Beschlussvorschlag:

„Der Rat der Stadt Hilden beschließt nach Vorberatung im Stadtentwicklungsausschuss zur sicheren Fußgängerquerung der Straße Auf dem Sand die Errichtung einer Lichtsignalanlage gemäß:

□    Variante 1:   Fußgängersignalanlage westlich der Kreuzung Auf dem Sand / Herderstraße

                                     geschätzte Kosten:  30.000 €

□       Variante 2:  Lichtsignalanlage für die gesamte Kreuzung Auf dem Sand / Herderstraße mit allen Fußgängerbeziehungen; 

 geschätzte Kosten:  75.000 €

Die erforderlichen Mittel werden außerplanmäßig zur Verfügung gestellt.“

Horst Thiele

Erläuterungen und Begründungen:

Der Verwaltung liegt seit wenigen Wochen das Schreiben einer Gemeinschaft von Eltern vor, deren Kinder ab Sommer 2011 in die städt. Grundschule Am Elbsee besuchen werden. Das als Anlage 1 beigefügte Schreiben ist von 9 Elternteilen bzw. -paaren unterschrieben worden.

Auf dem zukünftigen Schulweg der mindestens 3 Erstklässler (!) zwischen Wohnung und Schule muss die Verkehrsstraße Auf dem Sand  als Haupterschließung des Gewerbegebiets West  gequert werden. Eine halbwegs sichere Querungsmöglichkeit der Straße ist  lediglich an beiden Enden an der Lichtsignalanlage Westring im Westen und am Kreisverkehr Gerresheimer Straße (Zebrastreifen) im Osten vorhanden. Im Zuge des kürzesten und geeigneten Schulweges über die nördliche Herder Straße ist zwangsläufig eine gesicherte Querungsmöglichkeit  der Straße Auf dem Sand lagemäßig  an der Kreuzung oder im Nahbereich westlich von ihr richtig.

Die Kreuzung ist seit Jahren im Bezug auf das Unfallgeschehen auffällig. Zeitweise war der Knotenpunkt sogar als sog. Unfallhäufungspunkt eingestuft.

Die Verwaltung hat im Laufe der letzten 10 Jahre verschiedenste Lösungen untersucht, wie das Verkehrsgeschehen  an der schiefwinkeligen Kreuzung für alle Verkehrsteilnehmer verträglicher und sicherer abgewickelt werden kann.

Intensiv wurde hier die Anlage eines „kleinen Kreisverkehrs“ (einschließlich Zebrastreifen über jede Kreiszu- und -ausfahrt) mit einem notwendigen Außendurchmesser von etwa 30 m untersucht. Ein daraus resultierende Inanspruchnahme privater Flächen scheiterte daran, dass  die Mehrzahl der Eigentümer nicht bereit sind, die benötigten Flächen zu verkaufen.

Für die Anlage eines Minikreisels ist die schiefwinklige Kreuzung mit einem hohen Anteil an LKW, Lastzügen und Bussen ungeeignet, da zwangsläufig mindestens jedes dieser Fahrzeuge mit den großen Schleppkurven den Innenkreis zwangsläufig überfahren müsste. Zu erwarten wäre zudem, dass die Pkw-Fahrer sich dann ähnlich verhalten.

Eine Lichtsignalregelung der Kreuzung wurde seitens der Verwaltung für den Haushalt 2009 mit 50.000 € angemeldet; im Zuge der Haushaltsplanberatungen wurde die Maßnahme gestrichen mit dem Hinweis, das günstigere Alternativen gesucht werden sollten.

Seitdem  wurde  untersucht, wo auf dem Abschnitt Auf dem Sand zwischen Herderstraße und der östlichen Einmündung Hans-Sachs-Straße  ggf. eine Mittelinsel als Querungshilfe in Verbindung mit einem Zebrastreifen möglich ist. Der mögliche Standort einer Mittelinsel, wo das Einbiegen / Abbiegen der Lkw nicht eingeschränkt wird, liegt etwa in Höhe des Imbiss (nahe Einmündung Hans-Sachs-Straße). Allerdings müssen hiefür die beidseitigen Parkstreifen in Anspruch genommen werden, so dass hier an die 10 Parkmöglichkeiten für Pkw des ohnehin knappen Parkraums entfallen würden.

Nicht erst die Verkehrserhebungen in den letzten Wochen  zeigen, dass im Zuge der Straße Auf dem Sand nicht selten Geschwindigkeiten auch über 60 km/h gefahren werden.

Aus diesem Grunde wird die Meinung vertreten, dass letztendlich nur die Einrichtung einer Lichtsignalanlage  für eine sichere Fußgängerquerung sinnvoll ist.

Dazu sind 2 Lösungen denkbar:

Die Variante 1  (siehe Anlage 2) beinhaltet eine Fußgängerbedarfsanlage, etwa 20 m westlich der Kreuzung mit Herderstraße. Die Kosten für die Errichtung der Ampelanlage werden auf ca.   30.000 € geschätzt.

Da damit allerdings die Unfallereignisse an der Kreuzung mit der Herderstraße in Häufigkeit und Schwere wohl kaum zu reduzieren sind, erscheint es naheliegend, dann gleich den gesamten Knotenpunkt mit Fußgängerfurten über alle 4 Arme voll zu signalisieren. Die Kosten für die Planung und Umsetzung dieser Variante 2 (Anlage 3) belaufen sich auf ca. 75.000 €.

Die geschätzten Kosten für beide Varianten enthalten entsprechende Planungsmittel.

Mittel  für eine Maßnahme zur sicheren Querung der Straße Auf dem Sand sind im Haushalt 2011 und Folgejahre nicht eingeplant. Bei positiver Beschlussfassung  müssten die erforderlichen Mittel ggf. außerplanmäßig bereit gestellt werden.

Horst Thiele

Finanzielle Auswirkungen