Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum „Young Political Talk“ zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
1. Vorgeschichte
Seit
2010 organisiert das Jugendparlament zwei Mal im Jahr ein Speed Debating.
Jugendliche
haben bei dieser Veranstaltung die Möglichkeit, unterschiedliche Themen mit
verantwortlichen Erwachsenen zu diskutieren. Sie können Meinungen einholen,
Ideen und Vorschläge einbringen und sich zu unterschiedlichen Themen informieren.
Jede Diskussionsrunde dauert vier Minuten. Dann wird der jeweilige
Diskussionspartner gewechselt.
Das Speed
Debating findet immer in Kooperation mit einer weiterführenden Schule statt.
Seit
der Umsetzung der ersten Veranstaltung hat sich das Speed Debating in Hilden
etabliert und ist ein fester Bestandteil der Arbeit des Jugendparlaments.
Als
Rückmeldung auf das Speed Debating wurden von der Seite der Erwachsenen immer
wieder die folgenden drei Fragen gestellt:
- Wie wäre es, das Speed Debating einmal
unter ein besonderes Thema zu stellen?
- Die Diskussionszeit von vier Minuten
ist zu kurz, um Inhalte vertieft zu diskutieren. Ist es möglich die Redezeit zu
verlängern?
- Ist es möglich das Speed Debating auch
einmal anders herum zu gestalten, sodass die Erwachsenen Fragen an die
Jugendlichen stellen?
Nachdem besonders die letzte der drei Fragen an unterschiedlicher Stelle
wiederholt gestellt wurde, setzten sich die Jugendparlamentarier mit diesem
Anliegen auseinander und beschlossen eine neue Diskussionsplattform zu
entwickeln.
2. Projektentwicklung
Im
Rahmen eines Arbeitskreises starteten die Jugendparlamentarier die organisatorische
Vorarbeit. Das Setting und der Ablauf der Veranstaltung wurden dazu von den
Jugendlichen neu entwickelt.
In
deutlicher Abgrenzung zum Speed Debating wurden dabei folgende Punkte
herausge-arbeitet:
- Die neue Veranstaltung soll nicht das
Speed Debating ablösen oder ersetzen, sondern zusätzlich stattfinden.
- Die Veranstaltung braucht ein eigenes
Profil und muss sich deutlich vom Speed Debating unterscheiden, damit es nicht
zu Verwechslungen kommt.
- Die Veranstaltung braucht einen
eigenen Titel.
- Den inhaltlichen Schwerpunkt der
Veranstaltung bilden die Fragen, die die Erwachsenen mit Jugendlichen
diskutieren möchten.
- Bereits im Vorfeld der Veranstaltung
sollen die Fragen der Erwachsenen beim Jugendparlament eingereicht werden. Das
Jugendparlament nimmt eine Fragenauswahl vor. Zudem kann es notwendig sein,
Jugendliche zu organisieren, die zu besonderen Themen/Lebenssituationen o.ä.
auch etwas erzählen können.
- Die entstehenden Gespräche und
Diskussionen sollen über einen längeren Zeitraum laufen, sodass Themen intensiv
besprochen und vertieft werden können.
- Ähnlich wie bei der Methode „World Café“
sollen Fragestellungen an unterschiedlichen Thementischen diskutiert werden.
- Für jeden Tisch wurde eine
Teilnehmerzahl von 4 Erwachsenen und 6 Jugendlichen eingeplant.
- An jedem Tisch sorgt ein Moderator
dafür, dass die Gruppe nicht vom Thema abkommt. Zudem sollte er durch fachliche
Kenntnisse die Diskussion unterstützen und die wichtigsten
Diskussionsergebnisse auf einem Flipchart festhalten.
3. Projektvorstellung und Testlauf in Bonn
Die Projektidee und Entwicklung hat bereits
auf Landesebene Interesse geweckt. Am 10.11.16 wurde das Konzept von einer
Arbeitsgruppe des Jugendparlaments auf der „Jahrestagung der leitenden
Fachkräfte in der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit“ in Bonn vorgestellt. Die
Jugendlichen hatten dazu eine Power-Point-Präsentation vorbereitet. Danach
wurde ganz praktisch eine Probediskussion gestartet.
Die Probediskussion mit den Fachkräften war
für die Jugendparlamentarier die Generalprobe für die geplante Veranstaltung in
Hilden. Hier konnte von den Jugendlichen getestet und erfahren werden, wie die
Theorie sich in die Praxis umsetzen lässt.
In Bonn wurde sehr deutlich, welches
Potential diese Veranstaltungsform hat. Aus kurzen, zunächst einfach klingenden
Fragen entwickelten sich weitreichende, intensive Gespräche, die den
Erwachsenen einen Einblick in den Alltag, die Lebenseinstellungen und den
Denkweisen der Jugendlichen gewährte. Spontan entstand eine Begegnung auf
Augenhöhe, die die teilnehmenden Fachkräfte und die Jugendparlamentarier in
gleicher Weise erstaunt und begeistert hat.
4.
Young Political Talk in Hilden
Die
Premiere-Veranstaltung von Young Political Talk hat am 24.11.16 im Jugendtreff
am Weidenweg stattgefunden.
Insgesamt nahmen
daran 11 Erwachsene aus Politik und Verwaltung, 4 Fachkräfte aus der Jugendförderung
als Tischmoderatoren und 29 Jugendliche teil. Der Großteil der teilnehmenden
Jugendlichen bestand aus Jugendparlamentarier. Hinzu kamen drei Auszubildende
der Stadt Hilden, eine Praktikantin der Jugendförderung und eine Studentin
(ehemals Jugendparlament).
Zu Gast war
außerdem Jens Schierling (leitende Fachkraft aus der Kinder- und Jugendarbeit
in Wiehl), der in Bonn die Vorstellung von Young Political Talk erlebt hat und
sich die erste Umsetzung in Hilden anschauen wollte.
An vier
Tischgruppen wurde über die folgenden Themen intensiv gesprochen:
- Freizeitgestaltung
- Umgang mit Finanzen
- Übergang von der Schule in den Beruf
- Integration und Flüchtlinge
Diese Themengebiete
hatte ein Arbeitskreis des Jugendparlaments aus den eingeschickten Fragen herausgearbeitet.
Dieser erste
Diskussionsteil dauerte 45 Minuten. In einem zweiten Veranstaltungsteil bestand
für die Erwachsenen die Möglichkeit eine neue Frage zu formulieren. Diese
konnte im weiteren Verlauf rund 30 Minuten erörtert werden.
In einem letzten
Teil sammelte jede Tischgruppe Rückmeldungen über die Veranstaltung. Insgesamt
wurde Young Political Talk als intensiv, themenorientiert, aufschlussreich,
vielfältig und neue Erfahrung beschrieben. Gut angekommen ist die Idee der
Tischmoderation.
Einig waren sich
die Teilnehmer darüber, dass Young Political Talk auf jeden Fall noch einmal
stattfinden soll.
5. Perspektive und Etablierung
Die bisherige
Entwicklung und Umsetzung von Young Political Talk wurde von einem Mitarbeiter
der Jugendförderung filmisch begleitet. Entstehen soll ein kurzer
Dokumentarfilm über dieses neue Projektformat, der erstmals beim Deutschen
Jugendhilfetag in Düsseldorf im März 2017 gezeigt werden soll.
Nach der ersten
erfolgreichen Umsetzung von Young Political Talk ist eine weitere Veranstaltung
für die zweite Jahreshälfte 2017 geplant.
Ziel des
Jugendparlaments ist es, diese neue Gesprächsplattform zu etablieren und,
ähnlich wie das Speed Debating, als festen Bestandteil in die Arbeit des
Jugendparlaments zu integrieren. Damit dies gelingt, ist das Jugendparlament in
hohem Maß auf die Zusammenarbeit und das wirkliche Interesse von Erwachsenen an
den jungen Menschen in dieser Stadt angewiesen.
Young Political
Talk gibt Erwachsenen die Möglichkeit, sich mit der Lebenswelt, den Erfahrungen
und Meinungen der Jugendlichen auseinanderzusetzen, nachzufragen und die Welt
mit den Augen der 14- bis 21-jährigen zu sehen. Die Jugendlichen sind Spezialisten
für ihre Altersgruppe und ermöglichen den Erwachsenen neue Perspektiven. Und
beide Seiten machen im Gespräch und im Umgang miteinander erstaunliche
Erfahrungen.
gez.
Birgit Alkenings
Finanzielle Auswirkungen
Produktnummer
/ -bezeichnung |
060201 Förderung von Kindern und Jugendlichen |
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Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
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Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
x (hier ankreuzen) |
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Folgende Mittel sind im Ergebnis- /
Finanzplan veranschlagt: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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2017 |
0602010040 |
527950 |
Lebensmittel |
150 € |
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2017 |
0602010040 |
543100 |
Büro- und
Geschäftsausstattung |
50 € |
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Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich
folgende neue Ansätze: unverändert (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Bei über-/außerplanmäßigem
Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung gewährleistet durch: |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Stehen
Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur
Verfügung? (ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein x (hier ankreuzen) |
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Freiwillige
wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet. Die
Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
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Wurde die Zuschussgewährung Dritter
durch den Antragsteller geprüft – siehe SV? |
ja x (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
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Finanzierung/Vermerk
Kämmerer |
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