Betreff
Kooperationen zwischen Kultur-und Senioreneinrichtungen / Sachstand
Vorlage
WP 14-20 SV 41/048
Aktenzeichen
III/41 Doe
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den Sachstandbericht zur Kooperation zwischen Kultur- und Senioreneinrichtungen zur Kenntnis.“


Erläuterungen und Begründungen:

 

In der zurückliegenden Sitzung des Ausschusses für Kultur und Heimatpflege erkundigte sich Ratsmitglied Torsten Brehmer nach dem Sachstand der kulturellen Angebote für Senioren und Personen mit Handicap und nach der Kooperation zwischen den Senioreneinrichtungen in Hilden und dem Kulturamt.

 

Herr Brehmer erkundigte sich nach der Menge der kulturellen Angebote, die speziell auf Senioren bzw. auf Personen mit Handicap abgestimmt sind. Er fragte, ob es in diesem Zusammenhang die Möglichkeit zu Kooperationen mit verschiedenen Seniorenzentren, z. B. Elisa oder Dorotheenheim, gebe.

 

Herr Beigeordneter Gatzke erklärte, dass es für diese Personengruppe diverse Angebote gebe. Es werde zu diesem Thema in der nächsten Sitzung des AKH eine umfassende Sitzungsvorlage geben, die die Angebote und vorhandenen Netzwerke beinhalte. Auf Grundlage dieser SV könne man sich dann ein gutes Bild über das Angebotsspektrum machen und neue Ideen aufgrund eventueller Lücken entwickeln“.

 

Die Verwaltung sicherte den nachfolgenden Sachstandsbericht zu.

 

Die Zielgruppe der Senioren und Personen mit Handicap ist vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der bestehenden gesetzlichen Verpflichtung zur Teilhabemöglichkeit aller Personen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben eine Personengruppe, deren Umfang und Bedeutung zunehmen wird. Diese Entwicklung wurde in der Fortschreibung des Strategiepapiers Kultur (2013) beschrieben, da hiervon ausgehend Überlegungen angestellt werden sollen, dieser Zielgruppe durch entsprechende Angebote, diese Teilhabe zu ermöglichen.

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Sachstand des Veranstaltungsangebotes innerhalb des Produktes Kulturelle Veranstaltungen:

Grundsätzlich ist die genannte Zielgruppe keine isoliert zu betrachtende Personengruppe sondern ist Teil des Publikums, an das sich das Hildener Kulturprogramm richtet. So finden sich z.B. unter den Theaterabonnenten zahlreiche Personen, die dem Seniorenalter zuzurechnen sind. Auch Personen mit Handicap sind darunter, z.B. Personen, die gehbehindert sind.

 

Eine Veranstaltungsreihe („Kultur am Nachmittag“) wurde vor Jahren ins Programm aufgenommen, um den Ausgehgewohnheiten speziell älterer Personen Rechnung zu tragen, indem ein Großteil dieser Veranstaltungen an Nachmittagen angeboten wird. Hierzu zählen die Nachmittagsvorstellungen der „Itterbühne“ sowie das Salonorchesterkonzert mit den „Bergischen Salonlöwen“.

 

Durch die Barrierefreiheit der Veranstaltungsorte Stadthalle, Reformationskirche, Heinrich-Strangmeier-Saal, Alter Ratssaal und auch der Ausstellungshäuser Städtische Galerie im Bürgerhaus und Kunstraum ist der Besuch auch für Personen mit Handicap (gehbehinderte Personen) problemlos möglich.

 

Eine bereits langjährige Kooperation gibt es mit Haus Horst im Rahmen der jährlichen Jazztage. Die Bühne im Park ist hier Austragungsort für ein zumeist sehr gut besuchtes open-air Konzert.

 

Die Preisgestaltung bietet Senioren attraktive Möglichkeiten zum Besuch städtischer Veranstaltungen.

 

 

Sachstand der bestehenden Kooperationen des Kulturamtes mit Senioreneinrichtungen:

Das Kulturamt unterhält eine Reihe von Kooperationen:

Die Senioreneinrichtungen werden regelmäßig mit Informationen über Veranstaltungen (Plakate und Flyer) beliefert. Einmal jährlich lädt das Kulturamt zu einem Informationsaustausch und Kooperationsgespräch in die Arbeitskreise „Ideenwerkstatt Kultur“ und „Kulturfrühstück“ ein. 

 

Im AK „Ideenwerkstatt Kultur“ sind neben den kulturellen Einrichtungen, verschiedenen Ämtern der Verwaltung und der VHS folgende Senioreneinrichtungen vertreten (bzw. werden hierzu eingeladen):

Curanum Seniorenstift,

Haus Horst,

Itterresidenz,

Seniorenzentrum Stadt Hilden.

 

Am „Kulturfrühstück“ nehmen von den Senioreneinrichtungen teil:

Haus Horst

Seniorenzentrum Stadt Hilden

Vertreterinnen und Vertreter der ZWAR-Gruppen.

 

Aus diesen beiden Arbeitskreisen sind in den vergangenen Jahren bereits einige Kooperationspartnerschaften und Projektbeteiligungen entstanden. Daher sollen diese AKs weiterhin beibehalten werden.

 

 

Sachstand Stadtbücherei (Stand: September 2016):

 

Die Stadtbücherei legt in folgenden Einrichtungen Plakate und ggfs. Handzettel aus:

 

  • Seniorenzentrum Stadt Hilden
  • „Jungbrunnen“ - Diakonisches Werk Matthias-Claudius-Haus
  • Nachbarschaftszentrum St. Jacobus
  • Nachbarschaftszentrum St. Marien
  • AWO Robert-Gies-Haus
  • Dorotheenpark Seniorenzentrum
  • Elisa Seniorenstift
  • Wohnstift Haus Horst

 

Im Gegenzug werden Publikationen der o.g. Einrichtungen in der Bibliothek ausgelegt, bzw. gehängt. Zu weiteren Kooperationen ist es bislang nicht gekommen, da die Einrichtungen ebenfalls kulturelle Veranstaltungen anbieten, die von den Bewohner/innen wahrgenommen werden.

 

 

Sachstand Musikschule

 

Die Musikschule pflegt regelmäßige Kontakte mit verschiedenen Senioreneinrichtungen in Hilden. Über Plakate und persönliche Einladungen an die jeweiligen Verantwortlichen werden alle Senioreneinrichtungen in Hilden regelmäßig über Veranstaltungen der Musikschule informiert. Darüber hinaus finden in verschiedenen Senioren-Einrichtungen traditionell – insbesondere in der Adventszeit Vorweihnachtskonzert – Veranstaltungen und Auftritte der Musikschule statt, wie beispielsweise:

 

Kammerkonzert                     mit Schüler/innen der Musikschule zur Vorbereitung auf die Teilnahme am Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“

                                               im Haus Horst

 

Musik im Park                        Konzert des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule im Park von Haus Horst

 

Klavier um 4                           mit Schüler/innen der Musikschule, insbesondere aus dem Klavier-Bereich, im Seniorenzentrum der Stadt Hilden/Erikaweg

 

Vorweihnachtliches

Konzert                                   mit Blockflöten- und anderen Schüler/innen der Musikschule im Seniorenzentrum Hummelsterstraße

 

sowie (auf Anfrage) Auftritte und kleinere Konzerte (vor allem in der Vorweihnachtszeit) in weiteren Senioren-Einrichtungen.

 

Mit Vertreter/innen des Seniorenbeirates, verschiedener „Lotsen im Quartier“ und Vertreter/innen von ZWAR-Gruppen in Hilden ist die Musikschule in verschiedenen Gremien und Austauschrunden regelmäßig im Gespräch (Stadtteilforen, Kulturfrühstück, Ideenwerkstatt Kultur u.ä.).

 

Im Zuge der weiteren Entwicklung inklusiver Angebotsformen ist die Musikschule aktuell damit befasst, konkrete Angebote und Aktivitäten für Senior/innen – auch besonders in Kooperation mit den verschiedenen Senioren-Einrichtungen - zu entwickeln und vorzubereiten (siehe auch Arbeitsprogramm 2017 und SMART-Ziele der Musikschule im Haushaltsplan).

 

So wurde für das Musikschul-Projekt „All inclusive – Ein Orchester der Vielfalt“ (September/Oktober 2016) , bei dem mit verschiedenen Zielgruppen jeweils passende musikalische Angebote durchgeführt und abschließend zusammengeführt wurden, u.a. auch gezielt die Kooperation mit einer der Senioreneinrichtungen in Hilden gesucht.

 

Im Seniorenzentrum Hummelsterstraße konnte schließlich sehr erfolgreich ein entsprechendes Einzelprojekt durchgeführt und abschließend gemeinsam mit den anderen Projekt-Beteiligten beim „Fachtag Inklusion“ am 29. Oktober präsentiert werden.

 

Für 2017 plant die Musikschule als nächsten Schritt konkret die Durchführung mehrerer Mitmachkonzerte („Musik-Cafés“) in verschiedenen Seniorenzentren, um weitere Kooperationen aufzubauen und in der Folge noch mehr Bewohner/innen dieser Einrichtungen die Möglichkeit einer musikalischen Betätigung zu eröffnen.

 

In Kooperation mit der Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte e.V. konnten auch junge Menschen mit Behinderungen erfolgreich in das o.g. Inklusions-Projekt eingebunden werden. Beim Fachtag Inklusion präsentierten sie sich gemeinsam mit einer der Musikschul-Bands. Weitere Projekte dieser und ähnlicher Art werden folgen. Die Kooperation mit der Freizeitgemeinschaft Behinderte und nicht Behinderte e.V. soll nach dem Willen beider Partner weiter intensiviert und ausgebaut werden. Gemeinsam sollen weitere Angebote für Menschen mit und ohne Behinderungen geschaffen werden.

 

 

.gez. Birgit Alkenings

Bürgermeisterin