Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Schule und Sport beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, den konkreten Mehrbedarf an Funktionsräumen auf der Sportplatzanlage Weidenweg zu prüfen und die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung und Umgestaltung der vorhandenen Gebäude einschließlich einer baulichen Erweiterung zu untersuchen.

Diese Ergebnisse sind in der nächsten Sitzung des Ausschusses vorzulegen.

Erläuterungen und Begründungen:

Die Sportplatzanlage Weidenweg wurde im Jahr 2006 im Rahmen des „Masterplans Sportplatzanlagen“ umfangreich saniert und modernisiert. Es entstand eine Kunstrasenfläche, eine Kunststofflaufbahn und eine zusätzliche Rasenspielfläche sowie eine neue Beleuchtungsanlage. Die Investitionskosten betrugen damals 855.803 €.

Das auf der Anlage befindliche Funktionsgebäude mit zwei Umkleide- und Duschräumen wurde im Jahr 1974 errichtet. Es handelt sich um einen Baukörper in sehr einfacher Bauweise, der den heutigen energetischen Anforderungen in keiner Weise mehr entspricht. Die Bruttogrundfläche beträgt 169 m².

Im Jahr 1999 wurde das Flachdach erneuert. Es verfügt allerdings nicht über eine Wärmedämmung, die heutigen Standards entspricht. Im Jahr 2004 wurden die Duschräume neu gefliest, Bodeneinläufe erneuert, Armaturen ausgetauscht und teilweise Sanitäranlagen und Beleuchtungskörper erneuert. Im vergangenen Jahr wurde eine neue Heizzentrale eingebaut. Im Bereich des Wohnhauses wurde im Jahr 2006 die elektrische Anlage überarbeitet sowie kleinere Fliesen- und Schreinerarbeiten durchgeführt. Die Sportvereinigung 05/06 ist ihren übertragenen Pflichten zur Durchführung kleinerer Instandhaltungsmaßnahmen jederzeit vollständig nachgekommen.

Trotz der durchgeführten Maßnahmen ist eine hohe Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudes, dessen Restnutzungsdauer ohnehin bereits am 31.12.2040 endet, gegeben. Die Bodenplatte ist zumindest in Teilbereichen undicht, was zu regelmäßigen Sanierungen feuchter Wandteile führt. Aufgrund der fehlenden energetischen Erneuerung entstehen hohe Bewirtschaftungskosten. Die hohe Nutzungsfrequenz der Duschräume führt trotz der guten Reinigungsleistung durch den Verein immer wieder zu Schimmelbildung an Wänden und Decken.

Am 11.04.2012 fand auf Bitte des Vereins eine Ortsbesichtigung mit dem Amt für Gebäudewirtschaft statt. Seitens des Vereins wurde nicht nur auf die Sanierungsbedürftigkeit, sondern auch auf einen Raummehrbedarf hingewiesen. Es wurde seinerzeit vereinbart, dass der Verein in schriftlicher Form diesen Mehrbedarf an Umkleideräumen und weiteren Funktionsflächen präzisiert und begründet.

Dieses Schreiben wurde dann am 08.12.2012 vorgelegt. Es ist als Anlage beigefügt.

In einem Gespräch mit der Verwaltung und Vertretern des Vereins am 20.02.2013 sagte der Verein zu, seine Vorstellungen zur Erweiterung der Anlage mit Entwurfsplänen und Kostenschätzungen zu belegen, um eine konkrete Beratungsgrundlage zu erhalten. Diese Planunterlagen wurden am 13.05.2013 vorgelegt und sind ebenfalls als Anlage beigefügt.

Diese Planung sieht nunmehr den vollständigen Abriss des Gebäudebestandes und einen kompletten Neubau vor, der sechs Umkleidebereiche und fünf weitere Funktionsräume vorsieht. Nach der Kostenschätzung des vom Verein beauftragten Architekten entstehen dafür Kosten in Höhe von 945.217 €.

Ein Mehrbedarf an Räumlichkeiten ist aus Sicht der Verwaltung unstrittig. In den Jahren 2000 bis 2012 haben sich die Mitgliederzahlen im Kinder- und Jugendbereich mehr als verdoppelt. Im Erwachsenenbereich sind zusätzliche Steigerungen von rund 30% zu verzeichnen. Hatte die Sportvereinigung 05/06 im Jahr 2000 noch acht Jugendmannschaften, sind es heute 21 Kinder-, Jugend- und Mädchenmannschaften. Dazu kommen drei Seniorenmannschaften. Der Trainings- und Spielbetrieb lässt sich mit den zwei vorhandenen Umkleideräumen nicht ordnungsgemäß gestalten und organisieren.

Zur weiteren Vorgehensweise wird vorgeschlagen

-        In Abstimmung mit dem Verein den erforderlichen Mehrbedarf an Umkleidemöglichkeiten und an anderen Funktionalräumen hinsichtlich Anzahl, Größe, Gestaltung und Zuordnung

-        die Sanierungsbedürftigkeit, die Möglichkeit der Umgestaltung und Verwendung des vorhandenen Gebäudebestandes

durch die Verwaltung zu prüfen und die Ergebnisse einschließlich einer Kostenschätzung in der nächsten Sitzung des Ausschusses vorzulegen. Damit würde klar werden, ob es neben einem vollständigen Neubau auch eine andere Alternative unter Verwendung der vorhandenen Gebäudesubstanz geben wird, die im Rahmen der Beratungen des Haushaltes 2014 weiter verfolgt werden kann.

Horst Thiele

Finanzielle Auswirkungen