Erläuterungen zum Antrag:

Antragstext:

Stellungnahme der Verwaltung:

Zu 1.

Eigene Daten zum Waldschadensbericht werden im Hildener Stadtwald nicht erhoben, vielmehr wird davon ausgegangen, dass die hiesigen Werte dem Landesdurchschnitt entsprechen, jedenfalls den Augenschein nach nicht schlechter sind.

Positiv auswirken dürfte sich hier die große Baumartenvielfalt und vielschichtige Vertikalstruktur (ausgeprägter Mischwald mit ca. 70% Laubholzanteil). Pflanzungen werden dabei schon seit Jahren nur noch kleinflächig angelegt (in sog. Femeln) und vielfach hat sich Naturverjüngung unter den vorhandenen Altbeständen eingestellt.

Zudem wurde im Stadtwald schon zweimal eine Bodenschutzkalkung durchgeführt.

Zu 2. und 3.

In der von NRW-Umweltminister Remmel angekündigten Waldstrategie 2050 soll betrachtet werden, wie nachhaltige, ökonomische Nutzung des Waldes aussehen kann, wie

Naturschutz und Umweltbildung im Wald ausgebaut werden können sowie die Frage: Wie sehen die zukünftigen Strategien und Maßnahmen aus, um unseren Wald auf den Klimawandel vorzubereiten?

Dazu werden neben dem jährlichen Waldzustandsbericht eine Landeswaldinventur und ein Waldmonitoring durchgeführt. Die Stichprobenpunkte ergeben sich über ein 2 x 2 km Raster und sind an die Probepunkte der Bundeswaldinventur angelehnt. Sie sind im Gelände nicht sichtbar markiert, damit durch die Waldbewirtschaftung kein bewusster Einfluss auf die Daten genommen werden kann.

Zum Stadtwald:

„Zerstörte Flächen“ kommen im Stadtwald nicht vor, auch ist das Aufnahmeraster - wie zuvor genannt - starr festgelegt. Eine Teilnahme der Stadt Hilden an den Erhebungen ist daher nicht gegeben.

Gleichwohl werden die Ziele einer klimaangepassten Waldstrategie bei der Bewirtschaftung des Hildener Stadtwaldes bereits heute verfolgt:

Im Forstbetriebswerk des Stadtwaldes werden die Bewirtschaftungsziele durch folgende Grundsätze ausgefüllt und in der laufenden Praxis bereits umgesetzt:

1.         Ausrichtung der Waldbewirtschaftung auf das Gemeinwohl

2.         Sicherung der Nachhaltigkeit

3.         Verpflichtung zu Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit

4.         Möglichst naturnahe Waldbewirtschaftung

„Dabei wird gemäß Waldfunktionskartierung auf allen Flächen vorrangig Erholungsfunktion, Immissions- und Klimaschutzfunktion erfüllt und diese der Produktionsfunktion gleich-gestellt. … Der Anteil von Douglasien sollte zukünftig im Rahmen von Voranbauten deutlich erhöht werden“…

Douglasien sind recht trockenresistent, gelten als klimafreundlich und wurden, neben Buchen und Eichen, bereits in den letzten Jahren vermehrt im Stadtwald angepflanzt.

Vorausschauend soll der Wald so klimaangepasst entwickelt werden. Dabei werden auch außerhalb der Naturschutzgebiete immer Prozesschutzflächen - meist kleine Altholzinseln mit entsprechenden Totholzanteilen- belassen, soweit es die Verkehrssicherung zulässt.

Zum Naturschutz:

Ca. ¼ der Stadtwaldfläche ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen (FFH-Gebiet), die restliche Fläche unterliegt dem Landschaftsschutz. Hier haben landschaftliche bzw. Naturschutzbelange bei der Bewirtschaftung den Vorrang. Die Bemühungen um die Erhaltung / Vermehrung der Heide sind bekannt. Eine enge Zusammenarbeit mit der Unteren Landschaftsbehörde Mettmann ist gängige Praxis.

Zur Umweltbildung:

Umweltbildung wird im Rahmen von Führungen (Schulklassen, Vereine) vermittelt. Auch installiert sich gerade neben der Waldgruppe „Rehkids“ vom Kindergarten an der Lievenstraße ein ausgewiesener Waldkindergarten an der Evangelischen Kindertagesstätte Sonnenschein am Kalstert.

Eine -allerdings externe- Waldpädagogin ist regelmäßig im Stadtwald unterwegs und vermittelt interessierten Gruppen die Belange des Waldes und der Natur.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Ziele der Waldstrategie 2050 im Hildener Stadtwald durch eigenes Handeln bereits verfolgt und im Wesentlichen erreicht werden.

Thiele