Betreff
Antrag der CDU-Fraktion vom 14.12.2021:
Errichtung eines Regenrückhaltebeckens im Bereich "Im Weiherchen"
Vorlage
WP 20-25 SV 66/036
Aktenzeichen
IV/66-dr
Art
Antragsvorlage

Erläuterungen zum Antrag:

 

Nach dem Starkregenereignis am 14.07.2021 ist uns allen vor Augen geführt worden, welche Auswirkungen ein solches Ereignis auf unsere Infrastruktur der Stadt Hilden hat. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und die uns vorliegende Starkregengefahrenkarte vom 27.10.2021 zeigen in einigen Bereichen unserer Stadt die Potenziale zur Gefahrenabwehr. Hierbei sieht die CDU Fraktion Hilden im Bereich „Im Weiherchen“ ein Potenzial, diese Fläche strukturell umzubauen, zu einem Regenrückhaltebecken/ Regenrückhalteanlage. Der Umbau und die Bewirtschaftung soll mit Absprache des BRW bzw. durch den BRW erfolgen.

 

Ein solcher Umbau würde für Anwohner des Bereiches Breddert sowie alle Anwohner des Garather Mühlenbachs eine deutliche Sicherheit vor Überflutung bieten. Es sollte eine Doppelnutzung für den ansässigen Bauer Hanten angestrebt werden.


Antragstext:

 

Die CDU-Fraktion Hilden beantragt, dass die Stadt Hilden den BRW bittet, ein Regen-rückhaltebecken/ Regenrückhalteanlage auf den Flurstücken: 1832, 1867,1868, 1869, 1870, 18, 262, 263, 264, 265, 1001, 1207, 1208, 1209, 1210, 1211, 1212, 1213, 1214, 1215, 1216, 1217, 1218, 1219,1220,1221,1222, 1223, 1224,1225 und 1226 im Bereich „Im Weiherchen“ zu errichten und zu betreiben.


Stellungnahme der Verwaltung:

 

In der Sitzung des Rates am 14.12.2021 hat die CDU-Fraktion den beigefügten Antrag eingebracht, der das Ziel hat, im Bereich zwischen der Straße Breddert und der A3 nördlich des Garather Mühlenbaches ein Hochwasserbecken durch den Berg. Rhein. Wasserverband (BRW) errichten zu lassen.

 

Die in o.g. Antrag aufgeführten Flurstücke, auch genannt „Im Weiherchen“ wurden in der Vergangenheit bei Starkregenereignissen schon mehrmals überschwemmt. Bisher beschränkten sich die Schäden an Gebäuden auf das direkt nördlich angrenzende Flurstück Breddert 27.

Der Starkregen in Hilden Mitte Juli hat darüber hinaus erhebliche Schäden im gesamten Umfeld des Bereichs verursacht.

 

In der Verordnung der Bezirksregierung Düsseldorf als Oberen Wasserbehörde zur vorläufigen Sicherstellung der Überschwemmungsflächen entlang des Garather Mühlenbaches wird für diesen Bereich jedoch keine gewässerbedingte Überschwemmungsfläche festgesetzt.

Im Gegensatz hierzu wird in der städtischen Starkregenrisikokarte der Bereich als potentiell gefährdet dargestellt - abhängig vom Niederschlagsszenario im unterschiedlichen Umfang.

 

Nach dem Starkregenereignis im Juli wurden mit dem Berg. Rhein. Wasserverband (BRW) verschiedene Gespräche (zuletzt am 12.1.2022) geführt, wie zukünftige Maßnahmen am Garather Mühlenbach aussehen könnten, um die Situation zu verbessern.

Der BRW bereitet derzeit die Erarbeitung eines Niederschlagsabflussmodells für den Garather Mühlenbach durch ein Planungsbüro in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf vor. Eine Beauftragung soll zeitnah im 1. Quartal 2022 erfolgen. Die Bearbeitung wird aber erfahrungsgemäß ca. 1,5 - 2 Jahre dauern.

Erst nach Vorlage der Ergebnisse können konkrete Aussagen getroffen werden, ob ein Rückhaltebecken an der beantragten Stelle vom BRW geplant werden muss.

 

In einem Gespräch mit Anwohnern der Straße „Breddert“ am 30.11.2021 wurde die Auswirkungen und mögliche Schutzmaßnahmen diskutiert. Es wurde zugesagt, dass die Unterhaltungszyklen des örtlichen Kanalnetzes (Kanalreinigung) und der Straße (Sinkkastenreinigung) sowie die Kontrolle eines Entlastungsschachtes verbessert werden.

 

 

gez.
Dr. Claus Pommer
Bürgermeister

 

 

 

Klimarelevanz:

 

Extremwetterereignisse werden - laut den überwiegenden Prognosen zum Klimawandel - zunehmen.

Die Ereignisse am 14.07.2021 haben gezeigt, dass Hilden nicht nur von den allgemeinen

Klimaveränderungen - wie z.B. Verlagerung der Regenperioden, trockene Sommer, etc. - betroffen wird.

Vor diesem Hintergrund sind Maßnahmen zur Rückhaltung von Niederschlagswasser sinnvoll, um durch offene Wasserspiegel potentielle Hitze lokal zu dämpfen und die abfließende Wassermenge in den Gewässern und Überflutungen durch Reduktion des Zuflusses zu verringern.