Beschlussvorschlag:
„Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis von den Auswirkungen des
Orkans „Kyrill“ auf den städtischen Baumbestand.“
Erläuterungen und Begründungen:
Am 18.01.2007 erreichte der Orkan Kyrill in den späten Nachmittag- und
Abendstunden, auch das Stadtgebiet Hilden, wobei einzelne Windböen eine
Geschwindigkeit von bis zu 130 km/h erzielten.
Unter den zahlreichen Schäden, die der Orkan verursacht hat sind
insbesondere auch die Auswirkungen auf den städtischen Baumbestand zu erwähnen.
Dabei soll zwischen den Baumschäden auf öffentlichen Grünflächen/Straßenbäumen
und dem städtischen Forst unterschieden werden.
Grünanlagen/Straßenbäume
Aufgrund unmittelbarer Windeinwirkung durch „Kyrill“ entwurzelten (kein
Bruchholz) im Bereich der öffentlichen Grünflächen/Straßenbäume stadtweit knapp 60 Bäume. Bei weiteren 5 Bäumen brachen unmittelbar
aufgrund der Windeinwirkung StarkästeÂ
heraus, die Bäume konnten jedoch durch entsprechende Pflegeschnitte
erhalten werden. Von den 60 entwurzelten Bäumen entfielen ca. 40 auf Nadelbäume,
die sich aufgrund ihrer eher flachgründigen Wurzel und der größeren
Windangriffsfläche (im Vergleich zum jahreszeitlich bedingten blattlosen
Laubbaum) als weniger widerstandsfähig erwiesen.
Die Baumschäden verteilen sich räumlich gesehen relativ gleichmäßig über
das Stadtgebiet, wobei auf den Friedhöfen sowie in der Ringwallanlage
Holterhöfchen jeweils mehrere Bäume entwurzelt wurden.
Da zahlreiche der genannten Bäume aus vorhandenen Beständen betroffen
waren, kann nicht in allen Fällen eine Nachpflanzung vorgenommen werden,
voraussichtlich kann in 50% der Fälle eine Nachpflanzung vor Ort noch in 2007
erfolgen.
Die Schadensbeseitigung erfolgte zum größten Teil durch eigenes Personal, die Kosten für
den Einsatz von Fremdunternehmer
sowie für die Nachpflanzungen belaufen
sich auf ca. 6.000€.
Forst
Im gesamten
Forstbereich ist durch den Orkan ein geschätzter Holzanfall ( im Wesentlichen
Wurf-, wenig Bruchholz ) von ca. 250 Festmeter, d.h. rd. 400 Bäume, zu
verzeichnen.
Dies ist in der
Gesamtmenge nur ca. 1/4 des planmäßigen Jahreseinschlags und wird durch entsprechende
Umstellung des Forstwirtschaftsplanes aufgefangen. Insofern hat die Stadt
Hilden im Verhältnis zu manch anderem Forst noch Glück im Unglück gehabt.
Aufwändig ist jedoch die flächige Streuung des Wurfholzes.
Betroffene Baumart
ist - an 4 Schwerpunkten in größeren Nestern -Â
überwiegend die Fichte. Aber auch Kiefer und Birke sind als Einzelwürfe
über den gesamten Stadtwald verteilt.
Der Einsatz von
Hebebühnen zur Beseitigung von Gefahrenbäumen /-ästen an Erholungseinrichtungen
und Wegen kostete rd. 3.000 €.
Da die
Pflanzflächen nicht mehr vom Wurfholz rechtzeitig geräumt werden können, müssen
zwei für 2007 geplante Buchenkulturen nach 2008 geschoben werden. Aus den
eingesparten Mitteln wird die Hebebühne bezahlt.
Teilweise
problematisch war das Verhalten der Waldbesucher. Trotz massiver Hinweise in
den Medien und Absperrungen wurden auch die Gefahrenbereiche betreten. Dabei
wurden Wegesperren missachtet, Flatterbänder einfach abgerissen und den
Anweisungen der Sperrposten nicht Folge geleistet
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Schädigungen am
Baumbestand im Stadtgebiet Hilden vergleichsweise gering ausgefallen sind.
Günter Scheib