Beschlussvorschlag:
„Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die
Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis“
Erläuterungen und Begründungen:
In
der Sitzung des Stadtentwicklungsauschusses am 07.09.05 reichte die
CDU-Fraktion folgenden Antrag ein:
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Liste zu erstellen, aus der
ersichtlich ist, in welchem Zeitraum der Unterhalt und die Pflege der
Baumscheiben im Hildener Stadtgebiet durchgeführt wird.
Hierüber ist im nächsten Stadtentwicklungsausschuss zu berichten.
Begründung:
Die CDU Fraktion hat in den Ferien sich ein Bild vom Zustand der
Baumscheiben gemacht und sieht hier dringenden Handlungsbedarf.
Wir sind der Meinung, dass viele Baumscheibe,.
·
die mit Wildwuchs und mit
·
wassergebundener Decke
das gute Erscheinungsbild der Stadt negativ beeinträchtigen.
 (z.B. Hochdahler Str., Benrather
Str., Konrad Allee)
Im
öffentlichen Raum Hildens ohne Waldflächen und Friedhöfe befinden sich ungefähr
7.500 Bäume. Allein an Hildener Straßen stehen ca. 5.000 Bäume. Neben den
Baumscheiben sind beim Straßenbegleitgrün eine Vielzahl oft kleine,
zergliederte Flächen vorzufinden. Die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Grünunterhaltung zu unterhaltenden Flächen und Objekte im Stadtgebiet sind
in Bezirken zusammengefasst. Die Bezirke sind den Pflegekolonnen fest
zugeteilt. Innerhalb der Bezirke werden kontinuierlich straßenzugsweise die
angrenzenden Flächen bearbeitet. Eine einzelflächen- oder objektbezogene
Erfassung des Zeitpunktes der durchgeführten Pflege- und Unterhaltungsarbeiten
erfolgt nicht. Bei der Vielzahl und Zergliederung der Flächen würde dies einen
erheblichen Verwaltungsaufwand auslösen. Aufgrund der zur Verfügung stehenden
finanziellen und personellen Ressourcen kann davon ausgegangen werden, dass im
Regelfall jede Fläche und jedes Objekt mindestens einmal jährlich bearbeitet
wird.
Die
Wahrnehmung der Sauberkeit und der Gesamtzustandes eines Stadtbildes wird zu
einem nicht unwesentlichen Anteil durch das Erscheinungsbild des Straßenbegleitgrüns
beeinflusst. Nicht in allen Teilen ist die Verwaltung mit dem Zustand des
Straßenbegleitgrüns zufrieden. Die Ursachen sind unterschiedlich.
Insbesondere
die zweite Sommerhälfte diesen Jahres war geprägt durch feuchte und warme
Witterungsverhältnisse. Diese sind erfahrungsgemäß sehr günstig für eine
intensive Vegetation. So wurde der sichtbare Erfolg von durchgeführten
Pflegearbeiten durch zügige und intensive Durchgrünung der bearbeiteten Flächen
zu Nichte gemacht.Â
Eine
weitere Ursache liegt in einer Verschiebung der Prioritäten. In den letzten
Monaten wurden dem Zentralen Bauhof Aufträge erteilt, die früher nicht oder
nicht in der Intensität ausgeführt werden mussten.
Unter
dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherungspflicht wird das Stadtgebiet Hilden
systematisch begangen. Die permanente Begehung hat zu einer erhöhten Priorität
bei der Bearbeitung von Flächen an Straßeneinmündungen, Überwegen oder
sonstigen Verkehrsflächen geführt. Sobald Erkenntnisse über eine entsprechende
Beeinträchtigung festgestellt werden, müssen diese aus haftungsrechtlichen
Gründen bevorzugt abgearbeitet werden. Gleichzeitig wurde aber auch Flächen und
Zuständigkeiten erkannt, die bisher nicht in der Pflege berücksichtigt wurden.
Beispielhaft sind die Sichtdreiecke an übergeordneten Straßen oder auch
Böschungsbereiche an diesen Straßen genannt. Hinzu kommt die Intensivierung der
Unterhaltungsarbeiten im Bereich der Wirtschafts- und Wanderwege.
Auch
müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sich um Grundstücksflächen außerhalb
des öffentlichen Grüns kümmern, die nur unter erschwerten Bedingungen zu
erreichen sind. Beispielhaft ist der Dörpfeldsee im Hildener Süden zu nennen.
Im Pachtvertrag wurde nur Die Pflege und Unterhaltung der Wasserfläche
einschließlich des Böschungsbereiches auf den Pächter des Sees übertragen. Um
die verbliebenen Restflächen oberhalb der Böschung muss sich der Zentrale Bauhof
um die kümmern. Bis vor kurzer Zeit war diese vertragliche Verpflichtung in der
Unterhaltung nicht bekannt. Inzwischen ist es so, dass sich immer mehr Anlieger
über den Pflegezustand dieser Restflächen beschweren. So müssen sich die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünunterhaltung über Privatgrundstücke
und über diverse Zäune kletternd Zugang zu diesen Restflächen verschaffen, um
dort die Pflegearbeiten ausführen zu können. Diese Arbeiten binden nicht
unerhebliche Kapazitäten.
Um
dennoch eine Verbesserung des Stadtbildes erreichen zu können, wurden in der
letzten Zeit verschiedene Maßnahmen ergriffen.
Schon
bei der Neuanlage von Baumscheiben werden die Grundlagen für die spätere
Unterhaltung gelegt. In einigen Straßenzügen wurde früher schon bei der
Neuanlage der Baumscheiben mit der Pflanzung des Baumes auch eine geeignete
Unterpflanzung angelegt. Sofern mit der Unterpflanzung ein dichter und immergrüner
Bewuchs erreicht wird, macht die Baumscheibe durchgehend einen gepflegten und
sauberen Eindruck. Nur sommergrüne Pflanzen vermitteln in den Wintermonaten
einen weniger gelungenen Eindruck.
Für
zukünftige Neuanlagen wurden daher festgelegt, dass als immergrüne Unterpflanzung Hedera helix, Lonicera
Maigrün, Hypericum hidcote, Vinca minor und Euonymus fortunei verwendet werden,
die sich schon an unterschiedlichen Standorten bewährt haben. Als weniger
gelungen werden die Unterpflanzungen mit Geranium und Wildrosen /
Bodendeckerrosen beurteilt. Erstere wirken in den Wintermonaten äußerst
unansehnlich. Bei den Bodendeckerrosen setzt sich der Wildkrautwuchs immer
wieder durch. Weitere Pflanzversuche mit anderen Pflanzen werden derzeit noch
durchgeführt.
Schwieriger
gestaltet sich die nachträglich Herrichtung von bestehenden Baumscheiben. Stark
durchwurzelte und beschattete Baumscheiben lassen aufgrund der bestehenden
Nährstoffkonkurrenz mit dem vorhandenen Bäumen kaum Nachpflanzungen zu. Dennoch wurden im Zusammenwirken mit dem
Tiefbau- und Grünflächenamt in der ersten Hälfte des Jahres viele Baumscheiben
an der Richrather Straße aufgearbeitet. Nach Herausnahme des bisherigen Materials
wurde neuer Boden eingebaut und eine neue Bepflanzung vorgenommen. In
absehbarer Zeit werden die Pflanzen ein Wachstumsstadium erreicht haben, das
die oben genannten Kriterien erfüllen wird. Eine vergleichbare Maßnahme wird an
der Hochdahler Straße aufgrund der geringen Übereckung mit Erdreich und der
extrem hoch wurzelnden Bäumen leider nicht möglich sein. Zur Zeit wird jedoch
geprüft, ob im Mittelstreifen der Berliner Straße ein Austausch möglich ist.
Mit den Jahren sind durch Trockenheits- oder Salzschäden immer mehr Pflanzen
ausgefallen, so dass inzwischen erhebliche Lücken in der Pflanzung
festzustellen sind. Sofern auch die zur Verfügung gestellten Mittel eine solche
Maßnahme zulassen, soll versucht werden, an dieser exponierten Stelle ebenfalls
eine Verbesserung zu erreichen.
Ebenfalls
problematisch haben sich bodengleiche Baumscheiben herausgestellt, die
insbesonder in der Fußgängerzone vorzufinden sind. Diese Flächen werden oft
stark begangen oder auch befahren. Notwendige Sicherungsmaßnahmen mit
Schutzgittern und Schutzplatten erschweren in erheblichem Maße die Pflegearbeiten.
Sowohl die Reinigung zwischen den Gittern als auch allgemeine Pflegearbeiten
können zufriedenstellend nur ausgeführt werden, wenn aufwändig die
Schutzvorrichtungen vorübergehend demontiert werden. Deshalb wurde an einigen Stellen dazu
übergegangen, die Baumscheiben mit Randsteinen zu versehen, den erhöhten
Bereich mit Erdreich aufzufüllen und eine dadurch ermöglichte Unterpflanzung
vorzunehmen. Eine Fortsetzung dieser Umbaumaßnahmen wurde jedoch zurückgestellt,
bis die Neuplanung der Innenstadtgestaltung vorliegt.
Die
Verwaltung nimmt den Antrag vom 07.09.05 zum Anlaß, der Unterhaltung und Pflege
des Straßenbegleitgrüns noch verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen.
G.Scheib