Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Hilden
beschließt nach Vorberatung im Kulturausschuss, im Ausschuss für Schule, Sport
und Soziales, im Jugendhilfeausschuss und
im Haupt- und Finanzausschuss die Einführung der Familienkarte Hilden. Hierfür
werden Anlaufkosten in Höhe von 25.000,-- Euro, sowie 2.500,-- Euro für das
Angebot der Stadt Hilden außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.
Die Deckung erfolgt durch
Entnahme aus der allgemeinen Rücklage. Die Verwaltung wird beauftragt 6 Monate
nach Einführung der Familienkarte einen Erfolgs- bzw. Sachstandsbericht
abzugeben.
Günter Scheib
Erläuterungen und Begründungen:
Zusätzliche Ausführungen und Ergänzungen zur
Sitzungsvorlage 01/019 – Familienkarte Hilden zur Sitzung des Haupt- und
Finanzauschusses am 31.08.2005
In der Sitzung des
Rates am 15.12.2004 wurde das Konzept zur Einführung der Familienkarte Hilden
vorgestellt. Während dieser Sitzung ergab sich der Wunsch nach ergänzenden
Ausführungen und Details und Rm Weinrich/BA stellte einen Antrag, aufgrund
dessen die Sitzungsvorlage in weiteren Ausschüssen beraten werden sollte. Die
aufgeworfenen Fragen wurden in der Ergänzung zur Sitzungsvorlage im Kulturausschuss
am 16.06.2005 beantwortet. Die Sitzungsvorlage durchlief in der Zwischenzeit
die angesprochenen Ausschüsse. Dort wurde sie mit dem Ergebnis, dass der
Einführung der Familienkarte Hilden grundsätzlich zugestimmt wird, beschlossen.
Aufgrund der
positiven Resonanz in den Ausschüssen wurde die schriftliche Information der
Hildener Einzelhändler, Gastronomen sowie der Hildener Handwerker über die
Familienkarte-Hilden fortgesetzt und angefragt, ob Sie Interesse an einer
Teilnahme haben.
Anliegend finden Sie
eine Übersicht der Unternehmen, die ihre Teilnahme an dem Projekt Familienkarte
Hilden fest zugesagt haben und „Familien-Unternehmen“ werden möchten. Eine
Abfrage bei den Hildener Vereinen mit dem gleichen Ziel läuft derzeit noch.
Um eine
Gesamtübersicht über das derzeitig geplante Angebot zu geben, werden auch die
Vorschläge der Stadtverwaltung Hilden noch einmal separat aufgeführt.
Das vorliegende
attraktive Angebot der teilnehmenden Unternehmen ist mehr als erfreulich. Es
zeigt, dass auch die Unternehmerseite den Vorteil und Nutzen eines solchen
Projektes erkennt. Es wird davon ausgegangen, dass, sobald die Werbung für die
Familienkarte öffentlich durch die Kooperationsparter intensiviert wird,
weitere interessante Angebote hinzukommen.
An dieser Stelle sei
noch erwähnt, dass sich bereits einige Hildener Familien, die das Konzept der
Stadt Düsseldorf kennen, nach einer Familienkarte in Hilden erkundigt haben. Es
zeigt sich gerade an solchen Nachfragen der Familien, dass ein Vorteil, wie ihn
derzeit Düsseldorfer Familien haben, durchaus wahrgenommen wird und er sich für
eine Stadt sehr positiv auswirken kann.
Es ist nach wie vor
außerordentlich wichtig, Hilden besonders für Familien attraktiv zu gestalten,
um in Hilden aktiv den Generationenmix zu fördern. Die Familienkarte ist hier
ein wirksames Mittel, diesem wichtigen Ziel ein Stück näher zu kommen.
Um die notwendigen
weiteren Schritte zur Einführung der Familienkarte Hilden fortsetzen zu können,
wird um weitere positive Beschlussfassung gebeten.
Günter Scheib
Erläuterungen und Begründungen zur
Sitzungsvorlage 01/019 - Familienkarte
In der Sitzung des
Rates am 15.12.2004 wurde die Einführung der Familienkarte Hilden vorgeschlagen.
Hier noch einmal kurz zusammengefasst, welche Ziele mit der Einführung der
Famiilenkarte erreicht werden sollen:
Mit Hilfe der Karte
entstehen in Hilden neue spezielle, attraktive Angebote für Familien. Serviceleistungen
für Familien werden gebündelt. Die Angebote beinhalten insbesondere Vergünstigungen
von Seiten der Hildener Einzelhändler. Die Familienkarte soll aber auch
Angebote der Stadt, von Institutionen und Vereinen bieten. Die Anbieter werden
„Familien-Unternehmen“.
Ziel ist es, mit
Hilfe der „Familien-Unternehmen“ Hilden familienfreundlicher zu gestalten und
den
Familien durch das
Angebot der Karte auch eine gewisse Anerkennung für die übernommene Erziehungsaufgabe
zu geben. Auch die „Familien-Unternehmen“ profitieren von ihrer Teilnahme. Sie
können neue Kunden gewinnen, ihrem Unternehmensprofil die Eigenschaft
„familienfreundlich“ beifügen und damit werben. Auch die Stadt Hilden
profitiert von der Einführung der Familienkarte und der Werbung mit ihr, denn
der Standortfaktor „Familienfreundlichkeit“ gewinnt stetig an Bedeutung.
Während der Beratung
im Rat wurden verschiedene Detailfragen aufgeworfen, so dass beschlossen wurde,
vor einer abschließenden Entscheidung über die Einführung der Familienkarte,
dieses Thema in den Fachausschüssen zu beraten.
Ergänzend zur
Sitzungsvorlage Nr. 01/019 – „Familienkarte Hilden“ wird deshalb dem Beschluss
des Rates gefolgt und die o. g. SV im Kulturausschuss, im Ausschuss für Schule,
Sport und Soziales sowie im Jugendhilfeausschuss,
Haupt- und Finanzausschuss und im Rat mit ihren zwischenzeitlichen Ergänzungen
und Ausführungen zur weiteren Beratung gestellt.
Die Fragen und
Aufträge anlässlich des Ratsbeschlusses vom 15.12. werden im Einzelnen wie
folgt beantwortet:
1. Besteht ein Bedarf an einer
Familienkarte Hilden?
Eine konkrete Bedarfsermittlung wäre nur mit
Hilfe einer gezielten Marktforschung durchführbar.
Diese würde hohe Kosten verursachen. Eine
Antwort auf die Frage nach dem Bedarf kann jedoch auch von verschiedenen
Faktoren abgeleitet werden, die die Familienkarte berühren. Auf Seiten der
betreffenden Familien sind zum Beispiel das Familieneinkommen, gesellschaftlicher
Status, (Weiter-) Bildung und Anzahl der Familien zu nennen. Faktoren auf
Seiten der sich beteiligenden Unternehmern wären u. a. Wirtschaftsstandort, Familienfreundlichkeit, Erhaltung der
Kaufkraft, Stadtwerbung,
Kundenbindung. Die Einführung der
Familienkarte wirkt sich auf all diese Faktoren positiv aus, so dass man
unbestritten von einem erstrebenswerten Nutzen sprechen und daraus auf einen
allgemeinen
Bedarf schließen kann. Im Übrigen wird auf
die positiven Erfahrungen der Stadt Düsseldorf mit der Familienkarte verwiesen.
2. Können privaten Veranstaltern öffentliche Räume zu einem
günstigeren Tarif angeboten werden, wenn
diese sich vertraglich verpflichteten, die Eintrittspreise für Inhaber/innen
von Familienkarten zu senken?
Generell ist ein solches Anliegen eher
skeptisch zu betrachten. Ein Unternehmen, dass Familien-Unternehmen werden
möchte, engagiert sich für Familien und wirbt (damit) für sich. Schon aus
diesem Grund lohnt sich eine Teilnahme. Wenn die Mindereinnahmen aus einem
vergünstigen Kartenverkauf
an Familien wieder durch eine günstigere
Raummiete gedeckt werden sollen, so ist dies nicht im Sinne des Konzeptes, dass
eine Kompensation aus öffentlichen Mitteln nicht vorsieht.
3. Ist eine städteübergreifende Koordination
der Familienkarte möglich?
Eine städteübergreifende
Einführung der Familienkarte wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht
empfohlen. Neben dem Ziel,
für Hildener Familien Vergünstigungen und Förderung durch die Karte zu erreichen, ist ein weiteres
Ziel und ein Nutzen der Familienkarte, die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Hilden.
Familienfreundlichkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung als Standortfaktor. In diesem Zusammenhang soll
natürlich an erster Stelle der Standort Hilden durch die Einführung gefördert werden, um gegenüber den näheren
Großstädten konkurrenzfähig zu bleiben
aber auch um sich von den anderen kreisangehörigen Städten abzusetzen. Der
Vorteil, der sich durch die
Familienkarte für die ortsansässigen Einzelhändler ergibt, würde sich durch
eine Ausdehnung der Karte
relativieren.
Denkbar wäre eine Ausweitung
eventuell dann, wenn alle kreisangehörigen Städte die Einführung einer Familienkarte gleichzeitig planen würden
und somit das Kreisgebiet als Region gestärkt werden
könnte. Die Einführung einer Familienkarte ist jedoch derzeit bei weiteren
kreisange-
hörigen Städten nicht geplant. Aus diesem
Grunde wird vorgeschlagen, die Gültigkeit der Karte auf Hilden zu beschränken.
Falls sich in den anderen Städten im Laufe der Zeit etwas Ähnliches entwickelt,
ist erneut zu prüfen, ob eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet sinnvoll wäre.
4. Als Grundlage für das Konzept
sind Richtlinien für die Ausstellung einer Familienkarte zu erarbeiten, die den
Personenkreis und seine Voraussetzungen, den Bereich und die Höhe der Vergünstigungen
sowie Form und Geltungsdauer beinhalten.
Für die Einführung der Familienkarte wurde
eine entsprechende Richtlinie entwickelt, die u. a.
Antworten auf den Personenkreis und seine
Voraussetzungen, Gültigkeitsbereich und
die Höhe
der Vergünstigungen sowie Form und
Geltungsdauer enthält (Anlage).
5. Gespräche mit Kooperationspartnern über mögliche Ermäßigungen für
Besitzer/innen einer Familienkarte
sollen geführt werden.
Für eine erfolgreiche Familienkarte
in Hilden, benötigt die Stadt starke Partner bei der Umsetzung. Aus diesem Grund wurden, wie
angeregt, Gespräche mit dem Stadtmarketingverein Hilden e. V. und der Stadtmarketing Hilden GmbH geführt.
Es wurde vereinbart, dass die Stadtmarketing
Hilden GmbH die Einführung und Umsetzung der
Familienkarte Hilden als Kooperationspartner mit know how begleiten,
insbesondere die Familien-Unternehmen-Akquise unterstützen und die
entsprechenden Kontakte fördern wird.
Als weiterer Kooperationspartner konnte die
Rheinische Post als Medienbegleiter (analog der speziellen Medienbegleitung in
Düsseldorf) gewonnen werden. Für den Fall einer positiven Beschlussfassung
wurde ein Anzeigenfreiraum in Höhe von 10.000,-- Euro zur Bewerbung der Karte
in Aussicht gestellt.
Daneben hat die Rheinische Post ein
attraktives Familienkartenangebot (s. Seite 7) abgegeben.
6. Haushalts- und kassenmäßige Auswirkungen des Verwaltungskonzeptes
Wie bereits in der SV 01/019
vom 15.12.2004 beschrieben werden ca. 25.000,-- Euro
„Anlaufkosten“ für die
Familienkarte Hilden benötigt. Darin enthalten sind:
Finanzielle Auswirkungen |
Ja |
|
|
Haushaltstelle: Neu |
Bezeichnung: Familienkarte |
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Kosten
27.500,--
Euro Folgekosten 2.100,--
- 17.000,-- |
vorgesehen im |
Haushaltsjahr |
|
Mittel stehen nicht zur
Verfügung |
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Finanzierung: s. o. |
Sichtvermerk Kämmerer |
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