Betreff
Anregung gem. § 24 GO NW
- Errichtung einer Schulsporthalle im Hildener Westen -
Vorlage
WP 04-09 SV 51/051
Aktenzeichen
Dezernat III Ga/Ne
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Nach Vorberatung im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales beschließt der Haupt- und Finanzausschuss die Verwaltung zu beauftragen, die Anregung der Schulpflegschaft der Walter-Wiederhold-Schule zur Errichtung einer Schulsporthalle in die Schulentwicklungsplanung einzubeziehen und in diesem Zusammenhang abschließend zu prüfen. Zudem soll eine evtl. Mitnutzung der Turnhalle der Schule für Erziehungshilfe geklärt werden.

 

 

 

 


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

In Vertretung der Elternschaft der Walter-Wiederhold-Schule begehren die Antragsteller den Bau einer Sporthalle auf einem an die Walter-Wiederhold-Schule angrenzenden Grundstück. Der Antrag ist als Anlage beigefügt. Die Antragsteller haben mitgeteilt, dass Sie in der Sitzung ergänzend Stellung nehmen möchten.

 

Die Errichtung einer Turnhalle für die Walter-Wiederhold-Schule ist in der Vergangenheit mehrfach ausführlich diskutiert und in den Fachausschüssen beraten worden. So hatte bereits die Schulkonferenz der Walter-Wiederhold-Schule am 24.04.1996 beschlossen, einen Antrag zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle mit einer kleinen Außensportanlage zu stellen. Im Weiteren wurden die unterschiedlichsten Vorschläge zur Gestaltung unterbreitet.

 

Die neue Elterninitiative wurde im Rahmen der Sitzung der Schulkonferenz am 12.05.2005 mit der Schulleitung, mit Lehrern und Elternvertretern ausführlich erörtert. Seitens der Verwaltung nahmen an dieser Sitzung Frau Jutta Panke, Leiterin des Amtes für Jugend, Schule und Sport und Herr Beigeordneter

Reinhard Gatzke teil. Folgende Punkte sind dabei diskutiert worden:

 

  1. Im Jahr 1999 ist die damalige Schulsportsituation umfangreich untersucht und im zuständigen Fachausschuss ausführlich beraten worden. Die seinerzeit festgestellten fehlenden Turnhalleneinheiten sind mit der Fertigstellung der Sporthalle Weidenweg und der Turnhalle Holterhöfchen zwischenzeitlich geschaffen worden. Heute ist es so, dass die Hallenkapazitäten ausreichend sind, um den Sportunterricht aller Schulen vollständig erteilen zu können. Aufgrund der langfristig zurückgehenden Schülerzahlen wird sich diese Situation noch weiter verbessern. Der Bedarf einer einzügigen Grundschule – wie es die Walter-Wiederhold-Schule darstellt – liegt nach den bisher gültigen Raumprogrammen weit unterhalb einer Turnhalleneinheit. Aus diesem Grunde wurde damals beschlossen, von einer Finanzierung einer Turnhalle für eine einzügige Grundschule Abstand zu nehmen, zumal sie allein und ausschließlich mit städtischen Mitteln zu finanzieren wäre. Eine Turnhalle in dieser Größenordnung würde heute Kosten in Höhe von ca. 1,2 Mio. € verursachen.

  2. Damals wurde die Verwaltung auch beauftragt, eine Standort- und Kostenermittlung für eine Außensportanlage der Walter-Wiederhold-Schule zu ermitteln. Diese Anlage wurde letztlich in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Gelände der Firma 3M errichtet und im Juli 2002 der Schule übergeben. Auf einer 2.700 m² großen Fläche wurden für 23.000 € ein Kleinspielfeld mit Laufbahn und Sprunggrube geschaffen. Weitere Spiel- und Sportmöglichkeiten sind durch verschiedene Spielgeräte und auch durch einen so genannten „Fußballkäfig“ unmittelbar auf dem Schulgrundstück eingerichtet worden. Diese Ausstattung konnte mit den Bundeszuschüssen zur Errichtung der OGATA finanziert werden. In Kürze werden die bisherigen Räume des Schulkindergartens zu zusätzlichen Spiel- und Bewegungsräumen umgestaltet werden. Auch hier werden Investitionszuschüsse in erheblicher Höhe der OGATA eingesetzt.

 

  1. Die Walter-Wiederhold-Schule benutzt die Turnhalle Schützenstraße. Dort stehen pro Woche insgesamt fünf Unterrichtszeiten zur Verfügung. Dazu kommt eine Schwimmstunde pro Woche. Die Schüler werden mit einem dafür eingesetzten Schulbus zur Sportanlage und zurück transportiert. Der Schulleitung wurde angeboten, die Sportstunden in der Turnhalle zu erweitern. Im Rahmen der OGATA sind jetzt schon für 25% der Schülerschaft zusätzliche Sportmöglichkeiten am Nachmittag gegeben.

 

  1. In der Nachbarschaft auf dem Grundstück des Dorotheenheims befindet sich die Schule für Erziehungshilfe. Derzeit überlegt der Kreis als zuständiger Schulträger das marode Schulgebäude durch einen Neubau oder durch Pavillonbauten zu ersetzen. Dort ist auch eine Schulturnhalle vorhanden. Verwaltungsseitig werden Gespräche mit der Kreisverwaltung geführt werden, um eine Mitnutzung dieser Turnhalle für die Walter-Wiederhold-Schule zu erreichen. Dieses Vorhaben wird auch von der Schulkonferenz der Walter-Wiederhold-Schule begrüßt und unterstützt. Des Weiteren werden Gespräche mit der Firma 3M geführt werden, um zu klären, ob dort die Schaffung einer betriebseigenen Sport- und Fitnessstätte denkbar wäre, die wiederum auch von der Schule genutzt werden könnte. Auch dies entspricht den Ideen und Wünschen der Schulkonferenz.

 

  1. Bekanntermaßen wird die demografische Entwicklung zu einem Rückgang der Schülerzahlen führen. Spätestens ab dem Jahr 2010 werden Überkapazitäten im Grundschulbereich entstehen. Aus diesem Grund wird Ende diesen Jahres eine umfangreiche Schulentwicklungsplanung begonnen werden, um die Situation genau zu analysieren und sachgerechte Entscheidungen zum Infrastrukturumbau vorzubereiten. Die Walter-Wiederhold-Schule ist als einzügige Grundschule in besonderer Weise von dem Rückgang der Schülerzahlen betroffen. Im Hildener Westen leben derzeit ca. 3.000 Menschen. Schon im Rahmen der Beratung des Kindergartenbedarfsplanes hat die Verwaltung aufgezeigt, dass die Zahl der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren von derzeit 60 auf 54 im Hildener Westen absinken wird. Dies wird nicht ohne Auswirkung auf die Grundschulsituation bleiben. Verwaltungsseitig wird die Auffassung vertreten, die Walter-Wiederhold-Schule so lange wie möglich weiter zu führen, damit im Hildener Westen ein gut erreichbares Grundschulangebot erhalten bleibt. Vor diesem Hintergrund kann jedoch derzeit keine Entscheidung zu einer solch erheblichen Investition wie einer neuen Sporthalle getroffen werden. Hier müssen die Ergebnisse einer sorgfältig vorbereiteten Schulentwicklungsplanung abgewartet werden.

 

Unter Berücksichtigung der vorgenannten Gründe wird verwaltungsseitig vorgeschlagen, die Anregung der Schulpflegschaft in die Schulentwicklungsplanung einzubeziehen und in diesem Rahmen abschließend zu prüfen. Unabhängig davon werden die Möglichkeiten einer Mitbenutzung der Turnhalle der Schule für Erziehungshilfe geprüft werden.

 

 

 

Günter Scheib

 



 

Finanzielle Auswirkungen

Ja