Betreff
Bericht zum CHECK!
Vorlage
WP 04-09 SV 51/135
Aktenzeichen
III/51-Wa
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt den Sachstandsbericht über die Ergebnisse des CHECK! 2006 und den Verlauf des Sport- und Bewegungsmodells zur Kenntnis.“

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

In der Sitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Soziales am 21.03.2006 wurde von der Sportkoordinatorin Claudia Wachendorf das Konzept zum Sport- und Bewegungsmodell der Stadt Hilden vorgestellt. Sie ist hauptverantwortlich für die Strategieentwicklung und inhaltliche Gestaltung des Modells sowie für die Planung und Umsetzung  entsprechender Maßnahmen und deren Erfolgskontrolle.

 

Übergeordnetes Ziel des Modells ist es, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hilden die Möglichkeit zu eröffnen, nach qualifizierter Anleitung, auf und in gut ausgestatteten kommunalen und vereinseigenen Sportstätten und zu erschwinglichen Preisen ihr Leben lang Sport zu treiben. Die Gestaltung des Modells soll im Hinblick auf ein sportliches Leben und damit auf eine gesteigerte Lebensqualität der Hildener Einwohnerinnen und Einwohner gerichtet sein und zur weiteren Entwicklung zu einer sportgerechten Stadt beitragen.

 

Im Rahmen des Modells wurde mit 559 von 600 Kindern der zweiten Klassen aller zehn städtischen Hildener Grundschulen, der freien christlichen Schule und der Klasse 1 bis 4 der Ferdinand-Lieven-Schule der motodiagnostische Komplextest „CHECK!“ durchgeführt. Die Erfassungsquote liegt somit bei 93,2 % und unterstreicht noch einmal die außerordentlich hohe Beteiligung und das starke Interesse. Dieses Ergebnis ist nicht zuletzt auf den, sowohl im Vorfeld als auch während der Testungen, außerordentlichen Einsatz der Rektor/innen, der Lehrer/innen und des restlichen Schulpersonals zurückzuführen. Aufgrund der hervorragenden Absprachen und optimalen Kommunikation zwischen dem Amt für Jugend, Schule und Sport, den Schulen und der Bergischen Universität Wuppertal war es möglich, die Fitness-Testung hindernislos und ohne Zwischenfälle durchzuführen. Kinder, die keine unterschriebene Einverständniserklärung vorlegen konnten, hatten zwar die Möglichkeit, an der Testung im Rahmen der Schulstunde teilzunehmen, wurden bei der Auswertung jedoch nicht berücksichtigt. Die Daten von 41 Kindern konnten aufgrund verschiedenster Ursachen (Krankheit, Klassenwechsel, keine Einverständniserklärung) nicht erhoben werden.

 

Für die Kinder und Lehrer/innen war die Testung eine positive Abwechslung, die aufgrund der Urkundenübergabe in der Sportstunde nach „erfolgreicher Teilnahme“ besonders für die Kinder zu einem besonderen Ereignis wurde. Alle Beteiligten hatten viel Spaß und freuen sich bereits auf die Testung der zweiten Klassen im neuen Schuljahr.

 

Im Anschluss an die Testtermine wurden die Ergebnisse der Kinder in pseudonymisierter Form an die Bergische Universität Wuppertal zur Eingabe und elektronischen Auswertung weitergegeben. Die Auswertung der persönlichen Fragebögen erfolgt derzeit ebenfalls anonym und soll Aufschluss über das Bewegungsverhalten der Grundschülerinnen und- Schüler der Stadt Hilden liefern. Sie erleichtert die Übersicht sowohl zur Vereinszugehörigkeit und Aktivität als auch zum sportlichen Bedarf der Hildener Kinder und deckt Korrelationen zwischen den Testergebnissen und deren Sport-, Bewegungs- und Freizeitverhalten auf.

 

In der 22. KW sind die Testergebnisse von der Bergischen Universität Wuppertal der Stadt Hilden zur Verfügung gestellt worden und wurden bereits allen Familien der getesteten Kinder mit individuellen Empfehlungsschreiben zugestellt. Die Familien haben nun die Möglichkeit, das Angebot zur individuellen Beratung, in erster Linie in den Bereichen Sport, Bewegung, Freizeit, Talentförderung und Ernährung, in Anspruch zu nehmen. Frau Wachendorf wird hierfür erste Ansprechpartnerin sein und nach Bedarf entscheiden, ob und inwieweit die Betroffenen an andere Fachkräfte zur Beratung weitergeleitet werden sollen.

 

Da das Sport- und Bewegungsmodell der Stadt Hilden die Ganzheitlichkeit sportlicher und gesundheitsorientierter Entwicklung beansprucht, wird es nicht bei der Erhebung von Primärdaten bleiben. Nach Auswertung und Sichtung der erhobenen Daten wird die Implementierung und Instrumentalisierung sowohl bedarfs- und zielgruppenorientierter, allgemeiner und individueller als auch schul-, schüler- und familienbezogener Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsprogramme an den Hildener Grundschulen und der Ferdinand-Lieven-Schule verfolgt. Zur Planung und Umsetzung verschiedenster Maßnahmen bedarf es der Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Schulen, deren Lehrkräften und Eltern und den Sportträgern der der Stadt, primär der Hildener Sportorganisation.

 

 

 

Zum Aufbau von Partnerschaften zwischen den Schulen und Sportakteuren der Stadt wurden bereits Kooperations- und Zielvereinbarungsgespräche mit Hildener Sportvereinen geführt. Obwohl sich der Aufbau des Hildener Netzwerks „Sport“ erst in den Anfängen befindet, kann bereits von erfolgreichen Zusammenschlüssen und Projektplanungen berichtet werden. Die Resonanz und das Interesse der Hildener Sportvereine und anderer Sportakteure, sich am Hildener Sport- und Bewegungsmodell zu beteiligen, ist sehr groß und hat jetzt schon zu konkreten Angebotsplanungen geführt. Diese Tatsache zeigt deutlich, dass besonders die Hildener Sportorganisation ihre Chance im Sport- und Bewegungsmodell erkannt hat und bereit ist, die Möglichkeiten, die sich zukunftsperspektivisch daraus ergeben, zu nutzen.

 

  1. Turn- und Sportverein 1896 e.V.

 

Der TuS hilft bei der Umsetzung des Modells durch den Einsatz der Übungsleiterin Anja Thull im Bereich der Bewegungsförderung. Anja Thull ist seit mehreren Jahren beim TuS beschäftigt und besitzt die Präventionslizenz mit Schwerpunkt Kinder/Jugendliche des Deutschen Sportbundes. Ab 15. August 2006 findet wöchentlich ein Bewegungsangebot für motorisch leistungsschwache Kinder statt. Die Inhalte sind breitensportlich ausgerichtete und gesundheitsorientierte Sport-, Spiel und Bewegungsformen. Die Kinder haben Spaß an der Bewegung und werden auch innerhalb der Gruppe individuell gefördert, ohne dass der Leistungsgedanke im Vordergrund steht. Die betroffenen Familien werden mit Versand der Testergebnisse auf das Bewegungsangebot hingewiesen und zur freiwilligen Teilnahme eingeladen.

 

  1. Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864 e.V.

 

Die Volleyballabteilung der HAT bietet allen beteiligten Schulen eine bzw. mehrere Kooperation/en in Form von AGs oder auch Unterrichtsblöcken (4-12 Einheiten) an. Ziel ist die Einführung der Sportart Volleyball. Weitere Partnerschaften sind durch Sommercamps, Ferienbetreuung, Beachvolleyball-Schnupperkursen u. v. m. möglich. Aufgrund des großen Interesses der Schulen sind für das neue Schuljahr bereits fünf partnerschaftliche Angebote geplant.

 

  1. SV Hilden-Ost 1975 e.V./ Hilden Wains

 

Als autonome Baseball- und Softball-Abteilung des SV Hilden Ost schlagen die Hilden Wains allen Schulen Partnerschaften in Form von AGs im Nachmittagsbereich vor. Die AGs können zur Ballgewöhnung und Hinführung zum Spiel in den Schulen und Turnhallen bzw. auf Außenplätzen stattfinden. Weitere Möglichkeiten der Kooperation können Schnuppertage bzw. Schnupperangebote in den Zeiten der Schulsportstunden sein.

 

  1. Tennis- und Freizeitclub Hilden 1981 e.V.

 

Der TuF bietet im außerschulischen Sport eine Tennis – Elementarschule an. Sie führt jeden Anfänger innerhalb von 10 Stunden zum Tennisspiel. Das Angebot findet auf der Wilhelm Bungert Tennisranch in Hilden statt und wird für den Nachmittag geplant. Der finanzielle Beitrag liegt bei 50,00 € für 10 Stunden, Schläger und Bälle werden kostenfrei gestellt.

  1. Judo Club ´71 Düsseldorf e.V./ Abteilung Hilden

 

Der Judo Club ist ein leistungs- und wettkampforientierter Verein und fördert mit seinem Projekt „Olympia 2012“ talentierte Kinder in der Sportart Judo. Am Freitag, dem 01. September 2006 findet von 17:00 – 19:00 Uhr in der Theresien-Realschule in Hilden ein Schnuppertraining für die rund 60, in der Testung als talentiert eingestufte Kinder, statt.

 

 

Weitere Gespräche wurden mit Badminton Sport Club Hilden e.V., der Apotheke „Am Strauch“, der Sportmühle, dem Sportpark Hilden, der DSI Sportstrand GmbH und den Düsseldorf Panthers geführt.

 

Die Schulen werden in Kürze eine Übersicht über kooperationsbereite Sportvereine und Sportakteure und deren Angebote für Grundschulkinder erhalten. Diese soll zu einem Überblick im Bereich Sport und Freizeit in der Stadt Hilden verhelfen und zu weiteren offenen und partnerschaftlichen Gesprächen motivieren.

 

Den Familien geht noch vor den Ferien eine erste Liste Hildener Sportvereine und anderer Sportanbieter zu. Diese wird über außerschulische Sport-, Bewegungs- und Freizeitangebote informieren, die im Rahmen des Sport- und Bewegungsmodells entstanden bzw. die schon in Hilden existent, jedoch nicht flächendeckend bekannt sind.

 

Aufgrund der Ganzheitlichkeit des Hildener Sport- und Bewegungsmodells und dem Ziel der sport- und bewegungsübergreifenden und gesundheitsorientierten Unterstützung der Hildener Bevölkerung sind auch schon zum jetzigen Zeitpunkt weitere wichtige Maßnahmen konzipiert und umgesetzt worden.

 

Im Bereich Ernährung wurden drei Informationsveranstaltungen zum Thema „Richtige Ernährung in der Grundschule“ für die Eltern der getesteten Kinder geplant. Die Referentin, Frau Karin Wagner (Dipl.     Oecotrophologin, Gebietsleiterin NRW, RICHTIG ESSEN INSTITUT) versteht es, Kinder, Eltern und Lehrkräfte angemessen und lückenlos über Richtige Ernährung und Ernährungsverhalten aufzuklären. Die GEK hat das Amt für Jugend, Schule und Sport in diesem Rahmen wieder hervorragend unterstützt.

 

Um dem Anspruch der Ganzheitlichkeit des Hildener Modells auch in der Lehrerschaft gerecht zu werden, wurde eine Fortbildungsveranstaltung für Pädagogen der Grundschulen und der Ferdinand-Lieven-Schule durchgeführt. Die Fortbildung „Bewegte Schule“ wurde von allen angeschriebenen Schulen positiv angenommen. Angesprochen waren pädagogisch erfahrene Personen, Sportlehrer/innen bzw. Lehrer/innen, die Sport unterrichten, Erzieher/innen, die Bewegungs-, Spiel und Sportangebote im Rahmen der Grundschule / Offenen Ganztagsschule anbieten möchten bzw. bereits anbieten. Sie fand erfolgreich mit 18 Teilnehmerinnen in der Aula der Wilhelm- Hüls-Schule statt und wurde in Kooperation mit dem Stadtsportverband Hilden und dem Kreissportbund Mettmann geplant und durchgeführt.

 

Die Testung der Zweiten Klassen und Auswertung der Testergebnisse sind Teil einer tragenden Säule des Sport- und Bewegungsmodells der Stadt Hilden. Dies ist die Säule der Evaluation sportmotorischer Daten von Grundschulkindern und deren Sport- und Freizeitverhalten. Anhand objektiver Daten von offizieller Seite kann man die Familien erkennen lassen, in welcher individuellen körperlichen Verfassung sich ihr Kind befindet und welche Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Stärken bzw. zur Verminderung von Defiziten des Kindes ergriffen werden sollten. In regelmäßigen Abständen stattfindende Retests machen die Wirkungen der Folgemaßnahmen transparent und erleichtern die ständige Verbesserung und Anpassung. Auf der anderen Seite kann ein allgemeiner Überblick über die körperliche Fitness der Hildener Kinder gewonnen werden und in die Planung sport-, schul- und gesundheitspolitischer Maßnahmen einbezogen werden. Die Sportkoordinatorin Claudia Wachendorf ist verantwortlich für die Gewährleistung der Kontinuität und Nachhaltigkeit dieser und weiterer Prozesse.

 

Übergreifend und nicht die Ziele des Sport- und Bewegungsmodells aus den Augen verlierend wird sie zu Kooperationen und Partnerschaften in der Hildener Sportwelt motivieren und diesen zur Stabilität verhelfen, das Netzwerk „Sport“ ausbauen und als Schnittstelle zwischen den an Sport interessierten Menschen und Institutionen und den Sportakteuren der Stadt Hilden zur Beratung bereit stehen. Sie wird sowohl konkrete Hilfestellungen zur Bewältigung von Aufgaben und Problemen leisten als auch bei Entscheidungsfindungen unterstützen.

 

Das Sport- und Bewegungsmodell hat das Interesse umliegender Städte und Kommunen geweckt. Die Stadt Ratingen und Langenfeld haben sich eingehend über das Modell, dessen Umsetzung und den Einsatz zeitlicher, personeller und finanzieller Ressourcen informiert.

 

Die Ergebnisse der Testung und der Sachstand geplanter Maßnahmen werden von Claudia Wachendorf auf der Sitzung am 12. Juni 2006 mit Hilfe einer PowerPoint Präsentation vorgestellt.

 

 


Finanzielle Auswirkungen

Ja

 

Haushaltstelle:

5500.6001                               

Bezeichnung:

Sportförderkonzept

Kosten 16.000 €                      

 

10.000 €

Folgekosten                             

vorgesehen im VwH

 

 

Haushaltsjahr 2006

 

Restevortrag aus 2005

 

Mittel stehen zur Verfügung

Finanzierung:    

Sichtvermerk Kämmerer