- Bildungsbericht 2011
- Fortsetzung des Bildungsnetzwerkes
Beschlussvorschlag:
Der
Jugendhilfeausschuss und der Ausschuss für Schule und Sport nehmen den
Bildungsbericht 2011 zur Kenntnis.
Der Rat der Stadt
Hilden beschließt nach Vorberatung im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für
Schule und Sport, das erfolgreiche Konzept des lokalen Bildungsnetzwerkes dauerhaft
zu etablieren. Die vorhandene Stelle des Bildungskoordinators wird unbefristet
eingerichtet. Â
Erläuterungen und Begründungen:
In der Sitzung am 1.4.2009 hat der Rat der Stadt Hilden ein
Handlungskonzept für ein lokales Bildungsnetzwerk „ Bildungsstadt Hilden“
einstimmig beschlossen. Zur Umsetzung des Konzeptes wurde die Einrichtung einer
zunächst auf 4 Jahre befristete Vollzeitstelle eines Bildungskoordinators
eingerichtet. Â Ziel dieses Konzeptes war
es, die bereits zahlreich vorhandenen Netzwerkaktivitäten der Kommune mit dem
roten Faden eines vielschichtigen, als
auch multiprofessionellen Bildungsbegriffes zusammenzuführen.Â
Unterfüttert wurde dieses Konzept mit dem gleichsam anspruchsvollen, wie
auch notwendigen Leitbild:Â Â Kein Kind,
kein Jugendlicher, keine Familie darf verloren gehen!
Damit wurde ein Rahmen gesetzt, an dem sich die seither entwickelten
Aktivitäten des Hildener Bildungsnetzwerkes messen lassen mussten. Gleichzeitig
wurde aber auch deutlich, dass genau dieses Leitbild nicht nur auf kommunaler, sondern auch auf regionaler,Â
ja sogar auf landes- und bundesweiter Ebene sich zuÂ
immer größerer Bedeutung im gesellschaftlichen Miteinander entwickelt.
Die zunehmend zahlreichen Initiativen,
Projekte und Konzepte in den Kommunen der Bundesrepublik legen dafür Zeugnis
ab. Die Stadt Hilden hat sich mit ihrer frühen Entscheidung für ein lokales
Bildungsnetzwerk einen unschätzbaren Handlungsvorsprung erarbeitet, der sich
aktuell auch auszuzahlen beginnt. (z.B.
Landesprojekt LVR 2011Â Kein Kind
zurücklassen mit einer Fördersumme vom 32.000 Euro oder Bundesprojekt
LernTumdenken mit rund 35.000 Euro)
Diesen Vorsprung gilt es zu wahren und durch weitere zielgerichtete
Bildungsaktivitäten der Stadt weiter auszubauen.
Vor diesem Hintergrund legt  das für das Bildungsnetzwerk zuständige Fachamt mit dieser Sitzungsvorlage den
Hildener Bildungsbericht 2011 vor. Er erfolgt einige Monate später als der
Bildungsbericht 2010, den Sie im Winter des vergangenen Jahres erhielten.
Der pragmatische Grund für diese
Tatsache liegt in der ZusammenführungÂ
aller Geschäftsberichte des vergangenen Jahres, die jetzt zentral in
einer Sitzungsvorlage erfolgt. In diesen Kontext gehört selbstverständlich auch
der Bildungsbericht. Auch die Form des
Bildungsberichtes 2011 weicht von der des Vorjahres ab. Gestaltet wie ein
Newsletter versucht der Bericht den Focus gezielt auf die Schlaglichter des
vergangenen Jahres zu richten und bedient sich dabei einer medial gut
konsumierbareren Form, die auch im
Nachgang noch besser an die Bürgerinnen und Bürger transportiert werden
kann. Dabei sollen aber die anspruchsvollen Inhalte und erneut
zahlreichen konkreten Ergebnisse des
Hildener Bildungsnetzwerkes nicht zu kurz kommen.
Im Einzelnen sind die Ergebnisse hier aufgelistet:
- Ãœbergang Kita Grundschule Evaluation und 2.
Runde
- Durchführung von 10 Sozialraumkonferenzen
- Fachtagung „Auf in die Schule“
- Clearingrunde im Ãœbergang Schule Beruf -
Evaluation und 2. Durchlauf
- Zwei Fachtagungen Inklusion in Kooperation mit
GLL e.V.
- Durchführung von 2 Sitzungen des
Bildungsbeirates
- Einbindung in die Arbeitsgruppe Inklusion im
Rahmen des KSF
- Installation eines Partizipationsgremiums für
Eltern im Bereich der Kindertageseinrichtungen
- Einrichtung einer Netzwerkgruppe
Schulsozialarbeit
- Fortsetzung der Kooperation zwischen
Jugendhilfe und Schule im Hildener Süden
- Erarbeitung eines Konzeptes für ein Familien
und Bildungsbüro in Hilden
- Durchführung von sechs Extraschichten im
Stellwerk
- Erarbeitung eines Rahmenkonzeptes gegen
Kinderarmut
- Bearbeitung des Bildungsfonds mit 12 Anträgen
- Durchführung von Veranstaltungen Islam Open
Mind mit Hildener Schulen
- Durchführung einer Auftaktkonferenz
Interkulturelle Bildung
- Interkulturelle Begegnungen in Kooperation mit
dem Hand in Hand e.V. und dem DRK Familienbildungswerk
- Erarbeitung
eines Konzeptes Besondere Begabungen und Start des Projektes im Hildener
Süden
- Beteiligung
am KGST-Bericht Kommunales Bildungsmanagement
- Referententätigkeiten
für den Landschaftsverband Rheinland
Zwar stehen 2011 mit 20 Einzelergebnissen etwas weniger auf der Liste als 2010 (26), dafür sind mit
den Themen Inklusion, Kinderarmut und der Eröffnung des Bildungs- und
Familienbüros echte Schwergewichte auf der Agenda. Gerade die Themen Inklusion
und Kinderarmut haben sich aus den
ersten beiden Jahren des Bildungsnetzwerkes als Wegweisende
herauskristallisiert. Sie werden auch in Zukunft die Bildungsszene dominieren
und sind dazu geeignet von dort einen direkten Zugang in alle
Bildungsthematiken zu finden.
Das Familien- und Bildungsnetzwerk Stellwerk, das am 30. Mai 2011 die
Pforten öffnete, kann und wird dem Bildungsnetzwerk die Strukturen und
Rahmenbedingungen geben, um auch
perspektivisch eine „Tiefenwirkung“ zu erzeugen.
Insofern war die Konzentration der Aktivitäten aus Sicht des Fachamtes
mehr als gerechtfertigt. Parallel dazu wurden natürlich auch all die in 2010
entwickelten Module mit hoher Intensität evaluiert und weiterentwickelt. Das
galt insbesondere für die Schnittstellenmodule in den Übergängen zwischen den
Bildungseinrichtungen, sowie dieÂ
sozialräumlichen Ansätze. Auch der Ansatz einer zielgerichteten Arbeit
mit der Hildener Elternschaft konnte über die Aktivierung eines
Jugendamtselternbeirates besser bearbeitet werden. Das neue Landesgesetz KIBIZ
holte dann Ende des Jahres den gesetzlichen Auftrag einer in Hilden bereits vollzogenen
Entwicklung nach. Auch hier war greifbar eine Dividende des Bildungsnetzwerkes
zu vereinnahmen.
Insgesamt war im Jahr 2011 deutlich die Präsenz des Hildener
Bildungsnetzwerkes zu verspüren. Der Netzwerkansatz wird mehr und mehr zu einem
Faktor, der von Akteuren, wie auch von Bürgerinnen und Bürgern als notwendig
und bereichernd wahrgenommen und genutzt wird.
Auch auf der fachlichen Ebene von Expertinnen und Experten im Thema
Bildung werden die in Hilden gesammelten
Erfahrungen abgerufen und für die eigene Arbeit genutzt. Sei es der Landschaftsverband
Rheinland, die KGST oder zahlreiche benachbarte Gemeinden in direkter
Ansprache, all diese Instanzen nutzen und schätzen den Erfahrungstransfer,
wobei ein solcher Austausch auch immer wieder befruchtende Elemente in die
Kommune zurück liefern. Deutlich wird dieser gegenseitige Nutzen auch durch die
jüngste Veröffentlichung des Hildener Bildungsbeirates Prof. Dr. Deinet im LVR-
Magazin „Inform“. Im Schwerpunkthema geht es um die Gestaltungsperspektiven von
Kommunen am Beispiel der Städte
Gevelsberg und Hilden. Auch hier wird einmal mehr deutlich, dass der zukunftsorientierte Aufbau einer kommunalen
Bildungslandschaft zwangsläufig notwendigÂ
ist und das hier vor Ort bereits entscheidende Schritte in diese
Richtung auf den Weg gebracht worden sind.
Für die kommenden Jahre werfen wie oben bereits ausgeführt die Themen
Kinderarmut und Inklusion ihre breiten Schlagschatten voraus.
Die Bekämpfung der Konsequenzen von Kinderarmut ist dabei der Gradmesser
an dem sich eine soziale Gemeinschaft messen lassen wird. Der Familienbericht
dokumentierte für Hilden hier, trotz der bereits guten Rahmenbedingungen
weiteren Handlungsbedarf. Bildung und Armut sind an dieser Stelle zwei unlösbar
miteinander verwobene Themenbereiche. Ziel muss es sein, Chancengerechtigkeit herzustellen und allen
Hildener Familien die Möglichkeit zu
gerechter (Bildungs)Teilhabe zu eröffnen. Nur so sind langfristig die
Armutsspiralen zu durchbrechen.
Gleichzeitig ist eine überzeugende Antwort auf diese Fragestellungen
aber auch verbunden mit der demografischen Perspektive der Stadt. Gelingt es
Hilden als innovative und zukunftsorientierte, gleichermaßen aber auch als
gerechte und soziale Stadt zu positionieren braucht den Bürgerinnen und Bürgern
der Stadt vor den Auswirkungen des
demografischen Wandels nicht bang zu sein.
Die Inklusion ist der Motor zur
nachhaltigen Veränderung der kommunalenÂ
Bildungslandschaften. Scheinbar zementierte Zuständigkeiten und
Struktursäulen können sich unter dem Einfluss eines Umbaus der Schul- und Bildungssysteme auflösen. Man darf und
kann nicht verschweigen, dass die Entwicklungen (sehr) langfristige sein
werden. Aber die Weichen für die Entwicklungen werden gerade in einer Kommune
zu Beginn des Prozesses gestellt. Was erst einmal auf der falschen Schiene
läuft, wird möglicherweise niemals das gewünschte Ziel erreichen. Auch hier ist
strukturierte Steuerung unerlässlich und die Dividende für ein in die Zukunft
zu erreichendes Ergebnis wird üppig ausfallen, wenn die Kommune von Anfang an
ihre Karten im Spiel hat.
Um all dies zu realisieren,Â
braucht man zukünftig den
Steuerungsmotor noch notwendiger als in den ersten 4 Jahren des
Bildungsnetzwerkes.
Um im Bild zu bleiben:Â Â
Das Bildungsnetzwerk hat die ersten Fahrpläne erarbeitet und begonnen
die Passagiere zu transportieren. Die Fahrgäste erkennen das Qualität und Preis
stimmig sind und steigen zunehmend auf das attraktive Angebot um. Zahlreiche
Strecken und Gebiete werden aber nach wie vor noch nicht erreicht, obwohl auch hier viele
Passagiere auf Anschluss warten. Das Netz derÂ
öffentlichen Bildungsversorgung wird und muss folglich wachsen. Ein neuer, erweiterter Streckenplan
wird notwendig. Dieser muss ausgewogen, zukunftssicher aber vor allem gerecht
sein. Dafür bedarf es eben derÂ
zielgerichteten, koordinierenden Instanz, die in der Lage ist die
divergierenden Interessen der Akteure auszugleichen und miteinander zu
verbinden.
In Hilden ist eine gut aufgebaute, konzeptionell aufeinander bezogene
und verlässlich miteinander verknüpfte Bildungsinfrastruktur entstanden. Die
Unterstützung und Förderung der Bildung ist durch die Bündelung der vielen
Schnittstellen gut gelungen. Für die Weiterentwicklung der „Bildungsstadt
Hilden“ ist das lokale Bildungsnetzwerk unverzichtbar geworden. Dazu gehört das
bewährte Instrument des Bildungskoordinators.
Finanzielle Auswirkungen Â
Finanzielle
Auswirkungen (ja/nein) |
ja |
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Produktnummer
/ -bezeichnung |
060305 Beratung, Koordination und Planung für Familien- Jugend- und Bildungsangeboten |
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Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
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Haushaltsjahr: |
2013 |
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Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
x |
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Die Mittel stehen in folgender Höhe zur
Verfügung: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Der Mehrbedarf besteht in folgender Höhe: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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0603050020 |
 Netzwerk Bildung |
50* |
Personalaufwand |
73.440 |
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Die Deckung ist
gewährleistet durch: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Stehen für den o. a. Zweck Mittel aus
entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung?
(ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein x (hier ankreuzen) |
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Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind
auf drei Jahre befristet. Die Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
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Wurde die
Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft
– siehe SV? |
ja x (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
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Finanzierung: |
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Vermerk Kämmerer Gesehen Klausgrete |
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Personelle Auswirkungen
Im Stellenplan enthalten: |
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nein |
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Planstelle(n): Vollzeit Bildungskoordinator/koordinatorin Dipl.
Sozialpädagog/in oder Dipl. Pädagog/in TVÖD 17 SuE |
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Vermerk Personaldezernent Die bisher befristet eingerichtete Stelle muss bei positiver
Entscheidung im Stellenplan 2012 entfristet werden. Danscheidt |