Beschlussvorschlag:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis
vom Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft des
 „Institut
für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH“ der Fachhochschule
Münster,
an dem die Stadt Hilden zum dritten Mal teilgenommen
hat.
Der Stadtentwicklungsausschuss befürwortet
die weitere Teilnahme der Stadt Hilden an dem
Kennzahlenvergleich.
G. Scheib
Erläuterungen und Begründungen:
Auf Anregung einzelner Städte findet seit
1997 ein Arbeitskreis „Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft“ beim „Institut
für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH “ der Fachhochschule
Münster statt. Inzwischen machen in
einem Abstand von zwei Jahren bis zu 15 Städten bei diesem Kennzahlenvergleich
mit.
Gegenstand des Arbeitskreises war zunächst
ein Erfahrungs- und Informationsaustausch untereinander. Hieraus entwickelte
sich der „Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft“, den das INFA für die
Teilnehmer des Arbeitskreises in den Bereichen Gebühren, Verwaltung, Sammlung
und Transport sowie StraßenÂreinigung / Winterdienst inzwischen bereits zum vierten
Mal durchgeführt hat. Es nehmen Betriebe von Städten der Größenordnung 50.000 -
150.000 Einwohner teil.
Bei dem Kennzahlenvergleich wurden die
ermittelten Kennzahlen aller Teilnehmer dargestellt und in offener Diskussion
Erfahrungen untereinander ausgetauscht. Ziel des Kennzahlenvergleiches ist das
Aufzeigen von Stärken und Schwächen der einzelnen Betriebe, um so für den eigenen
Betrieb Optimierungsansätze ableiten zu können.
Es erfolgt die Ermittlung und Darstellung von
Kennzahlen für die Einzelbereiche:
·
Allgemeine Daten
·
Gebühren
·
Vorleistungen
werden innerhalb des Betriebes erbracht, um
Endleistungen überhaupt zu ermöglichen.
Zu den Vorleistungen zählen:
·
Verwaltung
·
Fuhrpark
·
Abfallbehandlungsanlagen
·
Recyclinghöfe
·
Endleistungen
fließen direkt dem Kunden des
Abfallwirtschaftsbetriebes zu. Sie gliedern sich nach
den einzelnen Abfallarten Restmüll,
Bioabfall, Sperrmüll, Altpapier, LVP, Altglas.
Dort erfolgt eine Unterteilung nach:
·
Sammlung und Transport
·
ggf. Umladung / Ferntransport
·
Beseitigung / Verwertung
Insgesamt wurden die Kennzahlen so
detailliert dargestellt, dass z.B. aus der Kennzahl „geladene Behälter pro
Mannschaft und Tag“ unter Berücksichtigung der Laderanzahl, der mittleren Arbeitszeit
sowie der Transportfahrten zur Entsorgungsanlage die Basis „Behälter pro Lader
und Sammelstunde“ resultiert.
Kennzahlen für den Bereich der Kosten in €
pro Tonne Restabfall werden ausgehend von den Gesamtkosten weiter runter
gebrochen auf die Erfassungskosten, Verwaltungskosten, ggfs. Umladekosten sowie
Beseitigungskosten.
Dies ergibt in Anbetracht der Fortschreibung
in 2-jährlichem Rhythmus interessante Ergebnisse.
Als Anlage sind die wichtigsten Erkenntnisse
des 4. Kennzahlenvergleiches (Bezugsjahr 2004) - auf einigen Seiten
zusammengefasst - beigefügt. Der Zentrale Bauhof der Stadt Hilden nahm zum
dritten Mal an diesem Arbeitskreis bzw. Kennzahlenvergleich teil. Dabei wirken sich die Schritte Integration
der Altpapierabfuhr und neues Arbeitszeitmodell deutlich positiv aus.
Bezüglich der abfallwirtschaftlichen Daten
ist zu bemerken, dass die Stadt Hilden weiterhin trotz relativ ungünstiger Rahmenbedingung
(z.B. weite Transportstrecken, hohe Entsorgungskosten) in den Bereichen
Sammlung und Transport, Verwaltung und
Gebühren sehr gute Kennzahlen aufweist. Die guten Ergebnisse des ersten
Kennzahlenvergleichs 2000 konnten dabei kontinuierlich verbessert werden. Der
Beitritt zur Entsorgungsgemeinschaft ECOCITY wird sich zum nächsten Kennzahlenvergleich
auch bei den Entsorgungskosten positiv bemerkbar machen.
Der Vergleich im Bereich der Straßenreinigung
bezieht sich nunmehr auf die Zeit nach der Umorganisation des Bauhofes
(Neuorganisation Stadtreinigung/Integration Grünflächenreinigung/Überarbeitung
Kehrpläne).
Der vorliegende Vergleich zeigt bei den
Kehrmaschineneinsätzen durchschnittliche Kennzahlen. Hier ist aber zu
berücksichtigen, dass die anderen teilnehmenden Kommunen zwar eine wöchentliche
Reinigung vollziehen aber keine Beikehrer einsetzen während in Hilden
mittlerweile 2 Beikehrer zuarbeiten.
Die Stadt Hilden ist bei dem
Kennzahlenvergleich die einzige Stadt, die eine vollständige Integration der Grünflächenunterhaltung
in den Baubetriebshof sowie mit den Städten Moers und Osnabrück die Integration
der Grünflächenreinigung in die Stadtreinigung vollzogen hat. Diese Kombinationsreinigung
oder „Reinigung von Kante zu Kante“ wird in der Fachliteratur als wesentlicher
Schritt zur Verbesserung des Stadtbildes empfohlen.
Auch bei den Leistungszahlen Papierkorbleerungen
ist eine Vergleichbarkeit problematisch, da die anderen Städte i.d.R. noch
reine Papierkorbleerungstouren fahren, was in Hilden lediglich in der Fußgängerzone
der Fall ist. In den Hildener Stadtteilen gehört die Papierkorbleerung zum
Aufgabengebiet der Bezirksreinigung – also der Reinigung von Bushaltestellen,
Containerstandorten, Grünanlagen, Spielplätzen usw.
Der Winterdienstvergleich fiel erneut nur
unvollständig aus, so dass hier kaum Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
Die Anlagen 2-4 zeigen unkommentierte Stark- und Schwachstellenbewertungen des INFA. Die unterdurchschnittlichen Werte bei den Fahrzeugkosten kommen im Jahr 2004 durch hohe Unterhaltungsreparaturen bei den Müllschüttungen sowie bei den Kehraggregaten der Kehrmaschinen zustande. Die Gesamtkosten je Einwohner bei der Endleistung Restabfall in Höhe von 47,30 € / E./Jahr ist eigentlich ein Mittelwert der Städte mit ähnlich hohen Entsorgungs- / Verbrennungskosten (Hilden höchste Verbrennungskosten mit 167 € / to). Drei Städte mit Werten um / unter 100 € (teilweise noch mit auslaufendem Deponiebetrieb) verfälschen hier einen realistischen Median. Die unterdurchschnittlichen Behälterschüttvorgänge beim Altpapier (siehe Topwerte bei Rest- und Bioabfall) sind eine angenehme Nebenerscheinung von hauptsächlich großen Papiergefäßen 120/240 – 1100 Liter bei einer 4-wöchentlichen Leerung.
Der Kennzahlenvergleich dient weiterhin der internen
Überprüfung und der Optimierung von Arbeitsabläufen. Die teilnehmenden Städte
haben sich verpflichtet, die Ergebnisse nur intern zu verwenden bzw. nur
anonymisierte Außendarstellungen vorzunehmen.
Anlage 1                       Bewertungsskala                            INFA
Bewertungsskala der Stark- und Schwachstellen
Anlage 2Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Bewertung
INFAÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Vorleistungen
Abfallwirtschaft / Endleistung Restabfall
Anlage 3Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Bewertung
INFAÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Endleistung
Bioabfall / Altpapier
Anlage 4Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Bewertung
INFAÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Vor-
und Endleistung Straßenreinigung
Anlage 5Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Zusammenfassung
IV 68Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Allgemeine Daten und
Gebühren
Anlage 6Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Zusammenfassung
IV 68Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Endleistungen
Restabfall und Bioabfall
Anlage 7Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Zusammenfassung
IV 68Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Leistungsdaten
Straßenreinigung
Teilnehmende
Städte:
Ahlen,
Bocholt, Herten, Hilden, Marl, Recklinghausen, Rheine, Moers, Osnabrück,
Langenfeld,
Witten, Oldenburg, Castrop-Rauxel, Hürth, Neuwied, Soest.
G. Scheib
Finanzielle Auswirkungen Â
Nein
Personelle Auswirkungen
Nein