Betreff
Sachstandsbericht zum Comenius-Projekt
Vorlage
WP 09-14 SV 41/066
Aktenzeichen
III/41-He
Art
Mitteilungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

 

„Der Ausschuss für Kultur und Heimatpflege nimmt den vorgelegten Sachstand

zum „COMENIUS REGIO PROJECT 2009 – 2011“  zur Kenntnis.“

 

 

 

 

Horst Thiele

 

 


Erläuterungen und Begründungen:

COMENIUS REGIO PROJECT 2009 – 2011

 

Die Musikschule der Stadt Hilden ist am Comenius Regio-Projekt 2009-2011 beteiligt. Gemeinsam mit drei weiteren Partnern aus dem Bereich Bildung - die Fliedner-Realschule, die Wilhelm-Fabry-Realschule und das Wilhelm-Fabry-Museum - soll die schon lange bestehende Partnerschaft mit Warrington besonders im Bereich Bildung intensiviert werden. Partner auf britischer Seite sind die Stadt Warrington (Music and Childrens Services), die Museumsverwaltung und zwei Schulen.

 

Neben der schon seit 33 Jahren bestehenden und gut funktionierenden Partnerschaft des „Sinfonieorchesters“ der Hildener Musikschule mit dem „Warrington & District-Youth-Orchestra“ wird jetzt das Ziel verfolgt, im Bereich der breitenorientierten Musikerziehung vor dem Hintergrund von Integration bzw. Inklusion die verschiedenen Modelle beider Städte zu betrachten und voneinander zu lernen. Der übergeordnete Titel dieses Comenius-Projektes lautet: „Kunst, Sprache und kulturelle Identität“.


Dabei ist der Ansprechpartner in Warrington die Schulverwaltung des zuständigen Bezirks zusammen mit der Stadtverwaltung, die Projekte in der Art wie „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) oder „Instrumentalklassenunterricht“ organisieren und verwalten. Hier findet ein sehr intensiver Austausch zu Konzepten, Didaktik und Methodik statt. Außerdem wird von britischer Seite besonders das Hildener Konzept „Elementarer Musikunterricht“ (EMU) in Kooperation mit Kindertagesstätten mit großem Interesse verfolgt. Dieses Konzept soll in die dortigen Primary-Schools integriert werden, weil es dort noch kein Musikalisierungsangebot in den Altersgruppen bis 6 Jahre gibt.


Im Januar 2010 waren die Vertreter der verschiedenen Schulen und Einrichtungen in Hilden, um erste Erfahrungen auszutauschen. Der Gegenbesuch der Hildener Delegation fand vier Wochen später in Warrington statt. Während dieses Gegenbesuchs konnten die Vertreter der Hildener Musikschule mit großem Interesse besonders das dortige Gospelprojekt, den Keyboard- und den Horn-Klassenunterricht erleben und an mehreren Schulen in der Praxis verfolgen. Diese Angebote richten sich an 8 bis 9jährige Schülerinnen und Schüler und finden grundsätzlich im Klassenverband statt. Sie wurden von den Hildener Vertretern als sehr effektiv und begeisternd empfunden und haben schließlich dazu geführt, das Gospelprojekt und den Keyboard-Klassenunterricht in das Angebot der Musikschule zu übernehmen.


In Hilden wurden diese Projekte bei einem Gegenbesuch der Partner aus Warrington 2010 gestartet. Mit jeweils kleinen Auftakt-Workshops durch die Lehrkräfte aus Warrington konnten zwei neu eingerichtete Gospelchöre mit Kindern der Wilhelm-Fabry- und Wilhelmine- Fliedner-Realschule wie auch eine Keyboardgruppe aus dem „JeKi-Programm“ diese Arbeit und Konzepte kennenlernen. Seitdem werden diese Konzepte mit unterstützendem Material aus Warrington und begleitender Schulung durch die dortigen Partner praxistauglich weiterentwickelt.


Im Gegenzug unterstützt die Hildener Musikschule mit fachlichem Know-how die Einführung des EMU-Unterrichts für 5jährige Kinder in Warringtoner Bildungseinrichtungen.

Im Februar 2011 waren die Hildener Vertreter zuletzt in Warrington um sich über den Zwischenstand der Umsetzung auf beiden Seiten auszutauschen. Bis zum Ende des Projekts werden noch jeweils eine Lern- und Austauschphase in beiden Städten stattgefunden haben, so dass in einer Abschlussveranstaltung am 1. Juli in Warrington die Umsetzung und die Ergebnisse dieses Projektes vorgestellt werden können.

Als besonderer Höhepunkt wird für die beteiligten Hildener Gospelchöre die Einladung und Mitwirkung beim Gospelfestival in der Kathedrale von Liverpool am 30. Juni sein. Zusammen mit über 400 Kindern der Gospelchöre aus der Region Warringtons werden sie das Programm sowohl mit eigenen Beiträgen als auch zusammen mit den anderen Chören gestalten. In Hilden werden die beiden Chöre beim Fest „Rund ums Rathaus“ am 25. Juni gegen 10:45 Uhr zu hören sein.

 

 

Im Rahmen des COMENIUS REGIO PROJECT 2009 – 2011 ist in Kooperation mit der Warringtoner Museum & Art Gallery und dem Wilhelm-Fabry Museum eine gemeinschaftliche Ausstellung entstanden. Diese wird in den Partnerstädten parallel unter dem Titel „Identity – That’s me. Identität – Das bin ich“ ab Juni 2011 präsentiert. (www.wilhelm-fabry-museum.de) Das Thema ist die Visualisierung der Gedanken und Gefühle von Teenagern mittels des „multilingualen“ Mediums Fotografie. Die Ausstellung nimmt somit den übergeordneten Titel „Kunst, Sprache und kulturelle Identität“ des gesamten Projektes auf.

 

Im Sommer 2010 hatten sich Jugendliche der Wilhelm-Fabry-Realschule und der Wilhelmine-Fliedner-Realschule nach einer Ausschreibung für das Ausstellungsprojekt beworben. Die engagiertesten 20 Bewerber wurden für die Teilnahme an den Fotoworkshops ausgewählt. Am Anfang der Workshops stand ein Impulsreferat, das die Teilnehmer in das Thema „Identität“ und in das gemeinschaftliche Ausstellungskonzept einführte. Danach wurde mit einer Bildpräsentation die Entwicklung der Jungendkulturen im 20. Jahrhundert aus der Sichtweise von unterschiedlichen Fotografen dargestellt. Ziel war es, neben einem historischen Überblick sehr verschiedene fotografische Lösungsmöglichkeiten zum Thema Adoleszenz anzubieten. So konnten anschließend interaktiv individuelle Ansätze erarbeitet werden, wie man die eigene Identitätsfindung mit Hilfe des Mediums Fotografie visualisieren kann.

Als Ergebnis mischten sich eine Serie aus je 40 Portraits von Michael Ebert und Pete Regan mit Fotos, die Jugendliche in den Workshops aufgenommen hatten. Diese wurden mit kurzen Statements zum Lebensgefühl der Jugendlichen ergänzt.

Damit entstand eine komplexe Momentaufnahme der Befindlichkeit von Heranwachsenden im lokalen und europäischen Kontext.

 

Für das Gelingen des Projektes war eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen der Warrington Museum & Art Gallery und den beteiligten Hildener Lehrern und Schülern unabdingbar.

Der Ideenaustausch und der konzeptionelle Aufbau des Ausstellungsprojektes mit den verantwortlichen Mitarbeitern in England fanden auf hohem Niveau in einer guten Atmosphäre statt. In der Realisierung konnte dieser Anspruch jedoch nicht ganz gehalten werden, da Vereinbarungen für die Produktion der Fotografien und des Kataloges auf britischer Seite leider nur teilweise berücksichtigt wurden. In der Konsequenz bedeutete dies, dass das Konzept der Ausstellung leicht zu modifizieren war und kein durchgängiges Layout des Ausstellungskataloges erreicht werden konnte.

 

Unabhängig davon sind die Ergebnisse im Einzelnen qualitativ sehr hochwertig. Im Wilhelm-Fabry-Museum ist diese Ausstellung vom 20. Juni bis 28. August 2011 zu sehen.

 

 

 

Horst Thiele

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen  

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

nein

 

Produktnummer:

040501

Bezeichnung: 

Betreiben einer

städtischen Musikschule

Mittel stehen zur Verfügung:

nein

 

Investitions-Nr.:

 

 

Haushaltsjahr

Auszahlung

Einzahlung

Investitions-haushalt

Beschreibung 

€

€

ja/nein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sichtvermerk Kämmerer

 

 

 


Personelle Auswirkungen: nein

Im Stellenplan enthalten:

 

 

 

Planstelle(n):

 

 

 

Vermerk Personaldezernent