Betreff
Zweiter Zwischenbericht zum Ablauf- und Beteiligungsverfahren für den Kinder- und Jugendförderplan 2020-2025
Vorlage
WP 14-20 SV 51/292
Aktenzeichen
III/ 51 Scha
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den zweiten Zwischenbericht über das Ablauf- und Beteiligungsverfahren zum Kinder- und Jugendförderplan 2020-2025 zur Kenntnis


Erläuterungen und Begründungen:

 

I  Überblick

Mit diesem zweiten Zwischenbericht zum Ablauf der Erstellung des Kinder- und Jugendförderplans 2020-2025 wird der Jugendhilfeausschuss über den aktuellen Stand und die absehbaren zukünftigen Entwicklungen informiert.

Der Ablauf- und Beteiligungsplan des Kinder- und Jugendförderplanes wurde dem Jugendhilfeausschuss am 20.02.2019 (SV 51/246) und die ersten Zwischenergebnisse am 12.06.2019 (SV 51/252) vorgestellt.

Der Kinder- und Jugendförderplan wird nach jetzigem Stand voraussichtlich Ende 2020 / Anfang 2021 in den Jugendhilfeausschuss eingebracht werden.

 

Der gesetzliche Leitauftrag ergibt sich zentral aus §80, Absatz 1 SGB VIII:

„Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe haben im Rahmen ihrer Planungsverantwortung

1. den Bestand an Einrichtungen und Diensten festzustellen,

2. den Bedarf unter Berücksichtigung der Wünsche, Bedürfnisse und Interessen der jungen Menschen und der Personensorgeberechtigten für einen mittelfristigen Zeitraum zu ermitteln und

3. die zur Befriedigung des Bedarfs notwendigen Vorhaben rechtzeitig und ausreichend zu planen,“.

 

Abgeschlossen ist die Vorbereitungsphase (1.Phase) und die Evaluation des Kinder- und Jugendförderplanes 2015-2020 (2. Phase). Seit Mai 2019 wird die Bedarfs- und Bestandserhebung im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit gemeinsam mit den Beteiligten vorbereitet. Parallel werden die in den vorgegangenen Phasen identifizierten Themenbereiche sukzessive bearbeitet (3. Phase). Durchgehend werden dabei die Akteure (Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit und Schulsozialarbeit, Jugendverbände, Kinder- und Jugendparlament, Träger und angrenzende Planungs- und Arbeitsbereiche) einbezogen.

 

Die Aufstellung des Kinder- und Jugendförderplanes ist als fortlaufender Prozess konzipiert. Die Bedarfserhebung mit anschließender Maßnahmenplanung, die thematische Weiterentwicklung und die Beteiligungsverfahren verlaufen parallel und regen sich gegenseitig an. 

 

Für die Begleitung der Bedarfserhebung und -auswertung konnte das Landesjugendamt und die Forschungsstelle für sozialraumorientierte Forschung und Entwicklung unter Leitung von Prof. Deinet aus Düsseldorf gewonnen werden. Gemeinsam wurde ein Befragungsdesign entwickelt, das eine hohe Beteiligung der Fachkräfte absichert und ein möglichst vielschichtiges Bild von den Lebenslagen, Wünschen und Zielen der jungen Menschen in Hilden erzeugt. Die methodische Begleitung und Zusammenführung der Ergebnisse erfolgt durch die Forschungsstelle.

 

Einen Überblick über die vernetzten Abläufe vermittelt die nachfolgende Prozesskarte.


 


 

II Prozesssäulen

Die drei Prozesssäulen „Bedarfserhebung“, „Beteiligung“ und „Thematische Weiterentwicklung“ werden nachfolgend kurz erläutert.

 

A.  Bedarfserhebung

Bedarfserhebung: „Kinder- und Jugendarbeit im Dialog“

Zielsetzung ist ein strukturierter Dialog mit jungen Menschen in Hilden zu deren Lebenslagen, Wünschen und Bedarfen. Die Befragung erfolgt mittels qualitativer Methoden. Die Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit und die Koordinatorinnen des Kinder- und Jugendparlamentes wurden im November von der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Forschung und Entwicklung (FSPE) geschult. Vier „Forschungsgruppen“ zu den Themen: „Freizeit in Hilden - Jugend“ , „Themen außerhalb der Schule - Kinder“, „Beteiligung/ Engagement junger Menschen“ und „Campus Holterhöfchen“ wurden gebildet. Die Befragungsdesigns wurden Mitte Dezember mit Unterstützung der FSPE weiter qualifiziert. Die Befragungen werden von Januar - Februar 2020 durchgeführt und die Ergebnisse durch die FSPE zusammengeführt.

 

Am 31.03.2020 erfolgt gemeinsam eine Zwischenauswertung unter Begleitung des Landesjugendamtes. Die Ergebnisse fließen in die 2. Befragungsphase ein. In dieser werden Workshops mit Schulklassen durch das FSPE durchgeführt. In den Workshops werden Schüler über zentrale Themen in Kleingruppen diskutieren und Lösungsvorschläge erarbeiten.  Einbezogen werden dabei auch, im Sinne eines kontinuierlichen Dialoges mit jungen Menschen, Ergebnisse aus der Schülerbefragung 2013. Möglichst in jeweils einer Klasse pro weiterführender Schule in Hilden soll ein Workshop durchgeführt werden, um einen breiten Querschnitt der Jugend in Hilden zu erreichen.

 

 

Bestandserhebung

Die Bestandserhebung der Kinder- und Jugendarbeit erfolgt ab Februar 2020 über standardisierte Fragebögen. Diese lehnen sich an die bereits bewährten Bögen aus dem letzten Kinder- und Jugendförderplan an. Abgefragt werden u.a.  Strukturdaten, Öffnungszeiten und Angebotsstruktur. Ergänzt wird diese Erhebung durch eine Befragung der Jugendverbände.

 

Gemeinsame Auswertung/ Weitere Maßnahmenplanung

Die Ergebnisse der unterschiedlichen Bedarfserhebungen werden zusammengeführt und im 2. und 3. Quartal 2020 gemeinsam ausgewertet. Der Auswertungsprozess und die sich daraus ableitende Maßnahmenplanung wird vom Landesjugendamt begleitet werden. In die Auswertung werden die angrenzenden Fach- und Planungsbereiche eingebunden.

 

 

B.  Beteiligung

Die Beteiligung der zentralen Akteure (Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendverbände, Kinder- und Jugendparlament, Träger und Politik) erfolgt fortlaufend in Form von Arbeitstreffen und Informationsvorlagen.

 

C.  Thematische Weiterentwicklung

In den bereits abgeschlossenen Phasen der Erstellung des Kinder- und Jugendförderplanes 2020-2025 wurden Schwerpunktthemen identifiziert. Diese wurden dem Jugendhilfeausschuss mit der SV 51/252 am 12.06.2019 vorgestellt. Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Der Sachstand wird nachfolgend skizziert.

 

C. 1 Vernetzung

Ausbau der Kooperationsstrukturen in der Kinder- und Jugendarbeit

 

Netzwerk Kinder- und Jugendarbeit

Die Netzwerktreffen finden mit thematischen Schwerpunkten dreimal im Jahr statt.

 

Integrierte Planungsgruppe

Die Erstellung des Kinder- und Jugendförderplanes wird durch eine integrierte Planergruppe begleitet (Amt für Jugend, Schule und Sport, Jugendförderung, Kita-Bedarfsplanung, Schulentwicklungsplanung, Kulturamt, Amt für Soziales und Integration, Sportbüro, Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Bildungs- und Planungsbüro). Das nächste Treffen findet im Januar 2020 statt.

 

 

 

 

 

Übersicht: Aktuelle Netzwerkstruktur der Kinder- und Jugendarbeit:

 

 

 

 

C. 2 Digitalisierung

Noch stärkere Nutzung digitaler Kommunikationsplattformen

 

Gemeinsame Darstellung der Ferienangebote aus dem gesamten Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit und des Kulturamtes

Die notwendigen Absprachen sind erfolgt. Die Ferienangebote für die Oster- und Sommerferien sind in Kooperation mit dem Referat Öffentlichkeitsarbeit auf der städtischen Homepage veröffentlicht worden.

 

Neue Kommunikationswege - Instagram

Für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit findet im 1. Halbjahr 2020 eine Fortbildung des Referates für Öffentlichkeitsarbeit zum Einsatz der Kommunikationsplattform Instagram statt.

 

 

 

Beratungsführer - Familienportal HiKE

Informationen über Beratungsangebote im Familienportal HikE werden in Kooperation mit dem Familienbüro Stellwerk erweitert und aktualisiert. Die Transparenz über die Beratungs- und Unterstützungsangebote soll hierdurch für Bürgerinnen und Bürger und Fachkräfte gleichermaßen erhöht werden.

 

 

C.   3 Bildung

Weitere Vernetzung von Jugendhilfe und Schulen / Erfolgreiche Übergänge in den Beruf

 

Multiprofessionelle Clearingrunde

Seit März 2019 gibt es für die Beratung schwieriger Einzelfälle im schulischen Kontext eine multiprofessionelle Clearingrunde. Die Clearingrunde findet einmal monatlich in der Campus OT in Räumlichkeiten der Marie-Colinet-Schule statt. An der Beratung nehmen unter anderem teil: Schulvertreterinnen, Schulsozialarbeit, Psychologische Beratungsstelle, Allgemeiner Sozialdienst, Sozialpsychiatrischer Dienst, Jugendförderung, ZAG und Suchtberatung. Die Beratung erfolgt in anonymisierter Form.

 

Jugendberufsagentur

Die Jugendberufsagentur wird ab März 2020 in Hilden erprobt und findet im Jugendzentrum AREA 51 statt. Jugendberufsagenturen unterstützen beim Übergang in Ausbildung und Arbeit junge Menschen unter 25 Jahren mit ihrem Beratungs- und Integrationsangebot. Jugendhilfe, Agentur für Arbeit und Jobcenter bündeln ihren Beratungskompetenzen und Angebote, um zeitnah einzelfallorientierte Angebote für junge Menschen zu erstellen.

 

Arbeitskreis Schulabsentismus

Schulverweigerung und -vermeidung gefährden erheblich die erfolgreiche schulische und berufliche Integration. Auf Wunsch der Schulen wurde Anfang 2019 ein Arbeitskreis zu dem Thema gegründet.

 

 

C.   4 Konzepte der Kinder- und Jugendarbeit

Bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Angebote der Kinder- und Jugendarbeit

 

Die in dem laufenden Prozess gewonnenen Erkenntnisse fließen in die kontinuierliche Anpassung der Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit ein.

 

 

III Ausblick

 

Die Aufstellung des Kinder- und Jugendförderplanes ist ein deutlich dynamischer Prozess. Die Bedarfserhebung und Maßnahmenplanung werden begleitet durch eine kontinuierliche Beteiligung und thematische Weiterentwicklung. Die einzelnen Abläufe ergänzen sich wechselseitig. Schon im Prozess werden Optimierungen und Maßnahmen durchgeführt.

 

Der Kinder- und Jugendförderplan stellt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und die Grundlage für die zukünftige finanzielle Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit in Hilden dar.

 

Die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe müssen so gestaltet sein, dass sie die Zielgruppe erreichen und einen Mehrwert für diese darstellen. Dies gelingt am ehesten, wenn die jungen Menschen auch bei der Maßnahmenplanung und -umsetzung beteiligt werden und auch die Zielerreichung gemeinsam reflektiert wird. Der Dialog mit den jungen Menschen soll daher nicht mit der Aufstellung des Kinder- und Jugendförderplanes ruhen, sondern möglichst als kontinuierlicher Prozess, im Sinne einer partizipativen Weiterentwicklung der Angebote der Kinder- und Jugendarbeit gestaltet werden.

Hierzu soll auch geprüft werden, inwieweit hierfür noch stärker digitale Kommunikationsplattformen genutzt werden können.

 

Wirksamkeit der Angebote, gemeinschaftsbezogenes Handeln und die zukunftsorientierte Stadtentwicklung stehen bei den Prozessen im Vordergrund.

 

Der Jugendhilfeausschuss wird über den weiteren Verlauf unterrichtet.

 

 

gez.

Birgit Alkenings


Finanzielle Auswirkungen  

 

Produktnummer / -bezeichnung

 

Investitions-Nr./ -bezeichnung:

 

 

Pflichtaufgabe oder

freiwillige Leistung/Maßnahme

Pflicht-

aufgabe

 

(hier ankreuzen)

freiwillige

Leistung

 

(hier ankreuzen)

 

 

Folgende Mittel sind im Ergebnis- / Finanzplan veranschlagt:

(Ertrag und Aufwand im Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen)

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich folgende neue Ansätze:

(Ertrag und Aufwand im Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen)

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei über-/außerplanmäßigem Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung  gewährleistet durch:

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stehen Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung? (ja/nein)

ja

 

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet.

Die Befristung endet am: (Monat/Jahr)

 

 

Wurde die Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft – siehe SV?

ja

 

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Finanzierung/Vermerk Kämmerer

 

Gesehen Franke