Beschlussvorschlag:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt Kenntnis
von den abfallwirtschaftlichen Daten
der Stadt Hilden 2005
G. Scheib
Erläuterungen und Begründungen:
Abfallwirtschaftliche Daten der Stadt Hilden
2005
Anlage a      Entwicklung
der Abfall- und Wertstoffmengen 1984 bis 2005
Anlage b      Abfall-
und Wertstoffmengen 2005 - Leistungsdaten
Anlage c      Entwicklung
des Behälterbestandes und des Müll-Liter-Volumens seit 1990
Anlage d      Entwicklung
der Entsorgungskosten und Abfallgebühren seit 1988
Anlage e      Vergleich
der Abfall- und Abwassergebühren im Kreis Mettmann (BdStNW)
Die Gesamtmüllmenge im Jahr 2005 ist um 230
to (0,8 %) gesunken.  Bei den Abfällen
zur Beseitigung ist ein leichter Rückgang von 66 to zu verzeichnen, bei den
Abfällen zur Verwertung wurden 163 to weniger eingesammelt.
Im Einzelnen beträgt die Entwicklung bei den
Wertstoffmengen:
Altpapier               + 96 to
LVPÂ Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â - 110 to
Altglas                   -  19 to
Bioabfällen           - 223 to
Grünabfällen                 +Â
84 to
Insgesamt ergibt sich hier eine Stagnation
der Abfallmengen. Die Reduzierung bei den Bioabfällen ist nicht zu begründen,
da Anzahl und Volumen an Biotonnen zugenommen haben. Gleichzeitig hat die Grünabfallmenge
auf dem Recyclinghof zugenommen.  Die
Recyclingquote von 50 % aus dem letzten Jahr konnte gehalten werden.
Beim angemeldeten Restmüllvolumen ist wieder
ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist in den nächsten
Jahren im Auge zu behalten, da das angemeldete Volumen die Bemessungsgrundlage
der Abfallgebühr darstellt. Im gewerblichen Bereich sind durch die ab 1.6.2005
in Kraft getretene Ablagerungsverordnung hoffentlich auch wieder steigende bzw.
rückkehrende Restmüllvolumina aus diesem Bereich zu erwarten.
Ein Problem in der Abfallwirtschaft ergab
sich in den letzten Monaten des Jahres 2005. Die Fa. REMONDIS, die im Auftrag
der DUALES SYSTEM DEUTSCHLAND GmbH die Leichtstoffverpackungen in Hilden
einsammelt, hat strenge Kontrollen der gelben Sammelgefäße eingeführt. Hintergrund
sind steigende Mengen im System und eine geänderte Abrechnungsbasis zwischen
den Systembeteiligten.
In Deutschland werden statistisch ca. 27 kg
pro Einwohner an Verpackungen verbraucht. In Hilden, dem Kreis Mettmann und
vielen anderen Gebietskörperschaften werden diese Mengen in den letzten Jahren
überschritten, was auf Fehlbefüllungen mit Nichtverpackungen und Restmüll
schließen lässt. Diese (nicht lizenzierten / bezahlten) Übermengen im Dualen
System gehen andererseits zu Lasten des angemeldeten Restmüllvolumens und der
Bemessungsgrundlage.
Die Stadt Hilden hat mit der Fa. Remondis
bezüglich dieser Vorgehensweise in den letzten Monaten mehrere Gespräche mit
dem Ziel geführt, die Hildener Bürger, Bürgerinnen und die Betriebe besser und
intensiver über die Hintergründe der Kontrollen zu informieren. Am 15 . Mai fand unter Beteiligung aller
kreisangehörigen Städte sowie Vertretern der Fa. REMONDIS und der DSD GmbH eine
Aussprache statt.
Die Fa. Remondis hat hier zugesagt, alle
gelben Wertstoffgefäße mit Sortieraufklebern und einer Remondis Hotline zu
bekleben, bei der man weitere Informationen abfragen kann. Die gelben Säcke
sind seit 1992 mit einer Sortieranleitung bedruckt. Im Fall einer Fehlbefüllung
wird ein zusätzlicher Aufkleber „falsch befüllt“ angebracht.
In die gelben Säcke / Tonnen gehören nur
leere VERPACKUNGEN und Verpackungsbestandteile aus
Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbunden (z.B. Tetra Paks) mit dem Symbol
„Grüner Punkt“. DSD und Remondis haben
diesbezüglich zugesagt, auch Verpackungen ohne den Grünen Punkt (sog.
Trittbrettfahrer bzw. Selbstentsorger) zu akzeptieren, um der derzeitigen
Verunsicherung der Systemnutzer Rechnung zu tragen.
NICHT in die gelben Säcke und Gefäße gehören Gegenstände bzw. Produkte wie Plastikschüsseln, Tabletts,
Eimer, Kleiderbügel, Dämmplatten, Kinderspielzeug, usw. Diese Produkte bestehen zwar auch aus den
genannten Materialien, sind aber keine Verpackungen. Deshalb gehören solche
Abfälle in die Restmülltonne. Leider werden mit zunehmender Bewohnerzahl pro
Grundstück / Gebäude auch ganze Restmüllbeutel in den gelben Tonnen und
Containern entsorgt.
Entwicklungen
in der Abfallwirtschaft:
Seit dem 1. Januar 2003 ist die
Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) in Kraft.Â
Die Verordnung beinhaltet Regelungen zur Getrennthaltung von Abfällen im
gewerblichen Bereich und soll die so genannte Scheinverwertung eindämmen.
Konkret regelt die Verordnung, dass auch gewerbliche Erzeuger und Besitzer von
Abfällen zur Beseitigung die Abfallbehälter des öffentlich-rechtlichen
Entsorgungsträgers oder eines von ihm beauftragten Dritten - in angemessenem Umfang
- zu nutzen haben.
Die Stadt Hilden hat diese gesetztlichen
Regelungen in die städt. Abfallsatzung eingearbeitet und den angemessenen
Umfang in Form von Einwohnergleichwerten definiert.
Gewerbebetriebe, die bei den regelmäßigen
Überprüfungen des Steueramtes durch ein zu niedriges Müllvolumen auffallen,
werden umgehend angeschrieben und auf die Regelungen der GewAbfVO hingewiesen.
Die
Gebührensituation:
Die Gebührenentwicklung in Hilden ist weiterhin
optimistisch zu betrachten. Nach Gebührenreduzierungen von 10 % und 1 % in den
beiden Vorjahren konnten die Abfallgebühren zum Jahr 2006 um weitere 5 %
gesenkt werden. Dies bedeutet konkret eine Reduzierung der Gebühr für
einen Restmüllcontainer 1100 l bei
wöchentlicher Leerung  um 154 €            (3.014 auf 2860 €)
und eine Restmülltonne   120 l bei 14-täglicher Leerung               um    8 €            ( 164 auf  Â
156 €)
Nach den positiven Vorjahresfaktoren Ãœbernahme der Altpapierabfuhr durch den
Zentralen Bauhof und Synergien durch ein neues Arbeitszeitmodell, ist
die aktuelle Gebührenentwicklung vor allem dem Beitritt des Kreises Mettmann
zur Entsorgungskooperation ECOCITY zuzuschreiben. In Punkto Entsorgungssicherheit,
Anlagenauslastung und Preisstabilität ist dies für die nächsten Jahre als
richtungsweisende Entscheidung zu interpretieren.
Der kostenerhöhende Faktor „Erweiterung der
Elektrogerätesammlung und des Wertstoffhofes“ konnte durch andere positive
Faktoren mehr als ausgeglichen werden.
G. Scheib
Finanzielle Auswirkungen Â
Nein
Personelle Auswirkungen
Nein