Betreff
Umsetzung der Projekte "Lernort Bibliothek" und "Einführung eines Kassenautomaten"
Vorlage
WP 09-14 SV 41/151
Aktenzeichen
III/41 Bü
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den Sachstandsbericht zur Umsetzung der Projekte „Lernort Bibliothek“ und „Einführung eines Kassenautomaten“ zur Kenntnis.

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Mit Fördermitteln des Landes NRW konnten 2013 die Projekte „Lernort Bibliothek“ und „Einführung eines Kassenautomaten“ umgesetzt werden. Die Zuwendungsbescheide der Bezirksregierung Düsseldorf zur Umsetzung der o.g. Projekte“ ergingen frühzeitiger als in den Vorjahren, so dass die Vorbereitungen für die Projektumsetzungen bereits im Mai 2013 erfolgten.

 

  1. Umsetzung des Projektes „Lernort Bibliothek“:

 

Das Projekt „Lernort Bibliothek“ umfasst die folgenden Bausteine:

a)    Bereitstellung von W-Lan in der Stadtbücherei

b)    Einrichtung einer Q-Thek

c)    Aufbau eines digitalen Medienbestandes

d)    Aufbau eines Angebotes an mobilen Endgeräten

e)    Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenzvermittlung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit und Neustrukturierung der Arbeitsabläufe

 

 

Zu a) Bereitstellung von W-Lan in der Stadtbücherei

 

Die Bereitstellung von W-Lan war ein von der Bibliotheksleitung schon länger verfolgtes Ziel und konnte bereits zu Jahresbeginn 2013 umgesetzt werden. In Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung der Stadtverwaltung fiel die Entscheidung zu Gunsten des Anbieters „Hotsplots“ aus. „Hotsplots“ wird in zahlreichen Bibliotheken eingesetzt: Die Daten laufen über Server des Anbieters, so dass die Stadtverwaltung nicht in Haftung genommen werden kann. Bei „Hotsplots“ sind Filter installiert, so dass jugendgefährdende Inhalte geblockt werden. Kunden mit gültigem Büchereiausweis erhalten kostenfreie W-Lan Passwörter an der Information im zweiten Obergeschoss. Andere Interessierte zahlen €1,- für ein ein-, bzw. dreistündiges Passwort.

 

Fazit: Die Nutzung des W-Lans hat seit Einführung des Services kontinuierlich zugenommen. Jugendliche und Erwachsene bringen ihre Endgeräte (Smartphones, Tablets, Notebooks) mit und nutzen das Angebot gleichermaßen.

 

Zu b) Einrichtung einer Q-Thek

 

Voran gegangen war die Kontaktaufnahme mit dem Architekturbüro ReichWamser aus Düsseldorf. Diese hatten die Möbel der Q-Thek im Rahmen eines großen Landesmittelprojektes für die Pilotbibliotheken entwickelt. Es stellte sich schnell heraus, dass es kostengünstiger sein würde, ReichWamser mit der Umsetzung zu beauftragen. Alternativ hätte ein anderes Architekturbüro beauftragt werden können, was jedoch teurer gewesen wäre, weil die Architektenleistungen der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) unterliegen und zusätzliche Rechte von ReichWamser zu erwerben gewesen wären.

 

Nach der Auftragsvergabe an ReichWamser bereiteten diese die Ausschreibungen für die unterschiedlichen Gewerke vor: Lichtobjekt, Tischlerarbeiten, SonicChair. Nach Abstimmung mit dem städtischen Rechnungsprüfungsamt und der Vergabestelle wurden die Aufträge Anfang September 2013 vergeben.

 

Vom 21. bis 23. Oktober wurde das Lichtobjekt installiert, am 24. Oktober die Möbel der Q-Thek montiert, die Warensicherung angeschlossen und die Malerarbeiten durchgeführt und am 25. Oktober erfolgte die Lieferung und Inbetriebnahme des SonicChairs. Pünktlich zur Flashmob-Aktion am 26. Oktober konnte die neue Q-Thek in Betrieb gehen.

 

Fazit: Die Rückmeldungen der Kunden waren bislang ausschließlich positiv. Durch die auffällige Platzierung der Q-Thek im Eingangsbereich der Stadtbücherei, fällt diese direkt ins Auge und die vorhandenen Endgeräte (s. Abschnitt d) Aufbau eines digitalen Medienbestandes) laden zum Ausprobieren ein. Dank Installation einer Warensicherung kam es bislang weder zu Diebstählen, noch zu Diebstahlsversuchen.

 

Zu c) Aufbau eines digitalen Medienbestandes

 

Im Rahmen der BIBNET-Onleihe wurde der Bestandsaufbau mit den anderen Bibliotheken im Kreis Mettmann fortgesetzt.

Darüber hinaus wurde der Bestand an Konsolenspielen um Exemplare für die X-Box und Nintendo 3DS erweitert. Eine Konsole Nintendo 3DS und Zubehör für die Playstation 3 stehen nun auch zur Ausleihe durch die Kunden zur Verfügung.

Seit Januar 2013 findet einmal monatlich ein Gaming-Nachmittag für Jugendliche in der Stadtbücherei statt.

 

Fazit: Mit der Anschaffung von Konsolenspielen und Zubehör erschließt sich die Bibliothek einen neuen Bereich. Die Ausleihe der Konsolenspiele hat im Verlauf des Jahres 2013 deutlich zugenommen. Die Gaming-Nachmittage für Jugendliche wurden nicht so gut angenommen wie erhofft. Ab Januar 2014 werden sie deshalb in Gaming-Veranstaltungen für Familien umgewandelt.

 

Zu d) Aufbau eines Angebotes an mobilen Endgeräten

 

Die unter b) beschriebene Einrichtung der Q-Thek weist eine Besonderheit gegenüber den Q-Theken der Pilotbibliotheken aus: In ihr werden ausschließlich Endgeräte zum Ausprobieren und Testen präsentiert. Entsprechend wurden von ReichWamser extra hierfür besondere Möbel konzipiert.

 

Zur Eröffnung der Q-Thek konnten aus Projektmitteln zwei Smartphones (Samsung, I-Phone), drei E-Book-Reader (Tolino, Kindle, Kobo) und sechs Tablets (I-Pad, Samsung, Acer, Kindle Fire, Google Nexus, Asus) angeschafft werden. Um Kunden die Möglichkeit zu geben, auch kostenfreie Apps herunter zu laden, wurden die Geräte ins Hotsplots W-Lan der Stadtbücherei eingebunden und sind nun dauerhaft online.

 

Das Thema der Warensicherung dieser Geräte wurde von ReichWamser bei den Planungen berücksichtigt und ein leistungsfähiges System der Firma Zacom installiert. Sobald die Stromverbindung zwischen Endgerät und Warensicherung getrennt wird, ertönt ein sehr unangenehmer und lauter Alarm.

 

Fazit: Die Endgeräte erfreuen sich großen Interesses der Bibliotheks- und Ticketzentralenbesucher. Klein und Groß versucht sich an den einzelnen Geräten. Dank Warensicherung und Filtersoftware gab es bisher keine Probleme. Ausnahme: die Apple-Geräte (I-Phone und I-Pad) sind aus jetziger Sicht nicht für den Einsatz in Bibliotheken geeignet, weil hier von den Nutzern Änderungen am Gerät vorgenommen werden können, die zur Sperre und umfangreicher Neuinstallation führen.

 

Zu e) Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenzvermittlung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit und Neustrukturierung der Arbeitsabläufe

 

Im Rahmen des Partnerbibliotheksprogrammes des Lernort-Projektes konnte die Stadtbücherei bereits von den Erfahrungen des Social Media Fachmanns Christoph Deeg profitieren. Drei Termine mit ihm fanden in der zweiten Jahreshälfte 2013 statt. Dabei ging es einerseits darum, die vorhandenen Plattformen Facebook, Twitter und Blog zu optimieren und andererseits um die Re-Organisation der Arbeitsabläufe. Durch die Teilnahme aller Mitarbeiterinnen an den Social Media Aktivitäten mussten Arbeitsabläufe anders organisiert werden oder wurden teilweise abgeschafft.

Dies führte zu einer Neuorganisation der Arbeitsabläufe, in deren Rahmen auch Lektoratstätigkeiten an die Fachangestellten übertragen wurden.

 

Außerdem wurde ein attraktiver neuer Flyer zur Stadtbücherei gedruckt, der sowohl an Neubürger ausgegeben, als auch bei den Neuanmeldungen in der Bibliothek verteilt wird.

 

Fazit: Dank der Unterstützung von Christoph Deeg gibt die Stadtbücherei ein gutes Bild in Facebook, Twitter und Blog ab. Andere Verwaltungsbereiche informieren sich bei der Bibliotheksleitung vor Einführung eigener Facebook-Auftritte oder bei Problemen mit dem Programm. Dies hat zu einem Imagegewinn der Bibliothek in der Öffentlichkeit und innerhalb der Verwaltung, geführt.

 

Kosten des Projekts:

 

Projektkomponente

 Gesamt

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

Einrichtung Q-Thek

 60.168,98 €

  42.118,29 €

  18.050,69 €

Aufbau eines digitalen Medienbestandes

   1.238,00 €

       866,60 €

       371,40 €

Aufbau eines Angebotes an mobilen Endgeräten

   5.410,00 €

    3.787,00 €

    1.623,00 €

Coaching, Flyer etc.

   2.885,00 € 

    2.019,50 €

       865,50 €

Gesamt:

 69.701,98 €

  48.791,39 €

  20.910,59 €

 

 

  1. Umsetzung des Projektes „Einführung eines Kassenautomaten“:

 

Ab Ende Mai 2013 wurde mit der Erstellung des Leistungsverzeichnisses für den neu einzuführenden Kassenautomaten begonnen. Hilfreich war hierbei das vorliegende Leistungsverzeichnis für einen Kassenautomaten der Stadtbibliothek Neuss. Gemeinsam mit der städtischen IT-Abteilung, dem Rechnungsprüfungsamt und der Vergabestelle wurde das Hildener Leistungsverzeichnis erstellt und versandt.

 

Nach Auswertung durch die Vergabestelle erhielt die Firma DCSI den Zuschlag zur Lieferung und Inbetriebnahme des Kassenautomaten. Der angebotene Automat der Firma DCSI erfüllte alle im Leistungsverzeichnis aufgeführten Kriterien und war deutlich kostengünstiger als ein Vergleichsangebot. Die Inbetriebnahme sollte bis Ende Oktober 2013 abgeschlossen sein.

 

Zur berücksichtigen galt es, dass die Firma DCSI zwar bereits in anderen Bibliotheken Kassenautomaten installiert hatte, jedoch noch nicht mit der in Hilden eingesetzten Bibliothekssoftware „BibliothecaPlus“. Hierfür war mit der Betreiberfirma OCLC eine entsprechende Softwareschnittstelle zu parametrisieren.

 

Die Abstimmung zwischen DCSI und OCLC dauerte länger als geplant und warf den Zeitplan um zirka vier Wochen zurück, so dass die Lieferung erst im November 2013 erfolgte. Die erforderlichen Netzwerk- und Stromanschlüsse waren zuvor von Gebäudewirtschaft und IT-Abteilung koordiniert worden.

 

Leider ergaben sich nach der Inbetriebnahme eine Reihe von technischen Problemen und einige Komponenten des Gerätes mussten ausgetauscht werden. Der reibungslose Ablauf über mehrere Wochen war dadurch bisher nicht gewährleistet und es ist zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: 08.01.2014) noch nicht möglich zu beziffern, wie hoch die Zeitersparnis für die Mitarbeiterinnen tatsächlich ist und wie viele Kunden den neuen Service der EC-Zahlung in Anspruch nehmen.

 

Durch die Wahl eines kostengünstigen Automaten der Firma DCSI wurden weniger Finanzmittel benötigt als ursprünglich beantragt (- € 15.228).

 

 

Kosten des Projekts:

 

Projektkomponente

 Gesamt

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

Kassenautomat

23.794,05 €

16.655,84 €

   7.138,22 €

Schnittstelle

   4.153,10 €

   2.907,17 €

   1.245,93 €

Gesamt:

27.947,15 €

19.563,01 €

   8.384,15 €

 

 

  1. Einsparungen:

 

Bei beiden Projekten war es im Rahmen des Vergabewesens möglich, die Kosten gegenüber den ursprünglichen Planungen zu reduzieren (Vergabe an kostengünstigste Anbieter). Im Projekt „Lernort Bibliothek“ betrug die Einsparung € 4.362 (6% der Gesamtkosten) und bei der Einführung des Kassenautomaten sogar € 15.228 (35% der Gesamtkosten).

 

 

 

Horst Thiele

 


 

Finanzielle Auswirkungen  

 

Finanzielle Auswirkungen (ja/nein)

Ja

Produktnummer / -bezeichnung

040601

Bücherei

Investitions-Nr./ -bezeichnung:

 

 

Haushaltsjahr:

 

Pflichtaufgabe oder

freiwillige Leistung/Maßnahme

Pflicht-

aufgabe

 

(hier ankreuzen)

freiwillige

Leistung

 

(hier ankreuzen)

 

 

Die Mittel stehen in folgender Höhe zur Verfügung:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Mehrbedarf besteht in folgender Höhe:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Deckung ist gewährleistet durch:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stehen für den o. a. Zweck Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung? (ja/nein)

ja

 

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet.

Die Befristung endet am: (Monat/Jahr)

 

 

Wurde die Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft – siehe SV?

ja

 

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Finanzierung:

 

 

 

Vermerk Kämmerer

Gesehen Klausgrete