Beschlussvorschlag:
Der Integrationsrat und der Sozialausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Fallzahlenentwicklung im Bereich Asyl zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen
in Deutschland
Im bisherigen Berichtsjahr 2022 wurden 115.402 Erstanträge vom Bundesamt entgegengenommen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 85.230 Erstanträge gestellt; dies bedeutet eine Zunahme der Antragszahlen um 35,4 % im Vergleich zum Vorjahr.
Folgende Staatsangehörigkeiten waren im bisherigen
Berichtsjahr 2022 am stärksten vertreten:
-
Syrien
mit 34.005 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 1 mit 36.108 Erstanträgen (-5,8 %),
-
Afghanistan
mit 19.730 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 2 mit 12.505 Erstanträgen (+57,8 %),
-
Irak
mit 10.288 Erstanträgen, im Vorjahr Rang 3 mit 7.074 Erstanträgen (+45,4 %).
Im bisherigen
Berichtsjahr 2022 waren 16.937 der Asylerstantragstellenden (14,7 %) in
Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.
Die Zahl der
Folgeanträge im Berichtsjahr 2022 sank gegenüber dem vergleichbaren
Vorjahreswert (26.558 Folgeanträge) um 35,2 % auf 17.216 Folgeanträge. Damit
nahm das Bundesamt insgesamt 132.618 Asylanträge im bisherigen Berichtsjahr
entgegen; im Vergleich zum Vorjahr (111.788 Asylanträge) bedeutet dies einen
Anstieg um 18,6 %.
Insgesamt wurden
151.271 Erst- und Folgeanträge im bisherigen Berichtsjahr 2022 entschieden,
davon:
-
Syrien
mit 51.348 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 90,4 %),
-
Afghanistan
mit 25.780 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 81,2 %),
-
Irak
mit 15.935 Entscheidungen (Gesamtschutzquote: 22,3 %).
Die
Gesamtschutzquote für alle Herkunftsländer lag im Zeitraum Januar bis August
2022 bei 55,4%. Ende August 2022 lag die Zahl der anhängigen Verfahren bei
insgesamt 100.377 Verfahren. Im Vergleich zum Vormonat (101.452) ist die Zahl
der beim Bundesamt anhängigen Verfahren um 1,1 % gesunken.
Asylanträge:
Zeitraum |
Asylanträge gesamt |
davon Erstanträge |
davon Folgeanträge |
||||||
2022 |
2021 |
Anstieg in % |
2022 |
2021 |
Anstieg in % |
2022 |
2021 |
Anstieg in % |
|
Jan |
16.029 |
14.448 |
10,9 |
13.726 |
8.524 |
61,0 |
2.303 |
5.924 |
-61,1 |
Feb |
15.869 |
13.533 |
17,3 |
13.915 |
7.577 |
83,6 |
1.954 |
5.956 |
-67,2 |
Mrz |
16.276 |
11.756 |
38,4 |
14.135 |
9.503 |
48,7 |
2.141 |
2.253 |
-5,0 |
April |
13.056 |
9.315 |
40,2 |
11.359 |
8.069 |
40,8 |
1.697 |
1.246 |
36,2 |
Mai |
14.881 |
9.228 |
61,3 |
12.877 |
8.278 |
55,6 |
2.004 |
950 |
110,9 |
Juni |
14.214 |
11.699 |
21,5 |
12.317 |
10.282 |
19,8 |
1.897 |
1.417 |
33,9 |
Juli |
15.165 |
13.843 |
9,5 |
13.204 |
12.193 |
8,3 |
1.961 |
1.650 |
18,8 |
August |
18.355 |
13.961 |
31,5 |
16.111 |
11.847 |
36,0 |
2.244 |
2.114 |
6,1 |
Die
Monatswerte können wegen evtl. nachträglichen Änderungen nicht zu einem
Jahreswert addiert werden.
Im bisherigen Berichtsjahr wurden insgesamt 151.271 Entscheidungen über Asylanträge getroffen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 101.704 Entscheidungen; dies bedeutet einen Anstieg um 48,7 %. Dabei lag die Gesamtschutzquote für alle Staatsangehörigkeiten (Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiärer Schutz gem. § 4 Abs. 1 AsylG und Abschiebungsverbot gem. § 60 Abs. 5 o. 7 AufenthG) bei 55,4% (83.769 positive Entscheidungen von insgesamt 151.271). Im Vergleich zum Vorjahreswert (37,8 %) stieg die Gesamtschutzquote um 17,6 Prozentpunkte.
(Quelle: Aktuelle
Zahlen zu Asyl des BAMF, August 2022).
Aktuelle Fallzahlenentwicklung in Hilden
Seit dem letzten Bericht haben sich die Flüchtlingszahlen
in Hilden bisher wie folgt entwickelt:
Fallzahlenentwicklung Flüchtlinge |
20.09.2022 |
31.03.2022 |
Differenz |
Flüchtlinge in
Übergangsheimen |
782 |
599 |
+183 |
Anzahl
Leistungsempfänger AsylbLG |
642 |
418 |
+224 |
Zuschussberechtigte
nach FlüAG (August) |
451 |
456 |
-5 |
privat
untergebrachte Flüchtlinge |
256 |
174 |
+82 |
Flüchtlinge im
Leistungsbezug AsylblG ohne FlüAG-Berechtigung |
191 |
136 |
+55 |
Für die Flüchtlinge in städtischen Unterkünften
ergibt sich dabei folgende Struktur:
Altersstruktur
zum 31.08.2022 |
Gesamt |
Davon weiblich |
Davon männlich |
|
Volljährig |
512 |
234 |
278 |
|
Unter 18 |
Gesamt |
270 |
134 |
136 |
U3 |
66 |
36 |
30 |
|
3-6 |
47 |
20 |
27 |
|
7-11 |
72 |
37 |
35 |
|
12-17 |
85 |
43 |
42 |
Statistik der Bezirksregierung Arnsberg zur
Aufnahmeverpflichtung in Hilden:
|
Anrechenbare Personen nach §§ 2 und 3 FlüAG |
Anerkannte Asylbewerber mit Aufenthaltsverpflichtung in Hilden nach §12a Aufenthaltsgesetz |
|||
Stand 16.09.2022 |
Vergleich 01.04.2022 |
Stand 18.09.2022 |
Vergleich 03.04.2022 |
||
Tatsächliche Bewohneranzahl in Hilden |
680 |
443 |
575 |
528 |
|
Weitere Aufnahmeverpflichtung |
34 |
17 |
99 |
119 |
|
Erfüllungsquote der Bezirksregierung |
95,26 % |
96,37 % |
85,32 % |
81,63 % |
|
Gesamtzahl aufzunehmender Personen |
714 |
460 |
674 |
647 |
|
Durch die Ukraine-Krise reisen derzeit viele
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein. Die meisten von ihnen haben einen
Anspruch auf eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 Aufenthaltsgesetz.
Die Erlasslage zu Zuweisungen und
Anrechnungen auf die Zuweisungsquoten hat sich seit Beginn der Krise bereits
mehrfach verändert. Das führte zu erheblichen Schwankungen in den Anrechnungen
und Zuweisungsquoten. So kam es beispielsweise Anfang August innerhalb einer
Woche zu einer Veränderung in der Erfüllungsquote von 104,4% zu 77,8%. Das
bedeutete eine Differenz von 166 aufnahmepflichtigen Personen, was zu
Zuweisungen von bis zu 40 Personen innerhalb einer Woche führte.
In Vertretung
gez.
Sönke Eichner
1.Beigeordneter