Betreff
Jahresbericht 2013 der Aufsuchenden Jugendarbeit
Vorlage
WP 09-14 SV 51/267
Aktenzeichen
III/51-rk
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Jahresbericht 2013 der Aufsuchenden Jugendarbeit zur Kenntnis.

 

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Im März 2013 ist die Stelle der Aufsuchenden Jugendarbeit neu besetzt worden. Es wurde eine sozialpädagogische Fachkraft eingestellt, um den Aspekten, wie mobile Beratungsangebote vor Ort, Vernetzung und Kenntnisse über das soziale Netzwerk Rechnung zu tragen. Die Fachkraft wird in Abwesenheitszeiten durch ebenfalls sozialpädagogische Fachkräfte vertreten, um eine kontinuierliche und qualifizierte Betreuung für die Jugendlichen und Gruppen zu ermöglichen.

Ebenso wurde in 2013 die Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei, Ordnungsamt und dem Amt für Jugend, Schule und Sport erneuert, um eine Zusammenarbeit schnell und effektiv leisten zu können.

 

Die neue Fachkraft konnte sich im Frühjahr 2013 sehr schnell bei den Jugendlichen und den entsprechenden Dienststellen bekannt machen. Die Zusammenarbeit mit Ordnungsamt, Polizei und Bauhof, sowie der Unterhaltung und dem Grünflächenamt, wurde von Anfang an intensiv gesucht. Sie begreift sich als unterstützende und helfende Instanz für Jugendliche, die bei Bedarf die Konsequenzen von Regelverstößen aufzeigt und im ungünstigsten Fall andere Dienststellen mit einbezieht, um erweiterte Konsequenzen vorzuschlagen. Hierzu wurde gemeinsam mit der Polizei und dem Ordnungsamt ein Handlungsleitfaden entwickelt der klar Zuständigkeiten, Informationswege, Handlungsbefugnisse etc. regelt.

 

Der regelmäßige Einsatz der Aufsuchenden Arbeit erfordert ein intelligentes System, wie die Orte im gesamten Stadtgebiet von Hilden aufgesucht werden müssen, um einerseits großflächig präsent zu sein und andererseits in Einzelfällen eine stärkere Präsenz zeigen zu können. Um hier einen möglichst großen Radius abzudecken, wird die Aufsuchende Jugendarbeit meistens mit dem Fahrrad durchgeführt. In einer festgelegten Runde, die fast 22 km beträgt, werden bereits bekannte Punkte im Stadtgebiet 1-2 mal am Tag angefahren. Diese Punkte sind aus den letzten Jahren bekannt oder kamen durch Bürgerbeschwerden hinzu. Zugleich fanden an Tagen, wie z.B. „Tanz in den Mai“ und an anderen „verlängerten Wochenenden“, Einsätze mit Doppelbesetzung statt.

 

Als bisheriges Ergebnis für 2013 sind folgende Punkte festzuhalten:

 

Es gibt in Hilden derzeit 3 auffälligere Stellen, an denen sich Jugendgruppen treffen:

 

-         Nahumgebung Rathaus/Bücherschrank und der Spielplatz Mettmannerstr. (beide im Innenstadtbereich)

Hier treffen sich häufig Jugendliche zur sog. „Warm up-Party“, dem zusammenkommen vor dem eigentlichen Partybesuch. Von dort starten diese  Gruppen ins „Nachtleben“ (häufig Freitags).

 

-          Schutzhütte Am Kalstert

Dort trifft sich eine Gruppe regelmäßig wochentags nach der Arbeit und läutet dort ihren Feierabend ein. Freitags und samstags ist diese Gruppe dort nicht anzutreffen. Des Weiteren wird der Platz noch von anderen Gruppen genutzt, welche den Ort nachts anfahren und dort mitgebrachtes Essen zu sich nehmen (hier entsteht häufig ein großes Müllaufkommen).

 

-         Die Spielplätze Haselweg, Pestallozzistr., Am Bruchhauserkamp und Topsweg im Hildener Süden

Hier trifft sich eine aus bis zu 15 Jugendlichen bestehende Gruppe, welche sich wechselweise auf den genannten Spielplätzen aufhalten.

 

Zu allen Gruppen besteht Kontakt. Die Jugendlichen werden durch die Fachkraft angesprochen und es werden Angebote gemacht, welche im Rahmen von gemeinsamen Einrichtungsbesuchen, im sportlichen Bereich oder Allgemeiner Lebensberatung liegen.

Die Allgemeine Lebensberatung wurde zunächst zögerlich angenommen, erste Kontaktaufnahmen durch die Jugendlichen fanden mittlerweile jedoch statt. Es bedarf sicherlich 1 – 2 Jahre Kontaktarbeit, bis eine valide Vertrauensbasis geschaffen ist.

 

Die Jugendlichen kommunizieren das Angebot der AJA durch Mundpropaganda untereinander weiter. Erfreulicherweise ist bereits ein positiver Ruf der AJA unter den Jugendlichen entstanden.

Andere Angebote, wie gemeinsame Einrichtungsbesuche, werden überwiegend abgelehnt. Die Jugendlichen möchten sich an den von ihnen gewählten Orten treffen, um ihre Zeit ohne Regeln, Einschränkungen oder Aufsicht dort verbringen zu können.

 

Die angetroffenen Jugendgruppen bestehen zu fast 75% aus männlichen Jugendlichen. Der Zugang zu den weiblichen Jugendlichen wird durch eine paritätische Besetzung in der Aufsuchenden Arbeit in Zukunft damit erreicht, dass eine Fachkraft aus dem Bereich des Fachamtes punktuell mit eingesetzt wird.

 

In der laufenden Saison ist es mehrfach zu schwierigen Situationen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gekommen. Dies passierte meist zu später Stunde, wenn zuvor in erheblichem Maße Alkohol konsumiert wurde. Hier wurden Drohungen gegenüber der Fachkraft ausgesprochen. Daher wird die Aufsuchende Arbeit in diesen Dienstzeiten grundsätzlich durch eine pädagogische Zweitkraft unterstützt.

 

In der Zeit von März bis Ende August gab es über 2200 persönliche Kontakte mit Jugendlichen. Die Zahl der Bürgerbeschwerden, welche Jugendliche betrafen, lag bei 15 Fällen, wovon 7 Fälle alleine auf die Gruppe aus dem Süden zurückzuführen sind. In den Jahren 2012 gab es über 30, in 2011 23 Bürgerbeschwerden, die in Zusammenhang mit Jugendlichen standen.

 

Für das kommende Jahr plant die AJA mehrere Veranstaltungen. Neben einem Skatecontest im Sommer, sind auch Veranstaltungen mit Graffitisprühen und Grillabende mit Jugendlichen geplant. Des Weiteren wird ein Fokus auf die Jugendberatung gelegt, um nicht nur Ansprechpartner für die Jugendlichen zu sein und diese dorthin weiterzuleiten, sondern durch konkrete Hilfsangebote das Vertrauen und den Kontakt zu intensivieren.

Für die AJA hat sich gezeigt, dass eine paritätische Besetzung in einigen Situationen hilfreich ist, um die Kontaktaufnahme zu jugendlichen Mädchen zu erleichtern.

 

 

Horst Thiele

 

 


 

Finanzielle Auswirkungen   Nein

 


Personelle Auswirkungen:  Nein