Beschlussvorschlag:
„Der
Personalausschuss nimmt Kenntnis von der Fortschreibung des Personalmanagements
bei der Stadtverwaltung Hilden.“
Erläuterungen und Begründungen:
Die Stadtverwaltung
Hilden verfügt seit 2001 über ein Personalmanagementkonzept, das Regelungen zur
Personalentwicklung und zur Personalkonsolidierung in der Stadtverwaltung
beinhaltet. Dieses Konzept wurde zuletzt 2005 fortgeschrieben und bildet heute
noch die wesentliche Grundlage der Personalwirtschaft in der Stadtverwaltung.
Die demografische
Entwicklung in der gesamten Bundesrepublik Deutschland führt dazu, dass der
Fachkräftemangel in den einzelnen Branchen deutlich zunimmt. Dies betrifft auch
und besonders die öffentlichen Arbeitgeber, weil durch die starren Vorgaben des
Tarif- und Besoldungsrechts ohnehin Attraktivitätsnachteile gegenüber der
Privatwirtschaft bestehen. Deshalb ist eine Weiterentwicklung des
Personalmanagements in der Stadtverwaltung Hilden erforderlich, um die
Verwaltung für die kommenden Jahre demografiefest und zukunftssicher gestalten
zu können.
In den kommenden fünf
Jahren bis 2022 werden altersbedingt 71 Vollzeitstellen, also etwas mehr als 10
% der Gesamtverwaltung mit 670 Vollzeitstellen, frei werden, weil die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Dienst ausscheiden. Hinzu kommt noch
die übliche Fluktuation, die den Personalbedarf zusätzlich erhöht.
Die Stadtverwaltung
Hilden ist zwar bereits seit Jahren bemüht, durch eine zukunftsorientierte
Personalentwicklung, z.B. durch gezielte Aus- und Fortbildungsangebote,
Führungskräftenachwuchsentwicklungen, flexible Arbeitszeitmodelle, Tele-/Heimarbeit,
Orientierungsgespräche zur persönlichen Weiterentwicklung und strukturierte
Stellenbesetzungsverfahren als modernes und attraktives Dienstleistungsunternehmen
zu agieren. Die seit einiger Zeit zunehmenden Probleme, frei werdende Stellen
qualitativ hochwertig wieder zu besetzen, zeigen aber deutlich auf, dass hier
Handlungsbedarf besteht. Es wird immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden
und an die Stadtverwaltung zu binden, weil die geburtenschwachen Jahrgänge auf
dem Arbeitsmarkt heiß umkämpft sind. Dies beginnt bereits bei der Besetzung von
Ausbildungsplätzen mit gut geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern.
Um die
Stadtverwaltung Hilden auf die in den kommenden Jahren sich noch verschärfende
Situation vorzubereiten, sind bereits jetzt Strategien erforderlich, um die
städt. Aufgaben künftig mit weniger Personal wahrnehmen zu können. Dabei geht
es um Prozessoptimierungen zur Effizienz- und Effektivitätssteigerung, aber
auch um die Frage, welche Aufgaben künftig mit geringerem Aufwand oder gar
nicht mehr wahrgenommen werden sollen. Ziel dieses als Projekt angelegten
Prozesses ist es, innerhalb der nächsten Jahre bis 2022 auf die Hälfte der frei
werdenden Stellen, also 5 % des derzeitigen Stellenbestandes, verzichten zu
können. Dieser Entwicklungsprozess soll in allen Fachämtern der Verwaltung auf
der Grundlage von Vorschlägen der Ämter vollzogen werden.
Eine weitere
Aufgabenstellung ergibt sich durch die Frage, ob die Rahmenbedingungen bei der
Stadtverwaltung Hilden als moderner, zukunftsorientierter Arbeitgeber
weiterentwickelt werden müssen. Dabei ist Familienfreundlichkeit ein
entscheidender Erfolgsfaktor, um das Potenzial der bereits in der Verwaltung
Beschäftigten zu aktivieren und zu binden sowie neue qualifizierte Fachkräfte
zu gewinnen und zu halten. Auch ein aktives und zielgruppenorientiertes Personalmarketing
bildet einen wichtigen Baustein, um ein positives Bild als attraktiver
Arbeitgeber zu vermitteln.
Zur Erarbeitung von
Vorschlägen für die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen der Stadtverwaltung
Hilden als zukunftsorientierter Arbeitgeber wurde eine Projektgruppe gebildet,
die dem Verwaltungsvorstand Veränderungsvorschläge zur Entscheidung vorlegt.
Auch die Konzepte der Fachämter zur Aufgabenkritik werden hier vorberaten und
für den Verwaltungsvorstand aufbereitet. Im Rahmen der Umsetzung des Projektes
konnten bereits Optimierungsvorschläge entwickelt werden, die zu folgenden
Personaleinsparungen führen werden:
Haupt- und Personalamt 2,455 VZK
Beratungs- und Prüfungsamt 0,750 VZK
Amt für Gebäudewirtschaft 1,500 VZK
Ordnungsamt 1,500
VZK
Team Wirtschaftsförderung 0,158 VZK
Team Bürgermeisterbüro 0,250 VZK
Amt für Finanzservice 1,329 VZK
Bauverwaltungs- und Bauaufsichtsamt 0,742 VZK
Planungs- und Vermessungsamt 1,000 VZK
Tiefbau- und Grünflächenamt 1,000 VZK
Zentraler Bauhof 3,000 VZK
Für das Kulturamt und das Amt für Jugend, Schule und Sport werden die Vorschläge zurzeit erarbeitet bzw. durch die Organisationsabteilung geprüft. Für das Amt für Soziales, Integration und Wohnen hat sich bedingt durch Aufgabenveränderungen beim Unterhaltsvorschussgesetz und Fallzahlensteigerungen beim Wohngeld dagegen die Notwendigkeit von Stellenausweitungen ergeben, die im Stellenplanentwurf 2018 ausgewiesen sind. Die Feuerwehr und die Kitas sind aufgrund der Vorgaben aus dem Brandschutzbedarfsplan und gesetzlicher Regelungen von dem Projekt ausgenommen.
Die oben dargestellten Personaleinsparungen bis 2022 sind mit 5,455 VZK als bereits 2018 realisierbare Stellenreduzierungen und mit 5,283 VZK als Kw-Vermerke für kommende Jahre ausgewiesen. Die restlichen Anteile werden in den Stellenplan 2019 aufgenommen werden.
Anschließend wird das
Personalmanagementkonzept entsprechend fortgeschrieben werden.
gez. Birgit Alkenings
Bürgermeisterin