Betreff
INFA Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft + Stadtreinigung Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH Auswertungen für das Bezugsjahr 2004
Vorlage
WP 04-09 SV 68/018
Aktenzeichen
IV 68
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis vom Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft des

 „Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH“ der Fachhochschule Münster,

an dem die Stadt Hilden zum dritten Mal teilgenommen hat.

 

Der Stadtentwicklungsausschuss befürwortet die weitere Teilnahme der Stadt Hilden an dem

Kennzahlenvergleich.

 

G. Scheib

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

Auf Anregung einzelner Städte findet seit 1997 ein Arbeitskreis „Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft“ beim „Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH “ der Fachhochschule Münster statt.  Inzwischen machen in einem Abstand von zwei Jahren bis zu 15 Städten bei diesem Kennzahlenvergleich mit.

Gegenstand des Arbeitskreises war zunächst ein Erfahrungs- und Informationsaustausch untereinander. Hieraus entwickelte sich der „Kennzahlenvergleich Abfallwirtschaft“, den das INFA für die Teilnehmer des Arbeitskreises in den Bereichen Gebühren, Verwaltung, Sammlung und Transport sowie Straßen­reinigung / Winterdienst inzwischen bereits zum vierten Mal durchgeführt hat. Es nehmen Betriebe von Städten der Größenordnung 50.000 - 150.000 Einwohner teil.

 

Bei dem Kennzahlenvergleich wurden die ermittelten Kennzahlen aller Teilnehmer dargestellt und in offener Diskussion Erfahrungen untereinander ausgetauscht. Ziel des Kennzahlenvergleiches ist das Aufzeigen von Stärken und Schwächen der einzelnen Betriebe, um so für den eigenen Betrieb Optimierungsansätze ableiten zu können.

 

Es erfolgt die Ermittlung und Darstellung von Kennzahlen für die Einzelbereiche:

 

·  Allgemeine Daten

·  Gebühren

·  Vorleistungen

werden innerhalb des Betriebes erbracht, um Endleistungen überhaupt zu ermöglichen.

Zu den Vorleistungen zählen:

·            Verwaltung

·            Fuhrpark

·            Abfallbehandlungsanlagen

·            Recyclinghöfe

·  Endleistungen

fließen direkt dem Kunden des Abfallwirtschaftsbetriebes zu. Sie gliedern sich nach

den einzelnen Abfallarten Restmüll, Bioabfall, Sperrmüll, Altpapier, LVP, Altglas.

Dort erfolgt eine Unterteilung nach:

·            Sammlung und Transport

·            ggf. Umladung / Ferntransport

·            Beseitigung / Verwertung

 

Insgesamt wurden die Kennzahlen so detailliert dargestellt, dass z.B. aus der Kennzahl „geladene Behälter pro Mannschaft und Tag“ unter Berücksichtigung der Laderanzahl, der mittleren Arbeitszeit sowie der Transportfahrten zur Entsorgungsanlage die Basis „Behälter pro Lader und Sammelstunde“ resultiert.

Kennzahlen für den Bereich der Kosten in € pro Tonne Restabfall werden ausgehend von den Gesamtkosten weiter runter gebrochen auf die Erfassungskosten, Verwaltungskosten, ggfs. Umladekosten sowie Beseitigungskosten.

Dies ergibt in Anbetracht der Fortschreibung in 2-jährlichem Rhythmus interessante Ergebnisse.

 

Als Anlage sind die wichtigsten Erkenntnisse des 4. Kennzahlenvergleiches (Bezugsjahr 2004) - auf einigen Seiten zusammengefasst - beigefügt. Der Zentrale Bauhof der Stadt Hilden nahm zum dritten Mal an diesem Arbeitskreis bzw. Kennzahlenvergleich teil.  Dabei wirken sich die Schritte Integration der Altpapierabfuhr und neues Arbeitszeitmodell deutlich positiv aus.

 

Bezüglich der abfallwirtschaftlichen Daten ist zu bemerken, dass die Stadt Hilden weiterhin trotz relativ ungünstiger Rahmenbedingung (z.B. weite Transportstrecken, hohe Entsorgungskosten) in den Bereichen

 

 

Sammlung und Transport, Verwaltung und Gebühren sehr gute Kennzahlen aufweist. Die guten Ergebnisse des ersten Kennzahlenvergleichs 2000 konnten dabei kontinuierlich verbessert werden. Der Beitritt zur Entsorgungsgemeinschaft ECOCITY wird sich zum nächsten Kennzahlenvergleich auch bei den Entsorgungskosten positiv bemerkbar machen.

 

Der Vergleich im Bereich der Straßenreinigung bezieht sich nunmehr auf die Zeit nach der Umorganisation des Bauhofes (Neuorganisation Stadtreinigung/Integration Grünflächenreinigung/Überarbeitung Kehrpläne).

 

Der vorliegende Vergleich zeigt bei den Kehrmaschineneinsätzen durchschnittliche Kennzahlen. Hier ist aber zu berücksichtigen, dass die anderen teilnehmenden Kommunen zwar eine wöchentliche Reinigung vollziehen aber keine Beikehrer einsetzen während in Hilden mittlerweile 2 Beikehrer zuarbeiten.

Die Stadt Hilden ist bei dem Kennzahlenvergleich die einzige Stadt, die eine vollständige Integration der Grünflächenunterhaltung in den Baubetriebshof sowie mit den Städten Moers und Osnabrück die Integration der Grünflächenreinigung in die Stadtreinigung vollzogen hat. Diese Kombinationsreinigung oder „Reinigung von Kante zu Kante“ wird in der Fachliteratur als wesentlicher Schritt zur Verbesserung des Stadtbildes empfohlen.

 

Auch bei den Leistungszahlen Papierkorbleerungen ist eine Vergleichbarkeit problematisch, da die anderen Städte i.d.R. noch reine Papierkorbleerungstouren fahren, was in Hilden lediglich in der Fußgängerzone der Fall ist. In den Hildener Stadtteilen gehört die Papierkorbleerung zum Aufgabengebiet der Bezirksreinigung – also der Reinigung von Bushaltestellen, Containerstandorten, Grünanlagen, Spielplätzen usw.

 

Der Winterdienstvergleich fiel erneut nur unvollständig aus, so dass hier kaum Erkenntnisse gewonnen werden konnten.

 

Die Anlagen 2-4 zeigen unkommentierte Stark- und Schwachstellenbewertungen des INFA. Die unterdurchschnittlichen Werte bei den Fahrzeugkosten kommen im Jahr 2004 durch hohe Unterhaltungsreparaturen bei den Müllschüttungen sowie bei den Kehraggregaten der Kehrmaschinen zustande. Die Gesamtkosten je Einwohner bei der Endleistung Restabfall in Höhe von 47,30 € / E./Jahr ist eigentlich ein Mittelwert der Städte mit ähnlich hohen Entsorgungs- / Verbrennungskosten (Hilden höchste Verbrennungskosten mit 167 € / to). Drei Städte mit Werten um / unter 100 € (teilweise noch mit auslaufendem Deponiebetrieb) verfälschen hier einen realistischen Median. Die unterdurchschnittlichen Behälterschüttvorgänge beim Altpapier (siehe Topwerte bei Rest- und Bioabfall) sind eine angenehme Nebenerscheinung von hauptsächlich großen Papiergefäßen 120/240 – 1100 Liter bei einer 4-wöchentlichen Leerung.

 

Der Kennzahlenvergleich dient weiterhin der internen Überprüfung und der Optimierung von Arbeitsabläufen. Die teilnehmenden Städte haben sich verpflichtet, die Ergebnisse nur intern zu verwenden bzw. nur anonymisierte Außendarstellungen vorzunehmen.

 

 

Anlage 1                        Bewertungsskala                             INFA Bewertungsskala der Stark- und Schwachstellen

Anlage 2                        Bewertung INFA                                Vorleistungen Abfallwirtschaft / Endleistung Restabfall

Anlage 3                        Bewertung INFA                                Endleistung Bioabfall / Altpapier

Anlage 4                        Bewertung INFA                                Vor- und Endleistung Straßenreinigung

Anlage 5                        Zusammenfassung IV 68                Allgemeine Daten und Gebühren

Anlage 6                        Zusammenfassung IV 68                Endleistungen Restabfall und Bioabfall

Anlage 7                        Zusammenfassung IV 68                Leistungsdaten Straßenreinigung

 

Teilnehmende Städte:

 

Ahlen, Bocholt, Herten, Hilden, Marl, Recklinghausen, Rheine, Moers, Osnabrück,

Langenfeld, Witten, Oldenburg, Castrop-Rauxel, Hürth, Neuwied, Soest.

 

G. Scheib

 

 


 

Finanzielle Auswirkungen  

 

Nein


Personelle Auswirkungen

 

Nein