Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für
Schule und Sport nimmt den
Ergebnis- und Maßnahmenbericht zum Check! und Re-Check! 2015 zur Kenntnis
Erläuterungen und Begründungen:
Ergebnisse und
Maßnahmen
Das Sport- und
Bewegungsmodell richtet sich unter ganzheitlichen Gesichtspunkten und dem
Aspekt der Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsförderung an die Kinder und Jugendlichen
der Stadt Hilden und nimmt sich einerseits des Bewegungsmangels und der
schlechter werdenden motorischen Leistungsfähigkeit der Heranwachsenden und andererseits
ihrer sportlichen Talente an. Außerdem spielt die größer werdende Gewichtsproblematik
bei der Planung und Umsetzung bedarfsorientierter Maßnahmen eine entscheidende
Rolle. Daneben werden im Rahmen des Modells themenbezogene Einzel- und
Familienberatungen durchgeführt, Schulen und Kindergärten in der Umsetzung
gesundheitsorientierter Programme unterstützt und Sportvereine hinsichtlich
ihrer Planung und Umsetzung von kooperativen kompensatorischen Angeboten mit
Kita und Schule gefördert.
Das Netzwerk
„Sport“ hat in den letzten Jahren an Größe gewonnen. Neben der Sportorganisation
konnten kommerzielle Gesundheitsanbieter, Ärzte, Krankenkassen sowie andere
Sachgebiete und Ämter der Stadt Hilden einbezogen werden. Selbstverständlich
sind Schulen ebenso darin vernetzt wie Kindertageseinrichtungen. Als Kooperationspartner
und zum Austausch vorhandener Daten sind benachbarte Kommunen und Städte von
hoher Wichtigkeit. Die Zusammenarbeit und der Aufbau von Partnerschaften mit
Religionsgemeinschaften und wirtschaftlichen Unternehmen sowie freien Trägern
von Sport und Bewegung tragen weiter zum Ausbau des Netzwerks „Sport“ bei. Es
ist gelungen, Partner im Kreis Mettmann, in der Stadt Düsseldorf, in den
Universitäten Düsseldorf, Wuppertal und Ulm und im Medizinischen Dienst der
Krankenkassen zu finden.
Wichtiger Baustein
des Projektes ist nach wie vor der Motodiagnostische Komplextest - CHECK! und
Re-CHECK! der auf wissenschaftlicher Basis und nach einheitlichen Standards mit
Grundschulkindern in den zweiten und vierten Klassen durchgeführt wird. Prof.
Dr. Theodor Stemper (Betriebseinheit Sportwissenschaft an der Bergischen
Universität Wuppertal) betreut die Tests in Hilden und nimmt mit wissenschaftlichen
Hilfskräften die Auswertung vor.
Neben dem CHECK!
findet seit acht Jahren der Re-CHECK! statt. Kinder, die bereits in den zweiten
Klassen getestet wurden, werden erneut in den vierten Klassen durch den
gleichen Test geprüft. Durch die Retests werden die Wirkungen der
Folgemaßnahmen transparent und erleichtern die ständige Verbesserung und
Anpassung. Es kann ein allgemeiner Überblick über die körperliche Fitness der
Hildener Kinder gewonnen werden und in die Planung sport-, schul- und
gesundheitspolitischer Maßnahmen einbezogen werden.
Die diesjährige
Testreihe fand im Zeitraum 23.02. – 13.03.2015 statt. Nach der Testung wurden
die erhobenen Daten der Kinder in pseudonymisierter Form an die Bergische
Universität Wuppertal zur Eingabe und elektronischen Auswertung weitergegeben.
Neben der
Auswertung der körperlichen Leistungen kann die Auswertung der persönlichen Befragung
zum Sport- und Freizeitverhalten u. a. auch die Vereinszugehörigkeit und
Aktivität sowie sportbezogenen Wünsche der Kinder darlegen.
Die Familien und
Schulen wurden über die Testergebnisse informiert und werden regelmäßig auf
Sportangebote bzw. Bewegungs- und Förderangebote, die die individuellen Stärken
und Schwächen der Kinder berücksichtigen, aufmerksam gemacht. Die Angebote sind
in den Sportvereinen verankert oder werden an zentralen Punkten zusätzlich durchgeführt.
Die Familien haben zudem die Möglichkeit, jederzeit das Angebot zur
individuellen Beratung in den Bereichen Sport, Bewegung, Freizeit,
Talentförderung und Ernährung in Anspruch zu nehmen.
Ergebnisse CHECK!
2015
Getestet wurden
467 von 492 „möglichen“ Zweitklässlern. Die Daten von 432 Kindern (92,5 % von
467) konnten ausgewertet werden. Gründe für nicht auswertbare Fälle waren
entweder nicht unterschriebene Einverständniserklärungen, fehlende Angaben,
Krankheit oder Abwesenheit aus anderen Gründen.
39 Kinder der
zweiten Klassen (9 %) sind sportlich talentiert, 48 Kinder (11,3 %) haben motorische
Defizite und 345 Kinder (79,7 %) befinden sich im motorisch „normalen“ Bereich.
5,8 % der Kinder sind adipös (krankhaft fettleibig) und 10 % der Kinder
übergewichtig. 3,9 % der Kinder sind mager.
Ergebnisse Re -
CHECK! 2015
In den vierten
Klassen wurden 473 von 522 „möglichen“ Kindern getestet. Die Daten von 442 (93,4 % von 473) Kindern konnten ausgewertet
werden.
37 Kinder der
vierten Klassen (8,4 %) sind sportlich talentiert, nur 42 Kinder (9,7 %) haben
motorische Defizite und 363 Kinder (81,9 %) befinden sich im motorisch
„normalen“ Bereich. Die gleichen Kinder haben im CHECK! 2012 mit 6,7 % als
talentiert und 10,7 % als motorisch schwach abgeschnitten. 3,2 % der
Viertklässler sind adipös (krankhaft fettleibig) und 11,1 % der Kinder
übergewichtig. 5 % der Viertklässler sind mager.
Die Kinder der
vierten Klassen geben mit 71,4 % an, Mitglied in einem Sportverein zu sein. Die
Kinder des gleichen Jahrgangs gaben 2013 noch mit 62,6 % an, Sport im Verein zu
betreiben. In den zweiten Klassen von 2015 sind 62,4 % der getesteten Kinder
Sportvereinsmitglied.
Analog zum
vergangenen Jahr ist besonders zu erkennen, dass die vierten Klassen von der konsequenten
Durchführung und der ständigen Optimierung des Projektes profitieren. Allein
der Rückgang der Adipositas und des Übergewichts in den vierten Klassen seit Erhebung
der Daten im Jahr 2008, lässt auf den richtigen Einsatz der Ressourcen
schließen. Auch die Sportvereinsmitgliederentwicklung der 7 – 14 Jährigen seit
dem Jahr 2006 lässt positive Rückschlüsse auf die gute Zusammenarbeit im
Netzwerk „Sport“ zu.
Abb.: Entwicklung von
Übergewicht und Adipositas der Viertklässler seit 2008
Abb.: Entwicklung der
Vereinsmitgliedschaft der 7 – 14-Jährigen im Verhältnis zur
Gesamtmitgliederzahl seit 2006
Im Rahmen des
Sport- und Bewegungsmodells der Stadt Hilden sind wichtige Maßnahmen und
Förderangebote in Kooperation mit Sportvereinen und anderen Sportanbietern
entstanden, werden fortgeführt und ständig weiter entwickelt:
- Motopädie/Bewegungsförderung
Seit Beginn
des Sport- und Bewegungsmodells finden zentral Angebote für motorisch schwache
Kinder statt. Es werden Kinder eingeladen, bei denen aufgrund verschiedener
Diagnoseverfahren zu erkennen ist, dass motorische Schwächen vorhanden sind. Der
inklusive Gedanke spielt hier eine besondere Rolle. Ein Diagnoseverfahren ist
der Motodiagnostische Komplextest CHECK!. Weitere Angebote finden zentral und
auf Anfrage an den Schulen und Kindertagesstätten statt.
Aus aktuellem Anlass wurde das
zentrale Angebot in der Turnhalle zur Verlach für Flüchtlingskinder geöffnet
und erweitert. Die gute Vernetzung innerhalb der Ämter und Sachgebiete des
Dezernates III lässt eine unkomplizierte Wegefindung zu.
2.
Talentförderung
Ebenfalls
seit Beginn des Sport- und Bewegungsmodells findet eine Talentförderung für
sportlich begabte Kinder statt. Talentsichtungstage der Sportvereine helfen den
Kindern und Familien, sich zu orientieren.
3.
Reitsport/Voltigieren
Die
Maßnahme findet rotierend an allen Schulen statt. Durch das Angebot
„Voltigieren“ wird den Kindern nicht nur motorisch geholfen, sondern auch der
Umgang mit anderen Lebewesen/Tieren nahe gebracht. Besonders Kinder mit
erhöhtem Förderbedarf können unter dem Stichwort „Inklusion“ hervorragend
unterstützt werden. Es wird besonders darauf geachtet, dass die Gruppen
heterogen aufgebaut sind. An einer städtischen Kita wird ebenfalls Voltigieren
angeboten.
4.
Tanz/Gymnastik
Angebote
wie Jazztanz, Hip Hop, Cheerleading unterstützen besonders die Mädchen in der
positiven Entwicklung des Ausdrucks und des Selbstbewusstseins. Motorische Fähigkeiten
werden durch Tanz-AGs gefördert und helfen als Grundlage zur Durchführung anderer
Sportarten.
5.
Ballsportarten/Rückschlagsportarten
Um
die Vielseitigkeit und Ganzheitlichkeit des Sport- und Bewegungsmodells zu wahren
und besonders zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, finden ebenfalls AGs in
den Sportarten Fußball, Basketball, Handball, Tennis, Volleyball etc. statt.
6.
Fortbildungsveranstaltungen
Um
den Ansprüchen der Lehrerschaft bzw. der Erzieherinnen gerecht zu werden,
werden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen Ernährung, Bewegung
und Psyche, Ringen und Raufen, Didaktik und Methodik etc. durchgeführt bzw.
durch Weiterleitung von Angeboten durch den Kreis bekannt gemacht.
Den
Familien und allen beteiligten Schulen geht regelmäßig eine überarbeitete Liste
der Hildener Sportvereine und anderer Sportanbieter, die Angebote für Kinder
und Jugendliche haben, zu.
Alle
Maßnahmen und Veranstaltungen werden durch regelmäßigen Informationsfluss und
stetigen Austausch begleitet. Die Planung/Durchführung der Angebote ist ein
sich ständig ändernder Prozess und passt sich den Umständen, Voraussetzungen,
Gegebenheiten und Bedarfen der beteiligten Personen an.
7.
Schwimmförderung/Wassergewöhnung
Seit
dem Jahr 2007 wird die Schwimmförderung/Wassergewöhnung von Verwaltungsseite
ausgebaut. Erprobte Module, die einen Mehrwert für die Wassergewöhnung in der
Kita und für den Ausbau der Schwimmfähigkeit Hildener Grundschulkinder
herbeiführen, sind:
·
ausgebautes
Kurssystem
o
Erweiterung der Kurse durch mehr Einheiten und den
Ausbau der Wasserzeiten
o
Intensivere Betreuung durch Sporthelfer und weitere
Übungsleiterinnen und Übungsleiter
o
Schaffung zusätzlicher Transportmöglichkeiten für
Kindertageseinrichtungen
o
Vertretungsregelungen über Assistentenpool
·
Qualifizierung
o
Zusatzqualifizierung der Übungsleiterinnen und
Übungsleiter
o
Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher
o
Fortbildung für Lehrkräfte
o
Fortbildung für Eltern
·
Unterstützung im Schwimmunterricht
o
Schwimmfachkräfte sind im Schwimmunterricht der
Schulen vertreten
o
Hilfe im gebundenen Ganztag und bei
„Inklusionskindern“
o
Empfehlungspapier für Lehrkräfte zur Weiterleitung
von Nichtschwimmern an das Sportbüro
·
Schwimmtest in den Grundschulen
o
Objektive Wahrnehmung durch „Externe“
o
Einladung zu Schwimmförderkursen
·
Öffentlichkeitsarbeit
o
Kalender
o
Plakat für Kindertageseinrichtungen „Wir haben es
geschafft“
o
Erstellung und Druck von Flyern zur Information und
Aufklärung
KommSport
Die Sportverwaltung der Stadt Hilden hat sich im letzten Jahr
in Kooperation mit dem Stadtsportverband Hilden zur Teilnahme an der
Landesinitiative KommSport beworben
und mit 32 anderen Städten den Zuschlag erhalten.
Neben der Durchführung einer Fitnesstestung zielt dieses
Projekt in der Hauptsache darauf ab, motorisch schwachen Kindern die
Möglichkeit zu geben, in zielgerichteten Sport- und Bewegungsangeboten
ganzheitlich und individuell gefördert zu werden.
Aufgrund der durch das Projekt zur Verfügung stehenden
Mittel, ist es dem Sportbüro möglich, zusätzliche Maßnahmen zur ganzheitlichen
Förderung der Kinder zu implementieren. Konkret konnten bereits die im
Folgenden aufgeführten Angebote initiiert werden:
-
Ferienkurse Voltigieren für Kinder mit motorischen
Förderbedarf, Fortführung im Sportverein
-
Basketball- und Bewegungscamp für Kinder mit motorischen
Förderbedarf, Fortführung im Sportverein
-
Individueller Förderunterricht an den Schulen, nach
Rücksprache mit den Sportlehrkräften für Kinder mit (laut CHECK!) motorischen
Defiziten bzw. sportlicher Begabung
-
Regelmäßiges Sport/Judoangebot für Kinder mit motorischem
Förderbedarf und sportlichen Stärken
gez. Birgit Alkenings
Finanzielle Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen (ja/nein) |
ja |
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Produktnummer
/ -bezeichnung |
080201 |
Sport-, Vereins-, Verbandsförderung |
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Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
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Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
x (hier ankreuzen) |
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Folgende Mittel sind im Ergebnis- /
Finanzplan veranschlagt: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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2016 |
0802010020 |
div. |
Durchführung von Veranstaltungen |
26.500,- |
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Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich
folgende neue Ansätze: (Ertrag und Aufwand im
Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen) |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Bei über-/außerplanmäßigem
Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung gewährleistet durch: |
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Haushaltsjahr |
Kostenträger/
Investitions-Nr. |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Stehen
Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur
Verfügung? (ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein x (hier ankreuzen) |
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Freiwillige
wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet. Die
Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
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Wurde die Zuschussgewährung Dritter
durch den Antragsteller geprüft – siehe SV? |
ja x (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
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Finanzierung/Vermerk
Kämmerer Gesehen Klausgrete |
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