Beschlussvorschlag:
„Das Planungs- und Vermessungsamt wird beauftragt, die Phase 2 „Ideen“
des Konzeptes zur Beteiligung der Anwohnerschaft durchzuführen.
In der darin vorgesehenen Bürgerinformationsveranstaltung werden
seitens der Verwaltung die in der Begründung unter dem gleichnamigen Abschnitt
aufgeführten vorläufigen Handlungsschwerpunkte der Anwohnerbeteiligung zur
Diskussion vorgestellt. Die endgültigen Handlungsschwerpunkte werden in der
Bürgerinformationsveranstaltung gemeinsam von Verwaltung und Bürgern
festgelegt.
Ãœber die Ergebnisse der Veranstaltung ist dem
Stadtentwicklungsausschuss in einer seiner nächsten Sitzungen zu berichten.“
Erläuterungen und Begründungen:
Im „Bericht über die
erste Phase der Anwohnerbeteiligung“ wurden Schwerpunkte für das Rahmenplangebiet
aus Sicht der Bürgerinnen und BürgerÂ
dargestellt.
Die Verwaltungssicht
über die Möglichkeiten einer Städtebaulichen Rahmenplanung basiert auf der Städtebaulichen
Voruntersuchung „Nördliche Unterstadt“ aus 2005. So führt das Gutachten
exemplarisch und ungewichtet Handlungsfelder und Vorschläge zur weiteren
Bearbeitung auf. Der aktuelle Stand der
verwaltungsinternen Bestandsanalyse im Plangebiet berücksichtigt darüber hinaus
die Ergebnisse der TÖB-Beteiligung, die im Anschluss an die Städtebauliche
Voruntersuchung durchgeführt wurde und schließt
weitere Erkenntnisse ein, die seitens der Verwaltung zusammengetragen wurden.
Auch Erkenntnisse der Anwohnerbeteiligung gehen hier bereits ein, allerdings
lediglich zum Schließen von Informationslücken in der Bestandsaufnahme.
Vorläufige Handlungsschwerpunkte
Seitens der
Verwaltung wird es als sinnvoll angesehen, die in Anlage 1 dargestellten (grau
unterlegten) Schnittmengen der „Problemfelder“ als Grundlage für die Festlegung
der vorläufigen Handlungsschwerpunkte zu verwenden. Punkte werden als
vorläufige Handlungsschwerpunkte vorgeschlagen:
Â
-
Aufwertung,
Vergrößerung und / oder Verbindung der
Grünflächen Ecke Poststraße, Feldstraße ggf. unter Einbeziehung des privaten
Spielplatzes Poststraße 24.
-
Neugestaltung
und übersichtliche Erschließung des Spielplatzes Körnerstraße
-
Erhöhung
des Sicherheitsempfindens durch Verbesserungen in Kulisse, Beleuchtung, Einsicht
in der Poststraße.
Es handelt sich
hierbei um Punkte, die sowohl im Kontext des gesamten Plangebietes als auch in
einzelnen Straßen eine auch durch die Bürgerschaft bestätigte große Bedeutung
für eine Aufwertung des Plangebietes haben. Sie sind gleichzeitig greifbar und
werden vorbehaltlich der weiteren Bearbeitung in der dritten Phase der
Bürgerbeteiligung als kurz- bis mittelfristig machbar angesehen.
Außerdem sind
folgende inhaltlichen Aspekte bei der Rahmenplanung vorrangig zu beachten:
-
Berücksichtigung
von Maßnahmen zur Verringerung von Fahrtgeschwindigkeitsüberschreitungen bei
der Sanierung von Straßen (insb. Poststraße, Körnerstraße)
-
Überprüfung
der Verkehrsführung des MIV zur Verringerung von Durchgangsverkehr und
LKW-Zielverkehr zum ehemaligen Güterbahnhof.
-
Umnutzung
der rückwärtigen Flächen des Wilhelm-Fabry-Museums in einen Skulpturenpark
-
Festlegung
des Terrania-Geländes als Bereich für eine öffentlich zugängliche Erholungsnutzung
-
Planung
eines Jugendtreffpunktes
Folgende Punkte
werden außen vor gelassen, da sie zum Themenkomplex „Bahnhof“ gehören.
Â
-
Sanierung
und Umnutzung des Bahnhofsgebäudes einschließlich einer öffentlich nutzbaren
Toilette
-
Umgestaltung
des Durchganges zur Otto-Hahn-Straße insbesondere unter Gesichtspunkten des
Sicherheitsempfindens
-
Umgestaltung
des Bahnhofsvorplatzes bei Erhalt des wertvollen Baumbestandes
-
Attraktivierung
des Bahnhofsumfeldes
Zwar wird seitens
der Verwaltung die auch deutliche durch die Bürgerschaft bestätigte prioritäre
Dringlichkeit dieser Punkte nicht in Frage gestellt. Es handelt sich hierbei
aber um ein sinnvollerweise im Zusammenhang durchzuführendes Maßnahmenpaket,
das sehr stark von einem allseits tragfähigen Konzept
für den Bahnhof
abhängt. Dieses ist aus den Erfahrungen aus der Vergangenheit schwer zu finden
und ist ggf. nur langfristig umzusetzen. Um die Arbeiten am Rahmenplan selbst
nicht zu belasten, wird der Themenkomplex daher hier „ausgeblendet“.Â
Die vorläufigen
Handlungsschwerpunkte bedürfen aus Sicht der Verwaltung der weiteren Bearbeitung
bzw. Konkretisierung.
Bürgerinformationsveranstaltung
Zu diesem Zweck
findet am 11.05.2006 eine Bürgerinformationsveranstaltung in der Stadthalle
statt. Es sind folgende Tagesordnungspunkte (TOP) vorgesehen:
TOP 1) Begrüßung
Der Bürgermeister
wird die Begrüßung der Veranstaltung durchführen.
TOP 2)
Präsentation der Stärken und Schwächen in der Nördlichen Unterstadt -
Ergebnisse aus der Beteiligung der Anwohnerschaft
In einer
Powerpoint-Präsentation werden die Ergebnisse der Fragebogenaktion und des
Kinder- und Jugendnachmittags aus der ersten Phase der Anwohnerbeteiligung vorgestellt.
Die Sicht der Anwohnerinnen und Anwohner soll hier ungefiltert dargestellt
werden. Die Präsentation stützt sich zum einen auf Texte, Tabellen und
Diagramme, die bereits Gegenstand des der Politik zur Kenntnis gegebenen
Berichts über die erste Phase der Anwohnerschaft waren.[1]
Zum anderen werden
zusätzliche Karten einbezogen, deren wichtigste die Stärken-Schwächen-Karte
ist.
Diese Karte
verräumlicht die aus der Fragebogenaktion und dem Kinder- und Jugendnachmittag
ermittelten Anregungen und veranschaulicht sie anhand von Fotos.
Je nach Sachgruppe
lassen sich räumliche Schwerpunkte der Stärken und Schwächen im Plangebiet
ablesen. Für die Anwohner und Anwohnerinnen bietet die Karte die Möglichkeit zu
überprüfen, ob „ihre“ Anregungen auch tatsächlich aufgenommen wurden. Als
wichtige Botschaft lässt sich zudem anschaulich vermitteln, dass es Widersprüche
in den Wahrnehmungen der Anwohnerschaft gibt, was den Diskussionsbedarf unter
TOP 4 und auch im weiteren Verfahren unterstreicht.
Insbesondere diesen
und den anschließenden Punkt flankierend wird ein „Handout“ über die Ergebnisse
der Bestandsanalyse verteilt, sowie ein Ansichtsexemplar der Synopse der
Anregungen aus der Anwohnerschaft ausgelegt.
Nach der Vorstellung
werden Fragen entgegengenommen und es wird um inhaltliche Ergänzungen gebeten.
TOP 3) Präsentation der Stärken und Schwächen
– Ergebnisse der verwaltungsinternen Bestandsanalyse
Des Weiteren werden
die Mängel und Chancen im Plangebiet aus Sicht der Verwaltung ebenfalls in
einer Powerpoint-Präsentation aufgezeigt. Im Zentrum steht hier auch eine
Stärken-Schwächen-Karte. In der Form entspricht sie der unter TOP 3
präsentierten Karte, enthält aber entsprechend des anderen Blickwinkels
inhaltliche Unterschiede.
Abbildung: Ausschnitt der
Stärken-Schwächen-Karte (Sicht der Anwohner)
|
TOP 4) Vorschlag, Diskussion und Festlegung
von Handlungsschwerpunkten
Die Verwaltung
schlägt die vom Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am 03.05.2006
beschlossenen vorläufigen Handlungsschwerpunkte vor, die gemeinsam diskutiert
werden und anschließend durch die Anwesenden bestätigt werden sollten.
Ergänzungen aus dem Kreis der Anwesenden sind möglich und erwünscht.Â
TOP 5) Erläuterung
des weiteren Verfahrens und Veranstaltungshinweise
Hier wird insbesondere
auf die Workshops am 03.07.2006, 11.07.2006, 19.07.2006 hingewiesen, die im
folgenden vorgestellt werden.
Workshops
Seitens der
Verwaltung scheint es weiterhin sinnvoll, entsprechend des Konzeptes zur
Beteiligung der Anwohnerschaft die Schwerpunkte innerhalb von kleineren
Workshops intensiv zu bearbeiten. Es ist vorgesehen, einen Workshop je
Handlungsschwerpunkt durchzuführen und hierin mögliche Ziele und Maßnahmen zu
formulieren. Für die Durchführung der Workshops wurde bereits der Bürgersaal am
03.07.2006, 11.07.2006, 19.07.2006 (jeweils ab 18.00 Uhr) reserviert. Falls
sich die Notwendigkeit herausstellen sollte, einen eigenständigen Kinder- und
Jugendworkshop einzurichten, wird die Durchführung, wie im Konzept vorgesehen
auf das Jugendparlament übertragen.
Durchführung der
Workshops
Seitens der
Verwaltung wird es für richtig gehalten, für die Vorbereitung, Durchführung und
Moderation der genannten Workshops keine externen Dienstleistungen
heranzuziehen. Zum einen ist die Einarbeitung
in die Thematik
schon sehr intensiv erfolgt. Da es auf die Formulierung der Ziele ankommt,
nicht so sehr auf eine externe Sicht, sieht sich die Verwaltung zudem in der
Lage, die Workshops ebenso gut durchführen zu können. Ggf. könnten
themenspezifisch ausgewählte Gäste ohne persönliche Interessen die Arbeit bereichern.
Auswahl der
Workshopteilnehmer
Nach den Erfahrungen
aus der ersten Phase wird es seitens der Verwaltung für richtig erachtet, die
Auswahl der Teilnehmer an der Workshop-Phase nach dem Zufalls-Prinzip
(interessierte und engagierte Menschen melden sich freiwillig) durchzuführen.
Die seinerzeit im Konzept für die Beteiligung der Anwohnerschaft beschriebenen
Varianten nach statistischen Prinzipien (Zufallsauswahl aus der
Gesamteinwohnerschaft per Anschreiben u.ä.) oder aber eine repräsentative Auswahl
(ebenfalls auf Basis der Einwohnermelde-Daten) könnte mangels Resonanz ins
Leere laufen.
Informationsprocedere
Die Bürgerinnen und
Bürger wurden entsprechend des Konzeptes mit einem (r)
- zweiten
Anschreiben des Bürgermeisters an alle Anwohner und Anwohnerinnen[2],
- Veranstaltungshinweis
im Internet,
- zweiten
Plakataktion im Plangebiet[3],
- Pressemitteilung
an alle lokalen Zeitungen,
über den Beginn der
2. Phase der Bürgerbeteiligung und insbesondere die Bürgerinformationsveranstaltung
informiert. Die
Ergebnisse der Veranstaltung werden ebenfalls dem Stadtentwicklungsausschuss in
seiner nächsten Sitzung in einem Bericht zur Kenntnis gegeben. Hierbei wird
vorbehaltlich der heutigen Ergebnisse über den genauen Ablauf der Workshops
berichtet.
Haushalt
Die notwendigen
Haushaltsmittel für die Durchführung der Phase 2 der Anwohnerbeteiligung wurden
im Haushalt 2006 bereits bereitgestellt.
 (G.
Scheib)