Betreff
Sachstandsbericht Asyl
Vorlage
WP 20-25 SV 51/156
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

Der Integrationsrat und der Sozialausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung zum Sachstandsbericht Asyl zur Kenntnis.


Erläuterungen und Begründungen:

 

Sachstandsbericht Asyl

 

Neben dem weiterhin anhaltenden Zustrom flüchtender Menschen aus der Ukraine steigt auch die Zahl geflüchteter Menschen anderer Herkunft. So erreichen Hilden derzeit neben afghanischen Ortskräften auch wieder geflüchtete Menschen beispielsweise aus Syrien, Eritrea, der Türkei oder dem Iran.

 

Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge, welche in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Bochum aufgenommen und von dort verteilt wurden, sind dabei seit Mitte Juli wieder stark gestiegen. So wurden dort allein in der Kalenderwoche 35 mehr als 2300 Personen aufgenommen.

Daneben steigen auch die beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gestellten Asylanträge an. Das BAMF erwartet für 2022 einen Gesamtzugang an Asylantragsstellern von bundesweit 160.000 Personen. Damit befinden sich die Asylantragszahlen auf dem Niveau von 2017.

 

Um die daraus resultierenden Zuweisungen nach Hilden bewältigen zu können, werden derzeit alle Möglichkeiten zur Ausschöpfung vorhandener und Schaffung weiterer Kapazitäten geprüft. Dies bedeutet auch, dass Zimmer enger belegt und Rückzugsräume knapper werden. Damit nimmt in den Unterkünften die Unzufriedenheit zu und es kommt vermehrt zu Konflikten zwischen den Bewohner*innen. Es ist nicht mehr möglich, die individuellen Bedürfnisse in der bisherigen Form zu berücksichtigen, da bei zeitweise 40 zugewiesenen Personen innerhalb einer Woche schlicht alle verfügbaren Kapazitäten benötigt werden. Während die Hilfsbereitschaft in Hilden, insbesondere mit Blick auf private Unterbringungsmöglichkeiten, weiterhin hoch ist, bietet der Wohnungsmarkt in Hilden auch für die anerkannten Flüchtlinge weiterhin nahezu keine Möglichkeiten, sodass eine Entlastung der städtischen Unterkünfte durch den Rechtskreiswechsel nicht gegeben ist.

 

Daneben besteht weiterhin eine Unterbesetzung im Bereich der Sozialarbeiter*innen. Zwar wurde die unbefristete Stelle zum 01.07.2022 besetzt, durch die nötige Einarbeitung und die weiterhin steigenden Zahlen ist hier jedoch bislang keine Entlastung wahrzunehmen. Weitere befristete Stellen konnten aufgrund fehlender geeigneter Bewerber*innen nicht besetzt werden. Der Verwaltungsbereich ist hingegen entsprechend den gegebenen Stellen besetzt. Die zwischenzeitlich ausgeschriebene befristete Stelle im Bereich der Leistungsgewährung wurde nach Bekanntgabe des geplanten Leistungswechsels ukrainischer Geflüchteter in das SGB II bzw. SGB XII ab 01.06.2022 nicht besetzt. Durch den aufwendigen und noch nicht abgeschlossenen Rechtskreiswechsel, ebenso wie durch die aktuell steigenden Zahlen von Asylbewerbern, kommt es jedoch trotz des weiterhin besonderen Einsatzes der Mitarbeiter*innen auch in diesem Bereich zu Arbeitsrückständen.

 

Um den unterschiedlichen Bedarfen und dem Arbeitsaufkommen zu begegnen, besteht bereits seit Beginn der Ukrainekrise eine enge Zusammenarbeit insbesondere mit den Kolleg*innen des Stellwerks, aber auch mit weiteren Sachgebieten der Stadtverwaltung Hilden, wie auch mit Vereinen und ehrenamtlichen Helfer*innen.

So konnten trotz der hohen Belastung Angebote zum Spracherwerb, Betreuungsangebote- und Bewegungsangebote und weitere Beratungsangebote zu Themenschwerpunkten realisiert werden. Zudem läuft derzeit ein Projekt in Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen des Stellwerks an, um Bedarfe innerhalb der Gemeinschaft unterschiedlicher Unterkünfte besser feststellen und bedienen zu können.

 

Der Fachausschuss wird über die Angebote und Projekte weiter informiert.

 

In Vertretung

gez.

 

Sönke Eichner

1.Beigeordneter