Beschlussvorschlag:
Der
Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis von den abfallwirtschaftlichen Daten
der Stadt Hilden aus
dem Jahr 2008
Erläuterungen und Begründungen:
Abfallwirtschaftliche
Daten der Stadt Hilden 2008
Anlage a Entwicklung der Abfall- und
Wertstoffmengen 1984 bis 2008
Anlage b Abfall- und Wertstoffmengen 2008 -
Leistungsdaten
Anlage c Entwicklung des Behälterbestandes und des
Müll-Liter-Volumens seit 1990
Anlage d Entwicklung der Entsorgungskosten und
Abfallgebühren seit 1988
Anlage e Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren
im Kreis Mettmann (BdStNW)
Die Gesamtabfallmenge
im Jahr 2008 ist um ca. 230 to gestiegen.
Dieser Anstieg ist im Wesentlichen bei den Abfällen zur Verwertung zu
verzeichnen. Die Abfälle zur Beseitigung stagnieren.
Im Einzelnen
beträgt die Entwicklung bei den Wertstoffmengen:
Altpapier -
60 to
LVP +
259 to
Altglas + 27 to
Bioabfällen +
65 to
Grünabfällen - 72 to
Altmetall - 49 to
Altholz + 70 to
Nach 2 Jahren mit
reduzierten Bioabfallmengen konnten nach 2007 auch 2008 wieder 65 to mehr
gesammelt werden. Die Sammelquote bei den Bioabfällen ist in Hilden mit 68 kg
je Einwohner und Jahr eher unterdurchschnittlich, da der Anschlussgrad an die
Bioabfallsammlung im Geschosswohnungsbau relativ gering ist. Dies ist
allerdings ein typischer Wert für dicht besiedelte Städte mit einem hohen
Anteil an Mehrfamilienhäusern. In Hilden werden ca. 56 % des Restmüllvolumens
über Großraumcontainer > 660 Liter bereitgestellt.
Erfreulich ist der
Stand der Altpapiersammlung. Nachdem der
Zentrale Bauhof die Altpapierabfuhr 2003 von REMONDIS übernommen hatte, lag die
Altpapiermenge aus nicht zu erklärenden Gründen um über 300 to unter der
Vorjahresmenge. Mittlerweile wurde die 5.100 to-Marke wieder erreicht. Pro
Einwohner und Jahr werden ca. 90 kg gesammelt - damit nimmt die Stadt Hilden
wieder einen Spitzenplatz bei der Papiererfassung ein.
Problematisch ist
der aktuelle Verfall der Altpapierpreise zu beurteilen. Lagen die Händlerpreise
für gemischtes Altpapier Anfang 2008 noch bei ca. 80 € / to, so stürzten diese
im letzten Halbjahr auf Werte zwischen 0 und 10 € / to. Der Kreis Mettmann
hatte die Verwertung für das kommunale Altpapier (85 %) zum Jahr 2008 für 4
Jahre ausgeschrieben. Dabei wurde als Ergebnis für 2008 und 2009 ein relativ
hoher Festpreis – für 2010 und 2011 der o.g. Marktpreis plus Aufschlag von 28 €
erzielt. Erholt sich der Altpapiermarkt im laufenden Jahr nicht, muss für das
Jahr 2010 mit deutlich steigenden Gebühren gerechnet werden, da die hohen
Erlöse beim Altpapier die Entsorgungsgebühren (Kreismischgebühr) sehr positiv
beeinflusst haben.
Bei den
Leichtstoffverpackungen ist nach dem Schnitt im Jahr 2006 wieder eine Steigerung
zu verzeichnen. Nach intensiven Kontrollen der Fa. REMONDIS zum Jahreswechsel
2005 / 2006 war die LVP-Menge im Jahr 2006 deutlich reduziert.
Die damals nicht
mit der Stadt Hilden abgestimmte Aktion wurde durchgeführt, weil die Sammelmengen
(> 30 kg/E./a) deutlich über die in Verkehr gebrachten Verpackungsmengen
(ca. 27 kg/E./a) gestiegen sind.
Zum Jahr 2008 hat
die DSD GmbH die Verpackungssammlung neu ausgeschrieben. Der Auftrag für die
Gelben Tonnen ging an die Fa. ALBA aus Berlin – mit Entsorgungsschwerpunkt in
Mittel- und Ostdeutschland. Entsprechend problematisch war auch der Start im
Kreis Mettmann und anderen Städten und Kreisen.
Mittlerweile hat
die Fa. ALBA ihren 3-jährigen Entsorgungsauftrag mit Einverständnis des Auftraggebers
DSD GmbH wieder an die AWISTA GmbH in Düsseldorf abgetreten. Für die Hildener
Bürger hat sich dadurch keine Änderung ergeben.
Die Praxis der nur
3-jährigen Ausschreibungsfristen wird von allen beteiligten Fach- und Entsorgerverbänden
in Hinblick auf Investitionen und Qualität der Entsorgungsleistungen stark
kritisiert.
Die
Verpackungsentsorgung kommt nicht zur Ruhe und wird wohl auch in den nächsten
Jahren im Focus der Umweltpolitik stehen. Dabei steht auch die Forderung der
kommunalen Spitzenverbände im Fordergrund, die Sammlung der
Verkaufsverpackungen in die Obhut der öffentlichen Entsorgungsträger zu geben.
Zu erwähnen bleibt
auch der Rückgang der Altmetallmenge in den letzten Jahren. Bis zum Jahr
2004/05 wurden noch über 300 to Altmetall und Weiße Ware/Elektrogroßgeräte
eingesammelt. Mittlerweile liegt die Menge durch die hohen Metallschrottpreise
bei ca. 150 to.
Die Beraubung der
Sperrgutstellen bleibt ein Problem, weil auch die schadstoffhaltigen Bildschirmgeräte
und Kühlschränke neben den Haushaltsgroßgeräten durch organisierte Sammler
unerlaubt abgesammelt bzw. demontiert werden. Hier kann es zu Umwelt- und
Gesundheitsgefährdungen kommen. Eine ausführliche Situationsschilderung des
Abfallwirtschaftsvereins Rhein Wupper in Zusammenarbeit mit der AWISTA
Düsseldorf an das Umweltministerium ist von dort in weltfremder und nicht
zielführender Weise beantwortet worden.
Die
Gebührenentwicklung in Hilden ist seit mehreren Jahren sehr positiv zu
beurteilen. Zum Jahr 2008 konnte eine erneute Reduzierung um 6,8 % erreicht
werden. Hier ist vor allem die Senkung der Kreismischgebühr durch die hohen
Papiererlöse ursächlich. Damit wurden
die Abfallgebühren in den letzten 5 Jahren um über 20 % gesenkt – eine 120
Liter Restmülltonne kostet damit soviel wie im Jahr 1996.
Zum Jahr 2009
musste die Gebühr allerdings um ca. 3 % angehoben werden. Insbesondere bei den
Personal- und Treibstoffkosten haben sich hier Steigerungen ergeben.
Sehr positiv wird
der Wertstoffhof mit den neuen Angeboten „Bauschuttannahme, Kompostverkauf und
Restmüllannahme“ angenommen:
2008 wurden ca.
1.000 Bauschuttanlieferungen gezählt. Das Angebot gilt für kleinere Mengen (100
l = 5 € Gebühr) z.B. alte Fliesen, alte WC-Becken oder geringe Mengen an
Renovierungsbauschutt. Größere Mengen müssen nach wie vor privat entsorgt
werden.
Daneben wurden 487
Kompostsäcke (je 3 €) verkauft. Der Kompostverkauf in Hilden (und den anderen
ka-Städten) ist äußerst positiv zu bewerten, weil sich der Bioabfallkreislauf
so erst richtig schließt. Der Kompost ist streng kontrolliert und zertifiziert.
Übrigens können Bürgerinnen und Bürger des Kreises auf der Deponie
Langenfeld-Immigrath losen Kompost (mit Behältern und Schüppe) auch kostenlos abholen.
Seit Januar 2009
nimmt der Bauhof auch Rest- und Mischmüll zum Satzungspreis von 5 € je 100
Liter zu den Wertstoffannahmezeiten an. Neben der Möglichkeit die kostenpflichtigen
städt. Restmüllsäcke (80 Liter = 4 €) neben der Restmülltonne bereitzustellen,
wird so auch die Möglichkeit eingeräumt, zusätzliche Restabfälle (Reste von
Festen, Aufräumaktionen, Renovierungen usw.) auf dem Bauhof entsorgen zu
können. Auch dieses Angebot wird rege in Anspruch genommen.
Mit erwarteter
Nachfrage wird auch das Angebot "Sperrgutexpress" für 40 € angenommen.
2008 wurden 285 Expressstellen innerhalb von 2 bis 4 Arbeitstagen abgefahren. Dies
entspricht noch den geplanten / vorgehaltenen 2 Expressstellen pro Abfuhrtag. Die
übliche Wartezeit für Sperrgut beträgt ca. 3 Wochen.
Ein neues Angebot
wartet im Herbst auf die Hildener. Der
städt. Laubsack kommt. Der Zentrale Bauhof wird 120 Liter Laubsäcke aus
reißfestem Papier für 1 € / Stck. anbieten.
Hierzu folgende
Informationen, die nach den Sommerferien verstärkt über die Presse bekanntgegeben
werden:
Auf den meisten Hildener
Straßen sorgt der zentrale Bauhof für die Laubkehrung. Auf den Gehwegen und in
einigen kleineren Anliegerstraßen sind die Anlieger für die Laubentfernung
zuständig. „Unabhängig davon, ob von städt. oder privaten Bäumen“. Das Laub
darf nicht auf die Fahrbahn oder den Rinnstein gekehrt werden!
Die beste Lösung
ist die Kompostierung oder die Sammlung über die Biotonne. Zuviel Laub kann
auch im Garten zwischen gelagert werden und in der Winterzeit nach und nach in
die Biotonnen gefüllt werden. Natürlich kann Laub auch Mo. – Sa. von 8 - 12 und
Do. von 14 - 18 Uhr auf dem Hildener
Wertstoffhof kostenlos abgegeben werden.
Als weitere
Alternative bietet die Stadt Hilden nun die zusätzlichen 120 l Laubsäcke an.
Im Aktionszeitraum
vom 1.10. bis zum 31.12. können die Laubsäcke zum Preis von 1 € / Stck. auf dem
Zentralen Bauhof zu den allgemeinen Öffnungszeiten gekauft werden.
Der Satzungspreis
beinhaltet den Sackeinkauf incl. der Abfuhr- und Kompostierungskosten.
Die städt. Laubsäcke werden am jeweiligen
Biotonnen-Abfuhrtag mitgenommen. Die Laubsäcke müssen bis 7 Uhr morgens neben
der Biotonne bzw. am Straßenrand bereitgestellt werden.
Es dürfen nur die bedruckten städt. Laubsäcke
genutzt werden. Sie sind ausschließlich für Laub bestimmt und dürfen nicht
schwerer als 15 kg sein.
Der Zentrale
Bauhof hatte bisher geduldet, dass in Straßen mit hohem Laubbaumbestand, mit
Laub gefüllte Säcke mitgenommen bzw. umgeleert wurden. Diese Vorgehensweise ist
aber in der Praxis ausgeufert als auch satzungsrechtlich nicht mehr haltbar.
Selbstverständlich wird der Zentrale Bauhof auch zukünftig in der Herbstzeit
dem Laubanfall entsprechend mehr Personal und Gerät einsetzen bzw. den
Kehrturnus erhöhen.
G. Scheib