Betreff
Aufstellung einer Rundbank auf dem Alten Markt
Vorlage
WP 04-09 SV 66/130
Aktenzeichen
IV/66.3-Hen
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussvorschlag:

 

„Die Verwaltung wird beauftragt in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss  auf Basis des Typ 2 konkrete Angebote und entsprechende Installationsvorschläge vorzulegen.“

 

 

Beschluss Stadtentwicklungsausschuss 14.05.2008:

 

„Der Stadtentwicklungsausschuss beschließt am Alten Markt eine Rundbank um die Friedenseiche entsprechend dem Typ 2 aufzustellen.

Die Rundbank soll unter Berücksichtigung der Belange von Behinderten im Rahmen einer Ausschreibung durch eine Schreinerei gefertigt und aufgestellt werden.“


 

Erläuterungen und Begründungen:

 

Im Zusammenhang mit der Sanierung der Platzfläche „Alter Markt“ ist auch die Aufstellung einer Rundbank um die dort befindliche sogenannte Friedenseiche vorgesehen, die die derzeit vorhandene  3-sitzige Metallgitterbank ersetzen soll. Der Stammfuß der Eiche ist mit einer Einfassung aus 6 Betonfertigelementen umgeben, die die Eiche im unteren Stammbereich vor Beschädigung schützen und unter denen sich an mehreren Stellen direkt die Wurzeln der Eiche befinden.

 

Aus Gründen der äußersten Vorsorge im Hinblick auf den dauerhaften Erhalt der Eiche soll deshalb die Baumumfassung zum Schutz der Wurzelanläufe im Stammbereich auch bei der Aufstellung einer Rundbank erhalten bleiben. Das gebrochene Teilelement der Einfassung wird deshalb durch ein neues Betonfertigteil ersetzt.

 

Die geplante Rundbank wird  -aus Gründen der größtmöglichen Baumschonung-  demzufolge direkt vor der Baumeinfassung aufgestellt werden. Aus dieser Vorgabe ergibt sich (je nach Bankkonstruktion) ein Innenradius der Rundbank von mind. 1.65m. Daraus ergibt sich wiederum, ebenfalls abhängig vom gewählten Banksystem, eine Sitzplatzanzahl von ca. 20-24.

 

Neben dieser Vorgabe aufgrund des Baumschutzes gilt es  weiterhin die Nutzung des „Alten Marktes“ als Veranstaltungsfläche zu berücksichtigen. Insbesondere ist hier der geringe Abstand der Veranstaltungszelte zur Eiche hin zu beachten. Aus diesem Grund erscheint es notwendig, den zur Platzfläche liegenden Bankteil so auszugestalten, dass er bei Bedarf mit geringem Aufwand demontierbar ist.

 

Bei der Auswahl einer Rundbank sind die beiden oben genannten Bedingungen in jedem Fall vorab zu berücksichtigen.  Aufgrund der erforderlichen Demontierbarkeit in einem Teilbereich und des dort benötigten „Bewegungsraumes“ muss dieser Teilbereich oberirdisch frei von Aufbauten, Banksockeln etc. sein. Deshalb wurden deshalb im Folgenden auch keine Banksysteme berücksichtigt, deren Sitzauflagen auf Betonsockeln montiert sind. Für den Fall einer erforderlichen Demontage ist auch bei lediglich aufstehenden Betonsockeln von einem erhöhten Aufwand auszugehen. Zudem wirken diese Bänke in ihrer Optik relativ „plump“. Auch sollte aus Unterhaltungs- und Haltbarkeitsgründen keine Bankkonstruktion mit Holzfüßen gewählt werden. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass für den Standort „Alter Markt“ ein Banksystem mit Rückenlehne jedoch ohne zusätzliche Armlehnen sinnvoll ist.

 

 

Nach Würdigung der oben genannten Fakten muss grundsätzlich die Frage nach der Materialwahl (Holz/Metall oder Metall) entschieden werden. Neben den optischen Unterschieden sind auch funktionale Unterschiede vorhanden

 

 

 

Metallsitzfläche:

Banksysteme mit Metallsitzflächen bestehen in der Regel aus einem Drahtgitter, welches bei Niederschlägen sehr rasch abtrocknet und wenig Auflagefläche für Verschmutzungen bietet. Konstruktionsbedingt bieten solche Banksysteme ebenfalls weniger Angriffsfläche für Vandalismus. Bezüglich der Haltbarkeit ist von einer hohen Haltbarkeit bei nur geringen Unterhaltungskosten auszugehen.

In der Nutzung werden jedoch Bankauflagen aus Metall oft als weniger bequem (im Vergleich zu Holz) sowie in der Optik als „kühler“ empfunden. (Derzeit ist die Fußgängerzone in Hilden mit grünen Sitzbänken aus Einzelsitzen in Metalldrahtgitterbauweise ausgestattet)

 

 

 

Holzsitzfläche:

Holzsitzflächen zeichnen sich durch ein „natürliches Aussehen“ und einen angenehmen Sitzkomfort aus. Aufgrund der größeren Oberfläche trocknen die Bänke im Vergleich zu Drahtgitterbänken langsamer ab und verschmutzen (z.B. Staub) stärker. Aufgrund der Vielzahl der lieferbaren Holzqualitäten (unbehandelte bzw. lasierte heimische Harthölzer, FSC-zertifizierte Hölzer) gewähren die Hersteller bis zu 15 Jahren Garantie auf die Haltbarkeit.

Im Hinblick auf Vandalismus (z.B. Beschriftung) bieten Holzauflagen in der Regel eine größere Angriffsfläche als Metallauflagen.

 

Neben den oben beschriebenen Vor- bzw. Nachteilen kann jedoch gesagt werden, dass von Ihrer Eignung grundsätzlich beide Banksysteme am Standort „Alter Markt“ aufgestellt werden können. Eine Entscheidung kann primär vor dem Hintergrund der Einpassung in die örtliche Situation getroffen werden. Hier ist sowohl die Anlehnung an die bisherige Möblierung der Mittelstraße (Metallbank) als auch die Betonung eines hochwertigen Einzelstandortes (abweichendes Modell) denkbar.

 

Um die grundsätzliche „Ausrichtung“ der Rundbank zu ermitteln sollen nachfolgend beispielhaft 4 Bankmodelle vorgestellt werden.

 

 

Typ 1

Bankbeispiel: Banksystem mit Einzelsitzflächen und Rückenlehnen aus Drahtgitter

 

 

 

 

Typ 2

Bankbeispiel: Banksystem (Zweisitzer) mit Sitzflächen und Rückenlehnen aus Holz

 

 

Typ 3

Bankbeispiel: Banksystem mit Einzelsitzflächen und Rückenlehnen aus Holz

 

 

 

 

 

 

Typ 4

Bankbeispiel: Banksystem mit Einzelsitzflächen und Rückenlehnen aus Holz

 

 

 

 

 

 

Nach der Entscheidung für einen Banktyp (Holz/Metall) ist dann im Einzelfall noch die Materialwahl (Holzart bzw. Edelstahl oder Farbton der Metallbeschichtung) zu klären. Ebenfalls ist nach der Auswahl des Banksystems vor Ort zu prüfen, inwieweit aufgrund von vorgefundenen Wurzeln als Fußkonstruktion ein Aufstellfuß bzw. eine Verschraubung auf einem Punktfundament zu wählen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Günter Scheib


 

Zusätzliche Erläuterungen zur Sitzungsvorlage SV 66/130

 

In der Ausschusssitzung am 16.04.2008 wurde die Verwaltung beauftragt zum dort vorgestellten Banktyp 2 eine Illustration einer Vollkreis-Rundbank vorzulegen

 

 

Banktyp 2: Bankbeispiel Rundbank aus Teilsegmenten mit Stahlunterkonstruktion und Sitzfläche und Rückenlehne aus Massivholz (Bankkosten ohne Montage ca. 8.000€ netto) – Anm.: Für den in Hilden benötigten Radius würden Sitzelelemente  als Zweisitzer Verwendung finden.

 

 

 

 

 

Weiterhin wurde die Verwaltung gebeten zusätzliche Beispiele für Rundbänke mit Holzauflage zu präsentieren, die im Unterschied zu den bislang gezeigten Bänken nicht als „Einzelsitz-Vieleckbank“ konstruiert sind sondern durchgehende Sitzflächen bzw. Rückenlehen ohne „Lücken“ aufweisen.

 

Nachfolgend sind einige Beispiele für solche Banksysteme abgebildet, wobei es sich bei den abgebildeten Bänken z.T. um Kleinserien bzw. Einzelanfertigungen handelt und deshalb die konkreten Abbildungen die Bänke nur als Teilkreis(bogen) bzw. auch als „Innensitzer“ darstellen.

 

Bei einer möglichen Aufstellung dieser Bänke auch dem Alten Markt würden die Bänke als „Außensitzer“ gefertigt werden (siehe Bankbeispiel Typ 6), wobei der der Innenradius jeweils ca. 3,30m und der Außenradius ca. 4,50 m betragen würde.

 

 

Teilrundbank

Typ 4: Bankbeispiel: Rundbank aus Teilsegmenten mit Stahlunterkonstruktion und Sitzfläche und Rückenlehne aus Massivholz (Bankkosten ohne Montage ca. 15.000€ netto)

 

 

 

 

 

Rundbank

Typ 5: Bankbeispiel: Rundbank aus Teilsegmenten mit Stahlunterkonstruktion und Sitzfläche und Rückenlehne aus Massivholz (Bankkosten ohne Montage ca. 19.000€ netto)

 

Typ 6: Rundbank aus Teilsegmenten mit Gussfüßen/Stahlunterkonstruktion und Sitzfläche und Rückenlehne aus Massivholz (Bankkosten ohne Montage ca. 16.000€ netto)

 

 

 

Typ 7: Rundbank aus Teilsegmenten mit Stahlunterkonstruktion und Sitzfläche und Rückenlehne aus Massivholz (Bankkosten ohne Montage ca. 11.500€ netto)

 

 

 

 

 

Abschließend ist noch auf das Thema Demontierbarkeit einzugehen:

 

Die hier vorgestellten Banktypen haben alle eine Stahlunterkonstruktion und sind so konzipiert, dass eine wiederholte Demontierbarkeit gewährleistet ist. Diese Anforderung resultiert aus dem Ratsbeschluss vom 25.4.07, in dem dies ausdrücklich gefordert worden ist. Nach hiesiger Einschätzung ist es daher auch nicht sinnvoll, die Bank als Vollholzkonstruktion vorzusehen. Insofern geht die Verwaltung derzeit auch davon aus, dass sich eine Herstellung durch eine hiesige Schreinerei nicht anbietet. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die vorgestellten Bänke dem Urheberrecht unterliegen und ggfls. mit Schutzrechten belegt sind. Ein Nachbau durch Dritte ist daher so ohne weiteres nicht zulässig.

 

 

 

 

 

Günter Scheib

 


 

Finanzielle Auswirkungen:

ja

 

Produktnummer:

120101

Bezeichnung: 

Verkehrsflächen,-einrichtungen

Mittel stehen zur Verfügung:

ja

 

Investitions-Nr.:

 

 

Haushaltsjahr

Auszahlung

Einzahlung

Investitions-haushalt

Beschreibung 

€

€

nein

2008

ca. 18.000€

 

 

Sanierung Alter Markt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sichtvermerk Kämmerer