Beschlussvorschlag:
„Der Ausschuss für Schule, Sport und Soziales nimmt
den Sachstandsbericht über die Ergebnisse des CHECK! 2006 und den Verlauf des
Sport- und Bewegungsmodells zur Kenntnis.“
Erläuterungen und Begründungen:
In der Sitzung des Ausschusses für Schule,
Sport und Soziales am 21.03.2006 wurde von der Sportkoordinatorin Claudia
Wachendorf das Konzept zum Sport- und Bewegungsmodell der Stadt Hilden vorgestellt.
Sie ist hauptverantwortlich für die Strategieentwicklung und inhaltliche
Gestaltung des Modells sowie für die Planung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen und deren Erfolgskontrolle.
Übergeordnetes
Ziel des Modells ist es, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Hilden die Möglichkeit
zu eröffnen, nach qualifizierter Anleitung, auf und in gut ausgestatteten
kommunalen und vereinseigenen Sportstätten und zu erschwinglichen Preisen ihr
Leben lang Sport zu treiben. Die Gestaltung des Modells soll im Hinblick auf
ein sportliches Leben und damit auf eine gesteigerte Lebensqualität der
Hildener Einwohnerinnen und Einwohner gerichtet sein und zur weiteren Entwicklung
zu einer sportgerechten Stadt beitragen.
Im Rahmen des Modells wurde mit 559 von 600 Kindern
der zweiten Klassen aller zehn städtischen Hildener Grundschulen, der freien
christlichen Schule und der Klasse 1 bis 4 der Ferdinand-Lieven-Schule der
motodiagnostische Komplextest „CHECK!“ durchgeführt. Die Erfassungsquote liegt
somit bei 93,2 % und unterstreicht noch einmal die außerordentlich hohe Beteiligung
und das starke Interesse. Dieses Ergebnis ist nicht zuletzt auf den, sowohl im
Vorfeld als auch während der Testungen, außerordentlichen Einsatz der
Rektor/innen, der Lehrer/innen und des restlichen Schulpersonals
zurückzuführen. Aufgrund der hervorragenden Absprachen und optimalen
Kommunikation zwischen dem Amt für Jugend, Schule und Sport, den Schulen und
der Bergischen Universität Wuppertal war es möglich, die Fitness-Testung
hindernislos und ohne Zwischenfälle durchzuführen. Kinder, die keine
unterschriebene Einverständniserklärung vorlegen konnten, hatten zwar die
Möglichkeit, an der Testung im Rahmen der Schulstunde teilzunehmen, wurden bei
der Auswertung jedoch nicht berücksichtigt. Die Daten von 41 Kindern konnten
aufgrund verschiedenster Ursachen (Krankheit, Klassenwechsel, keine
Einverständniserklärung) nicht erhoben werden.
Für die Kinder und Lehrer/innen war die
Testung eine positive Abwechslung, die aufgrund der Urkundenübergabe in der
Sportstunde nach „erfolgreicher Teilnahme“ besonders für die Kinder zu einem
besonderen Ereignis wurde. Alle Beteiligten hatten viel Spaß und freuen sich
bereits auf die Testung der zweiten Klassen im neuen Schuljahr.
Im Anschluss an die Testtermine wurden die
Ergebnisse der Kinder in pseudonymisierter Form an die Bergische Universität
Wuppertal zur Eingabe und elektronischen Auswertung weitergegeben. Die Auswertung
der persönlichen Fragebögen erfolgt derzeit ebenfalls anonym und soll
Aufschluss über das Bewegungsverhalten der Grundschülerinnen und- Schüler der
Stadt Hilden liefern. Sie erleichtert die Übersicht sowohl zur
Vereinszugehörigkeit und Aktivität als auch zum sportlichen Bedarf der Hildener
Kinder und deckt Korrelationen zwischen den Testergebnissen und deren Sport-,
Bewegungs- und Freizeitverhalten auf.
In der 22. KW sind die Testergebnisse von
der Bergischen Universität Wuppertal der Stadt Hilden zur Verfügung gestellt
worden und wurden bereits allen Familien der getesteten Kinder mit
individuellen Empfehlungsschreiben zugestellt. Die Familien haben nun die
Möglichkeit, das Angebot zur individuellen Beratung, in erster Linie in den
Bereichen Sport, Bewegung, Freizeit, Talentförderung und Ernährung, in Anspruch
zu nehmen. Frau Wachendorf wird hierfür erste Ansprechpartnerin sein und nach
Bedarf entscheiden, ob und inwieweit die Betroffenen an andere Fachkräfte zur
Beratung weitergeleitet werden sollen.
Da das Sport- und Bewegungsmodell der Stadt
Hilden die Ganzheitlichkeit sportlicher und gesundheitsorientierter Entwicklung
beansprucht, wird es nicht bei der Erhebung von Primärdaten bleiben. Nach Auswertung
und Sichtung der erhobenen Daten wird die Implementierung und
Instrumentalisierung sowohl bedarfs- und zielgruppenorientierter, allgemeiner
und individueller als auch schul-, schüler- und familienbezogener Sport-,
Bewegungs- und Gesundheitsprogramme an den Hildener Grundschulen und der Ferdinand-Lieven-Schule
verfolgt. Zur Planung und Umsetzung verschiedenster Maßnahmen bedarf es der
Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Schulen, deren Lehrkräften und
Eltern und den Sportträgern der der Stadt, primär der Hildener
Sportorganisation.
Zum Aufbau von Partnerschaften zwischen den
Schulen und Sportakteuren der Stadt wurden bereits Kooperations- und
Zielvereinbarungsgespräche mit Hildener Sportvereinen geführt. Obwohl sich der
Aufbau des Hildener Netzwerks „Sport“ erst in den Anfängen befindet, kann
bereits von erfolgreichen Zusammenschlüssen und Projektplanungen berichtet
werden. Die Resonanz und das Interesse der Hildener Sportvereine und anderer
Sportakteure, sich am Hildener Sport- und Bewegungsmodell zu beteiligen, ist
sehr groß und hat jetzt schon zu konkreten Angebotsplanungen geführt. Diese
Tatsache zeigt deutlich, dass besonders die Hildener Sportorganisation ihre
Chance im Sport- und Bewegungsmodell erkannt hat und bereit ist, die
Möglichkeiten, die sich zukunftsperspektivisch daraus ergeben, zu nutzen.
- Turn- und Sportverein 1896 e.V.
Der TuS hilft bei der
Umsetzung des Modells durch den Einsatz der Übungsleiterin Anja Thull im
Bereich der Bewegungsförderung. Anja Thull ist seit mehreren Jahren beim TuS
beschäftigt und besitzt die Präventionslizenz mit Schwerpunkt
Kinder/Jugendliche des Deutschen Sportbundes. Ab 15. August 2006 findet
wöchentlich ein Bewegungsangebot für motorisch leistungsschwache Kinder statt.
Die Inhalte sind breitensportlich ausgerichtete und gesundheitsorientierte
Sport-, Spiel und Bewegungsformen. Die Kinder haben Spaß an der Bewegung und
werden auch innerhalb der Gruppe individuell gefördert, ohne dass der
Leistungsgedanke im Vordergrund steht. Die betroffenen Familien werden mit
Versand der Testergebnisse auf das Bewegungsangebot hingewiesen und zur freiwilligen
Teilnahme eingeladen.
- Hildener Allgemeine Turnerschaft von 1864
e.V.
Die Volleyballabteilung der HAT bietet allen beteiligten Schulen eine
bzw. mehrere Kooperation/en in Form von AGs oder auch Unterrichtsblöcken (4-12
Einheiten) an. Ziel ist die Einführung der Sportart Volleyball. Weitere
Partnerschaften sind durch Sommercamps, Ferienbetreuung,
Beachvolleyball-Schnupperkursen u. v. m. möglich. Aufgrund des großen
Interesses der Schulen sind für das neue Schuljahr bereits fünf partnerschaftliche
Angebote geplant.
- SV Hilden-Ost 1975 e.V./ Hilden Wains
Als autonome Baseball- und Softball-Abteilung des SV Hilden Ost schlagen
die Hilden Wains allen Schulen Partnerschaften in Form von AGs im
Nachmittagsbereich vor. Die AGs können zur Ballgewöhnung und Hinführung zum
Spiel in den Schulen und Turnhallen bzw. auf Außenplätzen stattfinden. Weitere
Möglichkeiten der Kooperation können Schnuppertage bzw. Schnupperangebote in
den Zeiten der Schulsportstunden sein.
- Tennis- und Freizeitclub Hilden 1981 e.V.
Der TuF bietet im außerschulischen Sport eine Tennis – Elementarschule an. Sie führt jeden
Anfänger innerhalb von 10 Stunden zum Tennisspiel. Das Angebot findet auf der
Wilhelm Bungert Tennisranch in Hilden statt und wird für den Nachmittag
geplant. Der finanzielle Beitrag liegt bei 50,00 € für 10 Stunden, Schläger und
Bälle werden kostenfrei gestellt.
- Judo Club ´71 Düsseldorf e.V./ Abteilung Hilden
Der Judo Club ist ein
leistungs- und wettkampforientierter Verein und fördert mit seinem Projekt
„Olympia 2012“ talentierte Kinder in der Sportart Judo. Am Freitag, dem 01. September
2006 findet von 17:00 – 19:00 Uhr in der Theresien-Realschule in Hilden ein
Schnuppertraining für die rund 60, in der Testung als talentiert eingestufte
Kinder, statt.
Weitere Gespräche wurden mit Badminton Sport
Club Hilden e.V., der Apotheke „Am Strauch“, der Sportmühle, dem Sportpark Hilden,
der DSI Sportstrand GmbH und den Düsseldorf Panthers geführt.
Die Schulen werden in Kürze eine Übersicht
über kooperationsbereite Sportvereine und Sportakteure und deren Angebote für
Grundschulkinder erhalten. Diese soll zu einem Überblick im Bereich Sport und
Freizeit in der Stadt Hilden verhelfen und zu weiteren offenen und partnerschaftlichen
Gesprächen motivieren.
Den Familien geht noch vor den Ferien eine
erste Liste Hildener Sportvereine und anderer Sportanbieter zu. Diese wird über
außerschulische Sport-, Bewegungs- und Freizeitangebote informieren, die im Rahmen
des Sport- und Bewegungsmodells entstanden bzw. die schon in Hilden existent,
jedoch nicht flächendeckend bekannt sind.
Aufgrund der Ganzheitlichkeit des Hildener
Sport- und Bewegungsmodells und dem Ziel der sport- und bewegungsübergreifenden
und gesundheitsorientierten Unterstützung der Hildener Bevölkerung sind auch
schon zum jetzigen Zeitpunkt weitere wichtige Maßnahmen konzipiert und
umgesetzt worden.
Im Bereich Ernährung wurden drei
Informationsveranstaltungen zum Thema „Richtige Ernährung in der Grundschule“
für die Eltern der getesteten Kinder geplant. Die Referentin, Frau Karin Wagner
(Dipl. Oecotrophologin, Gebietsleiterin
NRW, RICHTIG ESSEN INSTITUT) versteht es, Kinder, Eltern und Lehrkräfte
angemessen und lückenlos über Richtige Ernährung und Ernährungsverhalten
aufzuklären. Die GEK hat das Amt für Jugend, Schule und Sport in diesem Rahmen
wieder hervorragend unterstützt.
Um dem Anspruch der Ganzheitlichkeit des
Hildener Modells auch in der Lehrerschaft gerecht zu werden, wurde eine
Fortbildungsveranstaltung für Pädagogen der Grundschulen und der Ferdinand-Lieven-Schule
durchgeführt. Die Fortbildung „Bewegte Schule“ wurde von allen angeschriebenen
Schulen positiv angenommen. Angesprochen waren pädagogisch erfahrene Personen,
Sportlehrer/innen bzw. Lehrer/innen, die Sport unterrichten, Erzieher/innen,
die Bewegungs-, Spiel und Sportangebote im Rahmen der Grundschule / Offenen
Ganztagsschule anbieten möchten bzw. bereits anbieten. Sie fand erfolgreich mit
18 Teilnehmerinnen in der Aula der Wilhelm- Hüls-Schule statt und wurde in
Kooperation mit dem Stadtsportverband Hilden und dem Kreissportbund Mettmann geplant
und durchgeführt.
Die Testung der
Zweiten Klassen und Auswertung der Testergebnisse sind Teil einer tragenden Säule
des Sport- und Bewegungsmodells der Stadt Hilden. Dies ist die Säule der
Evaluation sportmotorischer Daten von Grundschulkindern und deren Sport- und
Freizeitverhalten. Anhand objektiver Daten von offizieller Seite kann man die
Familien erkennen lassen, in welcher individuellen körperlichen Verfassung sich
ihr Kind befindet und welche Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Stärken bzw.
zur Verminderung von Defiziten des Kindes ergriffen werden sollten. In
regelmäßigen Abständen stattfindende Retests machen die Wirkungen der
Folgemaßnahmen transparent und erleichtern die ständige Verbesserung und Anpassung.
Auf der anderen Seite kann ein allgemeiner Überblick über die körperliche
Fitness der Hildener Kinder gewonnen werden und in die Planung sport-, schul-
und gesundheitspolitischer Maßnahmen einbezogen werden. Die Sportkoordinatorin
Claudia Wachendorf ist verantwortlich für die Gewährleistung der Kontinuität
und Nachhaltigkeit dieser und weiterer Prozesse.
Übergreifend und nicht die Ziele des Sport-
und Bewegungsmodells aus den Augen verlierend wird sie zu Kooperationen und
Partnerschaften in der Hildener Sportwelt motivieren und diesen zur Stabilität
verhelfen, das Netzwerk „Sport“ ausbauen und als Schnittstelle zwischen den an
Sport interessierten Menschen und Institutionen und den Sportakteuren der Stadt
Hilden zur Beratung bereit stehen. Sie wird sowohl konkrete Hilfestellungen zur
Bewältigung von Aufgaben und Problemen leisten als auch bei
Entscheidungsfindungen unterstützen.
Das Sport- und Bewegungsmodell hat das
Interesse umliegender Städte und Kommunen geweckt. Die Stadt Ratingen und
Langenfeld haben sich eingehend über das Modell, dessen Umsetzung und den Einsatz
zeitlicher, personeller und finanzieller Ressourcen informiert.
Die Ergebnisse der Testung und der Sachstand
geplanter Maßnahmen werden von Claudia Wachendorf auf der Sitzung am 12. Juni
2006 mit Hilfe einer PowerPoint Präsentation vorgestellt.
Finanzielle Auswirkungen |
Ja |
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Haushaltstelle: 5500.6001 |
Bezeichnung: Sportförderkonzept |
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Kosten
16.000 € 10.000
€ Folgekosten |
vorgesehen im VwH |
Haushaltsjahr 2006 Restevortrag aus 2005 |
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Mittel stehen zur Verfügung |
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Finanzierung: |
Sichtvermerk Kämmerer |
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