Betreff
Auswirkungen des Orkans „Kyrill“ auf den städtischen Baumbestand
Vorlage
WP 04-09 SV 66/080
Aktenzeichen
IV/66.3-Hen
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis von den Auswirkungen des Orkans „Kyrill“ auf den städtischen Baumbestand.“

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Am 18.01.2007 erreichte der Orkan Kyrill in den späten Nachmittag- und Abendstunden, auch das Stadtgebiet Hilden, wobei einzelne Windböen eine Geschwindigkeit von bis zu 130 km/h erzielten.

Unter den zahlreichen Schäden, die der Orkan verursacht hat sind insbesondere auch die Auswirkungen auf den städtischen Baumbestand zu erwähnen. Dabei soll zwischen den Baumschäden auf öffentlichen Grünflächen/Straßenbäumen und dem städtischen Forst unterschieden werden.

 

Grünanlagen/Straßenbäume

Aufgrund unmittelbarer Windeinwirkung durch „Kyrill“ entwurzelten (kein Bruchholz) im Bereich der öffentlichen Grünflächen/Straßenbäume  stadtweit knapp 60 Bäume.  Bei weiteren 5 Bäumen brachen unmittelbar aufgrund der Windeinwirkung Starkäste  heraus, die Bäume konnten jedoch durch entsprechende Pflegeschnitte erhalten werden. Von den 60 entwurzelten Bäumen entfielen ca. 40 auf Nadelbäume, die sich aufgrund ihrer eher flachgründigen Wurzel und der größeren Windangriffsfläche (im Vergleich zum jahreszeitlich bedingten blattlosen Laubbaum) als weniger widerstandsfähig erwiesen.

Die Baumschäden verteilen sich räumlich gesehen relativ gleichmäßig über das Stadtgebiet, wobei auf den Friedhöfen sowie in der Ringwallanlage Holterhöfchen jeweils mehrere Bäume entwurzelt wurden.

Da zahlreiche der genannten Bäume aus vorhandenen Beständen betroffen waren, kann nicht in allen Fällen eine Nachpflanzung vorgenommen werden, voraussichtlich kann in 50% der Fälle eine Nachpflanzung vor Ort noch in 2007 erfolgen.

Die Schadensbeseitigung erfolgte zum größten Teil  durch eigenes Personal, die Kosten für den  Einsatz von Fremdunternehmer sowie  für die Nachpflanzungen belaufen sich auf ca. 6.000€.

 

Forst

Im gesamten Forstbereich ist durch den Orkan ein geschätzter Holzanfall ( im Wesentlichen Wurf-, wenig Bruchholz ) von ca. 250 Festmeter, d.h. rd. 400 Bäume, zu verzeichnen.

Dies ist in der Gesamtmenge nur ca. 1/4 des planmäßigen Jahreseinschlags und wird durch entsprechende Umstellung des Forstwirtschaftsplanes aufgefangen. Insofern hat die Stadt Hilden im Verhältnis zu manch anderem Forst noch Glück im Unglück gehabt. Aufwändig ist jedoch die flächige Streuung des Wurfholzes.

Betroffene Baumart ist - an 4 Schwerpunkten in größeren Nestern -  überwiegend die Fichte. Aber auch Kiefer und Birke sind als Einzelwürfe über den gesamten Stadtwald verteilt.

 

Der Einsatz von Hebebühnen zur Beseitigung von Gefahrenbäumen /-ästen an Erholungseinrichtungen und Wegen kostete rd. 3.000 €.

Da die Pflanzflächen nicht mehr vom Wurfholz rechtzeitig geräumt werden können, müssen zwei für 2007 geplante Buchenkulturen nach 2008 geschoben werden. Aus den eingesparten Mitteln wird die Hebebühne bezahlt.

 

Teilweise problematisch war das Verhalten der Waldbesucher. Trotz massiver Hinweise in den Medien und Absperrungen wurden auch die Gefahrenbereiche betreten. Dabei wurden Wegesperren missachtet, Flatterbänder einfach abgerissen und den Anweisungen der Sperrposten nicht Folge geleistet

 

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Schädigungen am Baumbestand im Stadtgebiet Hilden vergleichsweise gering ausgefallen sind.

 

 

 

Günter Scheib