Errichtung von Nistkästen
Erläuterungen zum
Antrag:
Friedhöfe sind ein Ort der Bestattung und des Gedenkens, gleichzeitig aber auch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Da die ursprünglichen Lebensräume von Vögeln innerhalb der Stadt kaum vorhanden sind, können Vögel künstliche Nisthilfen zur Aufzucht ihrer Brut nutzen. Als Beispiel kann die erfolgreiche Arbeit des Hegerings Hilden dienen, der in den Wäldern rund um Hilden seit Jahren Nistkästen, Bienenhotels und Fledermauskästen aufhängt, reinigt und instand hält. Die Arbeit des Hegerings zeigt, dass die Nistkästen von vielen verschiedenen Vögeln genutzt werden.
Antragstext:
Die CDU Hilden beantragt die Errichtung von Nistkästen auf allen städtischen Friedhöfen. Die Nistkästen sollen einmal jährlich vor der Brutzeit gereinigt und auf mögliche Abnutzungen kontrolliert werden.
Stellungnahme der
Verwaltung:
Die drei Hildener Friedhöfe bilden in dem
Stadtgebiet Hildens vergleichsweise große grüne Inseln. Neben dem eigentlichen
Friedhofszweck erfüllen die Friedhöfe aufgrund ihrer gärtnerischen Gestaltung
auch allgemeine Grünflächenfunktionen. Deshalb hat jeder das Recht, die
Friedhöfe als Orte der Ruhe und Besinnung zum Zwecke einer der Würde des Ortes
entsprechenden Erholung aufzusuchen. Die über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen
werden aufwändig erhalten, gepflegt und, wenn es nötig wird, ergänzt.
Hervorzuheben ist der alte, historisch gewachsene Baumbestand, die vielen
Sträucher, die oft in größeren Rabatten zusammenstehen und die vorübergehend
nicht zu Friedhofszwecken genutzten Freiflächen, die insektenfreundlich
bewirtschaftet werden. Aber auch bei den Bestattungsarten werden seit einigen
Jahren naturnahe Varianten angeboten (Baumbestattungen, Begräbniswald), die
sehr stark nachgefragt werden. Aufgrund der großen Nachfrage werden die Flächen
für diese Bestattungsformen zeitnah nochmals erweitert werden müssen.
Daher ist es aus Sicht der Verwaltung auf den Hildener Friedhöfen nicht
zwingend erforderlich Nistkästen als Brut-und Aufzuchthilfen aufzuhängen da:
1. alle drei Friedhöfe über einen z.T. sehr
alten Baumbestand, zum Teil einzelnstehend oder auch als Alleen verfügen, der
auch durch viele Baumhöhlen bedingt genügend Nistmöglichkeiten (auch für
Höhlenbrüter z.B. Kleiber, Specht etc.) bieten.
2. alle drei Friedhöfe zusammen mehrere
hundert Meter Hecken und auch Sträucher haben, die zahlreiche und ausreichende
Nistmöglichkeiten bieten.
3. auf allen Friedhöfen sich mehrere Kästen
für Fledermäuse befinden.
4. auf dem Hauptfriedhof sich eine ca. 600
qm große Insektenwiese mit Insektenhotel befindet.
Schon der Antragsteller weist in seiner Begründung auf die Notwendigkeit
von diversen Arbeitsschritten hin. Sollten zusätzlich noch Nistkästen
aufgehangen werden, ist es zwingend erforderlich, diese korrekt anzubringen und
auch jedes Jahr vor der Brutzeit zu reinigen und zu kontrollieren sowie bei
Beschädigung zu reparieren.
Durch die oben geschilderten Nachfragesteigerungen bei den Bestattungen
und Beisetzungen musste aktuell für die Friedhöfe ein zusätzlicher Mitarbeiter
zunächst befristet eingestellt werden. Der eigentliche Friedhofszweck muss
Vorrang genießen.
Vor diesem Hintergrund können aus personellen Gründen weitere
zusätzliche Leistungen leider nicht erbracht werden.
Sollte die mit der Errichtung von Nistkästen anfallenden Arbeiten durch
Dritte übernommen werden, steht die Verwaltung dem offen gegenüber und würde im
Rahmen der Möglichkeiten die Initiative unterstützen.
gez.
Dr. Claus Pommer
Bürgermeister
Klimarelevanz:
Die drei Hildener Friedhöfe stellen innerhalb des Stadtgebietes grüne Inseln dar und besitzen als größere zusammenhängende Grünflächen eine Klimarelevanz.