Betreff
Abfallwirtschaftliche Daten der Stadt Hilden aus dem Jahr 2007
Vorlage
WP 04-09 SV 68/040
Aktenzeichen
IV/68 BT
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis von den abfallwirtschaftlichen Daten

der Stadt Hilden aus dem Jahr 2007

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Abfallwirtschaftliche Daten der Stadt Hilden 2007

 

Anlage a         Entwicklung der Abfall- und Wertstoffmengen 1984 bis 2007

Anlage b         Abfall- und Wertstoffmengen 2007 - Leistungsdaten

Anlage c         Entwicklung des Behälterbestandes und des Müll-Liter-Volumens seit 1990

Anlage d         Entwicklung der Entsorgungskosten und Abfallgebühren seit 1988

Anlage e         Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren im Kreis Mettmann (BdStNW)

 

 

Die Gesamtabfallmenge im Jahr 2007 ist um nur 84 to gestiegen.  Bei den Abfällen zur Beseiti-gung ist ein leichter Anstieg von 82 to zu verzeichnen, die Abfälle zur Verwertung stagnieren.

 

Im Einzelnen beträgt die Entwicklung bei den Wertstoffmengen:

 

Altpapier                     +   31 to

LVP                            +   89 to

Altglas                         +   58 to

Bioabfällen                 + 121 to          (2002 – 2004 = ca. 4.100 to  /  2006 / 3.680 to)

Grünabfällen   -    77 to

Altmetall                     -    14 to

Altholz                         -  210 to

 

Nach 2 Jahren mit reduzierten Bioabfallmengen konnten 2007 wieder 121 to mehr gesammelt werden. Der Zentrale Bauhof geht davon aus, dass die extreme Sommertrockenheit der Vorjahre hier ursächlich war. Die weitere Entwicklung wird beobachtet.

 

Erfreulich ist der stetige Anstieg der Altpapiermenge seit 2002.  Nachdem der Zentrale Bauhof die Altpapierabfuhr von REMONDIS übernommen hatte, lag die Altpapiermenge aus nicht zu erklärenden Gründen um über 300 to unter der Vorjahresmenge. Mittlerweile wurde die 5.100 to-Marke überschritten. Pro Einwohner und Jahr werden ca. 90 kg gesammelt - damit nimmt die Stadt Hilden wieder einen Spitzenplatz bei der Papiererfassung ein.

 

Bei den Leichtstoffverpackungen ist nach dem Schnitt im Vorjahr wieder eine leichte Steigerung zu erkennen. Nach intensiven Kontrollen der Fa. REMONDIS zum Jahreswechsel 2005 / 2006 war die LVP-Menge im Jahr 2006 deutlich reduziert.

Die nicht mit der Stadt Hilden abgestimmte Aktion wurde durchgeführt, weil die Sammelmengen (> 30 kg/E./a) deutlich über die in Verkehr gebrachten Verpackungsmengen (ca. 27 kg/E./a) ge-stiegen sind. Tatsächlich sind gerade im Geschosswohnungsbau eklatante Fehlbefüllungen fest-gestellt worden. Die weitere Entwicklung, insbesondere unter dem neuen Leistungspartner der DSD GmbH – der Fa. ALBA – wird nach dem problematischen Start  (Wechsel der Wertstoffge-fäße und Abfuhrunregelmäßigkeiten)  zu beobachten sein.

 

Zu erwähnen bleibt auch der Rückgang der Altmetallmenge in den letzten Jahren. Bis zum Jahr 2004/05 wurden noch über 300 to Altmetall und Weiße Ware/Elektrogroßgeräte eingesammelt. Mittlerweile liegt die Menge durch die hohen Metallschrottpreise deutlich unter 200 to.

 

Die Beraubung der Sperrgutstellen stellt insofern ein Problem dar, weil auch die schadstoffhalti-gen Bildschirmgeräte und Kühlschränke neben den Haushaltsgroßgeräten durch organisierte Sammler unerlaubt abgesammelt werden. Hier kann es zu Umwelt- und Gesundheitsgefährdun-gen kommen. Der Bauhof beobachtet diese Entwicklung und sucht in Zusammenarbeit mit dem Kreis nach Möglichkeiten diese Beraubung zu unterbinden.

 

 

Beim angemeldeten Restmüllvolumen ist seit 2 Jahren erstmals wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Diese Entwicklung wird intensiv beobachtet, da das angemeldete Restmüllvolumen die Bemessungsgrundlage der Abfallgebühr darstellt. Im gewerblichen Bereich sind durch die ab 1.6.2005 in Kraft getretene Ablagerungsverordnung hoffentlich auch weiterhin steigende bzw. rückkehrende Restmüllvolumina zu verzeichnen.

 

Seit dem 1. Januar 2003 ist die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) in Kraft.  Die Verordnung beinhaltet Regelungen zur Getrennthaltung von Abfällen im gewerblichen Bereich und soll die so genannte Schein-verwertung eindämmen. Konkret regelt die Verordnung, dass auch gewerbliche Erzeuger und Besitzer von Abfällen zur Beseitigung die Abfallbehälter des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers oder eines von ihm beauftragten Dritten - in angemessenem Umfang - zu nutzen haben.

Die Stadt Hilden hat diese gesetztlichen Regelungen in die städt. Abfallsatzung eingearbeitet und den an-gemessenen Umfang in Form von Einwohnergleichwerten definiert.  Gewerbebetriebe, die bei den regel-mäßigen Überprüfungen des Steueramtes durch ein zu niedriges Müllvolumen auffallen, werden umge-hend angeschrieben und auf die Regelungen der GewAbfVO hingewiesen.

 

Die Gebührenentwicklung in Hilden ist weiterhin optimistisch zu betrachten. Nach Gebührenredu-zierungen von über 15 % in den Vorjahren stieg sie zum Jahr 2007 um 2 % (bei steigenden Ver-brennungskosten, Treibstoffkosten, Mehrwertsteuererhöhung und höheren Kosten durch den neu-en Recyclinghof und die Elektroaltgeräteannahme) sehr moderat.

Zum Jahr 2008 konnte eine erneute Reduzierung um 6,8 % erreicht werden. Hier ist vor allem die Senkung der Kreismischgebühr durch erhöhte Papiererlöse ursächlich.

 

Sehr positiv werden die neuen Angebote „Bauschuttannahme, Kompostverkauf und Sperrmüll-expressservice“ ab 2007 angenommen.

2007 wurden 552 Bauschuttanlieferungen gezählt. Das Angebot gilt für kleinere Mengen (50 l = 5 € Gebühr) z.B. alte Fliesen, alte WC-Becken oder geringe Mengen an Renovierungsbauschutt. Größere Mengen müssen nach wie vor privat entsorgt werden.

 

Daneben wurden 685 Kompostsäcke (je 3 €) verkauft. Der Kompostverkauf in Hilden (und den anderen ka-Städten) ist äußerst positiv zu bewerten, weil sich der Bioabfallkreislauf so erst richtig schließt. Der Kompost ist streng kontrolliert und zertifiziert. Übrigens können Bürger und Bürge-rinnen des Kreises ME auf der Deponie Langenfeld-Immigrath losen Kompost (mit Behältern und Schüppe) auch kostenlos abholen.

 

Gerne wird auch das Angebot "Sperrgutexpress" angenommen. 2007 wurden 206 Expressstellen abgefahren. Die übliche Wartezeit für Sperrgut beträgt ca. 3 Wochen.

 

Ab 2008 nimmt der Bauhof auch mit Restmüll gefüllte Müllsäcke zum Satzungspreis von 4 € zu den Wertstoffannahmezeiten an. Neben der Möglichkeit die kostenpflichtigen städt. Restmüllsä-cke neben der Restmülltonne bereitzustellen, wird so auch die Möglichkeit eingeräumt, zusätzli-che Restabfälle (Reste von Festen, Aufräumaktionen, Renovierungen usw.) auf dem Bauhof ent-sorgen zu können.

 

 

 

G. Scheib