Betreff
Veränderung des Schulangebotes des evangelischen Schulzentrums
Vorlage
WP 09-14 SV 51/280
Aktenzeichen
Dez. III Ga/Ne
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Schule und Sport nimmt den Bericht zur Veränderung des Schulangebotes der evangelischen Landeskirche zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die Vorbereitung einer Kooperationsvereinbarung mit der evangelischen Landeskirche fortzusetzen und einen abschließenden, mit der Landeskirche abgestimmten Entwurf, zur Beratung und Beschlussfassung in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport am 24.09.2014 vorzulegen.


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

In der Stadt Hilden existiert seit vielen Jahrzehnten ein umfangreiches Schulangebot an weiterführenden Schulen.

 

  • Wilhelmine-Fliedner-Realschule
  • Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium      Träger evangelische Landeskirche im Rheinland
  • Erzbischöfliche Theresien-                Träger Erzbistum Köln

Mädchenrealschule  

  • Bettine-von-Arnim-Gesamtschule     Gesamtschulzweckverband Langenfeld-Hilden
  • Helmholtz-Gymnasium
  • Sekundarschule im Holterhöfchen    Träger Stadt Hilden

 

Eine solche Situation bildet für eine Stadt in dieser Größenordnung ein Alleinstellungsmerkmal und belegt durch die damit verbundene außergewöhnliche Vielfalt der Angebote die Attraktivität der Schul- und Bildungsstadt Hilden. Fast jeder zweite Schüler besucht in Hilden eine weiterführende Schule in kirchlicher Trägerschaft. Durch das künftig entfallende Hauptschulangebot bilden sich in Hilden zwei Schulzentren heraus, die weiterführende Schulangebote konzentrieren. An der Gerresheimer Straße sind es das evangelische Schulzentrum mit Wilhelmine-Fliedner-Realschule und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium als auch die vom Erzbistum getragene katholische Mädchen-Realschule. Im Schulzentrum Holterhöfchen bilden das Helmholtz-Gymnasium und die neu eingerichtete Sekundarschule den dortigen städtischen Bildungskampus. Hinzu kommt in Langenfeld an der Stadtgrenze zu Hilden die von den Städten Langenfeld und Hilden gemeinsam in einem Zweckverband betriebene Bettine-von-Arnim-Gesamtschule.

 

Nunmehr hat die evangelische Landeskirche entschieden, bereits zum Schuljahr 2014/2015 die vierzügige Wilhelmine-Fliedner-Realschule aufzulösen und in eine vierzügige Gesamtschule umzuwandeln. Zudem soll das bislang vierzügig geführte Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium künftig auf drei Züge reduziert werden.

 

Ein solches Vorhaben wird nicht ohne Auswirkungen auf die Hildener Schullandschaft bleiben.

 

Die Verwaltung hat frühzeitig die möglichen quantitativen Rückwirkungen und die damit verbundenen möglichen Szenarien gutachterlich prüfen lassen. Die Expertise des Schulentwicklungsplaners, Dr. Garbe, ist als Anlage beigefügt.

 

Insbesondere war zu untersuchen, ob das Schulplatzangebot in Hilden trotz der künftigen Reduzierung des Angebotes am evangelischen Schulzentrum (von 8 Zügen auf 7 Züge) ausreichend ist, um allen Hildener Eltern einen Schulbesuch einer weiterführenden Schule in Hilden zu ermöglichen, sofern sie es denn wünschen. Dazu sind die vorhandenen und zukünftigen Schülerpotentiale als auch die bisherigen Übergangsquoten zu den weiterführenden Schulen geprüft worden. Das Ergebnis zeigt, dass das ehrgeizige Ziel, allen Kindern in Hilden einen Schulplatz anzubieten, gelingen kann. In den nächsten Schuljahren, die zahlenmäßig starke Jahrgänge aufweisen, ist dies jedoch nur möglich, wenn die zulässige Bandbreite bei der Klassenbildung vollständig ausgeschöpft wird. Zudem ist es notwendig, dass die kirchlichen Ersatzschulen den bisherigen Anteil an aufzunehmenden Hildener Schülern beibehalten und darüber hinaus den Korridor der jeweiligen jährlichen Aufnahmequote mit der Stadt Hilden abstimmen und flexibel hinsichtlich des Gesamtangebotes gestalten.

 

Der evangelischen Landeskirche ist vorgeschlagen worden, eine Vereinbarung zur Kooperation im Schulbereich „Gemeinsam für ein gutes Schulangebot in Hilden“ abzuschließen und damit dauerhaft eine kooperative und konsensuale Schulentwicklungsplanung sicherzustellen. Mit einer solchen Vereinbarung würde die Stadt wie die Landeskirche dokumentieren, dass sie sich gemeinsam der Verantwortung zur Bewältigung der künftigen Herausforderungen bewusst und bereit sind, künftig einen gemeinsamen Weg zu gehen. In den ersten Gesprächen hat die evangelische Landeskirche ihr ausdrückliches Interesse an einer solchen Entwicklung und ihre Bereitschaft zur Kooperation erklärt.

 

Als eine erste Gesprächsgrundlage hat die Verwaltung einen Entwurf der Kooperationsvereinbarung formuliert, der als Anlage beigefügt ist. Auf Wunsch der Landeskirche soll die Kooperationsvereinbarung um einen Abschnitt ergänzt werden, der grundsätzlich und dauerhaft die finanzielle Unterstützung des evangelischen Schulzentrums durch die Stadt Hilden neu regelt und dem hohen Anteil der Hildener Schüler Rechnung trägt. Derzeit zahlt die Stadt Hilden einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 26.086,50 €.

 

Es wird vorgeschlagen, die Gespräche zur abschließenden Gestaltung der Kooperationsvereinbarung fortzusetzen und den dann mit der Landeskirche abgestimmten Entwurf in der Herbstsitzung des Ausschusses für Schule und Sport im Jahr 2014 zu beraten. Das nunmehr anstehende Anmelde- und Aufnahmeverfahren soll in Übereinstimmung mit der Landeskirche bereits jetzt dem Ziel Rechnung tragen, jeder Schülerin und jedem Schüler einen Schulplatz in Hilden anbieten zu können.

 

 

 

Horst Thiele


 

Finanzielle Auswirkungen   nein