Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für
Umwelt- und Klimaschutz nimmt Kenntnis von den Erläuterungen zur Laubsackausgabe
in den Jahren 2009 und 2010.
Beschlussfassung
wird anheim gestellt.
Erläuterungen und Begründungen:
Das Angebot städt.
Laubsack wurde im Jahr 2008 in mehreren Sitzungsvorlagen erläutert und im Rat
am 17.12.2008 beschlossen. Es sollte im Herbst als zusätzlich Dienstleistung zu
den vorhandenen Entsorgungswegen Eigenkompostierung, Biotonne und kostenlose
Grünabfallannahme auf dem Wertstoffhof dienen.
Im Herbst 2009 konnten
die Laubsäcke zum Preis von 1 € / Stck. auf dem Zentralen Bauhof zu den
allgemeinen Öffnungszeiten gekauft werden. Die städt. Laubsäcke wurden in den
Monaten Oktober bis Dezember am jeweiligen Biotonnen-Abfuhrtag im Holsystem mitgenommen.
Der Satzungspreis von
1 € beinhaltete den Sackeinkauf incl. der zu 80 % subventionierten Abfuhr- und
Kompostierungskosten der Biotonne – war also ein vergünstigter Preis mit lenkender
Wirkung.
Es war wichtig,
die Menge der bereitgestellten Laubsäcke insofern zu begrenzen, um sie mit den
vorhandenen Biotonnen-Abfuhrtouren (KFZ- und Personaleinsatz) aufnehmen zu können.
Dies ist bei ca.
1.300 gekauften Laubsäcken auch gelungen. Die durchschnittliche Zuladung der
Biomüllfahrzeuge lag im Oktober und November bei ca. 8,2 to bei einer max.
Kapazität von 10 to. Dies stimmte mit den langjährigen Erfahrungen über den
Anfall des Biomüll-Aufkommens überein. Schon in den
Vorjahren hatte der Zentrale Bauhof in den laubstarken Straßen geduldet, dass
Laub in Säcken neben die Biotonnen gestellt wurde. Diese Säcke wurden umgeleert
und zurückgelassen. Leider wurde dieses Angebot häufig missbraucht und ist
ausgeufert.
Das
zusätzliche Angebot wurde über die Erwartungen hinaus gut angenommen
(kalkulierte Einnahme aus Verkauf der Laubsäcke waren 500 €, tatsächliche
Einnahme Stand 03.12.2009 lagen bei 1.324 €) und es kam neben wenigen
Beschwerden zu hauptsächlich positiven Reaktionen. Für ca. 35 laubstarke
Straßen in Hilden wurde die Reinigungsfrequenz der Kehrmaschine nach Bedarf
angehoben, um die Anwohner hier zu entlasten.
Im Rahmen der
Beratung zur Gebührenbedarfsberechnung für die Abfallentsorgung 2010 - im
H + F Ausschuss
vom 02.12.2009 und folgend im Rat - wurde dann aber die Gebühr von 1 € mehrheitlich
aufgehoben. Es wurde entschieden, die Gebühr probeweise für 1 Jahr auszusetzen.
Da trotz
zusätzlicher Erläuterungen der Verwaltung keinerlei Beschränkungen in diesen Beschluss
eingeflossen sind, sah die Verwaltung für den Herbst 2010 folgende Probleme
bzgl. der mengenmäßigen Zuteilung der Laubsäcke und der Abfuhrlogistik:
·
Durch den Wegfall der lenkenden / subventionierten Gebühr wird die
Inanspruchnahme des „Laubsackes“ deutlich steigen – das Bringsystem / die
Grünabfallsammlung deutlich weniger in Anspruch genommen;
·
Der Zentrale Bauhof schafft die Abfuhr der Laubsäcke nicht mehr im
Rahmen der turnusmäßigen Biotonnenabfuhr;
·
Die Entsorgungskosten für das zusätzliche Biomüllaufkommen steigen im
Gegensatz zu den Entsorgungskosten des Grünschnitts von 63,70 €/to. auf 123,70
€/to;
·
Der Anreiz zur Eigenkompostierung entsprechend der o.b. gestaffelten
Kosten wird deutlich reduziert. Dieser Anreiz zur Eigenkompostierung ist aber
im LAbfG vorgeschrieben.
Mit
der vollkommenen Freigabe der Laubsäcke ohne eine anteilige Kostenbelastung der
Verursacher würde eine komplette Abrechnung der Kosten über die
Abfallentsorgungsgebühr nicht möglich sein. Dem Wahrscheinlichkeitsmaßstab
liegt die Annahme zugrunde, dass alle Nutzer eines Systems entsprechende Abfälle
haben – dies ist bei vielen Bewohnern im Geschosswohnungsbau nicht so. In diesem Fall werden die Mehrkosten in der Gebührenbedarfsberechnung
neutralisiert und im Rahmen des allg. Haushaltes zu finanzieren sein.
Der Zentrale
Bauhof hatte nun die Aufgabe, den Beschluss zur kostenlosen Ausgabe organisatorisch
Umzusetzen. Um einerseits eine praktikable und andererseits eine
nachvollziehbare Regelung zu finden, wurde folgende Vorgehensweise gewählt:
Grundstückseigentümer bzw. deren Vertreter konnten im
Oktober und November 2010 auf dem Zentralen Bauhof zu den allgemeinen
Öffnungszeiten Laubsäcke abholen. Nach Erkundigungen in anderen Städten und Hochrechnungen
wurden als Richtwert 8 Laubsäcke an Eigentümer von Grundstücken mit vielen
städt. Laubbäumen ausgegeben. Eine entsprechende Liste wurde mit dem Sachgebiet
Grünflächen des Tiefbauamtes erstellt und ist als Anlage beigefügt. Für alle sonstigen Grundstückseigentümer
wurden 4 Laubsäcke ausgegeben.
Die Eigentümer bzw. deren Vertreter quittierten den Empfang
auf einem Ausgabezettel und bekamen einen Infozettel mit Hinweisen zur
Laubsackabfuhr.
Grundstückseigentümer, die z.B. für Ihre Nachbarn Säcke
mitgenommen haben bzw. einen erhöhten Bedarf angemeldet haben, wurden gebeten
entsprechend zusätzliche Ausgabezettel auszufüllen.
Nach Auswertung dieser Ausgabezettel
bzw. Ausgabelisten konnte der Zentrale Bauhof folgende Daten mitteilen:
Ausgabe
Laubsäcke Oktober
+ November 2010 |
Abholer |
Laubsäcke |
1.
Woche |
140 |
770 |
2.
Woche |
237 |
1.230 |
3.
Woche |
78 |
300 |
4.
Woche |
69 |
330 |
5.
Woche |
222 |
1062 |
6.
Woche |
142 |
688 |
7.
Woche |
110 |
600 |
8.
Woche |
52 |
240 |
|
1.050 |
5.220 |
Nach den Auswertungen kann festgestellt
werden, dass über 90 % der Nutzer mit den o.g. Zuteilungen zufrieden waren und
auch ausgekommen sind. Die restlichen Abholer haben mehr Laubsäcke angefordert
bzw. haben mehrmals Säcke abgeholt. Einige wenige Nutzer haben für Ihre
Grundstücke (ohne städt. Straßenbäume vor dem Grundstück) mehr als 50 Laubsäcke
angefordert und gem. Ratsbeschluss auch erhalten.
Sowohl der Erfassungsaufwand zur
Erstellung dieser Statistik wie auch der Zeitaufwand durch die über 1.000
Abholvorgänge in den 2 Ausgabemonaten kann in dieser Form vom Verwaltungspersonal
des Zentralen Bauhofes nicht weiter aufrecht erhalten werden.
Ein interessantes
Ergebnis liefern die Auswertungen der Sammelmengen an Bio- und Grünabfällen in
den Herbstmonaten im Vergleich der letzten Jahre:
Durchschnittsgewichte Sammelfahrzeuge
|
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
1. Herbstabfuhr |
7,7 |
8,0 |
8,3 |
7,4 |
2. Herbstabfuhr |
8,8 |
9,4 |
7,9 |
9,6 |
3. Herbstabfuhr |
7,6 |
8,3 |
8,7 |
8,6 |
4. Herbstabfuhr |
8,3 |
8,8 |
8,4 |
9,0 |
5. Herbstabfuhr |
7,2 |
7,6 |
7,9 |
9,0 |
Ende Sept. -
Anfang Dez. |
7,9 |
8,4 |
8,2 |
8,7 |
Die Abfuhr der
Biotonnen findet 14-täglich mit 4 Müllsammelfahrzeugen in 21 Sammeltouren
statt. Lässt man natürliche Schwankungen außer acht, sind im Jahr 2010 in den
o.g. 5 Abfuhrwochen im Gegensatz zum Vorjahr (21 x 5 x 0,5 to) ca. 50 to mehr
angefallen.
Bei der
Grünabfallsammlung fällt auf, dass die Herbstsammelmengen in den letzten 2
Jahren geringer ausfallen.
Grünabfallsammlung Wertstoffhof
|
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
September |
80,01 |
77,57 |
53,40 |
55,40 |
Oktober |
92,32 |
86,96 |
62,80 |
53,86 |
November |
67,49 |
82,96 |
61,74 |
54,16 |
Summe |
239,82 |
247,49 |
177,94 |
163,42 |
Abschließend muss festgehalten werden, dass trotz
einer Umlenkung von Abfallströmen mit negativen Kostenentwicklungen in 2010
keine Zusatztouren notwendig geworden sind. Dies kann sich aber bei weiter
steigenden Bioabfall / Laubmengen ändern.
Eine Beschlussfassung über die weitere
Vorgehensweise wird anheim gestellt.
Die Verwaltung empfiehlt eine Rückkehr zu
gebührenpflichtigen Laubsäcken. Als Kompromissvorschlag könnte die Gebühr auf
50 Ct. festgelegt werden. Vorteil wäre die Abbildung im Abfallgebührenhaushalt
mit positiver lenkender Wirkung auf die Abfallströme, wie schon in den ursprünglichen
Planungen beschrieben.
Ein Wahrscheinlichkeitsmaßstab bleibt damit
ansatzweise gewahrt, obwohl ca. 40 Ct. auf den Einkaufspreis der Laubsäcke
entfallen und die Logistik- und Entsorgungskosten zum größten Teil auf alle Gebührenzahler
umgelegt werden.
Eine mögliche Alternative, um die Kosten im
allgemeinen Haushalt zu begrenzen und den Bürgern und Bürgerinnen
entgegenzukommen, wäre eine kostenlose Ausgabe der Säcke an die Bewohner von
Straßen mit hohem Anteil an großen Straßenbäumen (Liste mit ca. 35 Straßen bzw.
Straßenabschnitten).
Werden die Laubsäcke weiterhin für alle Nutzer
gleichermaßen kostenlos zur Verfügung gestellt, müssten alle damit
zusammenhängenden Kosten in den allgemeinen Haushalt eingestellt werden. Nach den
Erfahrungen der letzten Jahre wären dies ca. 2.000 € für die Beschaffungskosten
der Laubsäcke und ca. 3.500 € für die erhöhten Entsorgungskosten der Laubabfälle
über die Biotonnenabfuhr. Die zuzuordnenden
Personal- und KFZ-Kosten liegen bei ca. 15.000 €.
H. Thiele
Finanzielle Auswirkungen Â
Finanzielle
Auswirkungen (ja/nein) |
ja |
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Produktnummer
/ -bezeichnung |
110202 |
Abfallwirtschaft |
|||||
Investitions-Nr./
-bezeichnung: |
|
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|||||
Haushaltsjahr: |
2012 ff. |
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Pflichtaufgabe
oder freiwillige
Leistung/Maßnahme |
Pflicht- aufgabe |
(hier ankreuzen) |
freiwillige Leistung |
X |
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Die Mittel stehen in folgender Höhe zur
Verfügung: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Der Mehrbedarf besteht in folgender Höhe: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
|||
|
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Die Deckung ist
gewährleistet durch: |
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Kostenträger |
Bezeichnung |
Konto |
Bezeichnung |
Betrag € |
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Stehen für den o. a. Zweck Mittel aus
entsprechenden Programmen des Landes, Bundes oder der EU zur Verfügung?
(ja/nein) |
ja (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
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Freiwillige wiederkehrende Maßnahmen sind
auf drei Jahre befristet. Die Befristung endet am: (Monat/Jahr) |
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Wurde die
Zuschussgewährung Dritter durch den Antragsteller geprüft
– siehe SV? |
ja (hier ankreuzen) |
nein (hier ankreuzen) |
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Finanzierung: Das Zusatzangebot Laubentsorgung über
Laubsäcke verursacht folgende Kosten: Bei Erhebung einer subventionierten Gebühr
von 50 Ct. pro Sack ergeben sich Einahmen von ca. 2.000 € und anteilige
Entsorgungs-, Personal- und KFZ-Kosten im Produkt Abfallwirtschaft von ca.
20.000 €. Bei kostenloser Abgabe von Laubsäcken an
Bewohner von definierten Laubstraßen müssten Kosten von ca. 5.000 € über den
allgemeinen Haushalt gedeckt werden. Bei kostenloser Abgabe der städt.
Laubsäcke an alle Bürger und Bürgerinnen müssten Kosten in Höhe von ca.
20.000 € über den allgemeinen Haushalt finanziert werden. |
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Vermerk Kämmerer Wie in er SV dargestellt, sollte in der
Zukunft wieder eine Gebühr beschlossen werden. gesehen Klausgrete |
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