Beschlussvorschlag:
Der Sozialausschuss nimmt den Bericht zu den Ergebnissen der „Aktion Ü 80“ zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
In der Sitzung des
Sozialausschusses vom 25.11.2010 wurde das Angebot eines Hausbesuches für
Einwohnerinnen und Einwohner, die in Form einer Fragebogenaktion durchgeführt
wurde, vorgestellt (vgl. SV WP 09-14 SV 50/028).
Analog zur Aktion für
über 85-jährige (Aktion Ü 85) im Jahr 2010, die seinerzeit große Resonanz fand
und zu zahlreichen Hausbesuchen und Beratungen führte, führte das Amt für
Soziales und Integration im Jahr 2013/14 die „Aktion Ü 80“ durch.
Ziel dieser Aktionen
war, das Beratungsangebot bekannt zu machen und so gezielt auf die Personengruppe
zuzugehen, die eventuell Beratung oder Unterstützung in den Bereichen Pflege,
Wohnen, unterstützenden Leistungen/Dienste benötigen könnte. Außerdem sollte so
eine persönliche und gezielte Ansprache auch derjenigen erfolgen, die aufgrund
von Hemmschwellen oder Mobilitätsproblemen nicht die Sprechstunden des Amtes
aufsuchen oder von sich aus um einen Hausbesuch bitten würden.
Bürger und Bürgerinnen
der Stadt der Jahrgänge 1926 bis 1932 in Privathaushalten erhielten im Rahmen
der „Aktion Ü 80“ ein Anschreiben mit Fragebogen und dem Angebot eines Hausbesuches
durch Mitarbeiterinnen der Abteilung Besondere soziale Dienste.
Aufgrund der Vielzahl
der Personen erfolgten die Anschreiben in 2 Abschnitten:
- Mai 2013 –
Jahrgänge 26 bis 29 – 943 Personen
- Februar 2014
Jahrgänge 30 bis 32 - 955 Personen
Die Aktion ist
mittlerweile nahezu abgeschlossen und war wiederum sehr erfolgreich.
„Aktion Ü 80“ in Zahlen
Jahrgang 1926 bis 1929
Personenzahl zum
Stichtag, die ein Anschreiben erhielten            943
Antworten                                                                                        470
Rücklaufquote                                                                                           49,8
%
Hausbesuchswünsche                                                                 71
Lebenssituation der 470
Personen                           alleinlebend    194
                                                                                 Ehe/Familie   276
Lebenssituation der Personen, die Hausbesuch
wünschten (71)                                                       alleinlebend  39
                                                                                 Ehe/Familie  32
Jahrgang 1930 bis 1932
Personenzahl zum
Stichtag, die ein Anschreiben erhielten            955
Antworten                                                                                        540
Rücklaufquote                                                                                           56,5
%
Hausbesuchswünsche                                                                 60
Lebenssituation der 540
Personen                           alleinlebend    212
                                                                                 Ehe/Familie   328
Lebenssituation der Personen, die Hausbesuch
wünschten (60)                                                       alleinlebend  32
                                                                                 Ehe/Familie  28
„Aktion Ü 80“ gesamt
Personenzahl zum
Stichtag, die ein Anschreiben erhielten            1.898
Antworten                                                                                       Â
1.010
Rücklaufquote                                                                                           53,2
%
Hausbesuchswünsche                                                                 131
Lebenssituation der Personen,
die Hausbesuch wünschten (131)                        alleinlebend  71
                                                                                 Ehe/Familie  60                                                                                        Â
                      Â
 Hausbesuche
Wie schon bei den
Bürgern der Altersgruppe 85 und älter wurdeÂ
auch die „Aktion Ü80“ von den Bürgern durchweg positiv aufgenommen. Dies
zeigt einerseits die hohe Rücklaufquote und andererseits die teilweise freundlichen
Bemerkungen auf den zurückgesandeten Fragebogen.
Von den 131 gewünschten
Besuchen konnten die Mitarbeiterinnen mittlerweile nahezu alle Personen
besuchen (126).
Bei der Mehrzahl der
durchgeführten Besuche dominierte auch in dieser Altersgruppe der Wunsch, die
Angebote und die Mitarbeiterinnen des Seniorenbüros kennenzulernen und bei Bedarf
eine Ansprechpartnerin zu haben (44 %).
Im Verlauf der Gespräche
oder aber auf Wunsch der besuchten Personen erfolgten gezielte Beratungen und
Informationen zu den Themen:
- unterstützende
/betreuende Dienste                     20 %
- Vorsorgevollmachten                                            10 %
- Heime und betreute
Wohnmöglichkeiten             12 %
- Anträge                                                                  8 %
- Weitervermittlung an
ehrenamtliche Dienste        4 %
- Informationen zu
Nachbarschaftszentren           1 %
- Wohnberatung                                                       1
%
Die „Aktion Ü 85“ sowie
die aktuelle „Aktion Ü 80“ mit dem Instrument der zugehenden Beratung haben dem
Seniorenbüro ein „Gesicht“ gegeben und dazu geführt, das Beratungsangebot der
Stadt über den üblichen Kreis derjenigen, die mit klassischen
öffentlichkeitswirksamen Aktionen erreicht werden können, bekannt werden zu
lassen.
Auch wenn oftmals kein
dringender Beratungsbedarf der besuchten Personen bestand, gibt die Aktion die
Möglichkeit, präventiv tätig zu werden und durch Hilfestellung und
Bereitstellung von Informationen die ambulante Versorgung in der eigenen
Wohnung zu fördern sowie Vereinsamungstendenzen entgegenzusteuern. Ein nicht zu
unterschätzender Aspekt ist für die Bürger auch die Sicherheit, im Bedarfsfall
einen Ansprechpartner des Besonderen sozialen Dienstes zu kennen.
Die vergangene „Aktion Ü
85“ hat gezeigt, dass auch noch nach Jahren auf das Angebot zurückgegriffen
wird.
Birgit Alkenings