Beschlussvorschlag:
Der Integrationsrat und der Sozialausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Fallzahlenentwicklung im Bereich Asyl zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen
in Deutschland
Im bisherigen Berichtsjahr 2023 wurden 54.333 Erstanträge vom Bundesamt entgegengenommen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 29.449 Erstanträge gestellt; dies bedeutet eine Zunahme der Antragszahlen um 84,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Folgende Staatsangehörigkeiten waren im bisherigen Berichtsjahr 2023 am stärksten vertreten:
-
Syrien
mit 16.091 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 1 mit 8.598 Erstanträgen (+87,1 %),
-
Afghanistan
mit 10.924 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 2 mit 5.524 Erstanträgen (+97,8 %),
-
Türkei
mit 6.809 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 4 mit 1.746 Erstanträgen (+290,0 %).
Im bisherigen Berichtsjahr 2023 waren 3.580 der Asylerstantragstellenden (6,6 %) in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.
Die Zahl der Folgeanträge im Berichtsjahr 2023 stieg gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (4.400 Folgeanträge) um 1,6 % auf 4.469 Folgeanträge. Damit nahm das Bundesamt insgesamt 58.802 Asylanträge im bisherigen Berichtsjahr entgegen; im Vergleich zum Vorjahr (33.849 Asylanträge) bedeutet dies einen Anstieg um 73,7 %.
Insgesamt wurden
42.466 Erst- und Folgeanträge im bisherigen Berichtsjahr 2023 entschieden,
davon:
-
Syrien
mit 14.669 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 83,2 %),
-
Afghanistan
mit 8.181 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 73,4 %),
-
Türkei
mit 3.313 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 16,7 %).
Die Gesamtschutzquote für alle Herkunftsländer lag im Januar bis Februar 2023 bei 51,5 %. Ende Februar 2023 lag die Zahl der anhängigen Verfahren bei insgesamt 157.495 Verfahren. Im Vergleich zum Vormonat (148.899) ist die Zahl der beim Bundesamt anhängigen Verfahren um 5,8 % gestiegen.
Im Berichtsmonat Februar wurden 24.027 Erstanträge vom Bundesamt entgegengenommen. Gegenüber dem Vormonat (Januar: 29.072 Personen) sank dieser Wert um 17,4 %. Im Vergleich zum Vorjahr (Februar 2022: 13.915 Personen) ist ein Anstieg um 72,7 % zu verzeichnen.
Im aktuellen Berichtsmonat waren folgende Staatsangehörigkeiten am stärksten vertreten:
-
Syrien
mit 6.505 Erstanträgen, im Vormonat Rang 1 mit 9.011 Erstanträgen (-27,8 %), im
Vorjahresmonat Rang 1 mit 3.875 Erstanträgen (+67,9%),
-
Afghanistan
mit 4.925 Erstanträgen, im Vormonat Rang 2 mit 5.784 Erstanträgen (-14,9 %), im
Vorjahresmonat Rang 2 mit 2.703 Erstanträgen (+82,2%),
-
Türkei
mit 3.068 Erstanträgen, im Vormonat Rang 3 mit 3.684 Erstanträgen (-16,7 %), im
Vorjahresmonat Rang 4 mit 838 Erstanträgen (+266,1%).
Im Februar 2023 wurden 2.122 Folgeanträge beim Bundesamt
registriert. Im Vergleich zum Wert des Vormonats (2.290 Folgeanträge) ist die
Anzahl um 7,3 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahreswert des Monats Februar
(1.954 Folgeanträge) ist ein Anstieg um 8,6 % zu verzeichnen. Der Anteil der
Folgeanträge an allen Asylanträgen lag im Februar 2023 bei 8,1 %.
Asylanträge:
Zeitraum |
Asylanträge gesamt |
davon Erstanträge |
davon Folgeanträge |
||||||
2023 |
2022 |
Anstieg in % |
2023 |
2022 |
Anstieg in % |
2023 |
2022 |
Anstieg in % |
|
Jan |
31.362 |
16.029 |
95,66 |
29.072 |
13.726 |
111,80 |
2.290 |
2.303 |
-0,56 |
Feb |
26.149 |
15.869 |
64,78 |
24.027 |
13.915 |
72,67 |
2.122 |
1.954 |
8,60 |
Die
Monatswerte können wegen evtl. nachträglichen Änderungen nicht zu einem
Jahreswert addiert werden.
Im bisherigen Berichtsjahr wurden insgesamt 151.271 Entscheidungen über Asylanträge getroffen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 101.704 Entscheidungen; dies bedeutet einen Anstieg um 48,7 %. Dabei lag die Gesamtschutzquote für alle Staatsangehörigkeiten (Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiärer Schutz gem. § 4 Abs. 1 AsylG und Abschiebungsverbot gem. § 60 Abs. 5 o. 7 AufenthG) bei 55,4% (83.769 positive Entscheidungen von insgesamt 151.271). Im Vergleich zum Vorjahreswert (37,8 %) stieg die Gesamtschutzquote um 17,6 Prozentpunkte.
(Quelle: Aktuelle
Zahlen zu Asyl des BAMF, Dezember 2022).
Aktuelle Fallzahlenentwicklung in Hilden
Im letzten Jahr haben sich die Flüchtlingszahlen
in Hilden wie folgt entwickelt:
Fallzahlenentwicklung Flüchtlinge |
04.04.2023 |
24.01.2023 |
Differenz |
Flüchtlinge in
Übergangsheimen |
799 |
785 |
+14 |
Anzahl
Leistungsempfänger AsylbLG |
350 |
502 |
-152 |
Zuschussberechtigte
nach FlüAG (Dezember) |
170 |
182 |
-12 |
privat
untergebrachte Flüchtlinge im Leistungsbezug AsylbLG |
20 |
20 |
+0 |
Flüchtlinge im
Leistungsbezug AsylblG ohne FlüAG-Berechtigung |
180 |
320 |
-140 |
Für die Flüchtlinge in städtischen
Unterkünften ergibt sich dabei folgende Struktur:
Altersstruktur
zum 24.01.2023 |
Gesamt |
Davon weiblich |
Davon männlich |
|
Volljährig |
Gesamt |
544 |
219 |
325 |
18-59 |
507 |
194 |
313 |
|
60-69 |
26 |
16 |
10 |
|
70-79 |
9 |
7 |
2 |
|
80+ |
2 |
2 |
0 |
|
Unter 18 |
Gesamt |
255 |
124 |
131 |
U3 |
41 |
22 |
19 |
|
3-6 |
68 |
38 |
30 |
|
7-11 |
74 |
33 |
41 |
|
12-17 |
72 |
31 |
41 |
Statistik der Bezirksregierung Arnsberg zur
Aufnahmeverpflichtung in Hilden:
|
Anrechenbare Personen nach §§ 2 und 3 FlüAG |
Anerkannte Asylbewerber mit Aufenthaltsverpflichtung in Hilden nach §12a Aufenthaltsgesetz |
|||
Stand 31.03.23 |
Vergleich 20.01.23 |
Stand 02.04.2023 |
Vergleich 22.01.2023 |
||
Tatsächliche Bewohneranzahl in Hilden |
653 |
646 |
473 |
631 |
|
Weitere Aufnahmeverpflichtung |
88 |
73 |
86 |
53 |
|
Erfüllungsquote der Bezirksregierung |
88,14 % |
89,88 % |
84,65 % |
92,24 % |
|
Gesamtzahl aufzunehmender Personen |
741 |
719 |
559 |
684 |
|
gez.
Dr. Claus Pommer