Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Jahresbericht 2013 der Aufsuchenden Jugendarbeit zur Kenntnis.
Erläuterungen und Begründungen:
Im März 2013 ist die Stelle der Aufsuchenden
Jugendarbeit neu besetzt worden. Es wurde eine sozialpädagogische Fachkraft
eingestellt, um den Aspekten, wie mobile Beratungsangebote vor Ort, Vernetzung
und Kenntnisse über das soziale Netzwerk Rechnung zu tragen. Die Fachkraft wird
in Abwesenheitszeiten durch ebenfalls sozialpädagogische Fachkräfte vertreten,
um eine kontinuierliche und qualifizierte Betreuung für die Jugendlichen und
Gruppen zu ermöglichen.
Ebenso wurde in 2013 die Sicherheits- und
Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei, Ordnungsamt und dem Amt für Jugend,
Schule und Sport erneuert, um eine Zusammenarbeit schnell und effektiv leisten
zu können.
Die neue Fachkraft konnte sich im Frühjahr
2013 sehr schnell bei den Jugendlichen und den entsprechenden Dienststellen
bekannt machen. Die Zusammenarbeit mit Ordnungsamt, Polizei und Bauhof, sowie der
Unterhaltung und dem Grünflächenamt, wurde von Anfang an intensiv gesucht. Sie
begreift sich als unterstützende und helfende Instanz für Jugendliche, die bei
Bedarf die Konsequenzen von Regelverstößen aufzeigt und im ungünstigsten Fall
andere Dienststellen mit einbezieht, um erweiterte Konsequenzen vorzuschlagen.
Hierzu wurde gemeinsam mit der Polizei und dem Ordnungsamt ein
Handlungsleitfaden entwickelt der klar Zuständigkeiten, Informationswege,
Handlungsbefugnisse etc. regelt.
Der regelmäßige Einsatz der Aufsuchenden
Arbeit erfordert ein intelligentes System, wie die Orte im gesamten Stadtgebiet
von Hilden aufgesucht werden müssen, um einerseits großflächig präsent zu sein
und andererseits in Einzelfällen eine stärkere Präsenz zeigen zu können. Um
hier einen möglichst großen Radius abzudecken, wird die Aufsuchende
Jugendarbeit meistens mit dem Fahrrad durchgeführt. In einer festgelegten
Runde, die fast 22 km beträgt, werden bereits bekannte Punkte im Stadtgebiet
1-2 mal am Tag angefahren. Diese Punkte sind aus den letzten Jahren bekannt
oder kamen durch Bürgerbeschwerden hinzu. Zugleich fanden an Tagen, wie z.B.
„Tanz in den Mai“ und an anderen „verlängerten Wochenenden“, Einsätze mit
Doppelbesetzung statt.
Als bisheriges Ergebnis für 2013 sind
folgende Punkte festzuhalten:
Es gibt in Hilden derzeit 3 auffälligere
Stellen, an denen sich Jugendgruppen treffen:
-
Nahumgebung
Rathaus/Bücherschrank und der Spielplatz Mettmannerstr. (beide im Innenstadtbereich)
Hier treffen sich häufig Jugendliche
zur sog. „Warm up-Party“, dem zusammenkommen vor dem eigentlichen Partybesuch.
Von dort starten diese  Gruppen ins
„Nachtleben“ (häufig Freitags).
-
 Schutzhütte Am Kalstert
Dort trifft sich eine Gruppe
regelmäßig wochentags nach der Arbeit und läutet dort ihren Feierabend ein.
Freitags und samstags ist diese Gruppe dort nicht anzutreffen. Des Weiteren
wird der Platz noch von anderen Gruppen genutzt, welche den Ort nachts anfahren
und dort mitgebrachtes Essen zu sich nehmen (hier entsteht häufig ein großes
Müllaufkommen).
-
Die
Spielplätze Haselweg, Pestallozzistr., Am Bruchhauserkamp und Topsweg im Hildener
Süden
Hier trifft sich eine aus bis zu 15
Jugendlichen bestehende Gruppe, welche sich wechselweise auf den genannten
Spielplätzen aufhalten.
Zu allen Gruppen besteht Kontakt. Die
Jugendlichen werden durch die Fachkraft angesprochen und es werden Angebote
gemacht, welche im Rahmen von gemeinsamen Einrichtungsbesuchen, im sportlichen
Bereich oder Allgemeiner Lebensberatung liegen.
Die Allgemeine Lebensberatung wurde zunächst
zögerlich angenommen, erste Kontaktaufnahmen durch die Jugendlichen fanden
mittlerweile jedoch statt. Es bedarf sicherlich 1 – 2 Jahre Kontaktarbeit, bis
eine valide Vertrauensbasis geschaffen ist.
Die Jugendlichen kommunizieren das Angebot
der AJA durch Mundpropaganda untereinander weiter. Erfreulicherweise ist
bereits ein positiver Ruf der AJA unter den Jugendlichen entstanden.
Andere Angebote, wie gemeinsame
Einrichtungsbesuche, werden überwiegend abgelehnt. Die Jugendlichen möchten
sich an den von ihnen gewählten Orten treffen, um ihre Zeit ohne Regeln,
Einschränkungen oder Aufsicht dort verbringen zu können.
Die angetroffenen Jugendgruppen bestehen zu
fast 75% aus männlichen Jugendlichen. Der Zugang zu den weiblichen Jugendlichen
wird durch eine paritätische Besetzung in der Aufsuchenden Arbeit in Zukunft
damit erreicht, dass eine Fachkraft aus dem Bereich des Fachamtes punktuell mit
eingesetzt wird.
In der laufenden Saison ist es mehrfach zu
schwierigen Situationen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gekommen. Dies
passierte meist zu später Stunde, wenn zuvor in erheblichem Maße Alkohol
konsumiert wurde. Hier wurden Drohungen gegenüber der Fachkraft ausgesprochen.
Daher wird die Aufsuchende Arbeit in diesen Dienstzeiten grundsätzlich durch
eine pädagogische Zweitkraft unterstützt.
In der Zeit von März bis Ende August gab es
über 2200 persönliche Kontakte mit Jugendlichen. Die Zahl der Bürgerbeschwerden,
welche Jugendliche betrafen, lag bei 15 Fällen, wovon 7 Fälle alleine auf die
Gruppe aus dem Süden zurückzuführen sind. In den Jahren 2012 gab es über 30, in
2011 23 Bürgerbeschwerden, die in Zusammenhang mit Jugendlichen standen.
Für das kommende Jahr plant die AJA mehrere
Veranstaltungen. Neben einem Skatecontest im Sommer, sind auch Veranstaltungen
mit Graffitisprühen und Grillabende mit Jugendlichen geplant. Des Weiteren wird
ein Fokus auf die Jugendberatung gelegt, um nicht nur Ansprechpartner für die
Jugendlichen zu sein und diese dorthin weiterzuleiten, sondern durch konkrete
Hilfsangebote das Vertrauen und den Kontakt zu intensivieren.
Für die AJA hat sich gezeigt, dass eine
paritätische Besetzung in einigen Situationen hilfreich ist, um die
Kontaktaufnahme zu jugendlichen Mädchen zu erleichtern.
Horst Thiele
Finanzielle Auswirkungen  Nein
Personelle Auswirkungen: Â Nein