Erläuterungen zum
Antrag:
Die
Einrichtung eines solchen Bildungsganges am Berufskolleg Hilden bietet die
Möglichkeit, in enger Zusammenarbeit mit der Schule zukünftig mehr Fachpersonal
für die Hildener Kitas zu gewinnen. Es ist davon auszugehen, dass viele
Schülerinnen und Schüler nach Abschluss ihrer Ausbildung einen Arbeitsplatz in
der näheren Umgebung suchen.
Antragstext:
Die Fraktion
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN bittet die Verwaltung Kontakt zur Kreisverwaltung
Mettmann aufzunehmen mit den Ziel, beim Berufskolleg Hilden einen Bildungsgang
"Berufliches Gymnasium im Fachbereich Gesundheit und Soziales, fachlicher
Schwerpunkt Pädagogik (Erzieher*in)“ einzurichten.
Stellungnahme der
Verwaltung:
Die Stadt Hilden verfügt über 11 Ausbildungsstellen für Erzieher*innen,
die sich wie folgt auf die Kindertageseinrichtungen verteilen:
Einrichtung |
Plätze für Auszubildende |
FZ Arche |
3 |
FZ Kunterbunt / Traumquelle |
3 |
Kita Rappelkiste |
1 |
Kita Pusteblume |
1 |
Kita Mäusenest |
1 |
Kita Rehkids |
1 |
Kita Kleine Strolche |
1 |
Kita Itterpänz |
Keine Einstellung mehr wegen Schließung |
Kita Holterhöfchen |
Keine Einstellung mehr wegen Schließung |
Gesamt |
11 |
Es gibt regelmäßig mehr Bewerber*innen als Ausbildungsstellen. In den
vergangenen Jahren gab es zum Ende der Ausbildung leider keine
Anschlussperspektive, da überwiegend nur befristete (Teilzeit-) Stellen und
damit nicht attraktive Stellen zur Verfügung standen. Mit der Einrichtung von
10 „kostenneutralen“ unbefristete Poolstellen konnten in 2021 mehr frisch
gebackene Erzieher*innen, die das gewünscht haben, eingestellt werden. Hierbei
wurde darauf geachtet, dass Planstellen vorrangig besetzt wurden. Initiativ
haben Personalamt und Fachamt Anfang 2021 unsere angehenden Erzieher/innen dazu
aufgerufen, sich für ein Auswahlverfahren freier Stellen ab August 2021 zu
bewerben. Es ist gelungen, 5 der 6 Bewerber*innen wunschgemäß und unbefristet
weiter zu beschäftigen, eine Bewerberin hatte zwischenzeitlich ein anderes
Angebot angenommen.
Es gibt in der Hildener Umgebung eine Reihe guter Berufsschulen, ein
zusätzliches Angebot in Hilden wäre denkbar, jedoch nicht passgenau zum
eigentlichen Bedarf. Zwar lässt sich von Seiten der Verwaltung nicht
feststellen, wie viele Anwärter*innen auf einen Ausbildungsplatz keinen Platz
an der Berufsschule erhalten. Die eigenen Kapazitäten, eine Ausbildungsstelle
in den städtischen Kindertageseinrichtungen vorzuhalten, sind zu Beginn des
Ausbildungsjahres erschöpft und können auch nicht ohne Weiteres erhöht werden.
Eine Anleitung während der Ausbildungszeit findet im laufenden Betrieb statt.
Der bzw. die Anleitende bekommt keine Freistellung. Im Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive
Erzieherinnen und Erzieher“ des Bundesfamilienministeriums, an dem die Stadt
Hilden in der vergangenen Legislaturperiode nicht teilgenommen hat, werden zum
Beispiel 2 Wochenstunden für die Anleitung pro Auszubildende zusätzlich
finanziert. Dies wären in den großen Kindertageseinrichtungen immerhin 6
Wochenstunden für die qualitative Unterstützung in eine gute Ausbildung. In der
Refinanzierung durch das Landesjugendamt sind diese Mittel nicht vorgesehen.
Auch eine flächendeckende Qualifizierung für die Anleitung wurde aus den
besagten Gründen bisher nicht offensiv angegangen. Eine Freistellung und
Qualifizierung von Anleiter*innen in den Einrichtungen wäre nach Auffassung des
Fachamtes perspektivisch zielführender, als die Einrichtung eines
Ausbildungsganges der Hildener Berufsschule. Zumal sich die Stadt Hilden damit
als attraktive Arbeitgeberin auf dem Ausbildungsmarkt positionieren kann.
Auf Lerninhalte der Berufsfachschulen kann die Stadt Hilden darüber
hinaus keinen Einfluss nehmen, dies ist eine Angelegenheit des Schulministeriums.
Es gibt im Umfeld der Stadt Hilden zahlreiche Möglichkeiten, den Beruf
Erzieher*in zu ergreifen. Es besteht die Möglichkeit der Kooperation mit den
Berufsfachschulen. Wie beschrieben würde auch eine Kooperation keinen Vorteil
bringen, da nicht die Akquise, sondern eher die attraktive Gestaltung der
Ausbildung und die Schaffung von befähigenden Rahmenbedingungen ausschlaggebend
für die Ausbildung guter Fachkräfte sind, die sich langfristig an die Stadt
Hilden binden wollen. Durch die Arbeitsintensität ohne Stundenausgleich ist die
Stadt Hilden mit 11 Auszubildenden an der Grenze des Machbaren angelangt.
Nachfolgend eine Übersicht Berufsschulen für
Erzieher*innen/Kinderpfleger*innen
in der Umgebung:
Elly-Heuss-Knapp
Schule in Düsseldorf
- staatl. geprüfte*r
Kinderpfleger*in
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Berufskolleg der Stadt Düsseldorf
Fachschule für Sozialwesen, Erzieher/in (FHR)
Siegburger Straße 137-139
40591 Düsseldorf
St.-Ursula-Berufskolleg
- staatl. geprüfte*r
Kinderpfleger*in
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Schule des Erzbistums Köln
Eiskellerstr. 11
40213 Düsseldorf
Berufskolleg
Bleibergquelle im Bergischen
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Bleibergstraße 145
4551 Velbert
Tel.: 02051/417410
Berufskolleg des
Zweckverbandes der Berufsbildenden Schulen Opladen
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Düsseldorfer Str. 8e
51379 Leverkusen
Tel: 02171 945594
Fax: 02171 1031
Zweckverband der Städte Burscheid, Langenfeld,
Leichlingen, Leverkusen, Monheim
Evangelisches
Berufskolleg der Bergischen Diakonie Aprath
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Straßburger Str.39
42107 Wuppertal
LVR Berufskolleg
Fachschulen des Sozialwesens
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Am großen Dern 10
40625 Düsseldorf
Berufskolleg
Neandertal des Kreises Mettmann
- staatl. geprüfte*r
Kinderpfleger*in
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Koenneckestraße 25
40822 Mettmann
Mildred-Scheel-Berufskolleg
Solingen
- staatl. geprüfte*r
Kinderpfleger*in
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Beethovenstr. 255
42655 Solingen
Berufskolleg
Kaiserswerth
- staatl. geprüfte*r
Kinderpfleger*in
- staatl.
anerkannte*r Erzieher*in
Alte Landstraße 179
40489 Düsseldorf
Hinzu kommen die Studiengänge zur Kindheitspädagogik, innerhalb derer die Student*innen ein 20-wöchiges Praktikum absolvieren. In Hilden wird grundsätzlich nach TVöD-SuE EG S 8a bezahlt. Das ist für Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs wenig attraktiv, da sie mit ihrer Ausbildung auch in anderen pädagogischen Sparten mit besserer Bezahlung beschäftigt werden können. Um ein Praktikum zu absolvieren, muss eine ebenfalls studierte Anleiterin vor Ort beschäftigt sein. Dies trifft aktuell auf das Familienzentrum Arche, das Familienzentrum Kunterbunt und die Kita Itterpänz zu. Aktuell sind 2 Studentinnen der Fachhochschule bei der Stadt Hilden im Praktikum.
gez.
Dr. Claus Pommer
Bürgermeister
Klimarelevanz:
Keine.