Betreff
Antrag Grüne vom 16.05.2023: Vorstellung des Konzeptes der DEUTSCHEN MARKTGILDE eG
Vorlage
WP 20-25 SV 80/020
Aktenzeichen
I/80-cs
Art
Antragsvorlage

Erläuterungen zum Antrag:

 

Die Hildener Wochenmärkte haben in den vergangenen Jahren durch verschiedene Faktoren an Attraktivität verloren und werden entsprechend von den Bürgerinnen und Bürgern schlechter angenommen, was wiederum zum Rückzug von Marktbeschicker*innen führt.

Die Aufgabe des Süd-Marktes in diesem Jahr sei dafür als ein Beispiel genannt. Um den Hildener Wochenmärkten wieder mehr Attraktivität zu verschaffen, sind Ideen und Konzepte gefordert, wie sie zum Beispiel von der DEUTSCHEN MARKTGILDE eG angeboten werden.

https://www.marktgilde.de/

Bei einer Darstellung des Konzeptes durch die Vertreter*innen der eingetragenen Genossenschaft sollen den Ausschussmitgliedern Einblicke in die Möglichkeiten zur Umgestaltung von Wochenmärkten gegeben und Fragestellungen ermöglicht werden.


Antragstext:

 

Vorstellung des Konzeptes der DEUTSCHEN MARKTGILDE eG

 

Die Stadt Hilden lädt Vertreter*innen der DEUTSCHEN MARKTGILDE eG zu einer

Konzeptpräsentation in den Ausschuss für Wirtschaft- und Wohnungsbauförderung am 31.08.2023 ein.


Stellungnahme der Verwaltung:

Die Deutsche Marktgilde eG wurde vor mehr als 30 Jahren von zwölf Markthändlern und einem Unternehmensberater gegründet. Mittlerweile organisiert das Unternehmen bundesweit mehr als 170 Wochenmärkte und ist damit Marktführer in der zentralen Organisation und Durchführung von Wochenmärkten. Bundesweit gibt es sechs Niederlassungen, eine davon in Köln.

 

Im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen der Deutschen Marktgilde eG mit verschiedenen Städten (Public Private Partnership) übernimmt die Deutsche Marktgilde eG die Organisation von Wochenmärkten.

 

Auf der Internetseite wird damit geworben, dass Kommunen Kosten für die Organisation sparen können. Die Dienstleistungen des Unternehmens müssen bezahlt letztlich werden. Nach ersten Recherchen zu anderen Standorten führt dies üblicherweise zu höheren Marktgebühren für die Marktbeschickerinnen und -beschicker. Auch gibt es Städte, in denen die Märkte mit einem „Organisationszuschuss“ subventioniert werden. In diesen Fällen bezahlen die Städte die Dienstleistung und haben die Aufgabe und die Steuerung nach außen verlagert.

 

Es gibt positive Referenzen, beispielsweise den Markt am Rathausplatz in Bonn. Andererseits gibt es unter anderem seitens der Marktbeschickerinnen und -beschicker Kritik an höheren Kosten. In Leverkusen ist beispielsweise ein Vertrag mit der Deutschen Marktgilde eG gekündigt worden. Aus der Sitzungsvorlage für den Leverkusener Rat und Medienberichten klingt heraus, dass angestrebte Verbesserungen nicht erreicht worden sind. Die Organisation der Wochenmärkte wurde dort unter Beteiligung einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei neu ausgeschrieben und letztlich -mutmaßlich auch wegen der starken Marktstellung- erneut an die Deutsche Marktgilde eG vergeben.

 

In dem Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen wird auf die Entwicklung des Wochenmarktes hingewiesen. In dem Themenfeld besteht Handlungsbedarf. Aktuell werden die Wochenmärkte durch das Ordnungsamt genehmigt und ordnungsbehördlich überwacht. Akquise und Werbung für die Märkte liegen bei der Stadtmarketing Hilden GmbH.

 

Die Verwaltung möchte die Zuständigkeit für den Wochenmarkt ändern (WP 20-25 SV 01/118, „Integration der Aufgaben der Stadtmarketing Hilden GmbH in die Verwaltung“). Auch wenn Handlungsbedarf beim Thema Wochenmärkte besteht, sollte zunächst das Gespräch mit den lokalen und auch in der Region ansässigen Händlern gesucht werden.

 

Kooperationen mit privaten Anbietern können einen Ansatz für Neuerungen darstellen. Fraglich ist, ob dem Vertrieb eines einzelnen Anbieters bereits frühzeitig eine Bühne gegeben wird.

 

Die Verwaltung spricht sich dafür aus, dass aufgrund der ab 2024 angestrebten Änderungen und Neuerungen in der Akquise und Werbung für den Wochenmarkt kein Ausschusstermin mit der Deutschen Marktgilde eG stattfindet. Der größte Anbieter von zentral und privatwirtschaftlich organisierten Wochenmärkten würde damit in eine privilegierte Stellung gebracht. Vergaberechtlich kann dies wegen der hervor gehobenen Marktstellung der Deutsche Marktgilde eG zu ungewollten Wirkungen führen.

 

 

gez.

Bürgermeister Dr. Claus Pommer

 

 

Quellen:

Deutsche Marktgilde eG

https://www.marktgilde.de/

 

Stadtmarketing Hilden GmbH

https://www.hildener-wochenmaerkte.de/

 

Sitzungsvorlage der Stadt Leverkusen Ausschreibung

https://ris.leverkusen.de/vo0050.asp?__kvonr=8695

 

 

 

 

Klimarelevanz:

keine