, Computer oder Drucker künftig
nicht mehr an den Straßenrand gestellt werden, sondern Mitarbeiter der WBO
(Wirtschaftsbetriebe Oberhausen) holen nach Terminvereinbarung diese Geräte direkt
aus der Wohnung ab.
Da sich Wertstoffe aus dem sog. Elektroschrott gewinnen lassen,
verspricht sich die WBO nicht unerhebliche Einnahmen. Außerdem wird verhindert,
dass Elektrogeräte, die am Straßenrand abgestellt werden von Schrottsammlern
ausgeschlachtet werden.
Erhalten bleibt die Möglichkeit an den bekannten Annahmestellen der
Stadt weiterhin zu den Annahmezeiten vorgenannte Geräte aber auch
Elektrokleingeräte persönlich anzuliefern.
Grundsätzlich wirkt sich der Verkauf von Altmetall/Edelschrott auf die
Müllgebühr aus. Je mehr Altmetall/Edelschrott von der Stadt eingesammelt und
verkauft werden kann, desto geringer sind die Müllgebühren.
Hinzu käme der Effekt, dass der für die Bürgerschaft sehr belästigende
Betrieb von wilden Schrottsammlern eingedämmt werden könnte.
Der Antrag wurde
in der 16. Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz am 06.02.2014
beraten. Aufgrund der fehlenden Erfahrungen mit dem neuen
Sperrguterfassungssystem in Oberhausen wurde der vorliegende Antrag einstimmig
in eine der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz
vertagt.
Erläuterung
der Verwaltung:
In Ergänzung zur Sitzungsvorlage WP 09-14 SV
68/054 soll folgend die Gesamtproblematik und das Modell Oberhausen noch einmal
zusammengefasst werden:
Regelmäßig fahren
Müllsammler mit Kleintransportern durch die Straßen und nehmen alles mit, was
Geld bringt – meist einen Tag vor der städt. Sperrgutabholung. Hier werden die
Stadt und die Bürger gleich zweimal geschädigt.Â
Einerseits fahren unsere Sammelfahrzeuge teilweise umsonst zu den Sperrgutstellen
und andererseits verliert die Stadt bzw. der Kreis Mettmann als entsorgungspflichtige
Körperschaft werthaltige Abfälle.Â
Es geht aber nicht
nur ums Geld. Elektroaltgeräte enthalten regelmäßig gefährliche Bestandteile,
Gase oder Flüssigkeiten. Beispielsweise tritt bei der Vor-Ort-Demontage von
Kühlschränken gesundheits- und umweltschädliche Kühlflüssigkeit aus.
Auf Initiative der
Stadt Hilden und in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung und der Kreispolizeibehörde
werden diesbezüglich in Kürze mehrere Polizeiaktionen gegen diese illegalen Sammler im Kreisgebiet stattfinden.
In diesem
Zusammenhang hat die „Allianz für Hilden“ den o. g. Antrag gestellt, wonach
Elektroaltgeräte von den städt. Mitarbeitern bei der Sperrgutabfuhr aus dem
Haus / der Wohnung geholt werden sollen.Â
Folgend soll das zitierte neue System aus Oberhausen kurz vorgestellt
werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass hier eine komplette Änderung von
einer regelmäßigen Straßenabfuhr auf ein Abrufsystem stattgefunden hat.
SPERRMÃœLL AUF ABRUF IN OBERHAUSENÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Online Info der
WBO
Neuer Service
ab Oktober!
Die
Sperrmüllabfuhr in Oberhausen wird umgestellt. Ab dem 1. Oktober 2013 können
Sie die Sperrmüllabholung telefonisch oder auch per Internet beauftragen. Die
Nutzung unseres neuen Services sowie die Abholung des Sperrmülls ist dabei für
private Haushalte nicht mit Extrakosten verbunden.
So funktioniert die Terminvergabe
Wenn Sie ab
Oktober 2013 die Abholung ihres Sperrmülls telefonisch vereinbaren, erhalten
Sie sofort einen Termin. Bei einer Beauftragung per Internet erfolgt die
Terminvergabe am nächsten Tag durch unsere Serviceline. Sollten Sie die
Sperrmüllabfuhr freitags, am Wochenende oder an Feiertagen per Internet
beauftragen, teilen wir Ihnen Ihren Abholtermin am nächsten Werktag mit. Ganz
gleich, welche Art der Kontaktaufnahme Sie wählen: Die Abholung Ihres
Sperrmülls erfolgt innerhalb der nächsten zehn Tage.
Unser Sperrmüllservice nimmt auch
Elektrogroßgeräte mit!
Bitte stellen
Sie diese aber nicht mehr an den Straßenrand - Kühlschrank, Herd oder Fernseher
werden nur noch aus der Wohnung, dem Haus oder dem Keller abgeholt. Bei der
Terminvereinbarung können Sie bestimmen, ob die Abholung vormittags oder
nachmittags stattfinden soll. Holen wir ein Elektrogroßgerät bei Ihnen ab,
nehmen wir bei Bedarf auch ausgediente Elektrokleingeräte wie z. B. Toaster,
Fön oder Kaffeemaschine mit.
Bitte beachten Sie, dass
Elektrogroßgeräte ausgebaut, von Strom- und Wasseranschlüssen getrennt sowie
transportfähig bereit gestellt sein müssen!
Ausgedientes selbst entsorgen
Alternativ
können Sie Sperrmüll sowie Elektrogeräte aller Größen gebührenfrei an unserem Wertstoffhof abgeben.
Was muss beachtet werden?
·
Zum Sperrmüll gehören sperrige Gegenstände aus
Haushaltseinrichtungen, die sich nicht soweit zerlegen, zerreißen oder
zerbrechen lassen, dass sie in eine normale Mülltonne passen. Also alles, was
nicht fest mit dem Haus verbunden war und was Sie bei einem Umzug mitnehmen
würden.
·
Stellen Sie Ihren Sperrmüll nach Anmeldung am Abfuhrtag bis
spätestens 7 Uhr morgens auf dem Bürgersteig bereit.
·
Platzieren Sie Ihren Sperrmüll nur am Gehwegrand und lassen
Sie genug Platz, damit Kinderwagen bzw. Rollstühle problemlos passieren können;
sollte kein Gehweg vorhanden sein, stellen Sie den Sperrmüll am äußeren rechten
Fahrbahnrand ab.
·
Bedenken Sie bitte, dass Sperrmüll nicht über geparkte Autos
hinweg getragen werden kann. Halten Sie deshalb einen Durchgang frei, so dass
wir Möbel und andere Großteile problemlos zum Fahrzeug tragen können.
Bitte beachten Sie: Abfälle, die
nicht zum Sperrmüll gehören oder die nicht angemeldet wurden, nehmen wir nicht
mit. Diese müssen vom Besitzer umgehend, spätestens aber am nächsten Tag,
entfernt oder ordnungsgemäß entsorgt werden.
Das Sperrgutsystem
in Hilden:
Die Sperrgutabfuhr
in Hilden wird im Gegensatz zu Oberhausen schon seit vielen Jahren mit einem
Abrufsystem organisiert. Vorteil des Abrufsystems, welches mittlerweile von
über 90 % der Kommunen vorgehalten wird, ist die Planbarkeit der
Tourenauslastung (KFZ- und Personalauslastung).Â
Dagegen ist bei der periodischen Straßenabfuhr eine wirtschaftliche
Auslastungsplanung kaum erreichbar.
Dabei können die
Hildener Bürger und Bürgerinnen ihr Sperrgut 2 x pro Jahr kostenlos zur Abfuhr
anmelden. Für jede weitere Anmeldung wird eine Gebühr von 20 € fällig. Die
Wartezeit beträgt in der Regel 2-3 Wochen, in Ferienzeiten kann die Wartezeit
durch Personalumschichtung auf die normalen Mülltouren schon einmal 4 Wochen
betragen.
Die angemeldete
Sperrgutmenge darf eine komprimierte Menge von 2 m³ nicht übersteigen. Mit
diesem Volumen sind Neuanschaffungen z.B. einer Küchenzeile oder einer
Wohnzimmer-Sitzgruppe in jedem Fall unproblematisch. Komplette
Wohnungsauflösungen oder Entrümpelungen sind über den Zentralen Bauhof nicht
möglich. Hier bieten z. B. karitative
Institutionen und gewerbliche Anbieter kostenpflichtige Dienstleistungen an.
Seit 2007 bietet
der Zentrale Bauhof auch eine Express-Sperrgutabfuhr an. Hier kann der Kunde in
Notfällen einen Sperrguttermin innerhalb von 3 Werktagen gegen eine Gebühr von
40 € anmelden.
In Hilden werden
pro Jahr über 9.000 Sperrgutstellen angemeldet, wovon ca. 300 Stellen als
Expresstermine gebucht werden. Durch die lenkende (nicht kostendeckende)
Expressgebühr funktioniert das Sperrgutsystem mit 2 vorgehaltenen
Expressstellen pro Abfuhrtag sehr gut.
Die Sperrgutabfuhr
findet planmäßig an 4,5 Tagen in ca. 48 Wochen statt. Dabei werden pro Tag ca.
45 Sperrgutstellen zweimal pro Tag angefahren. Die Sperrguttruppe
(Pressmüllfahrzeug mit 2 Mitarbeitern und Pritsche mit einem Mitarbeiter bei
gegenseitiger Unterstützung) fährt vormittags verwertbares Altholz
(Pressmüllfahrzeug) sowie Elektroaltgeräte (Pritsche mit Hebebühne) ab.
Am Nachmittag wird
brennbarer Sperrmüll sowie Metallschrott abgefahren.
|
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
Sperrgutstellen Stck. |
9.167 |
8.768 |
9.097 |
8.746 |
8.756 |
Expressstellen  Stck. |
314 |
291 |
335 |
384 |
318 |
Sperrmüll           Mg. |
1.171 |
1.168 |
1.202 |
1.085 |
1.032 |
Altholz                Mg. |
984 |
801 |
859 |
767 |
836 |
Metallschrott      Mg. |
107 |
66 |
40 |
49 |
48 |
Elektroaltgeräte Mg. |
399 |
323 |
255 |
223 |
210 |
Sperrgutabfuhrtage |
219 |
231 |
228 |
232 |
223 |
Der logistische
Aufwand für die Trennung von brennbarem Sperrmüll und verwertbarem Altholz ist
wirtschaftlich geboten, da der Verwertungspreis von Altholz über 100 € unter
den Müllverbrennungskosten liegt. Die separate Altmetallerfassung ist so alt wie die Sperrguterfassung selbst.
Momentan kann für gemischten Altmetallschrott über 150 € pro Tonne erlöst
werden.
Bei den
Elektroaltgeräten sind die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) seit
dem 24. November 2005 durch das ElektroG verpflichtet, der Stiftung EAR ihre
Sammelstellen für Elektroaltgeräte zu melden. Die Kommunen müssen die erfassten
Elektroaltgeräte in fünf Gruppen, sortiert nach verschiedenen Kategorien, zur
Abholung bereitstellen. Die Hersteller holen diese Altgeräte ab und sind für
deren umweltverträgliche Entsorgung verantwortlich. Die Organisation der
Abhollogistik obliegt der von den Herstellern gegründeten „Stiftung
Elektro-Altgeräte Register (EAR)“.
Das Elektrogesetz
bietet dabei die Möglichkeit einzelne Abholgruppen selbst zu vermarkten und aus
der Abhollogistik der EAR freizustellen. Da aber in NRW die Kreise und
kreisfreien Städte für die Entsorgung und Verwertung von Abfällen als
öffentliche-rechtliche Körperschaften fungieren, ist eine Eigenvermarktung
durch die Stadt Hilden nicht möglich. Unabhängig davon, welche Variante zum
Zuge kommt, bei beiden Varianten fließen keine Erlöse in den Haushalt der Stadt
Hilden.
Exkurs Abfallgebühren:
Nach aktuellem
Gebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler liegt die Stadt Hilden bei den
Abfallgebühren unter den günstigsten Städten in Nordrhein-Westfalen. Eine 4-köpfige Familie wird demnach mit
171,60 € pro Jahr belastet.Â
Nach aktuellem
INFA Kennzahlenvergleich liegt auch der Verwaltungsaufwand (incl. Verwaltungsgemeinkosten)
für die gesamte Abfallwirtschaft in Hilden mitÂ
353.000 € (6,30 € / E.) sehr
niedrig. Auf dem Zentralen Bauhof kümmern sich anteilmäßig 6 Mitarbeiter (2,6
Vollzeitstellen) um Beratung, Organisation, Einsatzleitung, Leistungs- und
Kostenrechung und allg. Verwaltungsaufgaben.
Die
Verwaltungskosten der Hildener Sperrgutabfuhr liegen derzeit bei ca. 25.000 €.
Die Kosten für die Erfassung und den TransportÂ
des Hildener Sperrgutes (ohne Entsorgung und Verwaltung) liegen bei
274.000 €.
Die Stadt
Oberhausen liegt hier mit 364 € im oberen Drittel des Gebührenvergleiches. In
Oberhausen sollen für das neue Sperrgutmodell alleine 2 neue Stellen (89.000 €)
für die telefonische Sperrgutbearbeitung und -anmeldung eingerichtet werden.
Daneben wird der vorhandenen Sperrgutabteilung (3 Pressmüll-KFZ + 1 Pritsche,
11 Mitarbeiter) ein zusätzliches Pressmüllfahrzeug und Pritschenfahrzeug incl.
5 Mitarbeiter (356.000 €) zur Seite gestellt.
Erfahrungsbericht
aus Oberhausen:
Mittlerweile haben die verantwortlichen in Oberhausen die ersten Erfahrungen
mit dem neuen Sperrgutsystem gesammelt. Im Grunde herrscht hier eine positive
Grundstimmung, wobei zu berücksichtigen ist, dass dies für die gesamte
Umstellung von einer regelmäßigen Straßenabfuhr auf ein Anmelde- bzw.
Abrufsystem gilt.
Probleme tauchen regelmäßig bei der Anwesenheit am Abfuhrtag auf. Hier
werden insbesondere über die neue und aufwendige Service-Nummer
Änderungsmeldungen hinterlassen. Beispielsweise wird ein anderer Nachbar oder
Mieter angegeben, bei dem die städt. Mitarbeiter sich melden sollen. Häufig
werden die Geräte aber auch ohne Meldung einfach an die Straße zum angemeldeten
Sperrgut gestellt. Durch die Möglichkeit der telefonischen Sperrgutanmeldung
und der Mehrfachbearbeitung aufgrund solcher Korrekturmeldungen ist hier der
zusätzliche Personal- und Softwareaufwand im Call-Center unabdingbar.
Problematisch sind auch zu schwere oder schlecht zu erreichende
Altgeräte z. B. in Kellern, Hinterzimmern oder Einbauwänden. Für die eingesetzten Mitarbeiter wurden hier
spezielle treppenfähige Transportgeräte beschafft, die aber durch den erhöhten
Zeitaufwand kaum genutzt werden.Â
Vereinzelt ist es auch zu Beschädigungen in Wohnungen, in Fluren oder an
Türen gekommen, die dann als Versicherungsfall zu regeln sind.
Die häufigen Anregungen, doch alle sperrigen oder schweren Möbel aus der
Wohnung zu holen, kann die WBO wirtschaftlich nicht erbringen. Hier erfolgt die
Vermittlung zu ortsansässigen karitativen und sozialen Anbietern, die solche
Dienstleistungen kostenpflichtig anbieten.
Als positiv wird die erhöhte Quote der erfassten Altgeräte registriert.
Die WBO erhofft sich hier zwar Zusatzeinnahmen - diese können den Zusatzaufwand
aber keinesfalls decken.
Ãœbertragung des Oberhausener Modells auf die Stadt
Hilden:
Obwohl die
eingangs geschilderten Missstände primär ordnungs- und strafrechtlicher Natur
sind und derzeit mit der Kreispolizeibehörde verschiedene Maßnahmen eingeleitet
werden, um dem Sperrgutdiebstahl zu begegnen, könnte der Vorschlag der ALLIANZ
umgesetzt werden.
Dabei muss neben
einer Bemessung des Personal- und Finanzmehraufwandes aber auch die Frage
gestellt werden, ob das System Oberhausen wirklich bürgerfreundlich ist.Â
Es geht hier schließlich nicht um einen grundsätzlichen Vollservice bei
der Sperrgutabfuhr, der ggf. unter Betrachtung des demographischen Wandels zum
Einsatz kommt. Hier werden nur die Elektroaltgeräte aus der Wohnung geholt,
nicht das Sofa oder der Schrank.
Daneben müssen die
Anmelder von (sperrigen) Elektroaltgeräten zukünftig zur Abholung Ihrer großen
Geräte in einem definierten Zeitfenster in der Wohnung / am Abholort erreichbar
sein.
Dies mag bei einer
Neuanschaffung bzw. bei einem Handwerkertermin noch hingenommen werden, ob
diese Bereitschaft aber für die Entsorgung von Abfall – hier ausschließlich
Elektroaltgeräten – aufgebracht wird, sei dahingestellt.
Auch eine
Gegenfinanzierung der Maßnahme durch höhere Einnahmen bei der Vermarktung der
Elektroaltgeräte ist nicht auf die Stadt Hilden übertragbar. Neben der
Tatsache, dass nicht die Stadt Hilden sondern der Kreis Mettmann der zuständige
öffentlich-rechtliche-EntsorgungsträgerÂ
(ÖRE) ist, sind auch die Oberhausener Erlösannahmen sehr optimistisch.
Lediglich die EAG Gruppe 1 Haushaltsgroßgeräte / Weiße Ware verspricht merkbare
Einnahmen. Für Kühlgeräte und Elektrokleingeräte werden lediglich geringe
Erträge zu erzielen sein. Die Stadt Oberhausen rechnet hier auch Erlöse aus der
Altpapiervermarktung (ab 2014) gegen. Solche Erlöse aus der Vermarktung der
PPK-Verpackungen erzielt die Stadt Hilden schon seit Jahren, ordnet diese dann
aber korrekterweise dem Bereich BGA (Betrieb gewerblicher Art) Altpapier zu.
Für den Transport
aus dem Haus incl. Beladung und Umladung auf dem Bauhof ergibt sich ein
Zusatzaufwand von ca. 480 Minuten pro AbfuhrtagÂ
(30 Elektrogroßgeräten Gruppe 1, 2 und 3 pro Tag x 2 Mitarbeiter x 8
Minuten), was einem zusätzlichen Mitarbeiter bei vorhandener Abfuhrlogistik
entspricht. Dabei muss aber die
Gesamtauslastung der einen Sperrgutmannschaft unbedingt gewahrt werden. Eine zweite komplette Sperrguttruppe würde
die Kosten durch dann fehlende Auslastung ausufern lassen. Ein zusätzlicher
Mitarbeiter würde pro Jahr Kosten von ca. 45.000 € verursachen, was rechnerisch
zu einer Gebührenerhöhung um ca. 1 % führen würde.
Die
Sperrgutanmeldung erfolgt in Hilden schriftlich mit der Sperrgutkarte aus dem
Abfallkalender sowie online über die Internetseiten der Stadt Hilden. Der Abfuhrtermin (Wartezeit ca. 2-3 Wochen)
wird nach Tourenplanung mit einem Vorlauf von ca. 1 Woche dann per Postkarte
oder per E-Mail mitgeteilt.Â
Hier würde nun
besagter Anwesenheitszwang bei angemeldeten Elektroaltgeräten samt telefonischen
und persönlichen Nachfragen, Ummeldungen und Terminverschiebungen
entstehen.Â
Ein zusätzlicher
Beratungs- und Dispositionsaufwand kann aber mit der derzeitigen personellen
Besetzung des Zentralen Bauhofes keinesfalls geleistet werden. Auch hier wäre
eine Personalaufstockung bzw. eine interne oder externe Auslagerung der
Sperrgutberatung und -disposition zu prüfen.
Zusammenfassung:
Der Antrag der
„Allianz für Hilden“ zum Vollservice bei der Abholung von Elektroaltgeräten
zielt auf eine Eindämmung der Sperrgutberaubung und dadurch auf zusätzliche
Einnahme durch die Vermarktung der Elektrogeräte.
Der Zentrale
Bauhof verweist hier auf die originäre Zuständigkeit der Ordnungs- und Polizeibehörden. In Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde werden zukünftig
bei gezielten Kontrollen u. a. folgende Tatbestände geahndet:
·keinen
Gewerbeschein / keine Reisegewerbekarte;
·keine Bestätigung
des Kreises über die Anzeige des Sammelns;
·keine Bestätigung
der Wohn- bzw. Gewerbesitzbehörde;
·keine
Beförderungserlaubnis u.a. im Zusammenhang mit Elektroschrott;
·keine
Kennzeichnung des Sammelfahrzeugs mit einem A-Schild;
Durch die Vorgaben
des ElektroG. obliegt die Organisation der Abhollogistik der erfassten und
sortierten Elektrogeräte der „Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR)“. Eine Eigenvermarktung der Elektroaltgeräte
ist in NRW nur durch die Kreise und kreisfreien Städte möglich. Der Kreis
Mettmann hat auf Nachfrage eine entsprechende Prüfung der
Vermarktungsmöglichkeiten zugesagt. Einnahmen würden dann ggfs. positiv in die
Abfallwirtschaftsplanung des Kreises (Kreismischgebühr) eingerechnet. Eine
direkte Gegenfinanzierung des zusätzlichen Aufwandes durch die Stadt Hilden ist
nicht möglich. Die Gebührensteigerungen müssen von allen Hildener Gebührenzahlerinnen
und Gebührenzahlern getragen werden, unabhängig davon, ob sie diese zusätzliche
Abhollogistik nutzen.
Eine Umstellung
auf das vorgeschlagene System würde einen nicht unerheblichen Aufwand und damit
Gebührenanstieg zur Folge haben ohne dass ein echter Mehrwert an Bürgerservice
(Vollservice) etabliert würde.
Insbesondere im
Hinblick auf den demographischen Wandel prüft der Zentrale Bauhof derzeit
Kooperationen bzw. Angebote, Sperrgut ggf. gegen Kostenübernahme auch aus der
Wohnung zu holen. Dies könnte beispielsweise durch lokale Beschäftigungsprogramme
oder karitative Einrichtungen angeboten werden.
Die Verwaltung
sieht daher in der vorgeschlagenen Vorgehensweise keinen echten Vorteil für die
Bürger und Bürgerinnen der Stadt Hilden.
gez. Birgit
Alkenings
Bürgermeisterin
Finanzielle Auswirkungen Â
Finanzielle
Auswirkungen (ja/nein) |
|
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Produktnummer
/ -bezeichnung |
110202 |
Abfallwirtschaft |
|||||
Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
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|
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Haushaltsjahr: |
|
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Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
x |
|||
|
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Die Mittel stehen in folgender Höhe zur
Verfügung: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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|
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|
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Der Mehrbedarf besteht in folgender Höhe: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
|||
1102020030 |
Mitarbeiter
Sperrgutabfuhr |
|
|
45.000 |
|||
1102020030 |
Verwaltungskraft Sperrgut |
|
|
25.000 |
|||
|
|
|
|
|
|||
Die Deckung ist gewährleistet
durch: |
|||||||
Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
|||
|
|
|
|
|
|||
|
|
|
|
|
|||
|
|
|
|
|
|||
Stehen für den o. a. Zweck Mittel aus
entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung?
(ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein x |
|||||
Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind
auf drei Jahre befristet. Die Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
|
||||||
Wurde die
Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft
– siehe SV? |
ja (hier ankreuzen) |
nein x |
|||||
Finanzierung: |
|||||||
Vermerk Kämmerer Gesehen
Klausgrete |
|||||||
Personelle Auswirkungen
Im Stellenplan
enthalten: |
|
nein |
|
Planstelle(n): 1,0
Vollzeitstelle Mitarbeiter Sperrgutabfuhr 0,5
Vollzeitstelle Verwaltungskraft Sperrgutabfuhr |
|||
Vermerk Personaldezernent Gesehen, gez.
Danscheidt |