Beschlussvorschlag:
„Der
Jugendhilfeausschuss beschließt die Planung der Jugendschutzmaßnahmen 2009.“
Erläuterungen und Begründungen:
Das Jahr 2008 stand im Jugendschutz im
Zeichen von 3 - zum Teil - weiterentwickelten Schwerpunkten:
- Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2008
- Gewaltprävention „Stark im Konflikt“ - 3. Ausbaustufe
- Aktionswoche „Wir gegen Rechts“
Zu diesen Schwerpunkten kamen folgende
Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes
realisiert werden konnten:
- Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor
Heuss Schule
- Interkulturelle Begegnungen mit
marokkanischen Eltern zu unterschiedlichen Themen
- Streitschlichterprojekte
- Aktivierungskonferenz des
Integrationsbüros
Ganz besonderen Raum nahm im vergangenen Jahr
die Planung und Umsetzung der Aktion „Wir gegen Rechts“ ein. Mit mehr als 50
umgesetzten Einzelprojekten hat die Aktionswoche den ursprünglich geplanten
Rahmen mehr als verdoppelt. Bei Erstellung dieser Vorlage lagen noch keine
Ergebnisse der Aktionswoche vor. Ein ausführlicher Bericht wird dem
Jugendhilfeausschuss in der nächsten Sitzung vorgestellt. Die Bündelung der
Kräfte hat aber im Jahr 2008 auch zu Abstrichen bei vorab geplanten Projekten
geführt. So wurde die Umsetzung der Drogenprävention vollständig in die Hände
des langjährigen Netzwerkpartners der Drogenberatung Mühle e.V. gelegt. Ein Engagement
des Jugendschutzes (Antidrogedisco, Fachveranstaltung) fiel aus terminlichen Gründen aus. Die
beplanten Mittel wurden, auf Grund der Situation, den Maßnahmen gegen Rassismus zugeschlagen.
Im nächsten Jahr soll wieder eine Kooperation aufgenommen werden.
Planungen 2009
Starke Zeiten 2009
Wie in der SV 51/ berichtet kam es wie in
den vergangenen Jahren zu einer Stabilisierung der Anmeldezahlen bei den Starken Zeiten.
Insgesamt nahmen ca. 250 Hildener
Kinder verteilt auf 15 verschiedene
Projekte an der Herbstferienaktion teil. Damit wurden die Planungsvorgaben des
Vorjahres erreicht.
Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2009
vom 06. bis 10.10.2008 und damit wieder in der ersten Herbstferienwoche liegen.
Es werden 15 Projekte mit
insgesamt ca. 200 Plätzen angestrebt.
Inhaltlich soll, wie in der Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis
zur Gewaltprävention abgedeckt werden. Die in diesem Jahr vorgenommene
Bündelung der Projekte im Norden und Süden der Stadt soll beibehalten werden.
Der Abenteuerspielplatz und das Jugendzentrum am Weidenweg haben sich als
ideale Standorte erwiesen. Auch die inhaltliche Aufteilung in Indoor-Angebote
(Süd) und Outdoor-Angebote (Nord) hat sich bewährt und wird beibehalten.
Zusätzlich soll im kommenden Jahr auch eine Bündelung der Sportangebote an
einem Standort erfolgen. Jeder
Schwerpunkt wird mit einer pädagogischen Leitung ausgestattet, die Gruppen- und
Individualdynamiken erkennen kann und in den einzelnen Projekten für Beratung
und ggfls. Unterstützung sorgen kann. Die Gruppengrößen der einzelnen Projekte
sollen in der Regel nicht über 12 Kindern liegen, um ein pädagogisch adäquates Arbeiten
sicherzustellen.
Es
entstehen Kosten von 13.000 €.
Deeskalationsprojekte
In der Reflexion mit Schülerinnen und
Schülern, Eltern und Lehrkräften hatten sich bereits in den vergangenen
Jahren sehr positive Entwicklungen durch
die Deeskalationstrainings bestätigt(SV51/64). Ziel war es daher die Arbeit in
diesem Projektbereich zu verstetigen.
Mit dem Schuljahr 2005/06 wurde mit der
Umsetzung eines Trainingsprogramms ab Klasse 5 begonnen. Die Schülerinnen und Schüler werden bis
einschließlich zur Klasse 7 einmal jährlich von
dem Projekt begleitet. Dieses Angebot gilt schulübergreifend für insgesamt 20 Klassen. Die in den Klassen
zuständigen Lehrkräfte werden mit 2 Workshops pro Jahr begleitet. Im Schuljahr
2006/07 wurden die Projekte der ersten Staffel fortgesetzt. Zusätzlich stand
die Aufführung des Theaterstückes „Tatverdächtige“ an. Gleichzeitig sollte mit
den neuen Fünftklässlern ebenfalls in 20 Klassen der Einstieg in eine neue
Projektstaffel begonnen werden. Da die Nachfrage, insbesondere der großen
Schulen, größer war, wurde das Kontingent ausgeweitet. Jede Hildener Schule
kann nunmehr maximal 3 Klassen für die Trainings melden. Für die vierte und
jede weitere angemeldete Klasse müssen
sich die Schulen allerdings mit 200 € an den Unkosten beteiligen. Damit ist
eine für die Stadt kostenneutrale Lösung gefunden worden, die im Rahmen des beschlossenen Kostenvolumens bleibt.
Im abgelaufenen Jahr hat das Projekt seine
endgültige Ausbaustufe erreicht. Jetzt sind insgesamt 67 Klassen mit ca. 1800
Schülerinnen und Schülern dem Projekt angeschlossen. Für die nach diesem
Schuljahr ausscheidenden 7. Klassen werden die neuen 5 Klassen in das Projekt
aufgenommen. Die Zahl der Schüler und Klassen bleibt in den folgenden Jahren
konstant, bzw. wird sich im Rahmen der demografischen Entwicklung anpassen.
Insgesamt ist diese flächendeckende
Gewaltprävention einzigartig in der
Region und wahrscheinlich auch im Bundesgebiet und ist das zentrale gewaltpräventive Element des
erzieherischen Jugendschutzes. Seine besondere Bedeutung erhält das Projekt
durch seine Kontinuität und die Höhe der erreichten Schülerinnen und Schüler.
Perspektivisch wird auch eine weitere Vernetzung mit Angeboten der Kreispolizei
Mettmann KK Vorbeugung möglich sein.
Zusätzlich hat sich
das Fachamt um eine Evaluation des Projektes bemüht. Dazu wurden ca. 350 Schülerinnen
und Schüler der Jahrgangsstufe 7 zu den Erfahrungen mit dem Projekt befragt.
Das Ergebnis ist für Initiatoren des Projektes erfreulich. Je nach
Fragestellung beurteilen 80 – 90 % der Jugendlichen die Wirkungen des Projektes
als gut oder sehr gut und würden Stark
im Konflikt weiterempfehlen.
(Anlagen
Presseartikel und Auswertung der Befragung)
Es entstehen
Kosten von 15.600 €.
Streitschlichtung
Streitschlichtung stellt für die
Gewaltprävention einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum,
Schülerinnen und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo
immer möglich, selber zu regeln. Seit
nunmehr über 8 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen
Hildens verankert und wird durch die so
genannte Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt. Für das
Jahr 2009 plant das Fachamt wieder die Durchführung eines
Streitschlichtertages. Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die damit
verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den engagierten
Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements zu
Teil werden zu lassen.
Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist
gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft
geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den Notwendigkeiten
des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die Konsequenz ist häufig eine Reduzierung der Zeit für Inhalte
des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen Fächerkanons. Dabei wird
übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im Konsens sozialer und kognitiver Kompetenzvermittlung
möglich ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler der
Streitschlichtung soll am besagten Tag in
Form einer Urkunde überbracht werden, die im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit
überreicht werden soll. Darüber hinaus wird
die kontinuierliche Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.
Es
entstehen Kosten von 1.000 €.
Maßnahmen gegen Rassismus
Nach der Durchführung der Projektwoche „Wir
gegen Rechts“ sind zahlreiche Impulse für eine kontinuierliche Arbeit zu diesem
Thema zu erwarten. Über die konkreten Ergebnisse der Aktionswoche wird der
Ausschuss in einer gesonderten Vorlage in der nächsten Sitzung informiert. Es
sollten für eine konsequente Fortsetzung der Thematik Mittel bereitgestellt
werden. Welche Kooperationspartner diese Mittel wann und wo in Anspruch nehmen
wird Ergebnis der Auswertung der Aktionswoche sein.
Es
entstehen Kosten von 3500 €.
Drogenprävention
Das Thema „Flatratepartys“ und die damit
verbundenen Problematiken sind nach wie vor in aller Munde. In Kooperation mit
der Drogenberatung der SPE Mühle e.V. sollte bereits 2008 eine große
Fachveranstaltung für Hildener Eltern und Multiplikatoren durchgeführt werden.
Dies wurde aus terminlichen Gründen auf
das Frühjahr 2009 verschoben. Daran angekoppelt wird eine Elternseminarreihe,
ebenfalls der Drogenberatung SPE Mühle
e.V., in welcher Eltern zielgerichtet zur Thematik geschult werden. Die Eltern
sollen unter anderem in der Fachveranstaltung zu dieser Seminarreihe gewonnen
werden.
Es
entstehen Kosten von 1500 €.
Kostenaufstellung im Überblick
Starke Zeiten 2009 13.000 €
Deeskalationstrainings Stark im Konflikt
15.600 €
Drogenprävention 1.500 €
Streitschlichterprojekte 1.000
€
Maßnahmen gegen
Rechtsextremismus 3.500 €
Gesamt
34.600 €
Den Aufwendungen
stehen erwartete Einnahmen in Höhe von 8.500 Euro aus Teilnehmerbeiträgen, Eintrittsgeldern
und Drittmittelfinanzierung gegenüber. Der Planungsansatz fällt damit um 2000
Euro niedriger aus als im Vorjahr. Dafür werden allerdings auch 2000 Euro
weniger Einahmen erwartet. Das begründet
sich aus dem Wegfall der Antidrogendisco
und den damit verbundenen Ausgaben und Einnahmen. Die
Discoveranstaltungen werden im kommenden Jahr vom Jugendparlament als
eigenständiges Angebot fortgesetzt.
Insgesamt bleibt der
Kostenansatz für 2009 im gleichen Rahmen wie 2008.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
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Haushaltstelle:
4525.7606 Kostenstelle: 5130000020 |
Bezeichnung:
Netzwerk Jugendschutz |
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Kosten 34.600 € Kostenträger: 0602010020
0602010080 |
Kostenarten: 501900 543400 543800 |
Haushaltsjahr 2009 |
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Die Mittel sind in der Haushaltsplanung der Jugendförderung
enthalten. |
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Finanzierung: |
Sichtvermerk
Kämmerer |
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