Beschlussvorschlag:
Der
Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis von den abfallwirtschaftlichen Daten
der Stadt Hilden aus
dem Jahr 2006
Erläuterungen und Begründungen:
Abfallwirtschaftliche
Daten der Stadt Hilden 2006
Anlage a      Entwicklung der Abfall- und
Wertstoffmengen 1984 bis 2006
Anlage b      Abfall- und Wertstoffmengen 2006 -
Leistungsdaten
Anlage c      Entwicklung des Behälterbestandes und des
Müll-Liter-Volumens seit 1990
Anlage d      Entwicklung der Entsorgungskosten und
Abfallgebühren seit 1988
Anlage e      Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren
im Kreis Mettmann (BdStNW)
Die
Gesamtmüllmenge im Jahr 2006 ist um 140 to gesunken. Bei den Abfällen zur Beseitigung ist ein
leichter Anstieg von 83 to zu verzeichnen, bei den Abfällen zur Verwertung
wurden 224 to weniger eingesammelt.
Im Einzelnen
beträgt die Entwicklung bei den Wertstoffmengen:
Altpapier               +
185 to
LVPÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â -
 253 to
Altglas                   +
128 to
Bioabfällen           - 177 to     (2002 – 2004 = ca. 4.100 to / 2006
/ 3.680 to)
Grünabfällen        -Â
159 to
Altmetall               -   19 to
Die Reduzierung
bei den Bioabfällen in den letzten 2 Jahren ist relativ hoch. Eigentlich eine nicht
zu begründende Entwicklung, da Anzahl und Volumen an Biotonnen im gleichen
Zeitraum zugenommen haben. Der Zentrale Bauhof geht davon aus, dass die extreme
Sommertrockenheit der letzten 2 Jahre hier ursächlich ist. Die weitere
Entwicklung wird beobachtet.
Erfreulich ist der
stetige Anstieg der Altpapiermenge seit 2002.Â
Nachdem der Zentrale Bauhof die Altpapierabfuhr von REMONDIS übernommen
hatte, lag die Altpapiermenge aus nicht zu erklärenden Gründen um über 300 to
unter der Vorjahresmenge. Mittlerweile wurde die 5.000 to-Marke wieder
überschritten. Pro Einwohner und Jahr werden ca. 90 kg gesammelt - damit nimmt
die Stadt Hilden wieder einen Spitzenplatz bei der Papiererfassung ein.
Die Abnahme bei
den Leichtstoffverpackungen ist sicherlich das Ergebnis der intensiven Kontrollen
der Fa. REMONDIS zum Jahreswechsel 2005 / 2006. Die nicht mit der Stadt Hilden
abgestimmte Aktion (im gesamten Kreis,
der Stadt Düsseldorf und wie der Presse zu entnehmen war im gesamten
Bundesgebiet) wurde in Abstimmung mit der DSD GmbH durchgeführt, weil die
Sammelmengen (> 30 kg/E./a) deutlich über die in Verkehr gebrachte Verpackungsmenge
(ca. 27 kg/E./a) gestiegen sind. Tatsächlich sind gerade im Geschosswohnungsbau
eklatante Fehlbefüllungen festgestellt worden. Zukünftig werden nur noch
koordinierte und abgesprochene Aktionen mit REMONDIS/AWISTA durchgeführt. In
2006 wurden die gelben Tonnen flächendeckend mit Sortieraufklebern bestückt
(zusätzliche Sortieraufkleber hält die Abfallberatung zur kostenlosen Abgabe
bereit). Der Abfallkalender enthält auf mehreren Seiten Tipps und
Hintergrundinformationen zur Verpackungssammlung.
Zu erwähnen ist
auch der Rückgang der Altmetallmenge in den letzten Jahren. Bis zum Jahr
2004/05 wurden noch über 300 to Altmetall und Weiße Ware/Elektrogroßgeräte
eingesammelt. Mittlerweile liegt die Menge durch die hohen Metallschrottpreise
bei ca. 200 to.
Durch das neue Elektrogesetz
haben sich zudem die Sammel- und Logistikanforderungen stark erhöht. Die
Beraubung der Sperrgutstellen stellt heute insofern ein Problem dar, weil auch
die schadstoffhaltigen Bildschirmgeräte und Kühlschränke neben den
Haushaltsgroßgeräten durch
organisierte
Sammler unerlaubt abgesammelt werden. Hier kann es zu Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen
kommen. Der Bauhof beobachtet diese Entwicklung und sucht in Zusammenarbeit mit
dem Kreis nach Möglichkeiten diese Beraubung zu unterbinden.
Beim angemeldeten
Restmüllvolumen ist seit vielen Jahren erstmals wieder ein leichter Anstieg zu
verzeichnen. Diese Entwicklung wird intensiv beobachtet, da das angemeldete Restmüllvolumen
die Bemessungsgrundlage der Abfallgebühr darstellt. Im gewerblichen Bereich
sind durch die ab 1.6.2005 in Kraft getretene Ablagerungsverordnung hoffentlich
auch weiterhin steigende bzw. rückkehrende Restmüllvolumina zu verzeichnen.
Seit dem 1. Januar 2003 ist die
Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) in Kraft.Â
Die Verordnung beinhaltet Regelungen zur Getrennthaltung von Abfällen im
gewerblichen Bereich und soll die so genannte Scheinverwertung eindämmen.
Konkret regelt die Verordnung, dass auch gewerbliche Erzeuger und Besitzer von
Abfällen zur Beseitigung die Abfallbehälter des öffentlich-rechtlichen
Entsorgungsträgers oder eines von ihm beauftragten Dritten - in angemessenem
Umfang - zu nutzen haben.
Die Stadt Hilden hat diese gesetztlichen
Regelungen in die städt. Abfallsatzung eingearbeitet und den angemessenen
Umfang in Form von Einwohnergleichwerten definiert. Gewerbebetriebe, die bei den regelmäßigen
Überprüfungen des Steueramtes durch ein zu niedriges Müllvolumen auffallen,
werden umgehend angeschrieben und auf die Regelungen der GewAbfVO hingewiesen.
Die Gebührenentwicklung
in Hilden ist weiterhin optimistisch zu betrachten. Nach Gebührenreduzierungen
von 10 % und 1 % in den Vorjahren konnten die Abfallgebühren für das Jahr 2006
um weitere 5 % gesenkt werden. Â Â Zum Jahr
2007 steigt die Restmüllgebühr leicht um 2 %. Bei steigenden
Verbrennungskosten, Treibstoffkosten, Mehrwertsteuererhöhung und höheren Kosten
durch den neuen Recyclinghof und die Elektroaltgeräteannahme ist diese
Steigerung als sehr moderat zu interpretieren.
Sehr positiv
werden die neuen Angebote ab 2007 „Bauschuttannahme, Kompostverkauf und
Sperrmüllexpressservice“ angenommen.
Bis Ende April
wurden über 100 Bauschuttanlieferungen gezählt. Das Angebot gilt für kleinere
Mengen (50 l = 5 € Gebühr) z.B. alte Fliesen, alte WC-Becken oder geringe Mengen
an Renovierungsbauschutt. Größere Mengen müssen nach wie vor privat entsorgt
werden.
Der Verkauf von
Kompostsäcken läuft auch gut an. Bis Ende April wurden über 250 Kompostsäcke
(je 3 €) verkauft. Der Kompostverkauf in Hilden (und den anderen ka-Städten)
ist äußerst positiv zu bewerten, weil sich der Bioabfallkreislauf so erst
richtig schließt. Der Kompost ist streng kontrolliert und zertifiziert.
Übrigens können Bürger und Bürgerinnen des Kreises ME auf der Deponie
Langenfeld-Immigrath losen Kompost (mit Behältern und Schüppe) auch kostenlos abholen.
Ein Erfolg scheint
auch das Angebot "Sperrgutexpress" zu sein. Bisher Ende April wurden 70
Expressstellen abgefahren. Die Auftraggeber akzeptieren die 40 € für diesen
schnellen Service innerhalb weniger Tage als angemessen. Die übliche Wartezeit
für Sperrgut beträgt ca. 3 Wochen.
Derzeit nimmt der
Bauhof probeweise auch Restmüllsäcke zum Satzungspreis von 4 € zu den
Wertstoffannahmezeiten an. Neben der Möglichkeit die kostenpflichtigen städt.
Restmüllsäcke neben der Restmülltonne bereitzustellen, soll auch die
Möglichkeiten eingeräumt werden, zusätzliche Restabfälle (Reste von Festen,
Aufräumaktionen, Renovierungen usw.) auf dem Bauhof entsorgen zu können. Bei
positiver Resonanz soll dieses Angebot ab 2008 auch offiziell in den
Annahmekatalog des Wertstoffhofes aufgenommen werden.
G. Scheib