Betreff
Abfallwirtschaftliche Daten der Stadt Hilden aus dem Jahr 2006
Vorlage
WP 04-09 SV 68/027
Aktenzeichen
IV/68 Bt
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis von den abfallwirtschaftlichen Daten

der Stadt Hilden aus dem Jahr 2006


Erläuterungen und Begründungen:

Abfallwirtschaftliche Daten der Stadt Hilden 2006

 

Anlage a       Entwicklung der Abfall- und Wertstoffmengen 1984 bis 2006

Anlage b       Abfall- und Wertstoffmengen 2006 - Leistungsdaten

Anlage c       Entwicklung des Behälterbestandes und des Müll-Liter-Volumens seit 1990

Anlage d       Entwicklung der Entsorgungskosten und Abfallgebühren seit 1988

Anlage e       Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren im Kreis Mettmann (BdStNW)

 

 

Die Gesamtmüllmenge im Jahr 2006 ist um 140 to gesunken.  Bei den Abfällen zur Beseitigung ist ein leichter Anstieg von 83 to zu verzeichnen, bei den Abfällen zur Verwertung wurden 224 to weniger eingesammelt.

 

Im Einzelnen beträgt die Entwicklung bei den Wertstoffmengen:

 

Altpapier                + 185 to

LVP                       -  253 to

Altglas                    + 128 to

Bioabfällen            -  177 to      (2002 – 2004 = ca. 4.100 to  /  2006 / 3.680 to)

Grünabfällen         -  159 to

Altmetall                -    19 to

 

Die Reduzierung bei den Bioabfällen in den letzten 2 Jahren ist relativ hoch. Eigentlich eine nicht zu begründende Entwicklung, da Anzahl und Volumen an Biotonnen im gleichen Zeitraum zugenommen haben. Der Zentrale Bauhof geht davon aus, dass die extreme Sommertrockenheit der letzten 2 Jahre hier ursächlich ist. Die weitere Entwicklung wird beobachtet.

 

Erfreulich ist der stetige Anstieg der Altpapiermenge seit 2002.  Nachdem der Zentrale Bauhof die Altpapierabfuhr von REMONDIS übernommen hatte, lag die Altpapiermenge aus nicht zu erklärenden Gründen um über 300 to unter der Vorjahresmenge. Mittlerweile wurde die 5.000 to-Marke wieder überschritten. Pro Einwohner und Jahr werden ca. 90 kg gesammelt - damit nimmt die Stadt Hilden wieder einen Spitzenplatz bei der Papiererfassung ein.

 

Die Abnahme bei den Leichtstoffverpackungen ist sicherlich das Ergebnis der intensiven Kontrollen der Fa. REMONDIS zum Jahreswechsel 2005 / 2006. Die nicht mit der Stadt Hilden abgestimmte Aktion (im gesamten Kreis, der Stadt Düsseldorf und wie der Presse zu entnehmen war im gesamten Bundesgebiet) wurde in Abstimmung mit der DSD GmbH durchgeführt, weil die Sammelmengen (> 30 kg/E./a) deutlich über die in Verkehr gebrachte Verpackungsmenge (ca. 27 kg/E./a) gestiegen sind. Tatsächlich sind gerade im Geschosswohnungsbau eklatante Fehlbefüllungen festgestellt worden. Zukünftig werden nur noch koordinierte und abgesprochene Aktionen mit REMONDIS/AWISTA durchgeführt. In 2006 wurden die gelben Tonnen flächendeckend mit Sortieraufklebern bestückt (zusätzliche Sortieraufkleber hält die Abfallberatung zur kostenlosen Abgabe bereit). Der Abfallkalender enthält auf mehreren Seiten Tipps und Hintergrundinformationen zur Verpackungssammlung.

 

Zu erwähnen ist auch der Rückgang der Altmetallmenge in den letzten Jahren. Bis zum Jahr 2004/05 wurden noch über 300 to Altmetall und Weiße Ware/Elektrogroßgeräte eingesammelt. Mittlerweile liegt die Menge durch die hohen Metallschrottpreise bei ca. 200 to.

 

Durch das neue Elektrogesetz haben sich zudem die Sammel- und Logistikanforderungen stark erhöht. Die Beraubung der Sperrgutstellen stellt heute insofern ein Problem dar, weil auch die schadstoffhaltigen Bildschirmgeräte und Kühlschränke neben den Haushaltsgroßgeräten durch

 

organisierte Sammler unerlaubt abgesammelt werden. Hier kann es zu Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen kommen. Der Bauhof beobachtet diese Entwicklung und sucht in Zusammenarbeit mit dem Kreis nach Möglichkeiten diese Beraubung zu unterbinden.

 

Beim angemeldeten Restmüllvolumen ist seit vielen Jahren erstmals wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Diese Entwicklung wird intensiv beobachtet, da das angemeldete Restmüllvolumen die Bemessungsgrundlage der Abfallgebühr darstellt. Im gewerblichen Bereich sind durch die ab 1.6.2005 in Kraft getretene Ablagerungsverordnung hoffentlich auch weiterhin steigende bzw. rückkehrende Restmüllvolumina zu verzeichnen.

 

Seit dem 1. Januar 2003 ist die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) in Kraft.  Die Verordnung beinhaltet Regelungen zur Getrennthaltung von Abfällen im gewerblichen Bereich und soll die so genannte Scheinverwertung eindämmen. Konkret regelt die Verordnung, dass auch gewerbliche Erzeuger und Besitzer von Abfällen zur Beseitigung die Abfallbehälter des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers oder eines von ihm beauftragten Dritten - in angemessenem Umfang - zu nutzen haben.

Die Stadt Hilden hat diese gesetztlichen Regelungen in die städt. Abfallsatzung eingearbeitet und den angemessenen Umfang in Form von Einwohnergleichwerten definiert.  Gewerbebetriebe, die bei den regelmäßigen Überprüfungen des Steueramtes durch ein zu niedriges Müllvolumen auffallen, werden umgehend angeschrieben und auf die Regelungen der GewAbfVO hingewiesen.

 

Die Gebührenentwicklung in Hilden ist weiterhin optimistisch zu betrachten. Nach Gebührenreduzierungen von 10 % und 1 % in den Vorjahren konnten die Abfallgebühren für das Jahr 2006 um weitere 5 % gesenkt werden.   Zum Jahr 2007 steigt die Restmüllgebühr leicht um 2 %. Bei steigenden Verbrennungskosten, Treibstoffkosten, Mehrwertsteuererhöhung und höheren Kosten durch den neuen Recyclinghof und die Elektroaltgeräteannahme ist diese Steigerung als sehr moderat zu interpretieren.

 

Sehr positiv werden die neuen Angebote ab 2007 „Bauschuttannahme, Kompostverkauf und Sperrmüllexpressservice“ angenommen.

Bis Ende April wurden über 100 Bauschuttanlieferungen gezählt. Das Angebot gilt für kleinere Mengen (50 l = 5 € Gebühr) z.B. alte Fliesen, alte WC-Becken oder geringe Mengen an Renovierungsbauschutt. Größere Mengen müssen nach wie vor privat entsorgt werden.

 

Der Verkauf von Kompostsäcken läuft auch gut an. Bis Ende April wurden über 250 Kompostsäcke (je 3 €) verkauft. Der Kompostverkauf in Hilden (und den anderen ka-Städten) ist äußerst positiv zu bewerten, weil sich der Bioabfallkreislauf so erst richtig schließt. Der Kompost ist streng kontrolliert und zertifiziert. Übrigens können Bürger und Bürgerinnen des Kreises ME auf der Deponie Langenfeld-Immigrath losen Kompost (mit Behältern und Schüppe) auch kostenlos abholen.

 

Ein Erfolg scheint auch das Angebot "Sperrgutexpress" zu sein. Bisher Ende April wurden 70 Expressstellen abgefahren. Die Auftraggeber akzeptieren die 40 € für diesen schnellen Service innerhalb weniger Tage als angemessen. Die übliche Wartezeit für Sperrgut beträgt ca. 3 Wochen.

 

Derzeit nimmt der Bauhof probeweise auch Restmüllsäcke zum Satzungspreis von 4 € zu den Wertstoffannahmezeiten an. Neben der Möglichkeit die kostenpflichtigen städt. Restmüllsäcke neben der Restmülltonne bereitzustellen, soll auch die Möglichkeiten eingeräumt werden, zusätzliche Restabfälle (Reste von Festen, Aufräumaktionen, Renovierungen usw.) auf dem Bauhof entsorgen zu können. Bei positiver Resonanz soll dieses Angebot ab 2008 auch offiziell in den Annahmekatalog des Wertstoffhofes aufgenommen werden.

 

 

 

G. Scheib