Beschlussvorschlag:
„Der Rat beschließt nach Vorberatung im
Stadtentwicklungsausschuss die
Umgestaltung „Alter Markt“ und stimmt den nach §14 GemHVO vorgelegten
Unterlagen und den ermittelten Gesamtkosten in Höhe von 1.436.000€ zu.
Nach Bereitstellung eines 1. Ansatzes im
Jahre 2005 = 43.000,00 €
(+20.000 VE für 2006) für Planungen soll der weitere Betrag von 1.393.000 €
nach dem Bauzeitenplan unter Beachtung des
Kassenwirksamkeitsprinzips folgendermaßen veranschlagt werden:
Hst 6310.282.9600 Umgestaltung „Alter Markt“ Ansatz 2006 = 200.000€
VE für 2007 =
1.100.000€
Ansatz 2007 = 1.193.000€
Mit der
Projektumsetzung ist die IGH zu beauftragen.“
Günter Scheib
Erläuterungen und Begründungen:
Der „Alte Markt“ ist der Veranstaltungs- und Treffpunkt im Herzen der Stadt
Hilden. Als zentraler Platz innerhalb der Fußgängerzone kommt seiner
Attraktivität eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die gesamte
Fußgängerzone und die Stadt Hilden als Einkaufsstandort zu. Wie wichtig dies
insgesamt für Hilden sein kann, zeigt das Ergebnis einer Befragung von Kunden
der Fußgängerzone in 2004. Danach kommt der Gestaltung der öffentlichen
Bereiche (Einkaufsatmosphäre) bei der Wahl des Einkaufsortes eine hohe Bedeutung
zu.
Die Verwaltung wurde mit Beschluss des
Stadtentwicklungsausschusses vom 22.6.05 und des Rates vom 29.6.05 beauftragt,
eine Entwurfsplanung für eine grundlegende Umgestaltung „Alter Markt“ zu
erstellen und vorzulegen:
Nach
Vorberatung im Stadtentwicklungsausschuss beschließt der Rat eine Modifizierung
der ursprünglichen Beschlussfassung vom 28.4.2004 mit folgendem Inhalt:
„
Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Basis der Grundzüge der
Vorentwurfsgrundlage Variante 3a aus 2003 in der Plangebietsausdehnung nach
Variante C (s. Anlage 4, Beschränkung auf die jetzige Platzfläche) § 10
Unterlagen zu erarbeiten. Hierzu notwendige Planungskosten (ca. 35.000€) sind
überplanmäßig bereitzustellen.
Die
Platzplanung beinhaltet auch eine Realisierungsoption aus den Rahmenplanungen
des Licht- und City-Konzeptes in Bezug auf Beleuchtung, Möblierung, Wegweisung
etc. und die Verlagerung der Schaltschränke im Bereich Axlerhof
(Vitrinenteilabbruch).
Die
Verwaltung wird beauftragt, ein mit den Hauptnutzern und Anliegern abgestimmten
Bauzeitplan zu erarbeiten. Dieser soll eine Realisierung der Gesamtmaßnahme in
2007 gewährleisten.
In
die Planungsvorstellungen ist der Abschnitt Mittelstraße zum alten Markt hin
einzubeziehen. Sollte ein Einvernehmen mit der Kirchengemeinde erzielt werden,
kann das Plangebiet auf deren Gelände ausgedehnt werden.“
Im Juli 2005 wurde das Büro
Licht/Raum/Stadt-Planung, Wuppertal mit der Erstellung der Planung beauftragt.
Diese bettet sich ein in das vom gleichen Büro zu erstellende City- und
Lichtkonzept für die Innenstadt.
Ein Zwischenstand (Vorentwurf) mit 2
Varianten wurde dem Stadtentwicklungsausschuss am 30.11.05 vorgestellt. Hier
wurde die Planung zur Weiterbearbeitung freigegeben. Auf dieser Basis wurden
Unterlagen nach §14 GemHVO erstellt und mit SV 66/051 dem Stadtentwicklungsausschuss
in seiner Sitzung am 15.3.06 zur
Beschlussfassung vorgelegt.
Diese Planung mit kalkulierten Gesamtkosten
von 1.923.000€ fand in wesentlichen Gestaltungspunkten sowie bei der Kostenhöhe
jedoch nicht die Zustimmung des Ausschusses. Mit Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses
wurde die Verwaltung beauftragt, die Planung in wesentlichen Punkten zu
überarbeiten und neu zur Entscheidung vorzulegen:
„1. Der Alte Markt soll mit einem Belag aus Naturstein verlegt
werden. Die Farbtöne zur Bemusterung sollen kurzfristig dem Ausschuss
vorgestellt werden. Zielrichtung dabei ist ein graues Pflaster mit wenigen
roten und braunen Farbakzenten.
2. Die Umgestaltung des Platzes wird auf der Basis der „kleinen
Lösung“ (siehe SV 66/045 im StEA am 30.11.2005) weitergeführt, ohne eine
Ausweitung der Pflasterung bis in die Mittelstraße/Schulstraße. Das Pflaster
vor der Kirche bleibt erhalten. Für diese Planung müssen neue § 14 Unterlagen
erstellt werden.
3. Auf das mobile Grün wird zunächst verzichtet. Über eine
Grüngestaltung wird erst entschieden, wenn die weitere Entwicklung des Platzes
erkennbar ist.
4. Es wird auf den Bachlauf verzichtet wegen zu hoher
Folgekosten.
5. Die Auswahl der Möblierung erfolgt in einer gesonderten
Sitzung mit weiteren Vorschlägen.
6. Um die Friedenseiche sollen
Sitzgelegenheiten geschaffen werden (in Form einer „Jaubank“).“
Die überarbeitete Planung und
Kostenberechnung (s. Anlagen) wird hiermit zur Beschlussfassung vorgelegt.
Der o.a. Beschluss sieht vor, die Pflasterung
in der Mittelstr beizubehalten. Ein Abräumen des Pflasters dieses Bereiches ist
wegen der umfangreichen Verlegung von Infrastrukturleitungen zwingend
erfoderlich. Eine Analyse hat dann dazu ergeben, dass eine Aufnahme, Lagerung
und Widereinbau des alten Pflasters
weder wirtschaftlich sinnvoll (Handarbeit, Bruch, Sortierkosten, Bautechnik)
und logistisch (Bauzeit, Lagerflächen) kaum praktikabel ist. Im Ergebnis
schlägt daher die Verwaltung die Gleichen Materialien in der Mittelstr und auf
der Marktfläche vor.
Von der CDU-Fraktion (Herr Buddenberg) wurde
in der März-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses als Materialvorschlag
kleinformatiger Naturstein (Grauwacke, ca 10x10cm) in die Diskussion gebracht,
wie er in einer Marktstr in Gerresheim verlegt ist.
Neben gestalterischen Aspekten, die aus Sicht
der Verwaltung gegen das Material sprechen, sind auch technische
Randbedingungen zu betrachten. Wegen der Belastungssituation ist eine Verlegung
in gebundener Bauweise angezeigt. Dies bedeutet aber, dass auf der gesamten
Fläche eine Mörtelunterbau erstellt werden muss und auch die Fugen wasserdicht
vermörtelt werden. Dies hat folgende negative Konsequenzen:
-Bei allen späteren Arbeiten an
Infrastrukturleitungen sind technisch komplizierte und teure Aufbruch- und
Wiederherstellungsarbeiten zur Folge
-Die Baustellenabwicklung ist komplizierter
und zeitaufwendiger (Abbindezeiten)
-Die Baukosten sind wesentlich höher als in
der geplanten ungebundenen Bauweise (bis zu 100%)
-Ungelöstes Problem der Wasserversorgung des
Wurzelbereiches der Friedenseiche
Diese Punkte sprechen gegen die vorgeschlagene
Ausführung, so dass sie bei der weiteren Planung nicht mehr berücksichtigt
worden ist.
Als Material für die Flächen wird ein
asiatischer Quarzit vorgeschlagen. Vor der Bauausführung werden nochmals
Flächen zur Bemusterung angelegt. Über die Lieferverträge wird sichergestellt,
dass die politisch beschlossenen Richtlinien zur Verhinderung von Kinderarbeit
u.ä. angewendet werden.
Um die hochwertige Gestaltung der mit
platzprägenden Gastronomiemöblierung zu unterstützen, ist in der
Kostenberechnung eine Erstanschaffung von Sonnenschirmen durch die Stadt
einkalkuliert. Angedacht ist eine Refinanzierung über Sondernutzungsgebühren.
Die Bestuhlung bleibt Angelegenheit der Wirte, wobei im Einvernehmen eine
Qualitätsverbesserung angestrebt wird.
Umbaumaßnahmen im Tiefbau sind naturgemäß mit
einem größeren Baukostenrisiko behaftet als Neubaumaßnahmen z.B. im Hochbau.
Dies ist auf teilweise unbekannte Baubestandssituationen zurückzuführen. Diese
lassen sich trotz aller Sorgfalt in der Planungsphase nicht vermeiden. Bei
diesem Projekt sind dies u.a.: Baugrund
Markt wegen vielfacher historischer Umbauten, alte Bunkeranlagen, alte
Infrastrukturleitungen, historischer Friedhof an der Kirche sowie die
Problematik des Bodendenkmalschutzes.
Die in der alten §14-SV bereits aufgezeigten
Fragestellungen des Bodendenkmalschutzes sind weiter aktuell. Die Thematik
wurde nochmals mit dem LVR erörtert (Anlage). Für die Durchführung der
Erdarbeiten wurde aber mehr bautechnischer Freiraum eingeräumt, als ursprünglich
eingeschätzt.
Insgesamt wird das Kostenrisiko daraus bei diesem Projekt auf 62.000€ geschätzt (ca. 10% der Baukosten der
Kostengruppen 2+3). Diese werden Bestandteil der kalkulierten Gesamtbaukosten.
Mit der evang. Kirchengemeinde hat ein
Abstimmungsgespräch über die geänderte Planung stattgefunden (Anlage). Mit den
Anliegern und Wirten findet das Gespräch am 6.6.06 statt. Es wird dann in der
Sitzung über das Ergebnis berichtet.
Die Verwaltung schlägt eine bauliche
Realisierung in 2006/2007 nach dem beigefügten Terminplan vor (Anlage ). Neben
dem allgemeinen Witterungsproblem bei Winterbaumaßnahmen ist der Terminplan mit
nicht näher zu kalkulierenden Risiken bezüglich des Bodendenkmalschutzes
belegt.
Unter Hinweis auf die bisherigen guten
Ergebnisse und Erfahrungen im Rahmen der Projektabwicklung (Neubau Altenheim,
Tribüne Bandsbusch, GJWH-Waschkaue) erwartet die Verwaltung bei einer Projektabwicklung
durch die IGH eine mögliche Unterschreitung der Baukosten und eine optimierte
Terminsicherheit für das Projekt.
Alle weiteren Angaben sind den Anlagen zu
entnehmen.
Günter Scheib
Anlagen
1. Erläuterungsbericht
2. Kostenberechnung
3. Folgekostenberechnung
4. Protokolle
5. Stellungnahme
RPA
6. Terminplan/Bauablaufplan
7. Entwurfspläne
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |
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Haushaltstelle: 6310.282.9600 |
Bezeichnung: Umgestaltung
„Alter Markt“ |
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Kosten 1.436.000€ Folgekosten 89.160€ |
vorgesehen im VmH |
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Mittel stehen zur
Verfügung |
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Finanzierung: Hst 6310.282.9600 Umgestaltung „Alter
Markt“ Ansatz
2006 = 200.000€
VE für 2007 =
1.100.000€ Ansatz
2007 = 1.193.000€ |
|||