Sachstand und Präsentation durch die Ingenieurgesellschaft Stolz mbH (IGS)
Beschlussvorschlag:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt den Bericht zum Sachstand der Aufstellung eines Radverkehrskonzeptes für den Kreis Mettmann zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Hinweis:
Die folgenden Erläuterungen wurde im Wesentlichen durch die Kreisverwaltung
Mettmann der Stadt Hilden zur Verfügung gestellt.
I. Anlass
der Vorlage:
Die Verwaltung des Kreises Mettmann wurde durch den
Kreistag beauftragt, ein Radverkehrskonzept für den Alltagsradverkehr im Kreis
Mettmann zu erarbeiten sowie ein touristisches Knotenpunktsystem zu entwickeln.
II. Sachverhaltsdarstellung:
1. Beauftragung
eines Büros und Zielstellung des Projekts
Die Verwaltung des Kreises Mettmann hat im Mai 2020
einen Auftrag für die Erarbeitung eines Radverkehrskonzepts (RVK) sowie die
Erstellung eines Knotenpunktsystems für den Kreis Mettmann an die
Ingenieurgesellschaft Stolz mbH aus Neuss (IGS) vergeben. IGS wird das
Radverkehrskonzept gemeinsam mit P3 Agentur / Planerbüro Südstadt aus Köln bis
Ende 2021 erstellen. Die Erarbeitung der Leistungsbeschreibung und die Auswahl
des Büros erfolgten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreter der
kreisangehörigen Städte.
Im Fokus des Radverkehrskonzepts stehen der
Alltagsradverkehr und die Wegebeziehungen zwischen den kreisangehörigen Städten
bzw. zu den Nachbarstädten. Der Kreis Mettmann soll für Radfahrerinnen und
Radfahrer attraktiver werden und es sollen Anreize geschaffen werden, vermehrt
Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dies gilt sowohl für kürzere Strecken
innerhalb und zwischen den Städten, als auch für Berufspendlerinnen und
-pendler, die innerhalb des Kreises weitere Strecken zurücklegen oder in den
Kreis ein- oder aus dem Kreis auspendeln.
Zudem beinhaltet der Auftrag die Erarbeitung eines
touristischen Knotenpunktsystems, mit dessen Hilfe sich vor allem Radtouristen
im Kreis Mettmann einfacher zurechtfinden sollen und sich attraktive Touren
entlang touristisch interessanter Punkte leicht selbst erstellen können. Für die
touristische Vermarktung des neanderlands werden mit Unterstützung der
kreisangehörigen Städte Themenrouten entwickelt, die die verschiedenen „Points
of Interest“ (POI) miteinander verknüpfen. Die touristische Fahrradwegweisung
orientiert sich nicht unbedingt immer an der Routenführung des
Alltagsradverkehrs, da die Interessen und Anforderungen der beiden
Radfahrgruppen durchaus unterschiedlich sind.
2. Beteiligte
Akteure
Bei allen konzeptionellen Arbeiten zum
Alltagsradverkehr und zum touristischen Knotenpunkt-system werden die
kreisangehörigen Städte, die benachbarten Städte und Kreise, der Verkehrsclub
Deutschland (VCD) und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC - Ortsgruppe
neanderland) sowie touristische Organisationen mit einbezogen.
3. Der
bisherige Bearbeitungsprozess
Das Planungsbüro IGS hat sich im Sommer 2020
zunächst in das Projekt eingearbeitet, Grundlagenrecherche betrieben, die
Radverkehrskonzepte der kreisangehörigen Städte – soweit vorhanden –
ausgewertet und mit der Kreisverwaltung einen Projektzeitplan abgestimmt.
Ferner wurde der Prozess zur Beteiligung der kreisangehörigen Städte und der
Expertinnen und Experten aus dem ehrenamtlichen Bereich (ADFC, VCD) erarbeitet
sowie mit der Befahrung des Radwegenetzes im Kreis Mettmann begonnen. Bisher
wurden gut 400 Kilometer befahren und der Zustand der Radwege wurde erfasst und
bewertet. Ebenso wurden erste grundlegende Arbeiten für das touristische
Knotenpunktsystem abgeschlossen.
Die Auftaktveranstaltungen mit Vertreterinnen und
Vertretern der kreisangehörigen Städte und den ehrenamtlichen Expertinnen und
Experten zur grundlegenden Zusammenarbeit und Abstimmung haben im Juni 2020
stattgefunden. Im Oktober 2020 sowie im Dezember 2020 und Januar 2021 folgten
dann Runden zur Erarbeitung der Standards und der Ziele des Radwegekonzepts
sowie zur Konzeption eines sogenannten Zielnetzes. Im März 2021 fand der erste
Workshop mit den Vertreterinnen und Vertretern der kreisangehörigen Städte zum
touristischen Knotenpunktsystem statt.
Die Stadt Hilden wurde in diesen Runden durch Herrn Groll vertreten.
4. Bürgerbeteiligung
über den „Wegedetektiv Kreis Mettmann“
Im August 2020 wurde ein wichtiges Tool zur
Bürgerbeteiligung – die aufgrund der Corona-Pandemie ohne eine
Auftaktveranstaltung auskommen musste – freigeschaltet: der sogenannte.
„Wegedetektiv Kreis Mettmann“ (www.wegedetektiv.de/kreis-mettmann).
Mit dem „Wegedetektiv“ konnten konkrete Vorschläge
zur Verbesserung des Radwegenetzes gemacht und visualisiert werden. Auf einer
Internetseite konnten Bürgerinnen und Bürger in einer Kreiskarte eine Stelle
oder Strecke markieren und dem Büro bzw. dem Kreis Mettmann mitteilen, was sie
dort an der konkreten Radwegesituation verbessern würden. Dabei war der
„Wegedetektiv“ kein Mängelmelder. Es ging vielmehr um strukturelle
Verbesserungen. Die Bürgerbeteiligung sollte dabei helfen, Netzlücken
aufzuspüren und den Bedarf an Radwege-verbindungen zwischen den Städten zu
ermitteln und zu verorten. Es ging ferner um Vorschläge, wie das Wegenetz durch
Ausbau und Sanierung auf ganzen Strecken sicherer, komfortabler und
leistungsfähiger gemacht werden könnte.
Bis zum Ende der Laufzeit – Ende November 2020 –
erhielt der Wegedetektiv mehr als 1100 Rückmeldungen von Bürgerinnen und
Bürgern, die IGS für die weitere Bearbeitung auswertet.
Im Zuge des „Wegedetektiv Kreis Mettmann“ wurden
für Hilden 53 linienbezogene Anmerkungen (die sich auf einen Streckenverlauf
beziehen) und 66 punktbezogene Anmerkungen (die sich auf einen ganz bestimmten
Sachverhalt beziehen) abgegeben.
5. Projektsachstand
und nächste Schritte
Die
Projektstruktur, der Zeitplan sowie das weitere Vorgehen, der aktuelle
Arbeitsstand zu Zielen, Standards und zur Zielnetzkonzeption für den gesamten
Kreis und die jeweilige Stadt werden in der Sitzung durch das Büro erläutert.
Die Folien des Vortrags sind dieser Sitzungsvorlage bereits als Anlage
beigefügt.
Anregungen dazu werden in der Sitzung und auch im
Nachgang von der [Kreis-]Verwaltung aufgenommen.
gez.
Dr. Claus Pommer