Betreff
Büchereiprojekte 2013
Vorlage
WP 09-14 SV 41/110
Aktenzeichen
III/41 Bü
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

  1. Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt das Konzept für die Projekte 2013 zur Kenntnis und empfiehlt eine entsprechende Umsetzung.

 

  1. Ãœber die Bereitstellung der Haushaltsmittel wird im Rahmen der Haushaltsberatungen 2013 entschieden.

 

 

 

Horst Thiele

 

 

 


0.   Vorbemerkung

 

Seitens der Bezirksregierung wurde mitgeteilt, dass es möglich ist, Fördermittelanträge in Höhe von 70% der Gesamtkosten zu beantragen. Diese positive Nachricht nimmt die Hildener Stadtbücherei zum Anlass, um im Jubiläumsjahr die beiden folgenden Projekte zu beantragen:

 

  1. „Lernort Bibliothek“
  2. Einrichtung eines Kassenautomaten

 

Zu Nr. 1. „Lernort Bibliothek“ wird die SV während der Sitzung durch einen Vortrag von Bernd Jeucken ergänzt. Herr Jeucken leitet die Stadtbibliothek Hattingen. Die Hattinger Stadtbibliothek gehörte zu den acht Projektbibliotheken im o.g. Projekt.

 

 

  1. Projekt „Lernort Bibliothek“

 

Bereits seit 2011 nimmt die Hildener Stadtbücherei am Partnerbibliotheksprogramm von „Lernort Bi-bliothek“ teil, dem momentan innovativsten Projekt im deutschsprachigen Bibliotheksraum (s. SV 41/082).

Im Rahmen der Bibliotheksförderung ergibt sich nun die Möglichkeit, über das Partnerprogramm hinaus von weiteren Komponenten des Lernort Projektes profitieren zu können. Die Stadtbücherei möchte diese guten Voraussetzungen nutzen und für 2013 einen Antrag auf Fördermittel stellen.

 

Das geplante Projekt beinhaltet folgende Komponenten:

a)    Bereitstellung von W-Lan in der Bibliothek

b)    Einrichtung einer Q-Thek

c)    Aufbau eines digitalen Medienbestandes

d)    Aufbau eines Angebots an mobilen Endgeräten

e)    Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenz-vermittlung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit

 

 

1a) Bereitstellung von W-Lan in der Bibliothek

 

Die geplanten, aber noch nicht verabschiedeten Förderrichtlinien für das Projekt sehen die Bereit-stellung von W-Lan für Bibliotheksbesucher vor. Nach Absprache mit der städtischen IT-Abteilung wird bereits ab Mitte November 2012 das vollständige 2. Obergeschoss mit W-Lan ausgestattet. Danach folgen die übrigen Etagen für den Publikumsbereich.

 

 

1b) Einrichtung einer Q-Thek

 

Die acht ersten Pilotbibliotheken des „Lernort-Bibliothek“-Projektes entwickelten gemeinsam mit einem vom Land beauftragten Architekturbüro individuelle und markante Elemente für den Lernbereich, genannt Q-Thek.

Das architektonische Konzept der Q-Thek sieht unter anderem Loungemöbel, besondere Raum gestaltende Objekte, Arbeitsplätze und Präsentationsmobiliar in Form von Themeninseln vor. Ziel ist es, einen angenehm gestalteten Ort zu schaffen, der Verstand und Sinne anspricht, an dem man sich gerne aufhält und der dazu anregt, sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Stöbern und Entdecken sind hier wichtige Formen der Recherche.

240109_200419879993851_2674936_o       Q-thek Ministerin Schäfer klein

Lichttrichter der Q-Thek in der Stadtbibliothek Bergheim                         Sonic Chair in der Stadtbibliothek Köln

 

Ein markantes und Raum bestimmendes Element der Q-Thek ist ein beleuchteter Trichter, der weit- hin sichtbar auf den neuen Lernbereich aufmerksam macht. Virtuelle und reale Räume ergänzen sich in diesem Konzept und bilden einen neuen, spannenden und vielschichtigen Verbund. Der Haupt-akzent liegt auf Kommunikation und Vernetzung – elektronisch in Form von Internet-Terminals und W-Lan-Nutzung, aber auch ganz real als Treffpunkt und Veranstaltungsort. Die Bibliothek entwickelt sich weiter – als inspirierender Ort des Lernens, als kultureller Treffpunkt, als innovativer In-formationsanbieter. Damit erfüllt die geplante Q-Thek alle im „Strategiepapier Kultur“ und im Produktbuch definierten Ziele.

 

Die Kosten zur Einrichtung einer Q-Thek setzen sich wie folgt zusammen:

 

 

Preis

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

Lichttrichter gesamt

€ 29.872

€ 20.911

€ 8.962

Themeninsel rund

€ 5.117

€ 3.582

€ 1.535

2 Sonic-Chairs

€ 19.040

€ 13.328

€ 5.712

Architektenhonorar

€ 2.000

€ 1.400

€ 600

Gesamt:

€ 56.030

€ 37.405

€ 16.031

 

 

1c) Aufbau eines digitalen Medienbestandes

 

Die Förderrichtlinien sehen den Aufbau eines digitalen Medienbestandes mit E-Books, Lizenzen für Bilderbuchkinos, Konsolenspielen und Datenbanken vor. Da die Hildener Bibliothek bereits über eine Auswahl an Konsolenspielen verschiedener Anbieter sowie den Anschluss an die BIBNET-Onleihe verfügt, wird hier der Schwerpunkt im Bereich des Ausbaus liegen.

 

 

Preis

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

Konsolenspiele verschiedener Anbieter

€ 3.000

€ 2.100

€ 900

 

 

1d) Aufbau eines Angebots an mobilen Endgeräten

 

Um die digitalen Bibliotheksangebote entsprechend zu bewerben oder selbst austesten zu können, ist der Aufbau eines Angebots an mobilen Endgeräten geplant. Auf Tablets oder E-Book-Readern können Interessierte beispielsweise selbst testen, wie BIBNET-Onleihe Medien herunter geladen werden oder welche Apps hilfreich sind.

 

Interessierte können hier erstmalig Endgeräte kennen lernen, sie ausprobieren und herausfinden, welcher Gerätetyp oder –modell ihnen zusagt. Angedacht sind auch „Sprechstunden“ der Büchereimitarbeiterinnen, die beratend zur Seite stehen, wenn erstmalig ein mobiles Endgerät angeschafft wurde und nun E-Books etc. darauf gespielt werden sollen. Nicht immer ist alles so selbsterklärend wie erhofft und gerade ältere Personen benötigen Hilfestellung. Gerade dieser Personenkreis nutzt zunehmend E-Books anstelle haptischer Bücher zur Urlaubslektüre.

 

Zur Präsentation der mobilen Endgeräte sind entsprechende Möbel – incl. Diebstahlschutz – er-forderlich.

 

verschiedene Tablets zum testen

Präsentation mobiler Endgeräte in der Stadtbibliothek Neuss

 

Die Kosten für den Aufbau von mobilen Endgeräten betragen:

 

 

Preis

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

Ca. 10 verschiedene Endgeräte

€ 4.000

€ 2.800

€ 1.200

Coaching der Bibliotheksmitarbeiterinnen im Umgang mit den Geräten

€ 1.200

€ 840

€ 360

Flyer zur Bewerbung des neuen Angebots

€ 2.000

€ 1.400

€ 600

Präsentationsmöbel Endgeräte

€ 2.000

€ 1.400

€ 600

Gesamt:

€ 9.200

€ 6.440

€ 2.760

 

 

1e) Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenzvermittlung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit

 

Im Rahmen des Projektes ist die Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes zur Medien- und Informationskompetenzvermittlung für Kunden aller Altersgruppen vorgesehen. Außerdem soll ein Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit für die Vermarktung der Web 2.0-Angebote erarbeitet und um-gesetzt werden. Hierfür ist professionelle Unterstützung erforderlich. Kalkuliert wurden die Kosten für einen fachlich kompetenten Referenten, der anschließend auch eine Evaluation durchführen wird.

 

Die Kosten für die Erarbeitung der Konzepte betragen:

 

 

Preis

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

3 Module (insgesamt 5 Schulungstage) mit Christoph Deeg

€ 5.415

 

€ 3.790

€ 1.625

5 Übernachtungen für Referenten à € 84,-

 

€ 420

€ 294

€ 126

Gesamt:

€ 5.835

€ 4.085

€ 1.751

 

 

 

Gesamtkosten

 

Die Gesamtkosten betragen € 71.064. Beantragt werden Landesmittel in Höhe von 70%, d.h. € 47.929. Der von der Stadt Hilden aufzubringende Eigenanteil beläuft sich auf 30% der Gesamt-kosten, d.h. € 20.541.

 

 

  1. Einrichtung eines Kassenautomaten

 

Die Stadtbücherei beabsichtigt, einen Kassenautomaten zur Abwicklung der Geldgeschäfte zu be-antragen. Bisher ist jede Mitarbeiterin mit einer eigenen Handvorschusskasse ausgestattet, die täglich geprüft wird.

 

Hintergrund und Begründung:

Die Stadtbücherei hat in den vergangenen Jahren immer weitere Aufgaben übernommen, die zu keiner Stellenausweitung führten. Mögliche Puffer sind vollständig aufgebraucht. Ab nun wird es nur noch möglich sein, neue Aufgaben bei Stundenausweitung oder Aufgabenkritik zu übernehmen. Mit der Einführung eines Kassenautomaten ergibt sich erstmalig die Möglichkeit, ein Stundenpolster zu schaffen, durch das die neuen Aufgaben ohne Mehrarbeitsstunden geleistet werden können.

 

Die bislang 13 Handvorschusskassen entfallen, d.h. auch das Kassieren der Entgelte entfällt. Die Mitarbeiterinnen werden von dieser Aufgabe entbunden, so dass das Zeitpolster anderweitig ver-wendet werden kann (ca. 15 Wochenstunden für das gesamte Team).

 

Die frei werdenden Personalkapazitäten können in den Ausbau und die Pflege der Web 2.0-Angebote der Stadtbücherei fließen: Facebook, Blog, Twitter. Der erforderliche Zeitrahmen beträgt 10-15 Stunden, die durch die o.g. Einsparung nahezu abgedeckt wäre. Durch Web 2.0-Aktivitäten (s. Projekt „Lernort“) heben sich Öffentliche Bibliotheken positiv von anderen Einrichtungen ab. Bestes Beispiel für ein äußerst positives Image sind die Mediothek Krefeld und die Stadtbibliotheken Bergheim, Dormagen und Hattingen.

 

Bisher sind Filme, Konsolenspiele und Bestseller bei der Ausleihe extra kostenpflichtig. Weitere kos- tenpflichtige Medienformen können angeschafft und entliehen werden. Es entsteht kein personeller Mehraufwand für das Büchereipersonal, da alle Entgelte am Kassenautomaten entrichtet werden.

Kunden können zukünftig alle Gebühren an einer Stelle zentral bezahlen und müssen sich nicht in Warteschlangen einreihen. Ein Ausdruck der Quittung kann auf Wunsch erfolgen.

Als zusätzlicher Service steht die Möglichkeit der EC-Kartennutzung zur Verfügung, die bisher nicht angeboten wurde.

 

Kosten:

 

 

Preis

70% Fördermittel

30% Eigenanteil

Kassenautomat mit EC-Funktion

€ 35.000

€ 24.500

€ 10.500

Schnittstelle für Bibliothekssoftware (beantragt über IT-Abteilung)

€ 8.175

€ 5.722

€ 2.453

 

Nach Auskunft des Dezernats Öffentliche Bibliotheken bei der Bezirksregierung bestehen derzeit gute Aussichten, für die beschriebenen Projekte eine Landesförderung in Höhe von 70% zu erhalten.

Wie sich die finanzielle Unterstützung des Landes in den nächsten Jahren entwickelt, ist ungewiss. Von daher sollte die mit der jetzigen Fördersituation vorhandene Chance genutzt werden, mit einer geringen Eigenbeteiligung eine wertvolle und zukunftsfähige Ausstattung der Stadtbücherei im Jubiläumsjahr zu ermöglichen.

Später wäre dies nur mit einem erheblich höheren städtischen Mitteleinsatz erreichbar.

 

 

 

 

 

Horst Thiele

 

 

 


 

Finanzielle Auswirkungen  

 

Finanzielle Auswirkungen (ja/nein)

Ja

Produktnummer / -bezeichnung

040601

Betreiben einer Stadtbücherei

Investitions-Nr./ -bezeichnung:

I094100011

 

Haushaltsjahr:

 

Pflichtaufgabe oder

freiwillige Leistung/Maßnahme

Pflicht-

aufgabe

 

(hier ankreuzen)

freiwillige

Leistung

X

(hier ankreuzen)

 

 

Die Mittel stehen in folgender Höhe zur Verfügung:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ansätze sind in folgender Höhe im Haushaltsplan-Entwurf 2013 enthalten:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

0406010020

Projekte

414100

Zuweisungen vom Land

€ 11.224

0406010020

Projekte

231201

Zuweisungen vom Land (investiv)

€ 63.721

0406010020

Projekte

231203

Zuweisungen vom Land (GWG)

€ 2.800

0406010020

Projekte

081002

Betriebs- und Geschäftsausstattung (investiv)

€ 91.030

0406010020

Projekte

081004

Betriebs- und Geschäftsausstattung (GWG)

€ 4.000

0406010020

Projekte

545002

Festwerte Bücherei

€ 3.000

0406010020

Projekte

543800

Honorare Öffentlichkeitsarbeit

€ 2.000

0406010020

Projekte

529100

Sonst. Aufwendungen für Dienstleistungen

€ 9.035

 

Die Deckung ist gewährleistet durch:

Kostenträger

Bezeichnung

Konto

Bezeichnung

Betrag €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stehen für den o. a. Zweck Mittel aus entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung? (ja/nein)

ja

 

(hier ankreuzen)

nein

X

(hier ankreuzen)

Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind auf drei Jahre befristet.

Die Befristung endet am: (Monat/Jahr)

 

 

Wurde die Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft – siehe SV?

ja

X

(hier ankreuzen)

nein

 

(hier ankreuzen)

Finanzierung:

Zwei Anträge auf Fördermittel beim Land NRW werden gestellt. Mit einem Bescheid kann frühestens im Frühjahr 2013 gerechnet werden. Über die Bereitstellung der Mittel wird im Rahmen der Haushaltsplanberatungen entschieden.

 

Vermerk Kämmerer

Die finanziellen Rahmendaten der aktuellen Finanzplanung sind so, dass nicht alle Jahre ausgeglichen sind. Der Ergebnishaushalt ist defizitär.

Von daher stellte sich schon die Frage, ob dennoch die Projekte, die sicherlich die Bücherei deutlich aufwerten würden, finanziert werden sollten.

Auf nachfolgenden Gründen wurden die Projekte dennoch in den Entwurf 2013 aufgenommen:

  1. Wie auch in den letzten Jahren stehen die Projekte unter dem Vorbehalt, dass es eine Landesförderung von 70 % gibt.
  2. In der Zukunft könnte es fraglich sein, ob überhaupt noch Zuschüsse für derartige Projekte bewilligt werden. Von daher erscheint es ratsam, die Punkte jetzt aufzunehmen.
  3. Es wurde verwaltungsintern vereinbart, dass von Seiten der Bücherei für die Jahre 2014 und 2015 keine weiteren neuen Projekte beantragt werden.

 

Gesehen Klausgrete

 


 

 


Personelle Auswirkungen: nein