Betreff
Planungen der Jugendschutzaktivitäten 2009
Vorlage
WP 04-09 SV 51/380
Aktenzeichen
III/51 UB
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Planung der Jugendschutzmaßnahmen  2009.“

 

 

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

Das Jahr 2008 stand im Jugendschutz im Zeichen von 3 -  zum Teil -  weiterentwickelten  Schwerpunkten:

 

  • Die Jugendschutzaktion Starke Zeiten 2008
  • Gewaltprävention „Stark im Konflikt“  - 3. Ausbaustufe
  • Aktionswoche „Wir gegen Rechts“

 

Zu diesen Schwerpunkten kamen folgende Aktivitäten, die mit Unterstützung und unter Beteiligung des Jugendschutzes realisiert werden konnten:

 

  • Kinderbetreuung zum Sprachkurs an der Theodor Heuss Schule
  • Interkulturelle Begegnungen mit marokkanischen Eltern zu unterschiedlichen Themen
  • Streitschlichterprojekte
  • Aktivierungskonferenz des Integrationsbüros

 

Ganz besonderen Raum nahm im vergangenen Jahr die Planung und Umsetzung der Aktion „Wir gegen Rechts“ ein. Mit mehr als 50 umgesetzten Einzelprojekten hat die Aktionswoche den ursprünglich geplanten Rahmen mehr als verdoppelt. Bei Erstellung dieser Vorlage lagen noch keine Ergebnisse der Aktionswoche vor. Ein ausführlicher Bericht wird dem Jugendhilfeausschuss in der nächsten Sitzung vorgestellt. Die Bündelung der Kräfte hat aber im Jahr 2008 auch zu Abstrichen bei vorab geplanten Projekten geführt. So wurde die Umsetzung der Drogenprävention vollständig in die Hände des langjährigen Netzwerkpartners der Drogenberatung Mühle e.V. gelegt. Ein Engagement des Jugendschutzes (Antidrogedisco, Fachveranstaltung)  fiel aus terminlichen Gründen aus. Die beplanten Mittel wurden, auf Grund der Situation,  den Maßnahmen gegen Rassismus zugeschlagen. Im nächsten Jahr soll wieder eine Kooperation aufgenommen werden.

 

Planungen 2009

 

Starke Zeiten 2009

 

Wie in der SV 51/ berichtet kam es wie in den   vergangenen Jahren  zu einer Stabilisierung  der Anmeldezahlen bei den Starken Zeiten. Insgesamt nahmen ca. 250  Hildener Kinder  verteilt auf 15 verschiedene Projekte an der Herbstferienaktion teil. Damit wurden die Planungsvorgaben des Vorjahres erreicht.

 

Der Zeitraum der Starken Zeiten wird in 2009 vom 06. bis 10.10.2008 und damit wieder in der ersten Herbstferienwoche liegen.  Es werden  15 Projekte mit insgesamt ca. 200  Plätzen angestrebt. Inhaltlich soll, wie in der Vergangenheit, ein breites Spektrum von Sport bis zur Gewaltprävention abgedeckt werden. Die in diesem Jahr vorgenommene Bündelung der Projekte im Norden und Süden der Stadt soll beibehalten werden. Der Abenteuerspielplatz und das Jugendzentrum am Weidenweg haben sich als ideale Standorte erwiesen. Auch die inhaltliche Aufteilung in Indoor-Angebote (Süd) und Outdoor-Angebote (Nord) hat sich bewährt und wird beibehalten. Zusätzlich soll im kommenden Jahr auch eine Bündelung der Sportangebote an einem Standort erfolgen.  Jeder Schwerpunkt wird mit einer pädagogischen Leitung ausgestattet, die Gruppen- und Individualdynamiken erkennen kann und in den einzelnen Projekten für Beratung und ggfls. Unterstützung sorgen kann. Die Gruppengrößen der einzelnen Projekte sollen in der Regel nicht über 12 Kindern liegen, um ein  pädagogisch adäquates Arbeiten sicherzustellen.

 

Es entstehen Kosten von 13.000 €.

 

 

 

 

Deeskalationsprojekte

 

In der Reflexion mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften hatten sich bereits in den vergangenen Jahren  sehr positive Entwicklungen durch die Deeskalationstrainings bestätigt(SV51/64). Ziel war es daher die Arbeit in diesem Projektbereich zu verstetigen.

 

Mit dem Schuljahr 2005/06 wurde mit der Umsetzung eines Trainingsprogramms ab Klasse 5 begonnen.  Die Schülerinnen und Schüler werden bis einschließlich zur Klasse 7 einmal jährlich von  dem Projekt begleitet. Dieses Angebot gilt  schulübergreifend  für insgesamt 20 Klassen. Die in den Klassen zuständigen Lehrkräfte werden mit 2 Workshops pro Jahr begleitet. Im Schuljahr 2006/07 wurden die Projekte der ersten Staffel fortgesetzt. Zusätzlich stand die Aufführung des Theaterstückes „Tatverdächtige“ an. Gleichzeitig sollte mit den neuen Fünftklässlern ebenfalls in 20 Klassen der Einstieg in eine neue Projektstaffel begonnen werden. Da die Nachfrage, insbesondere der großen Schulen, größer war, wurde das Kontingent ausgeweitet. Jede Hildener Schule kann nunmehr maximal 3 Klassen für die Trainings melden. Für die vierte und jede weitere angemeldete  Klasse müssen sich die Schulen allerdings mit 200 € an den Unkosten beteiligen. Damit ist eine für die Stadt kostenneutrale Lösung gefunden worden, die im Rahmen  des beschlossenen Kostenvolumens bleibt. 

 

Im abgelaufenen Jahr hat das Projekt seine endgültige Ausbaustufe erreicht. Jetzt sind insgesamt 67 Klassen mit ca. 1800 Schülerinnen und Schülern dem Projekt angeschlossen. Für die nach diesem Schuljahr ausscheidenden 7. Klassen werden die neuen 5 Klassen in das Projekt aufgenommen. Die Zahl der Schüler und Klassen bleibt in den folgenden Jahren konstant, bzw. wird sich im Rahmen der demografischen Entwicklung anpassen.

 

Insgesamt ist diese flächendeckende Gewaltprävention  einzigartig in der Region und wahrscheinlich auch im Bundesgebiet und ist das  zentrale gewaltpräventive Element des erzieherischen Jugendschutzes. Seine besondere Bedeutung erhält das Projekt durch seine Kontinuität und die Höhe der erreichten Schülerinnen und Schüler. Perspektivisch wird auch eine weitere Vernetzung mit Angeboten der Kreispolizei Mettmann KK Vorbeugung möglich sein.

 

Zusätzlich hat sich das Fachamt um eine Evaluation des Projektes bemüht. Dazu wurden ca. 350 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 zu den Erfahrungen mit dem Projekt befragt. Das Ergebnis ist für Initiatoren des Projektes erfreulich. Je nach Fragestellung beurteilen 80 – 90 % der Jugendlichen die Wirkungen des Projektes als gut oder sehr gut und würden Stark im Konflikt weiterempfehlen.

 

(Anlagen Presseartikel und Auswertung der Befragung)

 

Es entstehen Kosten von 15.600 €.

 

 

Streitschlichtung

 

Streitschlichtung stellt für die Gewaltprävention einen Teil der kontinuierlichen Arbeit dar. Hier geht es darum, Schülerinnen und Schüler zu befähigen mit Hilfe der Mediation Konflikte, wo immer möglich,  selber zu regeln. Seit nunmehr über 8 Jahren ist Streitschlichtung an allen weiterführenden Schulen Hildens verankert  und wird durch die so genannte Streitschlichterwerkstatt des Amtes begleitet und unterstützt. Für das Jahr 2009 plant das Fachamt wieder die Durchführung eines Streitschlichtertages. Ziel ist es hier, Streitschlichtung und die damit verbundenen Ideen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und den engagierten Streitschlichterinnen und Streitschlichtern eine Würdigung ihres Engagements zu Teil werden zu lassen.

 

Die öffentlichkeitswirksame Darstellung ist gerade in Zeiten der Bildungsdiskussion um die Pisastudie notwendig. Allzu oft geraten die Ansätze des sozialen Lernens in einen Konflikt mit den Notwendigkeiten des zu verändernden Leistungsdenkens an unseren Schulen. Die Konsequenz ist  häufig eine Reduzierung der Zeit für Inhalte des sozialen Lernens zu Gunsten des klassischen Fächerkanons. Dabei wird übersehen, dass ein nachhaltiger Lernerfolg nur im Konsens  sozialer und kognitiver Kompetenzvermittlung möglich ist. Der Dank an die aktiven Schülerinnen und Schüler der Streitschlichtung soll am besagten Tag  in Form einer Urkunde überbracht werden, die im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit überreicht  werden soll. Darüber hinaus wird die kontinuierliche Förderung der Streitschlichterwerkstatt fortgesetzt.

 

Es entstehen Kosten von 1.000 €.

 

 

Maßnahmen gegen Rassismus

 

Nach der Durchführung der Projektwoche „Wir gegen Rechts“ sind zahlreiche Impulse für eine kontinuierliche Arbeit zu diesem Thema zu erwarten. Über die konkreten Ergebnisse der Aktionswoche wird der Ausschuss in einer gesonderten Vorlage in der nächsten Sitzung informiert. Es sollten für eine konsequente Fortsetzung der Thematik Mittel bereitgestellt werden. Welche Kooperationspartner diese Mittel wann und wo in Anspruch nehmen wird Ergebnis der Auswertung der Aktionswoche sein.

 

Es entstehen Kosten von 3500  .

 

 

Drogenprävention

 

Das Thema „Flatratepartys“ und die damit verbundenen Problematiken sind nach wie vor in aller Munde. In Kooperation mit der Drogenberatung der SPE Mühle e.V. sollte bereits 2008 eine große Fachveranstaltung für Hildener Eltern und Multiplikatoren durchgeführt werden. Dies wurde aus terminlichen Gründen auf  das Frühjahr 2009 verschoben. Daran angekoppelt wird eine Elternseminarreihe, ebenfalls der Drogenberatung  SPE Mühle e.V., in welcher Eltern zielgerichtet zur Thematik geschult werden. Die Eltern sollen unter anderem in der Fachveranstaltung zu dieser Seminarreihe gewonnen werden.

 

Es entstehen Kosten von 1500 €.

 

Kostenaufstellung im Überblick

 

Starke Zeiten 2009                                        13.000 €

Deeskalationstrainings          Stark im Konflikt         15.600 €

Drogenprävention                                             1.500 €

Streitschlichterprojekte                                                1.000 €

Maßnahmen gegen Rechtsextremismus                     3.500 €

Gesamt                                                                        34.600 €

 

Den Aufwendungen stehen erwartete Einnahmen in Höhe von 8.500 Euro aus Teilnehmerbeiträgen, Eintrittsgeldern und Drittmittelfinanzierung gegenüber. Der Planungsansatz fällt damit um 2000 Euro niedriger aus als im Vorjahr. Dafür werden allerdings auch 2000 Euro weniger Einahmen erwartet.  Das begründet sich aus dem Wegfall der Antidrogendisco  und den damit verbundenen Ausgaben und Einnahmen. Die Discoveranstaltungen  werden  im kommenden Jahr vom Jugendparlament als eigenständiges Angebot fortgesetzt.

 

Insgesamt bleibt der Kostenansatz für 2009 im gleichen Rahmen wie 2008.

 

 

 

Günter Scheib

 



 

Finanzielle Auswirkungen

Ja

 

Haushaltstelle: 4525.7606

Kostenstelle: 5130000020    

Bezeichnung: Netzwerk Jugendschutz

 

Kosten  34.600 €                   

Kostenträger:  0602010020

                        0602010080  

Kostenarten:  501900

                      543400

                     543800

Haushaltsjahr 2009

 

 

Die Mittel  sind in der Haushaltsplanung der Jugendförderung  enthalten.

Finanzierung:

Sichtvermerk Kämmerer