- Errichtung einer Schulsporthalle im Hildener Westen -
Beschlussvorschlag:
Nach Vorberatung im Ausschuss für Schule,
Sport und Soziales beschließt der Haupt- und Finanzausschuss die Verwaltung zu
beauftragen, die Anregung der Schulpflegschaft der Walter-Wiederhold-Schule zur
Errichtung einer Schulsporthalle in die Schulentwicklungsplanung einzubeziehen
und in diesem Zusammenhang abschließend zu prüfen. Zudem soll eine evtl.
Mitnutzung der Turnhalle der Schule für Erziehungshilfe geklärt werden.
Erläuterungen und Begründungen:
In Vertretung der Elternschaft der
Walter-Wiederhold-Schule begehren die Antragsteller den Bau einer Sporthalle
auf einem an die Walter-Wiederhold-Schule angrenzenden Grundstück. Der Antrag
ist als Anlage beigefügt. Die Antragsteller haben mitgeteilt, dass Sie in der
Sitzung ergänzend Stellung nehmen möchten.
Die Errichtung einer Turnhalle für die
Walter-Wiederhold-Schule ist in der Vergangenheit mehrfach ausführlich
diskutiert und in den Fachausschüssen beraten worden. So hatte bereits die
Schulkonferenz der Walter-Wiederhold-Schule am 24.04.1996 beschlossen, einen
Antrag zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle mit einer kleinen
Außensportanlage zu stellen. Im Weiteren wurden die unterschiedlichsten
Vorschläge zur Gestaltung unterbreitet.
Die neue Elterninitiative wurde im Rahmen der
Sitzung der Schulkonferenz am 12.05.2005 mit der Schulleitung, mit Lehrern und
Elternvertretern ausführlich erörtert. Seitens der Verwaltung nahmen an dieser
Sitzung Frau Jutta Panke, Leiterin des Amtes für Jugend, Schule und Sport und
Herr Beigeordneter
Reinhard Gatzke teil. Folgende Punkte sind
dabei diskutiert worden:
- Im Jahr 1999 ist die damalige Schulsportsituation umfangreich
untersucht und im zuständigen Fachausschuss ausführlich beraten worden.
Die seinerzeit festgestellten fehlenden Turnhalleneinheiten sind mit der
Fertigstellung der Sporthalle Weidenweg und der Turnhalle Holterhöfchen
zwischenzeitlich geschaffen worden. Heute ist es so, dass die Hallenkapazitäten
ausreichend sind, um den Sportunterricht aller Schulen vollständig
erteilen zu können. Aufgrund der langfristig zurückgehenden Schülerzahlen
wird sich diese Situation noch weiter verbessern. Der Bedarf einer einzügigen
Grundschule – wie es die Walter-Wiederhold-Schule darstellt – liegt nach
den bisher gültigen Raumprogrammen weit unterhalb einer Turnhalleneinheit.
Aus diesem Grunde wurde damals beschlossen, von einer Finanzierung einer
Turnhalle für eine einzügige Grundschule Abstand zu nehmen, zumal sie
allein und ausschließlich mit städtischen Mitteln zu finanzieren wäre.
Eine Turnhalle in dieser Größenordnung würde heute Kosten in Höhe von ca.
1,2 Mio. € verursachen.
- Damals wurde die Verwaltung auch beauftragt, eine Standort- und
Kostenermittlung für eine Außensportanlage der Walter-Wiederhold-Schule zu
ermitteln. Diese Anlage wurde letztlich in unmittelbarer Nachbarschaft auf
dem Gelände der Firma 3M errichtet und im Juli 2002 der Schule übergeben.
Auf einer 2.700 m² großen Fläche wurden für 23.000 € ein Kleinspielfeld
mit Laufbahn und Sprunggrube geschaffen. Weitere Spiel- und Sportmöglichkeiten
sind durch verschiedene Spielgeräte und auch durch einen so genannten
„Fußballkäfig“ unmittelbar auf dem Schulgrundstück eingerichtet worden.
Diese Ausstattung konnte mit den Bundeszuschüssen zur Errichtung der OGATA
finanziert werden. In Kürze werden die bisherigen Räume des
Schulkindergartens zu zusätzlichen Spiel- und Bewegungsräumen umgestaltet
werden. Auch hier werden Investitionszuschüsse in erheblicher Höhe der
OGATA eingesetzt.
- Die Walter-Wiederhold-Schule benutzt die Turnhalle Schützenstraße.
Dort stehen pro Woche insgesamt fünf Unterrichtszeiten zur Verfügung. Dazu
kommt eine Schwimmstunde pro Woche. Die Schüler werden mit einem dafür
eingesetzten Schulbus zur Sportanlage und zurück transportiert. Der
Schulleitung wurde angeboten, die Sportstunden in der Turnhalle zu
erweitern. Im Rahmen der OGATA sind jetzt schon für 25% der Schülerschaft
zusätzliche Sportmöglichkeiten am Nachmittag gegeben.
- In der Nachbarschaft auf dem Grundstück des Dorotheenheims
befindet sich die Schule für Erziehungshilfe. Derzeit überlegt der Kreis
als zuständiger Schulträger das marode Schulgebäude durch einen Neubau
oder durch Pavillonbauten zu ersetzen. Dort ist auch eine Schulturnhalle
vorhanden. Verwaltungsseitig werden Gespräche mit der Kreisverwaltung
geführt werden, um eine Mitnutzung dieser Turnhalle für die
Walter-Wiederhold-Schule zu erreichen. Dieses Vorhaben wird auch von der
Schulkonferenz der Walter-Wiederhold-Schule begrüßt und unterstützt. Des
Weiteren werden Gespräche mit der Firma 3M geführt werden, um zu klären,
ob dort die Schaffung einer betriebseigenen Sport- und Fitnessstätte
denkbar wäre, die wiederum auch von der Schule genutzt werden könnte. Auch
dies entspricht den Ideen und Wünschen der Schulkonferenz.
- Bekanntermaßen wird die demografische Entwicklung zu einem
Rückgang der Schülerzahlen führen. Spätestens ab dem Jahr 2010 werden
Überkapazitäten im Grundschulbereich entstehen. Aus diesem Grund wird Ende
diesen Jahres eine umfangreiche Schulentwicklungsplanung begonnen werden,
um die Situation genau zu analysieren und sachgerechte Entscheidungen zum
Infrastrukturumbau vorzubereiten. Die Walter-Wiederhold-Schule ist als
einzügige Grundschule in besonderer Weise von dem Rückgang der
Schülerzahlen betroffen. Im Hildener Westen leben derzeit ca. 3.000
Menschen. Schon im Rahmen der Beratung des Kindergartenbedarfsplanes hat
die Verwaltung aufgezeigt, dass die Zahl der Kinder im Alter von drei bis
sechs Jahren von derzeit 60 auf 54 im Hildener Westen absinken wird. Dies
wird nicht ohne Auswirkung auf die Grundschulsituation bleiben. Verwaltungsseitig
wird die Auffassung vertreten, die Walter-Wiederhold-Schule so lange wie
möglich weiter zu führen, damit im Hildener Westen ein gut erreichbares
Grundschulangebot erhalten bleibt. Vor diesem Hintergrund kann jedoch
derzeit keine Entscheidung zu einer solch erheblichen Investition wie
einer neuen Sporthalle getroffen werden. Hier müssen die Ergebnisse einer
sorgfältig vorbereiteten Schulentwicklungsplanung abgewartet werden.
Unter Berücksichtigung der vorgenannten
Gründe wird verwaltungsseitig vorgeschlagen, die Anregung der Schulpflegschaft
in die Schulentwicklungsplanung einzubeziehen und in diesem Rahmen abschließend
zu prüfen. Unabhängig davon werden die Möglichkeiten einer Mitbenutzung der
Turnhalle der Schule für Erziehungshilfe geprüft werden.
Günter Scheib
Finanzielle
Auswirkungen |
Ja |