Erläuterungen zum Antrag:

Im Rahmen der anstehenden Entscheidung über eine erneute Offenlage des Bebauungsplanes Nr. 255 sollen die Auswirkungen auf die lokalen klimatischen Verhältnisse (Windfeld, bioklimatische/ thermische Umgebungsbedingungen) untersucht und bewertet werden.

Für die Klimauntersuchung sind nachfolgende Schwerpunkte zu setzen:

-       Vertiefende Analyse und Bewertung der ortsspezifischen klimaökologischen Funktionsabläufe unter besonderer Berücksichtigung des Strömungsgeschehens

-       Qualitative und quantitative Bestimmung und Diskussion der klimaökologischen Wechselwirkungen zwischen dem Planungsgebiet und der benachbarten Bestandsbebauung sowie der zu erwartenden thermischen/ bioklimatischen Veränderungen im Plangebiet

-       Darstellung von Optimierungsmöglichkeiten zur Sicherung bzw. Entwicklung möglichst günstiger strömungsdynamischer, bioklimatischer/ thermischer Umgebungsbedingungen

Durch den Bau einer 5m hohen Lärmschutzwand wird verhindert, dass eine Durchlüftung des Quartiers für zukünftig schwierigere klimatische Situationen entsteht.

Im Bericht „Der Klimawandel und die Anpassung an seine Folgen“ vom 30.01.2019 wird unter anderem als Maßnahme bei eingetretenen Klimafolgen die Sicherung von Frischluftschneisen und Kaltluftentstehungsgebieten zur Durchlüftung des Siedlungsbereiches vorgeschlagen.

Antragstext:

Die ALLIANZ für Hilden beantragt, dass für den Bebauungsplan Nr. 255 – Bereich Karnaper Straße/ Diesterwegstraße/ Eisenbahntrasse – ein Klimagutachten erstellt wird.

Stellungnahme der Verwaltung:

Der Bebauungsplan Nr. 255 beschäftigt sich mit einem Areal im Hildener Südwesten zwischen Karnaper Straße, Diesterwegstraße und der Eisenbahntrasse, mit dem Ziel, dort eine Wohnbebauung zu ermöglichen.

Die letzte Beratung in städtischen Gremien, im Stadtentwicklungsausschuss am 05.06.2019 und im Rat am 10.07.2019, hatte den Beschluss zu einer erneuten Offenlage zum Gegenstand.

Anlässlich dieser Beratung stellte die Fraktion ALLIANZ für Hilden im Rat den beigefügten Antrag.

Das Thema Klima war bisher in Gutachten-Form nicht explizit Gegenstand des Bebauungsplanverfahrens.

Die Begründung zum Bebauungsplan mit integriertem Umweltbericht enthält nur wenige klimabezogene Aussagen und hat dabei insbesondere die optimierten Nutzungsmöglichkeiten für die Nutzung der Solarenergie im Blick.

Im Zuge der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 05.06.2019 wurden im Rahmen der Einwohnerfragestunde jedoch bereits Fragen mit klimabezogenen Aspekten zum Bebauungsplan Nr. 255 gestellt. Bei diesen Fragen ist davon auszugehen, dass sie im Zuge der noch durchzuführenden erneuten Offenlage wieder gestellt werden und dann auch beantwortet werden müssen.

Vor diesem Hintergrund hat der Erschließungsträger, die K+S Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Düsseldorf, gebeten, die durch den Rat beschlossene erneute Offenlage des Bebauungsplan-Entwurfes nicht umgehend durchzuführen. Vielmehr wurde von sich aus ein Klima-Gutachten beauftragt. Dieses Gutachten und die dabei gewonnenen Informationen sollen als zusätzliche umweltrelevante Aussagen in den Offenlage-Prozess eingebracht und damit auch öffentlich zugänglich gemacht werden.

Insofern hat sich der Antrag der Fraktion Allianz für Hilden inhaltlich erübrigt. Denn mit Beginn der Offenlage wird dann auch ein „klimatologisches Gutachten“ vorliegen.

Gez.

B. Alkenings

Bürgermeisterin