Betreff
Nutzungskonzept Kesselsweier
Vorlage
WP 09-14 SV 66/152
Aktenzeichen
IV/66.3-Hen
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz nimmt Kenntnis vom Nutzungskonzept für das ehemalige Segelflugplatzgelände Kesselsweier.


Erläuterungen und Begründungen:

 

Aus Sicherheitsgründen (problematische Platzsituation durch Waldbewuchs im Osten und Westen)  wurde bereits  2008 von der Bezirksregierung Düsseldorf mittels einer  Untersagungsverfügung der Flugbetrieb auf dem Segelfluggelände Kesselsweier untersagt und nachfolgend auch die luftrechtliche Genehmigung für das Segelfluggelände  widerrufen.

Hierdurch wurde die  Luftsportgemeinschaft gezwungen, ihren Sport  zukünftig auf einem anderen Vereinsgelände  auszuüben. Ferner musste das ehemalige Gutsgebäude, welches sich im Eigentum des Vereins befand, noch verkauft werden. Um den Verkauf der Immobilie nicht weiter vorab einzuschränken wurde damals noch kein abschließendes Nutzungskonzept für die Flugplatzfläche entwickelt (siehe hierzu auch WP 09-14 SV 66/111 vom 25.05.2012).

Inzwischen ist der Umzug des Vereins erfolgt und der Verkauf des Gutsgebäudes vollzogen.

 

Mit Einstellung des Flugbetriebs entwickelte sich auf der ungenutzten Fläche sukzessive eine  Vielzahl von Freizeitaktivitäten (Hundewiese, Modellflugplatz, Fußballplatz, Campingplatz etc.), die insbesondere im Hinblick auf den Landschafts- und Naturschutz als problematisch anzusehen sind.

So liegt das Gelände im Landschaftsschutzgebiet „Hildener Stadtwald/Itter“ (LSG D 2.3-6). Im Norden ragt das Naturschutzgebiet „Spörkelnbruch“ (NSG D 2.2-1, FFH-Gebiet!) in das Plangebiet hinein. Als weiteres Naturschutzgebiet grenzt im Westen der „Hildener Stadtwald - Bereich Sandbach / Krebsbach“ (NSG D 2.2-2a) an.

 

Um dauerhaft ungeordnete und unerwünschte Entwicklungen zu verhindern wurden deshalb parallel zum Verkauf des Gutsgebäudes Gespräche zwischen der Stadt Hilden (Grundstückseigentümer),  dem Kreis Mettmann (Untere Landschaftsbehörde) und den auf der Fläche  tätigen Landwirten (derzeitige Pächter) geführt.  Ziel  war es, ein Nutzungskonzept für das ehemalige Flugplatzgelände zu entwickeln, welches die wesentlichen Anforderungen berücksichtigt. Hierbei sind insbesondere die Belange der Landwirtschaft, des Landschafts- und  Naturschutzes wie auch von Freizeit und  Erholung zu nennen.

 

Das gemeinschaftlich entwickelte und in der beigefügten Anlage im Detail näher beschriebene zukünftige „Nutzungskonzept Kesselsweier“ beinhaltet 4 Hauptkomponenten:

 

  • Anlegung von Wiesen (Mähwiese, Nasswiese, Wildbienenwiese),  die an die Landwirtschaft verpachtet und gemäß  dem Nutzungskonzept bewirtschaftet werden sollen.
  • Anlegung einer Heidefläche zur dauerhaften Schafbeweidung. Die Fläche soll an den Kreis Mettmann verpachtet und von dort bewirtschaftet werden.
  • Anlegung eines ca. 15-20m breiten „Korridors“ zwischen der Wiesen- und der Heidefläche, auf dem – wie bisher- auch zukünftig die Durchgängigkeit durch das Gelände in W-O Richtung für die Bevölkerung erhalten bleibt.
  • Schaffung eines abgestuften Waldsaumes vor den vorhandenen Waldbeständen. (insbesondere im NW und O).

 

 

Mit den o.g.  Maßnahmen wurde ein Kompromiss gefunden zwischen dem Erhalt einer landwirtschaftlichen Flächennutzung einerseits und der Entwicklung einer beweideten Heidefläche andererseits. Durch den Verbleib eines „Wegekorridors“ zwischen den beiden Teilflächen wird auch zukünftig die ehemalige Flugplatzfläche als attraktive Wegeverbindung für die Bevölkerung bestehen bleiben. 

 

Es ist geplant in 2013 die entsprechenden Pachtverträge abzuschließen, damit ab 2014 mit der Umsetzung der Einzelmaßnahmen begonnen werden kann.

 

 

 

 

Thiele