Beschlussvorschlag:
- Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt das Konzept für die
Projekte 2013 zur Kenntnis und empfiehlt eine entsprechende Umsetzung.
- Ãœber die Bereitstellung der Haushaltsmittel wird im Rahmen der
Haushaltsberatungen 2013 entschieden.
Horst Thiele
0. Vorbemerkung
Seitens der Bezirksregierung wurde
mitgeteilt, dass es möglich ist, Fördermittelanträge in Höhe von 70% der
Gesamtkosten zu beantragen. Diese positive Nachricht nimmt die Hildener
Stadtbücherei zum Anlass, um im Jubiläumsjahr die beiden folgenden Projekte zu
beantragen:
- „Lernort
Bibliothek“
- Einrichtung
eines Kassenautomaten
Zu Nr. 1. „Lernort Bibliothek“ wird die SV während
der Sitzung durch einen Vortrag von Bernd Jeucken ergänzt. Herr Jeucken leitet
die Stadtbibliothek Hattingen. Die Hattinger Stadtbibliothek gehörte zu den
acht Projektbibliotheken im o.g. Projekt.
- Projekt „Lernort Bibliothek“
Bereits seit 2011 nimmt die Hildener
Stadtbücherei am Partnerbibliotheksprogramm von „Lernort Bi-bliothek“ teil, dem
momentan innovativsten Projekt im deutschsprachigen Bibliotheksraum (s. SV
41/082).
Im Rahmen der Bibliotheksförderung ergibt
sich nun die Möglichkeit, über das Partnerprogramm hinaus von weiteren
Komponenten des Lernort Projektes profitieren zu können. Die Stadtbücherei
möchte diese guten Voraussetzungen nutzen und für 2013 einen Antrag auf
Fördermittel stellen.
Das geplante Projekt beinhaltet folgende Komponenten:
a)
Bereitstellung
von W-Lan in der Bibliothek
b)
Einrichtung
einer Q-Thek
c)
Aufbau
eines digitalen Medienbestandes
d)
Aufbau
eines Angebots an mobilen Endgeräten
e)
Erarbeitung
und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenz-vermittlung
sowie zur Öffentlichkeitsarbeit
1a)
Bereitstellung von W-Lan in der Bibliothek
Die geplanten, aber noch nicht
verabschiedeten Förderrichtlinien für das Projekt sehen die Bereit-stellung von
W-Lan für Bibliotheksbesucher vor. Nach Absprache mit der städtischen
IT-Abteilung wird bereits ab Mitte November 2012 das vollständige 2.
Obergeschoss mit W-Lan ausgestattet. Danach folgen die übrigen Etagen für den
Publikumsbereich.
1b)
Einrichtung einer Q-Thek
Die acht ersten Pilotbibliotheken des „Lernort-Bibliothek“-Projektes
entwickelten gemeinsam mit einem vom Land beauftragten Architekturbüro
individuelle und markante Elemente für den Lernbereich, genannt Q-Thek.
Das architektonische Konzept der Q-Thek sieht
unter anderem Loungemöbel, besondere Raum gestaltende Objekte, Arbeitsplätze
und Präsentationsmobiliar in Form von Themeninseln vor. Ziel ist es, einen
angenehm gestalteten Ort zu schaffen, der Verstand und Sinne anspricht, an dem
man sich gerne aufhält und der dazu anregt, sich mit neuen Themen zu
beschäftigen. Stöbern und Entdecken sind hier wichtige Formen der Recherche.
     Â
Lichttrichter der
Q-Thek in der Stadtbibliothek Bergheim                        Sonic
Chair in der Stadtbibliothek Köln
Ein markantes und Raum bestimmendes Element
der Q-Thek ist ein beleuchteter Trichter, der weit- hin sichtbar auf den neuen
Lernbereich aufmerksam macht. Virtuelle und reale Räume ergänzen sich in diesem
Konzept und bilden einen neuen, spannenden und vielschichtigen Verbund. Der
Haupt-akzent liegt auf Kommunikation und Vernetzung – elektronisch in Form von
Internet-Terminals und W-Lan-Nutzung, aber auch ganz real als Treffpunkt und
Veranstaltungsort. Die Bibliothek entwickelt sich weiter – als inspirierender
Ort des Lernens, als kultureller Treffpunkt, als innovativer
In-formationsanbieter. Damit erfüllt die geplante Q-Thek alle im
„Strategiepapier Kultur“ und im Produktbuch definierten Ziele.
Die Kosten zur Einrichtung einer Q-Thek
setzen sich wie folgt zusammen:
|
Preis |
70% Fördermittel |
30% Eigenanteil |
Lichttrichter gesamt |
€ 29.872 |
€ 20.911 |
€ 8.962 |
Themeninsel rund |
€ 5.117 |
€ 3.582 |
€ 1.535 |
2 Sonic-Chairs |
€ 19.040 |
€ 13.328 |
€ 5.712 |
Architektenhonorar |
€ 2.000 |
€ 1.400 |
€ 600 |
Gesamt: |
€
56.030 |
€
37.405 |
€
16.031 |
1c)
Aufbau eines digitalen Medienbestandes
Die Förderrichtlinien sehen den Aufbau eines
digitalen Medienbestandes mit E-Books, Lizenzen für Bilderbuchkinos,
Konsolenspielen und Datenbanken vor. Da die Hildener Bibliothek bereits über
eine Auswahl an Konsolenspielen verschiedener Anbieter sowie den Anschluss an
die BIBNET-Onleihe verfügt, wird hier der Schwerpunkt im Bereich des Ausbaus
liegen.
|
Preis |
70% Fördermittel |
30% Eigenanteil |
Konsolenspiele verschiedener Anbieter |
€ 3.000 |
€ 2.100 |
€ 900 |
1d)
Aufbau eines Angebots an mobilen Endgeräten
Um die digitalen Bibliotheksangebote
entsprechend zu bewerben oder selbst austesten zu können, ist der Aufbau eines
Angebots an mobilen Endgeräten geplant. Auf Tablets oder E-Book-Readern können
Interessierte beispielsweise selbst testen, wie BIBNET-Onleihe Medien herunter
geladen werden oder welche Apps hilfreich sind.
Interessierte können hier erstmalig Endgeräte
kennen lernen, sie ausprobieren und herausfinden, welcher Gerätetyp oder
–modell ihnen zusagt. Angedacht sind auch „Sprechstunden“ der Büchereimitarbeiterinnen,
die beratend zur Seite stehen, wenn erstmalig ein mobiles Endgerät angeschafft
wurde und nun E-Books etc. darauf gespielt werden sollen. Nicht immer ist alles
so selbsterklärend wie erhofft und gerade ältere Personen benötigen Hilfestellung.
Gerade dieser Personenkreis nutzt zunehmend E-Books anstelle haptischer Bücher
zur Urlaubslektüre.
Zur Präsentation der mobilen Endgeräte sind
entsprechende Möbel – incl. Diebstahlschutz – er-forderlich.
Präsentation
mobiler Endgeräte in der Stadtbibliothek Neuss
Die Kosten für den Aufbau von mobilen
Endgeräten betragen:
|
Preis |
70% Fördermittel |
30% Eigenanteil |
Ca. 10 verschiedene Endgeräte |
€ 4.000 |
€ 2.800 |
€ 1.200 |
Coaching der Bibliotheksmitarbeiterinnen im
Umgang mit den Geräten |
€ 1.200 |
€ 840 |
€ 360 |
Flyer zur Bewerbung des neuen Angebots |
€ 2.000 |
€ 1.400 |
€ 600 |
Präsentationsmöbel Endgeräte |
€ 2.000 |
€ 1.400 |
€ 600 |
Gesamt: |
€
9.200 |
€
6.440 |
€
2.760 |
1e)
Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und
Informationskompetenzvermittlung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen des Projektes ist die Erarbeitung
und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenzvermittlung
für Kunden aller Altersgruppen vorgesehen. Außerdem soll ein Konzept zur
Öffentlichkeitsarbeit für die Vermarktung der Web 2.0-Angebote erarbeitet und
um-gesetzt werden. Hierfür ist professionelle Unterstützung erforderlich.
Kalkuliert wurden die Kosten für einen fachlich kompetenten Referenten, der
anschließend auch eine Evaluation durchführen wird.
Die Kosten für die Erarbeitung der Konzepte
betragen:
|
Preis |
70% Fördermittel |
30% Eigenanteil |
3 Module (insgesamt 5 Schulungstage) mit
Christoph Deeg |
€ 5.415 |
€ 3.790 |
€ 1.625 |
5 Übernachtungen für Referenten à € 84,- |
€ 420 |
€ 294 |
€ 126 |
Gesamt: |
€
5.835 |
€
4.085 |
€
1.751 |
Gesamtkosten
Die Gesamtkosten betragen € 71.064. Beantragt werden Landesmittel in Höhe
von 70%, d.h. € 47.929. Der von der Stadt Hilden aufzubringende Eigenanteil
beläuft sich auf 30% der Gesamt-kosten, d.h. € 20.541.
- Einrichtung eines Kassenautomaten
Die Stadtbücherei beabsichtigt, einen
Kassenautomaten zur Abwicklung der Geldgeschäfte zu be-antragen. Bisher ist
jede Mitarbeiterin mit einer eigenen Handvorschusskasse ausgestattet, die
täglich geprüft wird.
Hintergrund
und Begründung:
Die Stadtbücherei hat in den vergangenen Jahren immer weitere Aufgaben
übernommen, die zu keiner Stellenausweitung führten. Mögliche Puffer sind
vollständig aufgebraucht. Ab nun wird es nur noch möglich sein, neue Aufgaben
bei Stundenausweitung oder Aufgabenkritik zu übernehmen. Mit der Einführung
eines Kassenautomaten ergibt sich erstmalig die Möglichkeit, ein Stundenpolster
zu schaffen, durch das die neuen Aufgaben ohne Mehrarbeitsstunden geleistet
werden können.
Die bislang 13 Handvorschusskassen entfallen, d.h. auch das Kassieren der
Entgelte entfällt. Die Mitarbeiterinnen werden von dieser Aufgabe entbunden, so
dass das Zeitpolster anderweitig ver-wendet werden kann (ca. 15 Wochenstunden
für das gesamte Team).
Die frei werdenden Personalkapazitäten können in den Ausbau und die Pflege
der Web 2.0-Angebote der Stadtbücherei fließen: Facebook, Blog, Twitter. Der
erforderliche Zeitrahmen beträgt 10-15 Stunden, die durch die o.g. Einsparung
nahezu abgedeckt wäre. Durch Web 2.0-Aktivitäten (s. Projekt „Lernort“) heben
sich Öffentliche Bibliotheken positiv von anderen Einrichtungen ab. Bestes
Beispiel für ein äußerst positives Image sind die Mediothek Krefeld und die
Stadtbibliotheken Bergheim, Dormagen und Hattingen.
Bisher sind Filme, Konsolenspiele und Bestseller bei der Ausleihe extra
kostenpflichtig. Weitere kos- tenpflichtige Medienformen können angeschafft und
entliehen werden. Es entsteht kein personeller Mehraufwand für das
Büchereipersonal, da alle Entgelte am Kassenautomaten entrichtet werden.
Kunden können zukünftig alle Gebühren an einer Stelle zentral bezahlen und
müssen sich nicht in Warteschlangen einreihen. Ein Ausdruck der Quittung kann
auf Wunsch erfolgen.
Als zusätzlicher Service steht die Möglichkeit der EC-Kartennutzung zur
Verfügung, die bisher nicht angeboten wurde.
Kosten:
|
Preis |
70% Fördermittel |
30% Eigenanteil |
Kassenautomat mit EC-Funktion |
€ 35.000 |
€ 24.500 |
€ 10.500 |
Schnittstelle für Bibliothekssoftware
(beantragt über IT-Abteilung) |
€ 8.175 |
€ 5.722 |
€ 2.453 |
Nach Auskunft des Dezernats Öffentliche
Bibliotheken bei der Bezirksregierung bestehen derzeit gute Aussichten, für die
beschriebenen Projekte eine Landesförderung in Höhe von 70% zu erhalten.
Wie sich die finanzielle Unterstützung des
Landes in den nächsten Jahren entwickelt, ist ungewiss. Von daher sollte die
mit der jetzigen Fördersituation vorhandene Chance genutzt werden, mit einer
geringen Eigenbeteiligung eine wertvolle und zukunftsfähige Ausstattung der
Stadtbücherei im Jubiläumsjahr zu ermöglichen.
Später wäre dies nur mit einem erheblich
höheren städtischen Mitteleinsatz erreichbar.
Horst Thiele
Finanzielle Auswirkungen Â
Finanzielle
Auswirkungen (ja/nein) |
Ja |
||||||
Produktnummer
/ -bezeichnung |
040601 |
Betreiben einer
Stadtbücherei |
|||||
Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
I094100011 |
|
|||||
Haushaltsjahr: |
|
||||||
Pflichtaufgabe
oder freiwillige Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
X (hier ankreuzen) |
|||
|
|||||||
Die Mittel stehen in folgender Höhe zur
Verfügung: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
|||
|
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|
|
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|
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|
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|
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Die Ansätze sind in folgender Höhe im
Haushaltsplan-Entwurf 2013 enthalten: |
|||||||
Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
|||
0406010020 |
Projekte |
414100 |
Zuweisungen vom Land |
€ 11.224 |
|||
0406010020 |
Projekte |
231201 |
Zuweisungen vom Land
(investiv) |
€ 63.721 |
|||
0406010020 |
Projekte |
231203 |
Zuweisungen vom Land
(GWG) |
€ 2.800 |
|||
0406010020 |
Projekte |
081002 |
Betriebs- und Geschäftsausstattung
(investiv) |
€ 91.030 |
|||
0406010020 |
Projekte |
081004 |
Betriebs- und Geschäftsausstattung
(GWG) |
€ 4.000 |
|||
0406010020 |
Projekte |
545002 |
Festwerte Bücherei |
€ 3.000 |
|||
0406010020 |
Projekte |
543800 |
Honorare Öffentlichkeitsarbeit |
€ 2.000 |
|||
0406010020 |
Projekte |
529100 |
Sonst. Aufwendungen für Dienstleistungen |
€ 9.035 |
|||
Die Deckung ist
gewährleistet durch: |
|||||||
Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
|||
|
|
|
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|||
|
|
|
|
|
|||
|
|
|
|
|
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Stehen für den o. a. Zweck Mittel aus
entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung?
(ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein X (hier ankreuzen) |
|||||
Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind
auf drei Jahre befristet. Die Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
|
||||||
Wurde die Zuschussgewährung Dritter durch
den Antragsteller geprüft – siehe SV? |
ja X (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
|||||
Finanzierung: Zwei Anträge
auf Fördermittel beim Land NRW werden gestellt. Mit einem Bescheid kann
frühestens im Frühjahr 2013 gerechnet werden. Über die Bereitstellung der
Mittel wird im Rahmen der Haushaltsplanberatungen entschieden. |
|||||||
Vermerk Kämmerer Die
finanziellen Rahmendaten der aktuellen Finanzplanung sind so, dass nicht alle
Jahre ausgeglichen sind. Der Ergebnishaushalt ist defizitär. Von daher
stellte sich schon die Frage, ob dennoch die Projekte, die sicherlich die
Bücherei deutlich aufwerten würden, finanziert werden sollten. Auf
nachfolgenden Gründen wurden die Projekte dennoch in den Entwurf 2013 aufgenommen:
Gesehen
Klausgrete |
|||||||
Personelle Auswirkungen: nein