Betreff
Projekt der Stadtbücherei: "Bibliothek im Wandel - automatisierte Außenrückgabe"
Vorlage
WP 14-20 SV 41/032
Aktenzeichen
III/41 Bü
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt das Konzept für die Einführung einer automatisierten Außenrückgabe zur Kenntnis und empfiehlt eine entsprechende Umsetzung.

 

  1. Über die Bereitstellung der Haushaltsmittel wird im Rahmen der Haushaltsberatungen 2016 entschieden.

 

 

 

Birgit Alkenings

 


Erläuterung und Begründung:

 

Die Stadtbücherei Hilden hat bereits sehr früh – ab 2003 – die Medienausleihe und –rückgabe auf Selbstverbuchung mittels RFID-Technik umgestellt und 2008 vollständig abgeschlossen. Seitdem stehen den Bibliothekskunden drei Selbstverbuchungsgeräte im Erdgeschoss zur Verfügung. In den Jahren 2010 bis 2013 wurde die Attraktivierung der Stadtbücherei fortgesetzt und in eine vollständige Neukonzeption der Bibliothek eingebunden. Zur Umsetzung konnten Landesfördermittel für Bibliotheken gewonnen werden.

 

Inzwischen haben viele andere Öffentliche Bibliotheken bei der Bibliotheksautomatisierung nachgezogen und bieten auch automatisierte Außenrückgaben für die Medienrückgabe außerhalb der Öffnungszeiten an. Aus Kostengründen wurde dies seinerzeit in Hilden abgelehnt. Die an Hilden angrenzenden Bibliotheken in Düsseldorf, Erkrath, Haan, Langenfeld und Solingen bieten inzwischen alle die automatisierte Außenrückgabe an. Inzwischen gibt es Bibliotheken, wie z.B. in Meerbusch, die den Zugang der Bibliothek auch außerhalb der Öffnungszeiten ermöglichen und dies mit Hilfe von Automatisierung und Sicherheitspersonal umsetzen. Die Überlegungen zu den Bibliotheksneubauten in Monheim und Kamp-Lintfort zielen auch in diese Richtung.

 

In Hilden steht hingegen weiterhin nur ein manueller 24-Stunden-Rückgabekasten zur Verfügung. Es handelt sich dabei um einen großen „Briefkasten“, in den Medien eingeworfen werden. Am Folgetag (bzw. dienstags nach einem Wochenende) erfolgt die Leerung des Kastens und manuelle Rückbuchung durch das Bibliothekspersonal.

 

Die Kunden erwarten inzwischen jedoch eine automatisierte Rückbuchung ihrer Medien auch außerhalb der Öffnungszeiten und zeigen immer weniger Verständnis, warum eine händische Rückbuchung durch das Personal erst am Folgetag möglich ist. Denn durch die zeitverzögerte manuelle Rückbuchung kommt es immer wieder zu Leihfristüberschreitungen und Kundenbeschwerden.

 

Folgende Aspekte sprechen für die Inbetriebnahme einer automatisierten Außenrückgabe zum aktuellen Zeitpunkt:

1.    Der Service wird verbessert, die Bibliothek wird ihrer Aufgabe als moderne Informationsdienstleisterin gerecht und entspricht den Kundenanforderungen. Die Kundenzufriedenheit würde eindeutig erhöht; dies berichten auch andere Bibliotheksleitungen, die eine automatisierte Außenrückgabe eingeführt haben.

2.    Die Rationalisierung führt zu einer Optimierung der Betriebsabläufe, ganz im Sinne des im Qualitätsmanagement geforderten „kontinuierlichen Verbesserungsprozesses“.

3.    Für das Projekt werden Bibliotheksfördermittel in Höhe von 60% der Gesamtkosten beantragt, so dass sich der Eigenanteil auf rund € 8.500 reduziert. Die Chancen auf eine Förderung stehen gut, denn die Verbesserung von Services durch die Automatisierung von Betriebsabläufen stellt einen Förderschwerpunkt dar. Bisher hat das Land die Projektanträge der Stadtbücherei Hilden immer sehr wohlwollend aufgenommen und zahlreiche Projekte in den vergangenen Jahren gefördert.

4.    Durch die Automatisierung von Arbeitsabläufen, die bisher per Hand vorgenommen wurde, können wöchentlich zirka drei Personalstunden im FAMI-Bereich eingespart werden, was zu einer Einsparung der Personalkosten von jährlich zirka € 3.700 führt. Damit leistet die Stadtbücherei einen Beitrag zur Reduzierung der Personalkosten der Stadtverwaltung.

5.    Um die Gesamtkosten so gering wie möglich zu halten, sieht die vorgesehene Umsetzung nur eine sogenannte „kleine“ Lösung mit Medienschlitz, Quittungsdrucker und auf der Innenseite einem Bücherwagen vor. Bei dieser Variante kann auf einen teuren Schallschutz sowie eine zusätzliche Außenbeschattung verzichtet werden.

Der Einbau erfolgt in die Außenfassade zum Nove-Mesto-Platz und beinhaltet einem Rückgabecontainer auf der Innenseite der Bibliothek. Unzulässige Medien oder Gegenstände werden nicht angenommen. Die Baunebenkosten (Entfernen eines Glaselements aus der Außenfassade, zusätzliche Daten- sowie eine Stromleitung) werden vom Amt für Gebäudewirtschaft vorsichtig auf € 7.000 geschätzt und für den Haushalt 2016 angemeldet.

 

 

Kostenaufstellung

 

Die Kostenermittlung erfolgte über das Einholen von Kostenvoranschlägen bei drei Anbietern von automatisierten Außenrückgaben sowie des erforderlichen weiteren Clients der Bibliothekssoftware.

Die Baunebenkosten wurden vom Amt für Gebäudewirtschaft geschätzt (s.o.). Sie sind nicht förderfähig durch das Land NRW, d.h. können nicht bei der Fachstelle im Rahmen eines Antrages auf Bibliotheksfördermittel berücksichtigt werden.

 

Kostenart

 

Kostenträger

Bezeichnung

Kosten incl. MwSt

Förderung (60%)

Eigenanteil (40%)

81002

investiv

406010020

SIP/2-Client für „BibliothecaPlus“

€ 1.178

€ 707

€ 471

81002

investiv

406010020

Automatisierte Außenrückgabe

€ 20.000

€ 12.000

€ 8.000

Wird von Amt I/26 bewirtschaftet

Baunebenkosten

€ 7.000

(geschätzt)

-

€ 7.000

Gesamt:

 

 

 

€ 28.178

€ 12.707

€ 15.471

 

Tendenziell zeichnet sich ab, dass Bibliotheken zukünftig auch über die regulären Öffnungszeiten hinaus für die Kunden zugänglich sein werden. Im Bereich der Bibliotheksautomatisierung zählte Hilden früher zu den innovativsten Einrichtungen in NRW. Doch inzwischen haben viele Bibliotheken nachgezogen bzw. haben im Bereich der automatisierten Außenrückgabe Hilden überholt. Um sich technisch nicht auf‘s Abstellgleis zu bewegen, sollte jetzt die Möglichkeit genutzt werden, um einen Landesmittelantrag zu stellen. Die Fördervoraussetzungen für ein solches Projekt sind durch das neue Kulturfördergesetzt optimal, doch es ist nicht abzusehen, wie lange die Bedingungen so bleiben.

Unter Berücksichtigung der eingesparten Personalkosten amortisiert sich das Projekt in gut vier Jahren.

 

 

 

Birgit Alkenings


Finanzielle Auswirkungen  

 

Finanzielle Auswirkungen (ja/nein)

Ja

Produktnummer / -bezeichnung

040601 Betreiben einer Stadtbücherei

 

Investitions-Nr./ -bezeichnung:

I411500019

 

Pflichtaufgabe oder

freiwillige Leistung/Maßnahme

Pflicht-

aufgabe

 

(hier ankreuzen)

freiwillige

Leistung

X

(hier ankreuzen)

 

 

Folgende Mittel sind im Ergebnis- / Finanzplan veranschlagt:

(Ertrag und Aufwand im Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen)

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

2016

406010020, I411500019

81002

SIP/2-Client für „BibliothecaPlus“

€ 1.178

(davon Eigenanteil: € 471)

2016

406010020, I411500019

81002

Automatisierte Außenrückgabe

€ 20.000

(davon Eigenanteil: € 8.000)

2016

Wird von Amt I/26 bewirtschaftet

Baunebenkosten

€ 7.000

(geschätzt)

 

 

 

 

 

 

Aus der Sitzungsvorlage ergeben sich folgende neue Ansätze:

(Ertrag und Aufwand im Ergebnishaushalt / Einzahlungen und Auszahlungen bei Investitionen)

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei über-/außerplanmäßigem Aufwand oder investiver Auszahlung ist die Deckung  gewährleistet durch:

Haushaltsjahr

Kostenträger/ Investitions-Nr.

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stehen Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung? (ja/nein)

ja

werden beantragt

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet.

Die Befristung endet am: (Monat/Jahr)

 

31.12.2019

 

Wurde die Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft – siehe SV?

ja

X

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Finanzierung/Vermerk Kämmerer

 

Gesehen Klausgrete

 

 


Personelle Auswirkungen

 

Im Stellenplan enthalten:

 

 

 

Planstelle(n):

 

Bei den Stellen 41.04070 ODER 41.04090 kann eine Reduzierung von 39 auf 36 Wochenstunden erfolgen.

 

 

 

Vermerk Personaldezernent

 

Gesehen Danscheidt