Beschlussvorschlag:
Der Integrationsrat und der Sozialausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Fallzahlenentwicklung im Bereich Asyl zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen
in Deutschland
Im bisherigen Berichtsjahr 2023 wurden 204.461 Erstanträge vom Bundesamt entgegengenommen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 115.402 Erstanträge gestellt; dies bedeutet eine Zunahme der Antragszahlen um 77,2 % im Vergleich zum Vorjahr.
Folgende Staatsangehörigkeiten waren im bisherigen Berichtsjahr 2023 am stärksten vertreten:
-
Syrien
mit 61.483 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 1 mit 34.005 Erstanträgen (+80,8 %),
-
Afghanistan
mit 35.798 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 2 mit
19.730 Erstanträgen (+81,4 %),
-
Türkei
mit 28.746 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 4 mit 9.300 Erstanträgen (+209,1 %).
Im bisherigen Berichtsjahr 2023 waren 15.897 der Asylerstantragstellenden (7,8 %) in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.
Die Zahl Folgeanträge im Berichtsjahr 2023 sank gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (17.216 Folgeanträge) um 9,1 % auf 15.655 Folgeanträge. Damit nahm das Bundesamt insgesamt 220.116 Asylanträge im bisherigen Berichtsjahr entgegen; im Vergleich zum Vorjahr (132.618 Asylanträge) bedeutet dies einen Anstieg um 66,0 %.
Insgesamt wurden
175.474 Erst- und Folgeanträge im bisherigen Berichtsjahr 2023 entschieden,
davon:
-
Syrien
mit 60.473 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 85,3 %),
-
Afghanistan
mit 31.800 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 76,7 %),
-
Türkei
mit 14.285 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 14,9 %).
Die Gesamtschutzquote für alle Herkunftsländer lag im Zeitraum Januar bis August 2023 bei 52,0 %. Ende August 2023 lag die Zahl der anhängigen Verfahren bei insgesamt 192.707 Verfahren. Im Vergleich zum Vormonat (182.992) ist die Zahl der beim Bundesamt anhängigen Verfahren um 5,3 % gestiegen.
Im Berichtsmonat August wurden 27.738 Erstanträge vom Bundesamt entgegengenommen. Gegenüber dem Vormonat (Juli: 23.674 Personen) stieg dieser Wert um 17,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr (August 2022: 16.111 Personen) ist ein Anstieg um 72,2 % zu verzeichnen.
Im aktuellen Berichtsmonat waren folgende Staatsangehörigkeiten am stärksten vertreten:
-
Syrien
mit 9.186 Erstanträgen, im Vormonat Rang 1 mit 7.566 Erstanträgen (+21,4 %), im
Vorjahresmonat Rang 1 mit 4.866 Erstanträgen (+88,8 %),
-
Türkei
mit 5.544 Erstanträgen, im Vormonat Rang 2 mit 3.791 Erstanträgen (+46,2 %), im
Vorjahresmonat Rang 3 mit 1.596 Erstanträgen (+247,4 %),
-
Afghanistan
mit 4.217 Erstanträgen, im Vormonat Rang 3 mit 3.750 Erstanträgen (+12,5 %), im
Vorjahresmonat Rang 2 mit 2.572 Erstanträgen (+64,0 %).
Im August 2023 wurden 1.828 Folgeanträge beim Bundesamt
registriert. Im Vergleich zum Wert des Vormonats (1.512 Folgeanträge) ist die
Anzahl um 20,9 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreswert des Monats August
(2.244 Folgeanträge) ist ein Rückgang um 18,5 % zu verzeichnen. Der Anteil der
Folgeanträge an allen Asylanträgen lag im August 2023 bei 6,2 %
Asylanträge:
Zeitraum |
Asylanträge gesamt |
davon Erstanträge |
davon Folgeanträge |
||||||
2023 |
2022 |
Anstieg in % |
2023 |
2022 |
Anstieg in % |
2023 |
2022 |
Anstieg in % |
|
Jan |
31.362 |
16.029 |
95,66 |
29.072 |
13.726 |
111,80 |
2.290 |
2.303 |
-0,56 |
Feb |
26.149 |
15.869 |
64,78 |
24.027 |
13.915 |
72,67 |
2.122 |
1.954 |
8,60 |
Die
Monatswerte können wegen evtl. nachträglichen Änderungen nicht zu einem
Jahreswert addiert werden.
Im bisherigen Berichtsjahr wurden insgesamt 151.271 Entscheidungen über Asylanträge getroffen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 101.704 Entscheidungen; dies bedeutet einen Anstieg um 48,7 %. Dabei lag die Gesamtschutzquote für alle Staatsangehörigkeiten (Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiärer Schutz gem. § 4 Abs. 1 AsylG und Abschiebungsverbot gem. § 60 Abs. 5 o. 7 AufenthG) bei 55,4% (83.769 positive Entscheidungen von insgesamt 151.271). Im Vergleich zum Vorjahreswert (37,8 %) stieg die Gesamtschutzquote um 17,6 Prozentpunkte.
(Quelle: Aktuelle
Zahlen zu Asyl des BAMF, August 2023).
Aktuelle Fallzahlenentwicklung in Hilden
Im letzten Halbjahr haben sich die Flüchtlingszahlen
in Hilden wie folgt entwickelt:
Fallzahlenentwicklung Flüchtlinge |
13.09.2023 |
04.04.2023 |
Differenz |
Flüchtlinge in
Übergangsheimen |
787 |
799 |
-12 |
Anzahl
Leistungsempfänger AsylbLG |
295 |
350 |
-55 |
Zuschussberechtigte
nach FlüAG (Juli 2023 |
96 |
170 |
-74 |
privat
untergebrachte Flüchtlinge im Leistungsbezug AsylbLG |
13 |
20 |
-7 |
Flüchtlinge im
Leistungsbezug AsylblG ohne FlüAG-Berechtigung |
199 |
180 |
+19 |
Für die Flüchtlinge in städtischen
Unterkünften ergibt sich dabei folgende Struktur:
Altersstruktur
zum 13.09.2023 |
Gesamt |
Davon weiblich |
Davon männlich |
|
Volljährig |
Gesamt |
554 |
210 |
344 |
18-59 |
515 |
183 |
332 |
|
60-69 |
27 |
18 |
9 |
|
70-79 |
10 |
9 |
1 |
|
80+ |
2 |
0 |
2 |
|
Unter 18 |
Gesamt |
233 |
112 |
121 |
U3 |
33 |
20 |
13 |
|
3-6 |
64 |
33 |
31 |
|
7-11 |
70 |
33 |
37 |
|
12-17 |
66 |
26 |
40 |
Statistik der Bezirksregierung Arnsberg zur
Aufnahmeverpflichtung in Hilden:
|
Anrechenbare Personen nach §§ 2 und 3 FlüAG |
Anerkannte Asylbewerber mit Aufenthaltsverpflichtung in Hilden nach §12a Aufenthaltsgesetz |
|||
Stand 08.09.23 |
Vergleich 31.03.23 |
Stand 03.09.2023 |
Vergleich 02.04.2023 |
||
Tatsächliche Bewohneranzahl in Hilden |
698 |
653 |
497 |
473 |
|
Weitere Aufnahmeverpflichtung |
73 |
88 |
94 |
86 |
|
Erfüllungsquote der Bezirksregierung |
90,54 % |
88,14 % |
84,07 % |
84,65 % |
|
Gesamtzahl aufzunehmender Personen |
771 |
741 |
591 |
559 |
|
gez.
In Vertretung
Sönke Eichner
Erster Beigeordneter