Beschlussvorschlag:
1.
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht zu den ersten
Konzeptideen zur Erweiterung des Wilhelm-Fabry-Museums zustimmend zur Kenntnis.
2.
Die Verwaltung wird beauftragt, auf dieser
Grundlage Leitideen, konkrete Zielsetzungen und eine Arbeitsprogrammatik zur
Neustrukturierung und Neuprofilierung eines erweiterten Wilhelm-Fabry-Museums
zu entwickeln und im Kulturausschuss vorzulegen.
Erläuterungen und Begründungen:
Erste Konzeptideen für die Erweiterung des
Wilhelm-Fabry-Museums
Bereits im
Strategiepapier Kultur vom August 1998 wurde die Notwendigkeit einer Erweiterung
des Wilhelm-Fabry-Museums wegen der äußerst beengten Raumverhältnisse
herausgestellt. Das Museum hat zudem keine zeitgemäße technische Infrastruktur.
Während andere Punkte des ersten Strategiepapiers (in Bezug auf die Musikschule
und das Stadtarchiv) zwischenzeitlich umgesetzt wurden, wurde in der 2007
beschlossenen Fortschreibung des Strategiepapiers Kultur unverminderter
Handlungsbedarf konstatiert.
Mit dem Wundarzt
Wilhelm Fabry als berühmtestem Sohn der Stadt verfügt Hilden über ein Alleinstellungsmerkmal,
das stärker als in der Vergangenheit herausgestellt werden muss. Als Begründer
der wissenschaftlichen Chirurgie in Deutschland erfährt Wilhelm Fabry noch
heute weltweite Beachtung. Sein Name steht für Kreativität,
Interdisziplinarität und Forschung.
Das Museum zeigte
in den letzten fünfzehn Jahren zahlreiche Wechselausstellungen. Die
Schwerpunktsetzung Medizin – Medizingeschichte – Medizin in der Kunst hat
Profil bildend gewirkt und dem Museum Ansehen weit über Hilden hinaus
eingetragen. Manche Ausstellungsidee konnte wegen der begrenzten Fläche nicht
realisiert werden. Überfüllte Räume bei Ausstellungseröffnungen waren häufig zu
beobachten.
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Die medizinhistorische
Sammlung des Museums kann als Folge des Platzmangels nur gelegentlich gezeigt
werden und ist während der Wechselausstellungen im Magazin verborgen und damit
den Blicken der Besucher entzogen.
Auch die Situation
im Depot und in Vorbereitungsräumen ist unbefriedigend. Für eine optimale
Bewahrung der in den letzten Jahren gewachsenen Sammlung ist unter
konservatorischen Gesichtspunkten die Unterbringung dringend verbesserungswürdig.
Beengte
Verhältnisse erschweren die Ausstellungsvorbereitung (Rahmung, Schneiden von
Passepartouts).
Die Notwendigkeit
für die Erweiterung des Museums ist damit evident. Sie soll mit einer grundlegenden
Neustrukturierung, Neuprofilierung und Erweiterung der Angebote und
Dienstleistungen verbunden werden.
In seiner 10.
Sitzung am 30.11.2007 stimmte der Kulturausschuss einstimmig dem Antrag der
CDU-Fraktion zu, die Verwaltung zu beauftragen, ein Rohkonzept für die
Erweiterung des Wilhelm-Fabry-Museums zu erarbeiten.
Die Erarbeitung
eines Konzeptes für die Erweiterung des Museums stellt die konsequente Umsetzung
der Fortschreibung des Strategiepapiers Kultur dar.
Zwischenzeitlich
wurde von der Museumsleitung Rat und Unterstützung bei verschiedenen kompetenten
Ansprechpartnern eingeholt, u.a. wurden Gespräche geführt mit Dr. Hartmut John
vom Rheinischen Archiv- und Museumsamt des LVR und mit Kollegen, die mit der
Situation des Museumsum- oder -ausbaus befasst waren oder sind. Dr. John
beurteilt eine Erweiterung des Museums wegen seiner Einzigartigkeit als sehr
positiv.
Professor Dr.
Thomas Schnalke vom Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité brachte
seine Erfahrungen mit der erst 2007 neu gestalteten Dauerausstellung „Dem Leben
auf der Spur“ ein.
Interessante Vergleiche in der Umgebung ergeben sich besonders in Remscheid, wo neben dem Deutschen Werkzeugmuseum (Beratung durch Dr. Urs Diederichs, Sprecher der Fachgruppe Technikhistorische Museen im Deutschen Museumsbund) vor allem das Röntgen-Museum interessant ist.
 Eine Besichtigung und Führung mit Dr. Uwe Busch
vermittelte einen Einblick in die Planung und Realisation des neuen
Röntgen-Museums. Das Röntgen-Museum ist in einem längeren Umbauprozess mit
Neukonzeption begriffen. Auch dort müssen bei den Erweiterungen die Belange des
Denkmalschutzes berücksichtigt werden. Die Ausstellungsfläche wird durch den Umbau
von vorher
ca.1800 auf jetzt 2100 m² in drei Bauabschnitten erweitert. Verwaltungsseitig
wird empfohlen, dieses Museum mit seiner sehr gelungenen Neustrukturierung
durch den Kulturausschuss zu besuchen und sich vor Ort informieren zu lassen.
Anfang des Jahres
ergab sich zudem die Möglichkeit, mit Hilfe von Professor Dierk van den Hövel
(Dekan der Peter Behrens School of Architecture (PSBA)/Fachbereich Architektur
der Fachhochschule Düsseldorf) den möglichen Umbau und die Erweiterung des
Museums zum Gegenstand von Diplomarbeiten im Rahmen eines studentischen
Wettbewerbs zu machen.
An einem ersten
Abstimmungsgespräch waren auch Kollegen aus dem Planungsamt beteiligt.
Nach der Zustimmung des
Verwaltungsvorstandes am 19.02.2008 wurde die Projektaufgabe gestellt. Damit sollen
Ideen zur Entwicklung eines innovativen und integrativen Raumprogramms entstehen
und architektonische und innenarchitektonische Lösungen erarbeitet werden. Die
jetzige Gebäudestruktur und das Umfeld werden dabei einbezogen.
Erfreulicherweise haben sich neun Studentinnen und Studenten für diese Aufgabe
entschieden. Die Aufgabe ist bewusst sehr offen gehalten worden, um den
Studenten einen möglichst breiten Handlungsspielraum für ihre Ideen zu lassen.
Ergebnisse werden im Spätsommer präsentiert werden können und eventuell
Hinweise für die anstehende Entwicklung des dortigen Planungsrechtes geben.
Da eine empirische
Untersuchung ergeben hat, dass ein Zusammenhang zwischen der Architektur eines
Museums, wiederholten Besuchen von Gästen und Weiterempfehlungen besteht (Prof.
Dr. Bernd Günter, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftlehre, Heinrich-Heine
Universität Düsseldorf), sollte das neue Museum architektonisch und
städtebaulich hervorstechen und von der Hauptstraße aus wahrgenommen werden.
Die Architektur eines Museums ist seine Visitenkarte, macht neugierig und wirkt
als Anziehungspunkt (K21 mit der Glaskuppel in Düsseldorf). Es sollte die
Chance genutzt werden, über die Architektur einen zusätzlichen Reiz auszulösen
und einen spektakulären Akzent zu setzen.
Das neue Wilhelm-Fabry-Museum: Erlebnisort -
Lernort - Begegnungsort
In der
Fortschreibung des Strategiepapiers Kultur wird erläutert, dass das kulturelle
Alleinstellungsmerkmal Wilhelm Fabry als bisher noch ungehobener Schatz in den
Köpfen der Bürgerinnen und Bürger verankert werden soll. Das geschieht
wirkungsvoll über ein einzigartiges Museum, auf das die Hildener stolz sind.
Langfristig wird über das Wilhelm-Fabry-Museum die Marke Wilhelm Fabry über die
Hilden hinaus etabliert und prägt als Visitenkarte das Image der Stadt. Das Museum
und die Stadt Hilden werden als Ergebnis dieses Prozesses von den Medien noch
stärker als bisher positiv wahrgenommen.
Das neue Museum
wirkt als Bindeglied zwischen dem restaurierten Bahnhof und der Innenstadt und
steigert dadurch die Quartiersqualität der nördlichen Unterstadt.
Das neue
Wilhelm-Fabry-Museum verfügt auf Grund seines besucherorientierten und nachfrageorientierten
Konzeptes und seiner Architektur über eine hohe Anziehungskraft. Es bietet der
Hildener Bevölkerung ein hohes Identifikationspotential. Das Museum wird Gästen
gern gezeigt. Die denkmalgeschützte Historische Kornbrennerei bleibt weiterhin
integraler Bestandteil der Konzeption.
Der Wundarzt und
Forscher Wilhelm Fabry sowie die Historische Kornbrennerei sind Ausgangspunkte
für das Museum als Ort des interdisziplinären und kreativen Denkens und
lebenslangen Lernens. Die Inhalte werden nach einem neuen didaktischen Konzept
vermittelt.
Das Museum wird
kultureller und unverwechselbarer Begegnungsort für Schulklassen, Studenten und
Wissenschaftler, Partner, Vereine, Familien, Sponsoren, Organisationen,
Selbsthilfegruppen und dem Museums- und Heimatverein. Im Fabry-Jubiläumsjahr
geknüpfte Kontakte werden im Museum vertieft und weiterentwickelt. Aufgrund
seines Profils etabliert sich das Museum zum attraktiven Veranstaltungsort für
Tagungen, Kongresse und Veranstaltungen von Verbänden, Vereinigungen und Firmen
rund um Medizin und Gesundheit. Das neue Museum ist ein Treffpunkt und Forum
zum Austausch von Erfahrungen.
Hauptziel der
Erweiterung des Museums muss sein, künftig die medizinhistorische Sammlung als
Dauerausstellung zu zeigen und gleichzeitig das Programm mit attraktiven
Wechselausstellungen fortzusetzen. Dazu ist eine erhebliche Erweiterung der
Ausstellungsfläche erforderlich. Darüber hinaus muss aus den o.a. Gründen auch
der Depot- und Magazinbereich erweitert werden.
Die
medizinhistorische Sammlung wird dabei in einer zeitgemäßen und
erlebnisorientierten Form präsentiert, die für Besucher verschiedener
Zielgruppen von Schülerinnen und Schülern über medizinische Laien bis zum
Fachpublikum attraktiv ist.
Zentrum der
medizinhistorischen Dauerausstellung ist das Leben, Werk und Wirken des Wundarztes
und Forschers Wilhelm Fabry und die von ihm verfassten Patientengeschichten
(„Observationes“). Sie bilden den Ausgangspunkt für einen Perspektiven- bzw.
Paradigmenwechsel.
Wichtig ist nicht
allein der Arzt, sondern der Dialog zwischen Arzt und Patient, der der Behandlung
durch einen Heiler bedurfte. Diese Perspektive schafft für den heutigen
Besucher ein Identifikationsangebot. Ãœber den Wundarzt hinaus wird Fabry als
faszinierende Persönlichkeit in seinem Umfeld als Ehemann, Vater, reformierter
Christ und Mensch in seiner Zeit sichtbar.
Dem Besucher wird
mit der Präsentation ein Zeitfenster eröffnet und ein angemessenes Verständnis
für die Entwicklung der Medizin ermöglicht. Heilung von Krankheiten und Linderung
von Schmerzen waren damals wie heute Ziel ärztlichen Handelns.
Die Didaktik mit
Hilfe des Einsatzes digitaler Informationssysteme und Inszenierungen mittels moderner
Ausstellungstechnik ermöglicht die Erkenntnis, dass die Wundarznei durch
Wilhelm Fabry entscheidende Impulse erhielt.
Ausgehend von
konkreten Fallbeispielen wird den Besuchern der Zugang zu den großen chirurgischen
Verfahren in der frühen Neuzeit (z.B. Amputation, Trepanation, Aderlass,
Steinschnitt, Geburtshilfe, Wundversorgung) und deren Weiterentwicklung in
Einzelmodulen ermöglicht. Ausgangspunkt für die Darstellung der Chirurgie in
der frühen Neuzeit sind spannende Inszenierungen.
Unter weitgehendem
Verzicht auf traditionelle Präsentationsformen wird der Besucher angeregt, sich
das konkrete Umfeld von Patienten, Gelehrten und Heilern, in dem Fabry sich
bewegt hat, aktiv anzueignen. Die neue Präsentation animiert Besucher, selbst
steuernd über moderne technische Vermittlungsformen (audio-visuell) weiter
gehende Informationen zu suchen. Sie bedienen sich dazu digital gestützter
Informationsterminals und Touch screens. Der Besucher wird zum Entdecker.
Die Ausstellung
zeigt Entwicklungen auf. Die neue Präsentation stellt ein Fenster zur Medizin
um 1600 dar und regt an, Fragen zu stellen und dazu Antworten in der
Ausstellung zu finden.
Auf der
Sonderausstellungsfläche wird das erfolgreiche Programm fortgesetzt. Gezeigt
werden auch zukünftig Ausstellungen zu den Schwerpunktthemen Medizin,
Medizingeschichte, Medizin in der Kunst, Alkohol und Medizin,
stadtgeschichtliche Ausstellungen und gelegentlich Ausstellungen, die andere
kulturelle Ereignisse in der Stadt begleiten (Jazz-Ausstellungen, BRAVO/
Jugendkulturjahr).
Damit wird
einerseits weiter auf das Alleinstellungsmerkmal „Fabry“ für die Markenbildung
gesetzt, andererseits werden durch spektakuläre Sonderausstellungen neue
Besuchergruppen angesprochen, die dadurch als Stammbesucher an das Haus
gebunden werden können.
Ziel des Museums
ist es, als außerschulischer Lernort vor allem für Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene Freude am Entdecken, Experimentieren und Erkennen
naturwissenschaftlicher Zusammenhänge zu wecken. In einem erlebnisorientierten
dauerhaften Begleitprogramm mit fachlich kompetenter Vermittlung erforschen
Kinder emotional positiv, stressfrei und lustvoll naturwissenschaftliche
Themen, die sich aus den Inhalten des Museums ableiten lassen (einfache
chemische Experimente mit Gegenständen aus dem täglichen Leben).
Infrastruktur des Museums
Ausstellungen
Zur Umsetzung des
Konzeptes ist die Erweiterung des Museums erforderlich. Zur Präsentation der
Dauerausstellung mit Wilhelm Fabry und der medizinhistorische Sammlung im Mittelpunkt
werden ca. 300 m² benötigt.
Eine etwa gleich
große Sonderausstellungsfläche sollte teilbar sein, um bei der Planung oder bei
der Übernahme von Sonderausstellungen möglichst unabhängig zu sein.
Vermittlung,
Aktionen, Veranstaltungen
Neben den
Ausstellungsräumen beinhaltet das neue Museum einen Multifunktionsraum für Ausstellungseröffnungen,
Vorträge, Lesungen, Konzerte, Kino, Kleinkunst und Konferenzen mit einer Kapazität
von ca. 120 Sitzplätzen mit Raumteiler zum Abtrennen für kleinere
Veranstaltungen. Dieses Raumkonzept lässt auch Sekundärnutzungen zu.
Kinder- und
Jugendartothek Bildwechsel
Die derzeit aus
annähernd 200 Rahmen bestehende und auf weiteren Ausbau angelegte Kinder- und
Jugendartothek Bildwechsel wird
zurzeit im Fassraum in einer Schrankwand aufbewahrt, die keinen weiteren Raum
mehr bietet. Eine geeignete Präsentationsmöglichkeit existiert derzeit nicht.
Die Auswahl durch die Kinder und die Ausleihe sind daher erschwert. Bildwechsel soll künftig in einer
offenen Präsentation an den Wänden bzw. in einem offenen Stellwandsystem wie in
der Artothek in der Bücherei erfolgen. Integriert ist eine kleine Fachbibliothek.
Derzeit ist der
Fassraum wegen Terminüberschneidung mit anderen Veranstaltungen nicht uneingeschränkt
für museumspädagogische Aktionen im Zusammenhang mit der Kinder- und Jugendartothek
nutzbar.
Die Kinder- und
Jugendartothek Bildwechsel wird
direkt verbunden mit einem für 30 – 35 Personen ausgelegten multifunktionalen
Aktionsraum, der wahlweise als Atelier, Werkstatt oder Labor genutzt werden
kann.
Nach Möglichkeit
soll dieser Raum verbunden sein mit einer Freifläche im Außenbereich („Spielwiese“)
mit Sitzgelegenheiten, ggf. für Freilichtveranstaltungen.
Besucherservice, Besucherbindung
Foyer
Dem
Empfangsbereich mit Information, Kasse, Garderobe und Schließfächern kommt als
Visitenkarte des Museums eine besondere Bedeutung zu. Die einladende Gestaltung
berücksichtigt Besuchergruppen bis 50 Personen.
Museumsshop
Der Museumsshop
bietet ein attraktives Angebot (Merchandising) mit Bezug zu den Inhalten des Museums.
Das Angebot weckt Bedürfnisse und zieht unabhängig vom Museumsbesuch Kunden an
(Geschenkartikel).
Café / Gastronomie
Zu einem
attraktiven Museum gehört auch Gastronomie. Ein Café oder Restaurant (mit externem
Betreiber) erhöht die Anziehungskraft und macht das Ensemble auch zu einem
Treffpunkt mit größerer Verweildauer im Gesamtkomplex.
Aus dem Café bzw.
Restaurant des neuen Wilhelm-Fabry-Museums sind Einblicke in das Museum und die
Historische Kornbrennerei möglich, um die Verbindung zu betonen und Neugier bei
Besuchern zu wecken. Für die Inneneinrichtung und das Angebot werden die
Museumsschwerpunkte berücksichtigt. Bei der Zusammenstellung des Angebots ist
dem zunehmenden Bedürfnis nach gesundheitsbewusster Ernährung Rechnung zu
tragen. Das Café wird ein Ort zum Wohlfühlen.
Kräutergarten
In einem
Kräutergarten, der Verbindung zum Museumscafé hat, werden u.a. auch Heilkräuter
und Pflanzen gezeigt, die Fabry bereits um 1600 zur Therapie einsetzte (Dill,
Lorbeer, Kamille, Granatapfel, Lupinen, Rosmarin, Salbei, Holunder). In Führungen
wird Besuchern deren Einsatz sinnlich erläutert und erfahrbar gemacht.
Magazin, Depot und
Werkstatt
Für die
sachgerechte Bewahrung kulturhistorischer Objekte und audiovisueller Medien
wird ausreichend Magazinraum mit sachgerechter Einrichtung geschaffen, der den
konservatorischen Anforderungen genügt.
Die Aufbewahrung
von Ausstellungsmaterial (Rahmen, Passepartoutkarton, Leuchtmittel, Stellwände,
Vitrinenbaukastensystem) erfolgt in einem zweckmäßig ausgestatteten Depot.
Magazin, Depot und
eine Werkstatt zur Ausstellungsvorbereitung, Reparatur, Instandhaltung und
Technik befinden sich auf einer Ebene im Untergeschoss und verfügen über einen
Lastenaufzug.
Arbeitsplätze
Für Planung,
Konzeption, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung, Museumspädagogik und
Forschung stehen in vier Büroräumen sechs Arbeitsplätze zur Verfügung.
Ein Raum mit
entsprechender Ausstattung (Fachbibliothek) ist für wissenschaftliche Forschung
auch von Studenten und Wissenschaftlern reserviert.
Sozialraum und
Mitarbeitertoiletten sind angeschlossen.
Ausstellungsräume,
Museumsshop, Gastronomie sind wie sanitäre Einrichtungen barrierefrei.
Aus den
Darstellungen ergibt sich als Orientierungshilfe für die weiteren Planungen der
Museumserweiterung ein zusätzlicher Raumbedarf von 1.200m², der ähnlich wie
beim Röntgenmuseum in mehreren Bauabschnitten realisiert werden kann. Auf
dieser Grundlage und unter Berücksichtigung der verwertbaren Ergebnisse der
studentischen Diplomarbeiten werden verwaltungsseitig die Vorstellungen zur Schaffung
der planungsrechtlichen Voraussetzungen im Bebauungsplan 240 weiterentwickelt.
Gleichzeitig werden auf der Basis der ersten Konzeption Leitideen,
Zielsetzungen und eine Arbeitsprogrammatik erarbeitet und dem Kulturausschuss
vorgelegt. Im nachfolgenden Prozess ist dann über die Vergabe von ersten
Architekten- und Agenturleistungen zu entscheiden.
Ziel ist es, das
Wilhelm-Fabry-Museum künftig als modernes Themenmuseum mit neuen Räumlichkeiten
und neuem Konzept als Marke Fabry überregional zu positionieren, das interaktiv
jedem Besucher einen individuellen Zugang zu den unterschiedlichsten Bereichen
ermöglicht. Es soll auch ein Laboratorium des Lernens werden, das die
schulischen Bildungseinrichtungen unterstützt und die Lebens begleitende
Weiterbildung fördert und damit zu einem besonderen Ort der kulturellen Bildung
wird.
Günter Scheib