Beschlussvorschlag:
Der Hauptausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Digitalisierung zur
Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Die Verwaltung hat zuletzt zur Sitzung des
Hauptausschusses am 18.05.2022 einen Sachstandsbericht zum Stand der
Digitalisierung vorgelegt. Aktuell ergibt sich aufbauend auf diesem Bericht
folgender Stand:
Einführung eines
Online-Terminvergabesystems:
Bürgerbüro: Die Installation der Monitore
für den digitalen Terminaufruf inklusive notwendiger Softwareerweiterung ist
erfolgt. Der digitale Terminaufruf ist seit dem 08.08.2022 im Einsatz. Damit
ist das Pilotprojekt Bürgerbüro abgeschlossen.
Die internen Abstimmungen zur
Systemausweitung auf andere Organisationseinheiten auch im Kontext der
Gestaltung weitgehend einheitlicher Service-Zeiten innerhalb der Verwaltung laufen.
Erweiterung des Terminvergabesystems um ein Self-Terminal für e-Tickets:
Die Planungen zur Aufstellung eines Self-Service-Terminals
im Rathaus-Foyer wurden wieder aufgegriffen. Es zeichnet sich ab, dass der
Einsatz mehrerer Geräte angezeigt ist: Es soll ein Ticket-Terminal installiert
werden, über das innerhalb von „offenen Sprechzeiten“ im Bürgerbüro
kurzfristige Tickets (unter Nutzung des Terminvergabesystems im Hintergrund)
„gezogen“ werden können. Die Tickets sollen grundsätzlich an eine
Mobile-Devices gesendet werden, ein Papierdrucker soll zusätzlich zur Verfügung
stehen für alle Personen, die nicht über ein Mobiltelefon o.ä. zur
Ticketannahme verfügen.
Darüber hinaus soll ein gesondertes
Self-Service-Terminal für OZG- und andere digitale Leistungen installiert
werden. Derzeit werden Angebote für die zur auswahlstehenden Terminal-Modelle eingeholt
/ aktualisiert. Softwareseitig ist keine Aufstockung notwendig, sodass ein Ticket-Terminal
ab Lieferung und Installation einsatzbereit wäre. Die Umsetzung ist für den Jahresbeginn
2023 geplant vorbehaltlich notwendiger Maßnahmen im Kontext des Brandschutzes.
Einrichtung eines
Dokumenten-Management-Systems (DMS) Aktenplan und allg. Schriftgutverwaltung:
Das Amt für Verwaltungsorganisation und das
Beratungs- und Prüfungsamt haben die Pilotierungsphase der allgemeinen
Schriftgutverwaltung abgeschlossen. Der Aktenplan für das Stadtarchiv ist
erstellt und wurde auch bereits in die DMS-Software eingespielt. Sachgebiet IT
und Wirtschaftsförderung werden zeitnah folgen. Im September werden das
Stadtarchiv, das Sachgebiet IT und die Wirtschaftsförderung eine
Anwenderschulung zur allgemeinen Schriftgutverwaltung erhalten und anschließend
in das Arbeiten mit der DMS-Software einsteigen. Parallel wird der Roll-Out in
der Gesamtverwaltung weiter vorangetrieben, indem Auftaktgespräche mit weiten
Verwaltungsbereichen geführt werden.
Reorganisation
Rechnungswesen:
Innerhalb der Pilotierungsphase im Amt für
Finanzservice wurden Anpassungen an der Workflowsteuerung für
Eingangsrechnungen vorgenommen. Die Produktivsetzung ist für Herbst 2023
geplant. Mit Blick auf die gesetzliche Anforderung zur umsatzsteuerlichen
Erfassung von Ausgangsleistungen ab 01.01.2023 (§ 2b UStG) wird darüber hinaus
die flächendeckende Einführung des Rechnungsworkflows der Einnahmen
vorbereitet.
Digitalisierung
Baugenehmigungsverfahren:
Die
Umstellung der Fachanwendung ProBAUG auf die aktuelle Version ist Ende Juli
erfolgt und die Schulungen für die Anwenderinnen und Anwender haben
stattgefunden. Derzeit werden die Nacharbeiten, die nach Übernahme der
bisherigen Dokumente erforderlich sind, durchgeführt. Da diese Nacharbeiten
parallel zur Sachbearbeitung erledigt werden, ist mit einem vollständigen und
reibungslosen Einsatz im September zu rechnen. Ab dann wäre die
Grundvoraussetzung einer Anbindungsmöglichkeit zum Bauportal.NRW gegeben. Die
strategische Planung zur Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens kann im
Anschluss vertieft werden.
Ersatz- und
Schutzgutdigitalisierung von Archivgut:
Bis Ende September
2022 digitalisiert die befristet eingestellte Hilfskraft weiterhin das
Archivgut Bestand I (1812-1899). Für die Zeit ab Oktober muss über den Rahmen
für die Fortsetzung des Projektes entschieden werden. Die Projektleitung
(zugleich auch Leitung des Stadtarchivs) berichtet, dass die Fortsetzung der
Projektarbeiten mit dem aktuellen Personalbestand des Archivs nicht zu
realisieren sei. Es hat sich herausgestellt, dass die Ersatz- und Schutzgutdigitalisierung
von Archivgut eine notwendige Daueraufgabe im Stadtarchivs ist, da ein Großteil
des Archivbestands aus nutzungstechnischen sowie bestandserhalterischen Gründen gescannt werden muss. Zudem werden
zukünftig auch weitere Archivalien ins Archiv gelangen, die digitalisiert
werden müssen.
Onlinezugangsgesetz
(OZG-I):
Die Arbeiten im Pilotamt 50 laufen noch,
sollen aber bis spätestens Ende August abgeschlossen werden. Alle weiteren vom
OZG betroffenen Ämter sind informiert und gestartet bzw. stehen kurz vor dem
Start.
Die Städte Haan und Heiligenhaus haben
jeweils einen eigenen Datenbankzugang erhalten, sodass die Voraussetzungen für
einen Austausch der jeweils erarbeiteten Leistungsbeschreibungen technisch
gegeben sind. Ein arbeitsteiliges Vorgehen wird anvisiert.
Des Weiteren wurde eine Software zur Erstellung
von Online-Formularen beschafft, damit können ab sofort zu einzelnen
Leistungsbeschreibung auch zugehörige Online-Formulare erstellt werden.
Eine Herausforderung stellt aktuell die sich
stetig inhaltlich ändernde Datenbank des Kommunalen Dachverbandes der
IT-Dienstleister (KDN) dar. Diese Datenbank ist derzeit die einzige Quelle zur
Struktur des von den Kommunen gesetzlich geforderten Leistungsspektrums
(Leistungskatalog). Die angeführten inhaltlichen Änderungen beinhalten u.a. Neuaufnahmen
oder Löschungen von Leistungen oder auch Änderungen von Identifikationsnummern
bestehender Leistungen. Diese stetigen Änderungen bringen Anpassungen und
folglich auch Aufwände bei der Erarbeitung der geforderten Inhalte in unserer verwaltungsinternen
Datenbank mit sich. Im Ergebnis wird dadurch die Arbeit aller am OZG beteiligten
Bereiche erschwert.
Hinzu kommt, dass die vom Land (Landesredaktion)
angekündigten Textvorlagen für die Leistungsbeschreibungen aktuell in nur sehr
geringer Anzahl verfügbar sind und folglich verwaltungsintern Ressourcen in Textrecherchen
oder in die komplette Texterstellung investiert werden müssen.
Die Verwaltung ist weiterhin bestrebt, trotz
der widrigen Umstände, die gesetzlich geforderte Mindestumsetzung in der
gesetzten Frist zu erfüllen.
Relaunch Homepage der Stadtverwaltung:
Das Projekt ist gestartet und Workshops zu
Anforderungen an die Neugestaltung der städtischen Homepage haben
stattgefunden. Auf Basis eines erstellten Anforderungskataloges werden aktuell
Angebote eingeholt.
Projektplanung der
priorisierten neuen Projekte der digitalen Agenda:
LoRaWAN: Die Arbeiten zur Präzisierung der Projektplanung „Einführung LoRaWAN (Long Range Wide Area Network)“ wurden begonnen. Konkret werden der Aufbau und Betrieb eines Netzwerkes sowie geeignete Einsatzbereiche geplant.
gez.
Dr. Claus Pommer
Bürgermeister