Betreff
Unterhalt und Pflege der Baumscheiben im Hildener Stadtgebiet, hier: Antrag der CDU-Fraktion vom 07.09.05
Vorlage
WP 04-09 SV 68/012
Aktenzeichen
IV/68 Ha
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

„Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis“

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

 

In der Sitzung des Stadtentwicklungsauschusses am 07.09.05 reichte die CDU-Fraktion folgenden Antrag ein:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Liste zu erstellen, aus der ersichtlich ist, in welchem Zeitraum der Unterhalt und die Pflege der Baumscheiben im Hildener Stadtgebiet durchgeführt wird.

Hierüber ist im nächsten Stadtentwicklungsausschuss zu berichten.

Begründung:

Die CDU Fraktion hat in den Ferien sich ein Bild vom Zustand der Baumscheiben gemacht und sieht hier dringenden Handlungsbedarf.

Wir sind der Meinung, dass viele Baumscheibe,.

·         die mit Wildwuchs und mit

·         wassergebundener Decke

das gute Erscheinungsbild der Stadt negativ beeinträchtigen.

 (z.B. Hochdahler Str., Benrather Str., Konrad Allee)

 

Im öffentlichen Raum Hildens ohne Waldflächen und Friedhöfe befinden sich ungefähr 7.500 Bäume. Allein an Hildener Straßen stehen ca. 5.000 Bäume. Neben den Baumscheiben sind beim Straßenbegleitgrün eine Vielzahl oft kleine, zergliederte Flächen vorzufinden. Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Grünunterhaltung zu unterhaltenden Flächen und Objekte im Stadtgebiet sind in Bezirken zusammengefasst. Die Bezirke sind den Pflegekolonnen fest zugeteilt. Innerhalb der Bezirke werden kontinuierlich straßenzugsweise die angrenzenden Flächen bearbeitet. Eine einzelflächen- oder objektbezogene Erfassung des Zeitpunktes der durchgeführten Pflege- und Unterhaltungsarbeiten erfolgt nicht. Bei der Vielzahl und Zergliederung der Flächen würde dies einen erheblichen Verwaltungsaufwand auslösen. Aufgrund der zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen kann davon ausgegangen werden, dass im Regelfall jede Fläche und jedes Objekt mindestens einmal jährlich bearbeitet wird.

 

 

Die Wahrnehmung der Sauberkeit und der Gesamtzustandes eines Stadtbildes wird zu einem nicht unwesentlichen Anteil durch das Erscheinungsbild des Straßenbegleitgrüns beeinflusst. Nicht in allen Teilen ist die Verwaltung mit dem Zustand des Straßenbegleitgrüns zufrieden. Die Ursachen sind unterschiedlich.

 

Insbesondere die zweite Sommerhälfte diesen Jahres war geprägt durch feuchte und warme Witterungsverhältnisse. Diese sind erfahrungsgemäß sehr günstig für eine intensive Vegetation. So wurde der sichtbare Erfolg von durchgeführten Pflegearbeiten durch zügige und intensive Durchgrünung der bearbeiteten Flächen zu Nichte gemacht. 

Eine weitere Ursache liegt in einer Verschiebung der Prioritäten. In den letzten Monaten wurden dem Zentralen Bauhof Aufträge erteilt, die früher nicht oder nicht in der Intensität ausgeführt werden mussten.

Unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherungspflicht wird das Stadtgebiet Hilden systematisch begangen. Die permanente Begehung hat zu einer erhöhten Priorität bei der Bearbeitung von Flächen an Straßeneinmündungen, Überwegen oder sonstigen Verkehrsflächen geführt. Sobald Erkenntnisse über eine entsprechende Beeinträchtigung festgestellt werden, müssen diese aus haftungsrechtlichen Gründen bevorzugt abgearbeitet werden. Gleichzeitig wurde aber auch Flächen und Zuständigkeiten erkannt, die bisher nicht in der Pflege berücksichtigt wurden. Beispielhaft sind die Sichtdreiecke an übergeordneten Straßen oder auch Böschungsbereiche an diesen Straßen genannt. Hinzu kommt die Intensivierung der Unterhaltungsarbeiten im Bereich der Wirtschafts- und Wanderwege.

 

Auch müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sich um Grundstücksflächen außerhalb des öffentlichen Grüns kümmern, die nur unter erschwerten Bedingungen zu erreichen sind. Beispielhaft ist der Dörpfeldsee im Hildener Süden zu nennen. Im Pachtvertrag wurde nur Die Pflege und Unterhaltung der Wasserfläche einschließlich des Böschungsbereiches auf den Pächter des Sees übertragen. Um die verbliebenen Restflächen oberhalb der Böschung muss sich der Zentrale Bauhof um die kümmern. Bis vor kurzer Zeit war diese vertragliche Verpflichtung in der Unterhaltung nicht bekannt. Inzwischen ist es so, dass sich immer mehr Anlieger über den Pflegezustand dieser Restflächen beschweren. So müssen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünunterhaltung über Privatgrundstücke und über diverse Zäune kletternd Zugang zu diesen Restflächen verschaffen, um dort die Pflegearbeiten ausführen zu können. Diese Arbeiten binden nicht unerhebliche Kapazitäten.

 

Um dennoch eine Verbesserung des Stadtbildes erreichen zu können, wurden in der letzten Zeit verschiedene Maßnahmen ergriffen.

 

Schon bei der Neuanlage von Baumscheiben werden die Grundlagen für die spätere Unterhaltung gelegt. In einigen Straßenzügen wurde früher schon bei der Neuanlage der Baumscheiben mit der Pflanzung des Baumes auch eine geeignete Unterpflanzung angelegt. Sofern mit der Unterpflanzung ein dichter und immergrüner Bewuchs erreicht wird, macht die Baumscheibe durchgehend einen gepflegten und sauberen Eindruck. Nur sommergrüne Pflanzen vermitteln in den Wintermonaten einen weniger gelungenen Eindruck.

Für zukünftige Neuanlagen wurden daher festgelegt, dass als immergrüne Unterpflanzung Hedera helix, Lonicera Maigrün, Hypericum hidcote, Vinca minor und Euonymus fortunei verwendet werden, die sich schon an unterschiedlichen Standorten bewährt haben. Als weniger gelungen werden die Unterpflanzungen mit Geranium und Wildrosen / Bodendeckerrosen beurteilt. Erstere wirken in den Wintermonaten äußerst unansehnlich. Bei den Bodendeckerrosen setzt sich der Wildkrautwuchs immer wieder durch. Weitere Pflanzversuche mit anderen Pflanzen werden derzeit noch durchgeführt.

Schwieriger gestaltet sich die nachträglich Herrichtung von bestehenden Baumscheiben. Stark durchwurzelte und beschattete Baumscheiben lassen aufgrund der bestehenden Nährstoffkonkurrenz mit dem vorhandenen Bäumen kaum Nachpflanzungen zu.  Dennoch wurden im Zusammenwirken mit dem Tiefbau- und Grünflächenamt in der ersten Hälfte des Jahres viele Baumscheiben an der Richrather Straße aufgearbeitet. Nach Herausnahme des bisherigen Materials wurde neuer Boden eingebaut und eine neue Bepflanzung vorgenommen. In absehbarer Zeit werden die Pflanzen ein Wachstumsstadium erreicht haben, das die oben genannten Kriterien erfüllen wird. Eine vergleichbare Maßnahme wird an der Hochdahler Straße aufgrund der geringen Übereckung mit Erdreich und der extrem hoch wurzelnden Bäumen leider nicht möglich sein. Zur Zeit wird jedoch geprüft, ob im Mittelstreifen der Berliner Straße ein Austausch möglich ist. Mit den Jahren sind durch Trockenheits- oder Salzschäden immer mehr Pflanzen ausgefallen, so dass inzwischen erhebliche Lücken in der Pflanzung festzustellen sind. Sofern auch die zur Verfügung gestellten Mittel eine solche Maßnahme zulassen, soll versucht werden, an dieser exponierten Stelle ebenfalls eine Verbesserung zu erreichen.

Ebenfalls problematisch haben sich bodengleiche Baumscheiben herausgestellt, die insbesonder in der Fußgängerzone vorzufinden sind. Diese Flächen werden oft stark begangen oder auch befahren. Notwendige Sicherungsmaßnahmen mit Schutzgittern und Schutzplatten erschweren in erheblichem Maße die Pflegearbeiten. Sowohl die Reinigung zwischen den Gittern als auch allgemeine Pflegearbeiten können zufriedenstellend nur ausgeführt werden, wenn aufwändig die Schutzvorrichtungen vorübergehend demontiert werden.  Deshalb wurde an einigen Stellen dazu übergegangen, die Baumscheiben mit Randsteinen zu versehen, den erhöhten Bereich mit Erdreich aufzufüllen und eine dadurch ermöglichte Unterpflanzung vorzunehmen. Eine Fortsetzung dieser Umbaumaßnahmen wurde jedoch zurückgestellt, bis die Neuplanung der Innenstadtgestaltung vorliegt.

 

Die Verwaltung nimmt den Antrag vom 07.09.05 zum Anlaß, der Unterhaltung und Pflege des Straßenbegleitgrüns noch verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

G.Scheib